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Veröffentlicht am 13.02.2019

Das war einfach kein Buch für mich

Das Fundbüro der Wünsche
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Martha Lost ist ein Findelkind, welches im Fundbüro des Liverpool Lime Street Bahnhofs abgegeben wurde und den Bahnhof noch nie verlassen hat. Dort fristet das Kind unter der „Erziehung“ von der sogenannten ...

Martha Lost ist ein Findelkind, welches im Fundbüro des Liverpool Lime Street Bahnhofs abgegeben wurde und den Bahnhof noch nie verlassen hat. Dort fristet das Kind unter der „Erziehung“ von der sogenannten Mutter ein wenig erquickliches Leben, arbeitet im Fundbüro und hofft irgendwann doch mehr über ihre Herkunft herauszufinden. Nach dem Tod der Ziehmutter versucht sie sich selbst zu finden – mithilfe ihrer Freunde, die sie auf dem Bahnhof getroffen hat und die immer für sie da sind.

Die Protagonisten waren mir – allen voran die Erzählerin Martha – ein wenig zu eigen und manche zu skurril. Ich wurde vor allem mit der Erzählerin so gar nicht warm. Martha ist so dermaßen naiv, dass es einfach nur noch genervt hat, wenn sie auch ein herzensguter Mensch ist und es nach der „Erziehung“ schon irgendwie stimmig ist. Ein Kind kann sich unter solchen Bedingungen einfach nicht „normal“ entwickeln, dazu kommt noch ihre Gabe...
Die Geschichte war fast durchgängig für mich ein wenig langweilig, sodass ich mich immer wieder beim querlesen erwischte und zwischendrin ein paar andere Bücher gelesen habe. Es passiert einfach recht wenig und was geschieht ist für mich weder spannend, noch unterhaltsam gewesen. Auch die Beatles sind nicht so mein Fall und die, bzw. ein Freund derer, sind in der Geschichte recht zentral.

Warum ich es nicht einfach abgebrochen habe? Weil ich irgendwie doch wissen wollte, was noch kommt und der Schreibstil war auch recht angenehm zu lesen war. Leider hat mich das Ende auch nicht wirklich positiv überraschen können. Doch nicht alles war schlecht. Es gibt schöne Bezüge zu Büchern und einiges lässt auch den weniger positiv gestimmten Leser nicht kalt.

Wer ungewöhnliche Geschichten, fast schon Märchen, mit speziellen Protagonisten mag, wird wahrscheinlich Gefallen an dem Buch finden, drum möchte ich auch nicht davon abraten, nur würde ich vor dem Kauf eine Leseprobe empfehlen. Wem die nicht zusagt, wird auch später eher wenig Gefallen am Buch finden.

Veröffentlicht am 09.04.2018

Roman mit enttäuschendem Ende

Im Dunkel deiner Seele
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Philosophieprofessor Evan Birch ist ein liebevoller Vater und guter Ehemann mit einem völlig normalen Leben, bis er plötzlich festgenommen wird. Er steht unter Verdacht eine 16-Jährige entführt zu haben. ...

Philosophieprofessor Evan Birch ist ein liebevoller Vater und guter Ehemann mit einem völlig normalen Leben, bis er plötzlich festgenommen wird. Er steht unter Verdacht eine 16-Jährige entführt zu haben. Evan ist sich keiner Schuld bewusst, aber es gibt Aspekte die für seine Verwicklung in den Fall sprechen, dazu verstrickt er sich selbst noch in seinen Aussagen in Widersprüche. Der Zweifel ist gesät und wächst und gedeiht…

Vorweg: Ein Thriller ist es für meine Begriffe definitiv nicht! Aber der Reihe nach. Zunächst lernt man den etwas schrulligen Philosophieprofessor kennen. Er ist ein interessanter Mensch, wenn man sich auf seine zahlreichen philosophischen Gedanken einlassen kann und will. Vorkenntnisse sind für das Lesen des Buches nicht notwendig, denn die Gedankengänge sind nachvollziehbar, jedoch muss ein gewisses Interesse vorliegen (zumal sich diese Gedanken durch das ganze Buch hinweg durchziehen). Auch die Familie mit den unterhaltsamen Zwillingen und seine Frau Ellen, lernt man kennen, bevor sich die Geschichte langsam (und damit meine ich wirklich langsam!) entwickelt. Die Spannung war nicht mit Händen zu greifen, sondern äußerst subtil, was mich jedoch über weite Strecken sehr überzeugte. Man sieht, wie der Zweifel sich in der Familie langsam aber sicher auswirkt und zahllose unerklärliche Vorgänge, sowie Geschehnisse aus der Vergangenheit, ließen das Flämmchen der Spannung immer wieder aufflammen.

Der Schreibstil war flüssig und gut lesbar, der eingestreute Humor genau mein Ding. Man erfährt alles aus Evans Sicht, sodass er selbst irgendwie immer weniger greifbar wurde bzw. man immer mehr geneigt ist, ihm auch wirklich zuzutrauen, dass er etwas mit Verschwinden des Mädchens zu tun haben könnte, zumal er immer mehr (scheibchenweise) Erinnerungen hat und sich selbst in den Fokus der Ermittlungen bringt. Die Saat des Zweifels ging immer mehr auf… Zum Ermittler möchte ich gar nicht viel sagen – der hat mich von Beginn an nicht wirklich überzeugt.

Über lange Zeit war für mich die subtile Spannung groß, ich rätselte mit, was nun wirklich geschehen ist. Hat Evan was mit der Sache zu tun oder wird ihm was in die Schuhe geschoben? Wenn ja, von wem und warum? Leider war das Ende sehr unbefriedigend und hat mich wirklich nachhaltig enttäuscht, sodass ich das Buch nur Leuten empfehle, die subtile, ruhige Bücher ohne blutiges Geschehen, dafür mit vielen philosophischen Aspekten, mögen. Es blieben einfach zu viele Fragen offen und das beschriebene Szenario war viel zu platt beendet. Das Ende wirkt einfach einmal so runtergeschrieben, damit es „endlich“ fertig ist. Mich hat das Ende des Buches einfach enttäuscht, ratlos zurückgelassen und ein wenig verärgert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Spannung
  • Psychologie
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 08.04.2018

So gar nicht meins...

Sylt oder solo
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Nina lebt mit ihrem jüngeren Freund Jan auf Sylt. Die beiden betreiben eine Surfschule, haben keinerlei finanzielle Sorgen und alles könnte so schön sein, wären da nicht die sich heranschleichenden Beziehungsprobleme…
Mir ...

Nina lebt mit ihrem jüngeren Freund Jan auf Sylt. Die beiden betreiben eine Surfschule, haben keinerlei finanzielle Sorgen und alles könnte so schön sein, wären da nicht die sich heranschleichenden Beziehungsprobleme…
Mir war das Buch deutlich zu klischeehaft, zu seicht und an manchen Passagen musste ich mich wirklich fast zwingen das Buch überhaupt ernsthaft weiterzulesen und nicht nur quer darüber zu huschen. So richtig reingekommen bin ich in die Geschichte nie. Ich hatte mir einfach mehr Sylt von dem Buch erhofft, aber bei aller Kritik ist schon festzuhalten, dass mich manches etwas nachdenken ließ, manches brachte mich zum Schmunzeln und der flüssige Schreibstil ist wirklich gelungen. Sonst hätte ich wohl auch nicht mit Nina (die ich nicht selten mal hätte schütteln wollen, weil sie nur noch jammerte) durch ihre Täler der Tränen wandeln können…Von dem unsympathischen Jan möchte ich erst gar nicht anfangen, wenn sich auch nach und nach manches etwas relativiert.
Es gibt auch einen ersten Teil, aber dieses Buch lässt sich auch ohne den Vorgänger gut lesen.
Für Fans des Genres ist es sicher ein schönes Buch, mir selbst war es dann letztlich zu sehr Frauenroman wie ich ihn nicht mag.

Veröffentlicht am 02.03.2018

Zu langatmig und zäh

Die Bienen
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Mich interessieren Bienen und Geschichte um sie, daher war es nur logisch, dass ich mir auch dieses Buch besorgte. Auch gesellschaftskritische Bücher sind mir immer wieder sehr willkommen und genau diese ...

Mich interessieren Bienen und Geschichte um sie, daher war es nur logisch, dass ich mir auch dieses Buch besorgte. Auch gesellschaftskritische Bücher sind mir immer wieder sehr willkommen und genau diese Themen verbindet die Autorin in der modernen Fabel, der Geschichte der Flora 717, aus deren Sicht die Geschichte beschrieben wird.

Mehrfach hatte ich es angefangen, aber aufgrund des zähen Beginns immer wieder zur Seite gelegt. Nun habe ich mich endlich einmal durchgebissen und ich bin froh, dass ich es endlich geschafft habe. Leider ist das Buch sehr langatmig, Spannung war zwar vorhanden, aber dermaßen sparsam dosiert, dass es mir immer wieder schwer fiel das Buch überhaupt zur Hand zu nehmen, da der Schreibstil einfach staubtrocken ist. Sehr schade, denn die Idee ist an sich sehr interessant und wer möchte nicht einmal in das Innere eines Bienenstocks sehen? Wie die Organisation läuft, wie sozialer Aufstieg möglich ist und wie schnell man wieder ganz tief fallen kann, haben mir sehr gut gefallen. Die Chiffren auf menschliche Gesellschaften sind an sich gut und weitgehend gelungen, aber die Bienen wurden für meine Begriffe viel zu sehr vermenschlicht.

Mir war es einfach zu speziell und ich empfehle vorab sich ein wenig ins Buch einzulesen und es erst dann zu kaufen.

Veröffentlicht am 07.10.2017

Erwartungen nicht erfüllt!

Erbarmen
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Meine Erwartungen waren extrem hoch und leider konnte mich das Buch von Beginn an nicht ganz fesseln. Teilweise kam es mir etwas unglaubwürdig vor (wer kann schon tatsächlich Jahre in völliger Isolation ...

Meine Erwartungen waren extrem hoch und leider konnte mich das Buch von Beginn an nicht ganz fesseln. Teilweise kam es mir etwas unglaubwürdig vor (wer kann schon tatsächlich Jahre in völliger Isolation „leben“ unter diesen Bedingungen und noch verhältnismäßig cool bleiben?) und ich kann auch mit dem Sonderermittler des Dezernats Q nichts anfangen. Carl ist mir zumindest über weite Strecken sehr fremd geblieben und so schnell lege ich auch keinen Wert auf eine erneute Begegnung.
Der Fall als solcher hatte an sich Potential, aber die Lösung war zu leicht zu erraten. Es blieb zwar noch die Frage, wie genau alles läuft bzw. gelaufen ist. Da kam schon eine gewisse Langeweile auf, aber ich wartete auf eine Überraschung, einen Twist – nur kam der nicht oder ich habe beim gelegentlichen Querlesen was überlesen?
Nur Assistent Assad, der für den gewissen Schwung und manche Überraschung sorgt, sowie der teilweise humorvolle Schreibstil konnten mich wirklich richtig überzeugen. Der Showdown war an sich nicht übel, aber leider wenig überraschend. Die Idee als solche war zwar mal was anderes, aber es wurde im Vorfeld einfach zu viel verraten, sodass das Geschehen weitgehend vorauszuahnen war.
Unter dem Strich war es ein durchschnittliches Buch, welches mich sehr lange beschäftigt / aufgehalten hat.