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Veröffentlicht am 10.10.2017

Gelungener Thriller

Ich soll nicht lügen
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(Rezension) Ich soll nicht lügen

Autor: Sarah J. Naughton

Verlag: ulistein

Genre: Psychothriller

Seiten: 380

Preis: 12, 99€

Inhalt:

Es wäre so einfach, alles zu glauben. Doch sie kann es ...

(Rezension) Ich soll nicht lügen

Autor: Sarah J. Naughton

Verlag: ulistein

Genre: Psychothriller

Seiten: 380

Preis: 12, 99€

Inhalt:

Es wäre so einfach, alles zu glauben. Doch sie kann es nicht.

„Er war die Liebe meines Lebens.“
„Warum wusste ich nicht, dass mein Bruder verlobt ist?“
„Er war depressiv und wollte sich umbringen.“
„Mein Bruder hatte keine Depressionen.“
„Er ist einfach gesprungen.“
„Und wenn ihn jemand gestoßen hat?“
„Ich bin die Liebe seines Lebens.“
„Bist du seine Mörderin?“

Mags' Bruder Abe liegt im Koma. Er ist von einer Treppe zwölf Meter in die Tiefe gestürzt. Die Polizei glaubt seiner Verlobten Jody, dass es ein Selbstmordversuch war. Mags glaubt ihr nicht. Sie ist sicher, dass Jody lügt. Aber warum?

Die junge Anwältin Mags hat den Kontakt zu ihrem Bruder vor langer Zeit verloren, doch nun kehrt sie nach London zurück. Denn Abe liegt im Koma, seitdem er von einer Treppe zwölf Meter in die Tiefe gestürzt ist. Seine Verlobte Jody behauptet, es sein ein Selbstmordversuch gewesen. Die Polizei glaubt ihr, doch Mags zweifelt an der Geschichte und beginnt auf eigene Faust zu ermitteln. Schnell wird klar: Jody ist eine pathologische Lügnerin, die sich in die wahnhafte Idee einer Liebesbeziehung mit Abe hineingesteigert hat. Wollte sie ihn womöglich töten, weil er ihre Liebe nicht erwidert hat? Oder ist Jody selbst ein Opfer? Mags' Suche nach der Wahrheit führt sie schließlich zurück in die Vergangenheit – in Jodys, aber auch in die eigene Kindheitsgeschichte...

Meine Meinung:

Alles in allem ein guter Thriller mit einem zufriedenstellenden Ende.
Es fiel mir allerdings zu Anfang schwer, mit der Hauptperson, also Mags, warm zu werden. Wirklich schwer. Sie erschien mir extrem kalt, im Anbetracht der Tatsache, dass ihr Bruder im Koma liegt, wirkte sie völlig unmenschlich auf mich. Sie war viel zu sehr von sich selbst überzeugt, als dass sie auf andere Menschen und ihre Gefühle achten konnte. Zum Glück findet im Verlauf des Buches eine wirklich schöne Charakterentwicklung statt, die Mags in einem anderen Licht dastehen lässt.
Auch der Charakter von Jody birgt einige haarsträubende Geheimnisse, die nach und nach an die Oberfläche kommen und den Leser mit der jungen Frau mitfühlen lassen. Mir persönlich hat ihre Geschichte und ihre Liebe zu Abe, der diese nicht erwidert hat, tief berührt.
Alle Fragen werden nach und nach beantwortet, weshalb mir nichts gefehlt hat. Was mir, neben den undurchsichtigen Charakteren, noch sehr gut gefallen hat, ist Mags' Situation. Sie lebt in Las Vegas, ist gefragte Anwältin und führt ein glamouröses Dasein. Nachdem sie allerdings nach London zurückkehrt, um ihren im Koma liegenden Bruder zu sehen, trifft sie auf eine Welt, die sich in jeglicher Hinsicht von der ihren unterscheidet. Luxus trifft auf Schlichtheit, wenn nicht sogar „Armut“ und all das lässt Mags ihr Leben überdenken – ist sie glücklich mit ihrem Geld und ihrem Erfolg? Fehlen ihr dafür nicht andere, noch viel wichtigere Dinge?
Das finde ich besonders schön an der ganzen Geschichte: Starke Charakterentwicklung und Einsicht.
Ansonsten bleibt die Suche spannend: Mags versucht, herauszufinden, wer für den Sturz ihres Bruders verantwortlich ist, weil sie an den angeblichen Selbstmordversuch nicht glaubt. Dabei kommt es zu einigen überraschenden Geschehnissen, die die „Wahrheit“ umkrempeln, sodass der Leser zu jeder Zeit mitfiebert.
Der Schreibstil war, meiner Meinung nach, nicht übermäßig gut oder fesselnd, aber doch recht flüssig und damit angenehm zu lesen.

Fazit: Ein guter Thriller mit interessantem Ausgang und einer starken Frau im Vordergrund.

Veröffentlicht am 10.10.2017

Romantasy mit süßer Protagonistin

The Chosen One - Die Ausersehene
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Autor: Isabell May

Verlag: beBEYOND

Genre: Fantasy/Roman

Seiten: 198

Preis: 3, 99€

Inhalt:

Eine zerrüttete Welt, eine allmächtige Regentin und ein rebellisches junges Mädchen.

Die 17-jährige Skadi ...

Autor: Isabell May

Verlag: beBEYOND

Genre: Fantasy/Roman

Seiten: 198

Preis: 3, 99€

Inhalt:

Eine zerrüttete Welt, eine allmächtige Regentin und ein rebellisches junges Mädchen.

Die 17-jährige Skadi ist eine Ausersehene - dazu bestimmt, dem Königreich Kinder zu schenken. Eine Seuche löschte vor Jahrhunderten einen Großteil der Bevölkerung aus und machte fast alle überlebenden Frauen unfruchtbar. Maella, die Regentin, ließ die wenigen fruchtbaren Frauen in eine Burg bringen, wo sie seitdem im Luxus leben und für den Fortbestand des Reichs sorgen. Skadi aber will sich nicht einsperren lassen und flieht aus ihrem goldenen Käfig.

Verzweifelt irrt sie umher, bis sie zufällig auf den freundlichen Finn trifft. Ihm und seinen Gefährten, darunter der rätselhafte Jaro, schließt sie sich an und stellt dabei fest, dass auch in ihr mehr Magie steckt, als sie bisher überhaupt ahnte ...

Meine Meinung:

Eine süße Hauptprotagonistin, die sich gegen das System wendet und aus der Burg, in der die „Ausersehenen“ (also die fruchtbaren Frauen) auf ihre „Vereinigung“ mit einem edlen Mann warten, flieht und auf eigene Faust zu überleben versucht. Zu dem Zeitpunkt weiß sie noch nichts von ihrer Magie, ihrer Begabung, die sie erst mithilfe ihrer neu gewonnenen Gefährten entdeckt. Ich finde das Buch jetzt nicht besonders spannend, aber es hat durchaus eine interessante Geschichte mit überaus sympathischen Charakteren (außer einem, denn der ist wirklich nervtötend).
Der Schreibstil ist flüssig und das Lesen aus diesem Grund das reinste Vergnügen. Das Buch ist recht kurz, aber die Story geht dennoch voran und der zweite Teil lässt nicht mehr lange auf sich warten, also ist das völlig in Ordnung. Es ist nicht ganz so klischeehaft wie andere Bücher dieses Genres und hat mir wirklich gut gefallen. Beim Lesen der Leseprobe hätte ich eine solche Charakterentwicklung gar nicht erwartet, also zolle ich der Autorin auch dafür Respekt. Sie hat es tatsächlich geschafft, mich das eine oder andere Mal mit einer Wendung zu überraschen.
Auch die Magie und die damit verbundene Geschichte zur Regentin und der Seuche ist ziemlich interessant und alles in allem echt klasse.
Auch die obligatorische Liebesgeschichte ist total süß beschrieben und entwickelt sich anders, als man zu Anfang erwartet hätte.

Fazit:

Für Romantasy-Fans genau das Richtige!

Veröffentlicht am 29.01.2018

Ein nicht allzu anspruchsvoller aber dennoch lesenswerter zweiter Teil

The Chosen One - Der Aufstand
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Autor: Isabell May

Verlag:  beBEYOND

Genre: Fantasy/Young Adult

Preis: 3, 99€

Seitenanzahl: 314 Seiten 

Inhalt: 

„Wir versuchen ja, gegen die Zustände anzukämpfen, Jaro. Wir suchen die Rebellen. ...

Autor: Isabell May

Verlag:  beBEYOND

Genre: Fantasy/Young Adult

Preis: 3, 99€

Seitenanzahl: 314 Seiten 

Inhalt: 

„Wir versuchen ja, gegen die Zustände anzukämpfen, Jaro. Wir suchen die Rebellen. Und wenn wir sie nicht finden ... wenn es sie gar nicht gibt ... überlegen wir uns etwas Anderes.“
„Ja.“ Nachdenklich sah er ins Feuer. „Wir versuchen, etwas zu verändern.“
„Zusammen“, flüsterte Skadi.

Skadi hat herausgefunden, dass Maella nicht die unfehlbare Herrscherin ist, für die sie sie bisher gehalten hat. Mit einer Gruppe von Magiebegabten und ihrer ersten großen Liebe Jaro ersinnt sie einen Plan, um die übermächtige Regentin zu stürzen. Sie schließen sich den Rebellen an, die sich ebenfalls gegen die gegebene Ordnung stellen.
Ein Kampf beginnt, der das Schicksal aller Menschen entscheiden wird. Kann Skadi die Bevölkerung und vor allem ihre große Liebe retten?

Meine Meinung:

Ich muss ehrlich sagen, dass mir Isabell Mays Dilogie rund um »die Begabten« sehr gut gefallen hat. Einst hatte Skadi aufgrund ihrer Fruchtbarkeit - die in ihrem Land eine Seltenheit darstellt - eine Art Zuchtstute werden sollen, dazu auserkoren, so viele Kinder wie möglich zu gebären, um das Überleben des Volkes zu gewährleisten. Sie findet das von der Regentin Maella ins Leben gerufene System gut und richtig, hält ihre Berufung und ihren Titel einer der wenigen Auserwählten für eine große Ehre, doch dann kommt es zu einer Reihe von Ereignissen, die ihr vor Augen führen, dass sie nicht tun möchte, was man von ihr verlangt - und mithilfe eines langjährigen Freundes gelingt ihr die Flucht aus dem Schloss. Im weiteren Verlauf stößt sie auf eine Gruppe Reisender, der sie sich anschließt und findet dort Freunde und ihre große Liebe. Aber sie erfährt auch, dass sie eine Begabte ist und damit über Magie verfügt, die bis dahin tief in ihr geschlummert hat und nun erwacht ist. Außerdem begreift sie, wer die Regentin wirklich ist und was sie mit all ihren Taten bezweckt, nämlich das Tilgen jeglicher Magie. Die Begabten beschließen, sich gegen sie zur Wehr zu setzen. 

Ja, das war jetzt eine Zusammenfassung des ersten Buches - eine sehr grobe, wohlgemerkt - und das zweite beschäftigt sich damit, Maella zu Fall zu bringen. Ob dies der kleinen Gruppe Begabter gelingt und welche Verluste sie zu beklagen haben, nehme ich hier nicht vorweg, weil ich eben der Ansicht bin, dass diese kurze Reihe für Young Adult Fantasy Fans wirklich lesenswert ist. 

Ich mag die Geschichte und ich mag es, wie Isabell May schreibt. Ihr Stil ist so locker und gleichzeitig schön, dass man immer weiter und weiter lesen konnte. Sie beschreibt sehr bildhaft und voller Gefühl. Das ist mir auch schon beim ersten Band ins Auge gesprungen. 

Außerdem bin ich der Ansicht, dass die Hauptprotagonistin, also Skadi, eine Charakterentwicklung durchmacht, die in jeder Hinsicht Sinn ergibt und letztlich aus dem jungen Mädchen eine Frau macht, die sich zu wehren weiß und ihre Emotionen zulässt. Nervig finde ich das obligatorische Dreiecksdrama, wenn auch nicht ganz so schlimm, wie in anderen Büchern, weil es hier eben einen klaren Favoriten gibt und der andere sich eigentlich keine Hoffnungen zu machen braucht und trotzdem nicht lockerlässt. Da habe ich die Personen gewissermaßen als etwas nervtötend empfunden. 

Der Showdown des Buches wiederum hat mich vollkommen in den Bann geschlagen. Es war schockierend und schrecklich zugleich, weil die Ereignisse sich förmlich überschlagen und ständig irgendetwas passiert, das einem das Blut in den Adern gefrieren lässt, also kann ich bloß sagen - mit rasendem Herzen, versteht sich -, dass das Ende definitiv gelungen ist, eben weil es so auf Trab hält. 

Ich vergebe vier von fünf Sternen. 

Fazit: 

Ein gelungenes magisches Fantasy-Abenteuer mit wichtigen Elementen wie Zusammenhalt, Kampfgeist und Liebe. 

Veröffentlicht am 01.01.2018

Mitten auf dem Meer und ohne Fluchtweg

Woman in Cabin 10
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Autor: Ruth Ware

Verlag: dtv

Genre: Thriller

Seitenanzahl: 380 Seiten

Preis: 15, 90€

Inhalt: 

Ein Luxusschiff mit Kurs auf die norwegischen Fjorde. Eine Frau, die Zeugin eines Mordes wird. Aber hat ...

Autor: Ruth Ware

Verlag: dtv

Genre: Thriller

Seitenanzahl: 380 Seiten

Preis: 15, 90€

Inhalt: 

Ein Luxusschiff mit Kurs auf die norwegischen Fjorde. Eine Frau, die Zeugin eines Mordes wird. Aber hat es diesen Mord wirklich gegeben? 

Die Journalistin Lo wird auf einer Kreuzfahrt Zeugin eines Mordes. Doch keiner glaubt ihr. Alle Spuren des Verbrechens sind verschwunden. Niemand wird vermisst. Allmählich beginnt sie an ihrem Verstand zu zweifeln... Aber wenn sie sich nicht alles nur eingebildet hat, befindet sich ein Mörder auf dem Schiff - der es jetzt auf sie abgesehen hat. 

-

Die Journalistin Lo Blacklock nimmt an der Jungfernfahrt eines exklusiven Luxuskreuzfahrtschiffs an der norwegischen Küste teil. Ein wahrgewordener Traum. Doch in der ersten Nacht auf See erwacht sie von einem Geräusch aus der Nachbarkabine. Sie hört, wie etwas ins Wasser geworfen wird. Etwas Schweres, ungefähr von der Größe eines menschlichen Körpers. Und die Reling ist blutverschmiert. Lo alarmiert den Sicherheitsoffizier. Die Nachbarkabine ist leer, ohne das geringste Anzeichen, dass hier jemand wohnte. Keine Kleider, kein Blut, kein Eintrag ins Passagierregister. Die Frau aus Kabine 10, mit der Lo noch am Vortag gesprochen hat, scheint nie existiert zu haben...

Meine Meinung: 

Ich mag die Atmosphäre, die Ruth Ware mit diesem Thriller geschaffen hat, den Ort des Geschehens. Bis jetzt habe ich neben Passagier 23 noch kein Buch gelesen, das auf dem Deck eines Schiffs spielt und auf dem sich ein Mord ereignet - das hat mir schon mal gut gefallen. Ich meine, seien wir ehrlich: Auf einem Schiff eingesperrt, ohne Fluchtweg, hilflos...das ist eine Vorstellung, die den meisten Menschen Angst macht, mir zumindest.

Lo beobachtet von der Terrasse ihrer Kabine einen Mord, doch als sie ihre Beobachtung dem Sicherheitsoffizier meldet, stellt sich heraus, dass die Kabine unbewohnt und das Blut, das sie gesehen hatte, nicht mehr da ist. Natürlich geht der Mann dann davon aus (vor allem, als er herausfindet, dass sie Antidepressiva nimmt), dass sie sich die Szene eingebildet hat. Aber Lo lässt nicht locker und möchte der Polizei melden, was sie gesehen hat und ... verschwindet spurlos. 

Die Geschichte fand ich eigentlich doch ziemlich interessant aber auch ein wenig, wie soll ich sagen?, ausgelutscht. Ich weiß nicht, wie es euch da geht, aber ich habe schon unzählige Thriller gelesen, in denen die jeweiligen Zeugen nicht ernst genommen wurden und das, was sie gesehen haben, auf irgendwelche Hirngespinste reduziert werden. Oft haben diese Personen psychische Probleme und werden deshalb von allen für verrückt gehalten, während der Killer weiter sein Unwesen treibt. Und irgendwann beginnt der Zeuge (oder das Opfer), selbst an seinem Verstand zu zweifeln und so weiter und so fort... Das war für mich jetzt eher unspannend. 

Aber die die Panikattacken, die Lo immer wieder durchlebt, ist doch wirklich gut geschrieben und die Auflösung zwar nicht schockierend aber gut durchdacht und teilweise auch überraschend. Der Schreibstil an sich ist flüssig, liest sich gut, und schlicht. Ich mag ihn, fand aber doch einige der Dialoge ein wenig...schwach. Die hätten ruhig ein bisschen weiter ausgeschmückt werden, meiner Meinung nach, aber im Allgemeinen war es alles in allem in Ordnung. 

Viel mehr kann ich dazu gar nicht sagen. Es ist ein guter Thriller, den man durchaus lesen kann, aber er ist nicht überwältigend, wie es Bücher dieses Genres durchaus sein können. Lesenswert ist es aber allemal. 

Fazit: 

Ein atmosphärischer Thriller über eine Frau, die zur falschen Zeit am falschen Ort ist und damit ins Visier eines Mörders gerät...

Ich vergebe drei von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 08.04.2018

Vorhersehbar

Stimme der Toten
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Autor: Elisabeth Herrmann

Verlag: Goldmann

Genre: Kriminalroman

Preis: 20€

Seitenanzahl: 537 Seiten

Inhalt:

Ein schmutziger Tatort.

Ein schmutziges Spiel.

Eine schmutzige Vergangenheit.

Die ...

Autor: Elisabeth Herrmann

Verlag: Goldmann

Genre: Kriminalroman

Preis: 20€

Seitenanzahl: 537 Seiten

Inhalt:

Ein schmutziger Tatort.

Ein schmutziges Spiel.

Eine schmutzige Vergangenheit.

Die Cleanerin Judith Kepler ist zurück.

Ein ganz normaler Job für Judith Kepler: In einer großen Bank ist ein Mann in die Tiefe gestürzt, und sie soll den Tatort reinigen. Judith ist ein Cleaner. Doch mit dem vermeintlichen Selbstmord stimmt etwas nicht. Judith informiert die Kripo und gerät dadurch ins Visier eines mysteriösen Mannes: Bastide Larcan. Er weiß viel über Judiths Vergangenheit, Details, die sogar ihr verborgen geblieben sind. Aber was hat er mit dem Toten in der Bank zu tun? Und warum weiß er genau, wo Judiths schwache Stelle ist? Um mehr zu erfahren, lässt sie sich auf einen lebensgefährlichen Handel mit ihm ein. Und weckt damit die Geister ihrer Kindheit, die nur darauf gewartet haben, zu erwachen und jeden zu vernichten, der ihr Geheimnis enthüllt.



Judith Kepler ist Tatortreinigerin. Sie wird gerufen, wenn der Tod Spuren hinterlässt, die niemand sonst beseitigen kann. In einem großen Berliner Bankhaus ist ein Mann in die Tiefe gestürzt. Unfall oder Selbstmord? Judith entdeckt Hinweise, die Zweifel wecken. Als sie die Polizei informiert, ahnt sie nicht, welche Lawine sie damit lostritt: Sie gerät ins Visier einer Gruppe von Verschwörern, die planen, die Bank zu hacken. Ihr Anführer ist Bastide Larcan, ein ebenso mächtiger wie geheimnisvoller Mann, der Judith zur Zusammenarbeit zwingt. Denn er kennt Details aus ihrer Vergangenheit, die für sie selbst bis heute im Dunkeln liegen. Und in Judith keimt ein furchtbarer Verdacht – kann es sein, dass Larcan in die Ermordung ihres Vaters verstrickt war? Sie weiß, sie wird nicht ruhen, bis sie endlich die Wahrheit erfährt, was als Kind mit ihr wirklich geschah…

Meine Meinung:

Zuallererst muss ich sagen, dass ich das Buch wirklich monatelang gelesen habe, weil ich es irgendwie nicht geschafft habe, richtig in die Geschichte reinzukommen. Das liegt nicht etwa daran, dass der Plot nicht gut ist oder die Personen nicht interessant, sondern schlicht und einfach daran, dass mir die Spannung gefehlt hat. Manchmal zieht sich die Handlung förmlich ins Unendliche und/oder plätschert nur so vor sich hin. Das ändert sich leider, wie ich finde, erst auf den letzten hundert Seiten, wo endlich die »Action« beginnt, auf die das Buch hinarbeitet. Schade fand ich auch, dass es keine tatsächlichen überraschenden Wendungen gab, die ich ans Krimis und Thrillern besonders wertschätze. Es kam einfach alles so, wie es hatte kommen müssen und das große Geheimnis, das sich um Bastide Larcan rankt, empfand ich als sehr vorhersehbar.

Das Ende wiederum hat mir, genau wie der Showdown, gut gefallen. Auf den letzten Seiten gibt es eine Enthüllung, die mich dann doch überrascht hat und ich hoffe sehr darauf, dass sie aufgegriffen und in ein drittes Buch der Judith Kepler Reihe verarbeitet wird. Das würde ich auf alle Fälle lesen.

Ich mag übrigens auch die Location. Was vorrangig an Elisabeth Herrmanns grandiosem Schreibstil liegt. Sie beschreibt die Spielorte mit so viel Hingabe, dass man sich jedes noch so winzige Detail vorstellen kann. Ob es nun ein Café in Paris oder eine dunkle Gasse in Berlin… Sie bringt die jeweilige Stimmung immer wunderbar rüber.

Löblich fand ich übrigens auch, dass die Hauptperson, Judith Kepler, so gewöhnlich ist. Keine wunderschöne, heiß begehrte Frau mit Harvard-Abschluss und einer guten Beziehung. Nein, diese Frau leidet wirklich unter ihrer Vergangenheit und hat alles andere als Glück in ihrem Leben, gibt trotzdem nicht auf. Das ist es, was für mich Stärke bedeutet. Wenn man sich, obwohl man praktisch nichts hat, immer und immer wieder aufrappelt und weitermacht. Ein Ziel im Leben hat. Judith Kepler ist ein großartiger Buchcharakter.

Dass sich das Buch zu alledem mit der ehemaligen DDR und diversen Geheimdiensten beschäftigt, hat mir ebenfalls zugesagt. Ich bin im Allgemeinen an geschichtlichen Themen interessiert, sodass Judiths Vorgeschichte sehr interessant für mich war.

Alles in allem fand ich dieses Buch doch eher enttäuschend – im Vergleich zu anderen Büchern dieser großartigen Autorin – , sodass ich ihm drei von fünf Sternen gebe.

Fazit:

Mit Sicherheit nicht der beste Krimi Herrmanns, hat aber auch viele gute Aspekte.