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Veröffentlicht am 11.04.2018

Rosmarintage oder was im Leben wirklich wichtig ist

Rosmarintage
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Zum Inhalt:

An seinem 76. Geburtstag findet Max Engel im Internet die Liebe seines Lebens wieder, die Französin Rosalie. Also überredet er die unkonventionelle Altenpflegerin Tamara Finke, die in seinem ...

Zum Inhalt:

An seinem 76. Geburtstag findet Max Engel im Internet die Liebe seines Lebens wieder, die Französin Rosalie. Also überredet er die unkonventionelle Altenpflegerin Tamara Finke, die in seinem Seniorenheim jobbt, mit ihm nach Südfrankreich zu fahren, um Rosalie zurückzugewinnen. Für beide beginnt eine Reise, auf der sie lernen, dass die Tage im Leben am schönsten sind, die nach Rosmarin duften.

Und als Leser ist man förmlich eingeladen, auf der Rückbank des Oldtimers Platz zu nehmen und die Fahrt nach Südfrankreich einfach nur zu genießen. Nicht nur die wunderschönen und detaillierten Landschaftsbeschreibungen sondern auch die liebevollen Beschreibungen der Haupt- und Nebendarsteller tragen dazu bei, dass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen will. Dazu ist der Schreibstil lebendig und man durchlebt Freud und Leid mit den Protagonisten, so dass man beim Lesen gar nicht merkt, wie die Zeit vergeht.

Sowohl Max Engel als auch Tamara Finke erscheinen schnell als alte Bekannte, die beide ihr "Päckchen" zu tragen haben und so ganz nebenbei erfährt man deren Lebensgeschichte. Dabei wird die Romanze von Max und Rosalie durch eine andere Schriftart auch optisch noch vom aktuellen Geschehen abgegrenzt.

Die Autorin reißt im Laufe der Handlung einige Problemfelder an, wie liebloser Umgang in Altenheimen, schlechte Arbeitsbedingungen der Pflegekräfte, Trauerbewältigung, ältere Frau liebt jüngeren Mann, Flüchtlingsproblematik, die insgesamt gesehen aber nur angerissen werden können. Etwas weniger davon wäre in diesem Fall mehr gewesen, hat mich persönlich aber nicht weiter gestört.

Ich habe mitgelacht, mitgelitten und mitgeweint und mir wieder bewusst gemacht, dass es im Leben viele Tage gibt, die nach Rosmarin duften, man muss ihnen nur die Möglichkeit dazu einräumen. Für mich ein absolutes Wohlfühlbuch.

Veröffentlicht am 10.04.2018

2 Frauen und ihre Geheimnisse

Das Sternenhaus
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Nach der Inhaltsangabe stehen in diesem Roman eindeutig die Frauen im Vordergrund. Es gibt zwei Handlungsstränge, die im Abstand von 120 Jahren statt finden und deren Verbindung erst im Laufe der Geschichte ...

Nach der Inhaltsangabe stehen in diesem Roman eindeutig die Frauen im Vordergrund. Es gibt zwei Handlungsstränge, die im Abstand von 120 Jahren statt finden und deren Verbindung erst im Laufe der Geschichte deutlich wird. In der Gegenwart in Sydney lebt Nina, eine Bestsellerautorin, die nach einem Betrug ihres Lebensgefährten an einer Schreibblockade leidet und das kurz vor dem Abgabetermin ihres neusten Romans. Sie flüchtet in das Haus ihrer Urgroßmutter Nell, das auf der ehemaligen Gefängnisinsel Ember Island etwas abseits der Zivilisation liegt, um zur Ruhe zu kommen.

Ende des 19. Jahrhunderts lebt Tilly, die von ihrem Großvater aufgezogen worden ist, in Dorset ein beschauliches Leben. Um nach seinem Tod abgesichert zu sein stimmt sie ziemlich naiv und im Glauben an die große Liebe bereits nach 6 Wochen einer Heirat mit Jasper zu und folgt ihm auf die Kanalinsel Guernsey. Hier zeigt dieser sehr schnell sein wahres Gesicht und Tilly ist ihm hilflos ausgeliefert. Nach einem schrecklichen Ereignis flieht sie nach Australien. Dort tritt sie die Stelle als Gouvernante bei der 12-jährigen Nell an, die mit ihrem Vater auf der Gefängnisinsel wohnt.

Es passiert natürlich bei beiden Frauen auch weiterhin so allerlei und auch die Liebe kommt nicht zu kurz.

Von Kimberley Wilkins habe ich vor einiger Zeit bereits "Wind der Erinnerung" gelesen und da mir das Buch sehr gut gefallen hat, war ich auf diesem Roman auch sehr gespannt. Die Geschichte ist wieder in sich schlüssig und gut miteinander verbunden. Sie lässt sich flüssig lesen und die Handlungsstränge sind deutlich sichtbar voneinander abgegrenzt. Gut haben mir auch wieder die Beschreibungen der einzelnen Handlungsorte gefallen, die beim Lesen immer wieder ein Bild vor Augen geführt haben, so dass ich mich noch besser in die Geschichte hineinversetzen konnte.

Allerdings habe ich nach dem Lesen der Inhaltsangabe eine etwas andere Vorstellung der Hauptcharaktere gehabt. Für mich steht hier eindeutig Tilly im Vordergrund und ihre Geschichte an sich hätte auch schon einen schönen Roman abgegeben. Nina ist daneben ziemlich verblasst und hat somit allerhöchstens einen Nebenschauplatz abgegeben.

Eins haben beide aber gemeinsam: ein Geheimnis. Wer er erfahren möchte, muss das Buch selber lesen. Es lohnt sich trotz der kleinen Einschränkung. Ich vergebe 4 Sterne.

Veröffentlicht am 10.04.2018

Ann Kathrin unter Mordverdacht

Ostfriesentod
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Schon der 11. Fall für Ann Kathrin Klaasen, aber dieses Mal ist alles ganz anders! Irgendjemand nutzt ihre Identität, um krumme Dinger zu drehen und ihren guten Ruf zu ruinieren und Ann Katrin findet ...

Schon der 11. Fall für Ann Kathrin Klaasen, aber dieses Mal ist alles ganz anders! Irgendjemand nutzt ihre Identität, um krumme Dinger zu drehen und ihren guten Ruf zu ruinieren und Ann Katrin findet sich plötzlich auf der anderen Seite im Verhörraum wieder – als Mordverdächtige! Es geschehen unerklärliche Selbstmorde und allerlei Merkwürdigkeiten, die ich aber nicht verraten will. Ann Katrin Klaasen muss in diesem Fall fast schon die Rolle einer Nebendarstellerin einnehmen, denn die Hauptrolle besetzt „der Bösewicht,“ aber wer sie kennt weiß, dass es ihr in den wenigsten Fällen wirklich gelingt, ihre allgegenwärtige Präsenz wirklich zurückzunehmen.



Nach 7 Bänden der Ostfriesenreihe nonstop brauchte ich eine kleine Ostfriesenpause und der 11. Band kam gerade recht zum Wiedereinstieg. Es war eigentlich wie auf einem Klassentreffen: im übertragenen Sinne lange nicht gelesen und doch wiedererkannt. Ich mag den Schreibstil von Klaus-Peter Wolf sehr. Er versteht es, den Spannungsbogen aufzubauen und aufrechtzuerhalten, so dass keine Langeweile aufkommt und die Neugierde bestehen bleibt. Und das alles, ohne dass das Blut schon aus den Buchseiten tropft. Dabei wirkt seine Handlung trotz aller Ermittlungshektik auf mich immer so herrlich entschleunigend – zurücklegen und einfach genießen; dazu noch die Beschreibungen von Land und Leuten, das ist mein Wohlfühlkrimi. Ein bisschen zu meckern habe ich allerdings doch noch: ein bisschen weniger Werbung für ortsansässige Lokalitäten wäre immer noch ausreichend. Die geballte Ladung männlicher Naivität war mir dann doch zu viel; gleiches gilt für Ruperts Macho-Gehabe und Verhaltensweisen. Im realen Leben hätte die eine oder andere Aktion sicherlich schon rechtliche Konsequenzen gehabt.

Insgesamt gesehen hat mir das Buch wieder gut gefallen und mich am Ende doch überraschen können, daher vergebe ich 4 Sterne

Veröffentlicht am 10.04.2018

von bodensteins persönlichster Fall

Im Wald (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 8)
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Schon der Prolog macht neugierig und veranlasst zu jeder Menge Mutmaßungen über das "Wer" und "Warum".

Was scheinbar als Wohnwagenbrand mit Leiche beginnt entwickelt sich zum Mordfall, der nicht der letzte ...

Schon der Prolog macht neugierig und veranlasst zu jeder Menge Mutmaßungen über das "Wer" und "Warum".

Was scheinbar als Wohnwagenbrand mit Leiche beginnt entwickelt sich zum Mordfall, der nicht der letzte bleiben wird...

Oliver von Bodenstein und Pia Sander finden sich in einer Mordserie wieder, die darüber hinaus in Verbindung zu einem ungelösten Fall aus Olivers Kindheit steht, als nämlich sein bester Freund Arthur und mit ihm sein zahmer Fuchs Maxi spurlos verschwanden.

Im Fokus der Ermittlungen standen/stehen damals wie heute seine Klassenkameraden. Den Dorfbewohnern ist das Aufwärmen der alten Geschichte ein Dorn im Auge und es wird gemauert. Trotzdem gelingt es dem K11-Dreamteam, einige Puzzleteilchen zusammen zufügen. OvB wird allerdings immer mehr mit dem Problem konfrontiert, dass er aufgrund seiner persönlichen Betroffenheit nicht mehr so neutral an die Ermittlungen herangehen kann, wie es eigentlich der Fall sein sollte, was ihm auch zusehends mehr und mehr zu schaffen macht.

Nele Neuhaus versteht es wieder, einen spannenden Handlungsbogen aufzubauen - immer wieder werden geschickt neue Spuren gelegt, die zu weiteren möglichen Verdächtigen führen könnten und das Kopfkino kennt kein Halten mehr... Der Mittelteil verläuft leider etwas schleppender, dafür versüßt das Ende den kleinen "Hänger" wieder mit einem überraschenden Ende.

Das Personenverzeichnis habe ich in diesem Fall sehr oft nutzen müssen, denn die Vielzahl der Akteure, die darüber hinaus alle irgendwie miteinander verheiratet, verschwägert, verwandt, ver"ext" oder sonstwie verbandelt waren, hat mich dann doch etwas überfordert. Daneben gab es mir diesmal auch zu viele Nebenschauplätze, die nichts für die Geschichte getan haben - aber vielleicht war das ja gerade gewollt, um die Verwirrung bei der Suche nach dem Täter/der Täterin noch etwas zu steigern.

Trotz des kleinen Punktabzuges gibt es auf jeden Fall eine Leseempfehlung

Veröffentlicht am 10.04.2018

Die Zutaten zum Glück muss jede/r für sich selbst finden

Die Zutaten zum Glück
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Olivia ist eine mit Preisen ausgezeichnete Patissiere in Top-Anstellung. Nach einem unglücklichen Unfall während einer Veranstaltung flüchtet sie Hals-über-Kopf zu ihrer besten Freundin in ein Provinznest. ...

Olivia ist eine mit Preisen ausgezeichnete Patissiere in Top-Anstellung. Nach einem unglücklichen Unfall während einer Veranstaltung flüchtet sie Hals-über-Kopf zu ihrer besten Freundin in ein Provinznest. Während ihrer aufgezwungenen Auszeit hat sie viel Zeit, um über sich und ihr Leben nachzudenken und ihr wird klar, dass ihr Beruf bislang ihr einziger Halt und Lebensinhalt war. Aber Olivia passt sich schnell den örtlichen Gegebenheiten an und findet nicht nur einen neuen Job sondern auch Freunde, familiären Anschluss und natürlich auch eine neue Liebe und erkennt letztendlich, dass sie hier gefunden hat, wonach sie seit dem Tod ihres Vaters auf der Suche war: das Gefühl, zu Hause zu sein.

Nicht nur die Protagonistin liebt ihren Beruf, auch die Autorin hat ihre Leidenschaft dazu wie auch zum Banjo spielen und für alte Hunde mit in diesem Roman verpackt. So bekommt man einen Einblick in die Welt der Desserts und Backwaren und ich habe es sehr bedauert, dass es noch keine duftenden Buchseiten gibt.

Der Schreibstil ist locker und erfrischend leicht und das Lesen geht wie von selbst. Dabei sind die Beschreibungen der Charaktere und Handlungsorte so realistisch, dass ich das Gefühl hatte, überall dabei zu sein.

Leider sind zum Ende des Buches doch einige Fragen offen geblieben und auf der anderen Seite war mir dann doch etwas zu viel Glückseligkeit vorhanden. Wenn ich den Roman mit einer mehrstöckigen Torte vergleiche, wäre eine Etage weniger mir dann doch gerade recht gewesen.

Aber Livvy hat ihre Zutaten zum Glück definitiv gefunden und ich in diesem Fall auch, denn eine meiner Zutaten zum Glück ist ein Buch mit Wohlfühlatmosphäre, und die habe ich hierbei gehabt.

Daher gibt es von mir eine Leseempfehlung und 4 Sterne.