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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.04.2018

Aktuell, ernsthaft und voller Geheimnisse, aber leider auch mit vielen kurzen Sätzen

Wovon man alles nicht stirbt: Just me
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Klappentext
„Kim ist überglücklich, als Lesya in ihre Klasse kommt. Endlich ist da jemand, der wie sie nirgendwo zu passen scheint – wie zwei Puzzlestücke, die im falschen Karton gelandet sind. Lesya malt ...

Klappentext
„Kim ist überglücklich, als Lesya in ihre Klasse kommt. Endlich ist da jemand, der wie sie nirgendwo zu passen scheint – wie zwei Puzzlestücke, die im falschen Karton gelandet sind. Lesya malt riesige Wandgemälde und ahnt immer, wie Kim sich fühlt. Niemand darf also erfahren, dass Lesyas Tante kaum zu Hause ist und ihre Eltern in der Ukraine im Gefängnis sitzen – vor allem nicht der alte Herr Klose, der Lesya bei den Behörden verpfeifen will. Mit einer Beschwörungsformel wünschen die Mädchen ihrem Nachbarn den Tod an den Hals. Doch dann stirbt der alte Mann tatsächlich und Kim wird es immer mulmiger: Warum benimmt Lesya sich so seltsam? Und wie viele Geheimnisse kann selbst die beste Freundschaft der Welt aushalten?“

Gestaltung
Das Cover gefällt mir unheimlich gut mit seinen pastelligen Farbtönen, die wunderbar aufeinander abgestimmt sind. Besonders gern mag ich die verschiedenen Blüten und Blumen, die über das lange Haar des Fahrradfahrenden Mädchens fliegen und die durch ihre dunkleren Farben total toll hervorstechen. Auch der Hintergrund, der an eine Backsteinmauer erinnert, ist sehr passend zum restlichen Covermotiv.

Meine Meinung
Als Fan der Bücher der Just Me-Reihe vom Coppenrath Verlag musste ich natürlich auch zum neusten Buch greifen, wobei hier auch schon das wirklich grandiose Cover ein weiterer, ausschlaggebender Grund ist, der für das Buch spricht. Mir persönlich gefällt auch der Titel des Buches sehr, da er sofort meine Aufmerksamkeit erregt hat und er auch toll den Inhalt des Buches wiederspiegelt. In „Wovon man alles nicht stirbt“ geht es um Kim, die in ihrer neuen Mitschülerin Lesya eine Freundin findet, die sie zu verstehen scheint. Da Kim ihre neu gewonnene Freundin nicht verlieren möchte, darf natürlich niemand erfahren, dass Lesyas Tante kaum zu Hause ist und dass ihre Eltern im Gefängnis sitzen. Vor allem nicht der alte Nachbar, den die Mädchen kurzerhand den Tod wünschen – geheimnisvoll wird es dann allerdings, als er wirklich stirbt und Lesya sich so eigenartig verhält…hat sie etwas mit dem Tod zu tun? Was wird aus der Freundschaft der Mädchen?

Ein wichtiges Thema des Buches ist somit die Freundschaft, aber eigentlich geht es auch um so vieles mehr. Vor allem im Zusammenhang mit Kim lernt der Leser eine schwierige familiäre Situation kennen, die mir beim Lesen einmal mehr vor Augen geführt hat, dass man seinen Blick auf die Kinder und deren Umfeld richten sollte, um zu erkennen, mit welchen Hürden und Bürden sie zu kämpfen haben. Kim ist nämlich Halbwaise und ihre Mutter nach dem Tod des Vaters auf der Suche nach Liebe. So kommt ein neuer Freund in das Leben der beiden. Ein Freund, den man niemandem wünscht. Mir gefiel es, wie Autorin Barbara Zoschke mir durch Kims Erzählperspektive Einblick ein ihre Gedankenwelt gestattet hat. So konnte ich sehr gut mit ihr mitfühlen und ihre Sichtweise nachvollziehen.

Mit Lesya kommt auch ein sehr aktuelles Thema in die Geschichte, denn sie ist ein Flüchtling. Durch diese Figur wird für junge Leser sehr anschaulich beleuchtet, wie es für Auswanderer ist, nach Deutschland zu kommen und wie schwer sie es haben, im Land bleiben zu können. Durch Lesyas besondere familiäre Situation und den Tod des Nachbarn Herr Klose kommt dann auch etwas Spannung auf, die sich vor allem durch Lesyas rätselhaftes Verhalten ergibt. Durch die ganzen Geheimnisse habe ich mich gut unterhalten gefühlt, da ich gerätselt und Vermutungen aufgestellt habe.

Der Schreibstil der Autorin ist einerseits sehr einfach gehalten und dem jungen Alter der Zielgruppe dieses Buches entsprechend. Andererseits empfand ich die Sätze manchmal allerdings als etwas zu abgehakt und abrupt, was vermutlich vor allem daran lag, dass diese doch eher kurz gehalten worden sind. Die Aneinanderreihung der kurzen Sätze las sich für mich nicht so ganz flüssig, woran ich mich zu Beginn erst gewöhnen musste.

Fazit
„Wovon man alles nicht stirbt“ ist ein Buch, das neben den Themen Freundschaft und schwierige familiäre Situationen auch sehr aktuell ist, denn auch das Flüchtlingsthema kommt hier zum Tragen. Durch die Erzählperspektive von Protagonistin Kim war ich immer sehr nah an ihren Gedanken, was mir sehr gefallen hat, da ihre Gefühlswelt für mich so sehr realistisch wurde. Die Geheimnisse, die in diesem Buch gestreut werden, mochte ich gerne, denn sie waren rätselhaft und spannend. An den Schreibstil mit seinen vielen kurzen Sätzen, musste ich mich erst etwas gewöhnen, da er mir zu ruckartig und abrupt war.
Knappe 4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 29.03.2018

Das Ende war zu überstürzt und abrupt

Königreich der Schatten - Rückkehr des Lichts
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Klappentext
„Seit Jahren herrscht Finsternis über dem Königreich Relhok. Doch Luna, die wahre Königin des Reiches, ist es mithilfe des Waldläufers Fowler gelungen, aus Relhok zu fliehen. Der Mörder ihrer ...

Klappentext
„Seit Jahren herrscht Finsternis über dem Königreich Relhok. Doch Luna, die wahre Königin des Reiches, ist es mithilfe des Waldläufers Fowler gelungen, aus Relhok zu fliehen. Der Mörder ihrer Eltern droht, auch sie zu töten. Auf der Flucht wird ihr Verbündeter lebensgefährlich verletzt. Nur die fremden Soldaten des Königs Lagonia können ihnen helfen. Doch kann sie ihnen vertrauen? Um endlich der Dunkelheit zu entkommen und ihre Feinde zu besiegen, müssen sich Luna und Fowler ihrer Bestimmung stellen.“

Gestaltung
Ich finde das Covermotiv unheimlich gelungen, denn es passt super zur Aufmachung des ersten Bandes. Wieder sieht man eine Blume in Kombination mit einem Gegenstand – ein Messer. Dabei sieht der Messergriff aus wie der Stiel der gelben Blume, was mir gut gefällt, denn so sehen beide verschiedenen Elemente aus wie eine Einheit und so als würden sie zusammen gehören. Vor dem schwarzen Hintergrund mit dem filigranen Muster drauf kommt die gelbe Blume zudem super zur Geltung. Zudem mag ich es sehr, dass die Schriftzüge des Titels und der Verlagslogos farblich auf die Blume abgestimmt sind.

Meine Meinung
Nach dem Ende von „Die wahre Königin“ musste ich unbedingt zur Fortsetzung greifen, denn ich war unheimlich gespannt, wie die Geschichte von Luna und Fowler weitergehen würde. In „Rückkehr des Lichts“ wird es dabei zunehmend dramatisch, denn Fowler ist tödlich verwundet, weswegen Luna vor einer schweren Entscheidung steht: kann sie den geheimnisvollen Fremden, die Fowler helfen können, trauen oder riskiert sie sein Leben? Dabei geraten die beiden in die Fänge des Königs von Lagonia, der bald ihre wahren Verbindungen zum Königreich Relhok entdeckt und wodurch sie mitten in ein politisches Spiel um Macht und Einfluss gelangen…

Die Handlung setzt direkt beim Ende von Band eins an und führt dies nahtlos weiter. Dabei geht die Handlung spannend und actionreich weiter. Was mir hierbei sehr gefallen hat, war der Wechsel des Settings, denn während Band eins noch in der Wildnis spielte, ändert sich dies in der Fortsetzung rapide. Die Geschichte spielt am königlichen Hofe, wodurch die Stimmung dieses Buches ganz anders ist als zuvor in „Die wahre Königin“. Hier kam es dann auch zu einigen politischen Verstrickungen, wobei mir manchmal etwas die düstere Atmosphäre des Waldes und die Kämpfe gefehlt haben. Dafür entschädigte mich aber die Handlung, die ich stellenweise als sehr dramatisch empfunden habe und die mich zum mitfiebern eingeladen hat.

Durch Fowlers Verletzung gerät er einige Zeit in den Hintergrund, weswegen Luna dann mehr im Fokus steht. Hier stieß ich dann jedoch immer wieder auf Geschehnisse, die bei mir für Stirnrunzeln sorgten, denn Luna ist auf einmal im Stande Dinge zu vollbringen, die sie aufgrund ihrer besonderen Umstände eigentlich nicht können dürfte. Hier gab es keinerlei Erklärungen oder Ausführungen, warum sie diese Dinge tun kann, außer der Erläuterung, dass Luna eben etwas Besonderes ist. Das reichte mir leider nicht so ganz.

Erzählt wird die Geschichte dabei abwechselnd aus der Sicht von Fowler und Luna, was mir gut gefiel, da ich so beide Figuren besser kennen lernen konnte. Zudem sind beide Charaktere wichtig für den Fortgang der Handlung, weswegen es schön war, ihre Gedanken und Gefühle näher erkunden zu können. Die Liebesbeziehung zwischen beiden Figuren nimmt dabei genau den richtigen Raum in der Geschichte ein, was mir sehr gefallen hat. Es wird nicht zu stark thematisiert und fokussiert, hat aber dennoch einen Platz in der Geschichte. Bestimmte Szenen zwischen beiden Charakteren sind dabei sehr intensiv und gefühlvoll. Hier schmachtet man geradezu mit beiden Figuren mit.

Das Buch gipfelt dann in einem Finale, das mir persönlich viel zu schnell ging. Ich wusste, dass es sich bei dieser Reihe um eine Dilogie handelt, doch ich fragte mich ernsthaft, ob die Autorin dies beim Schreiben zwischenzeitlich vergessen hat, denn das Ende fühlte sich so an, als sei ihr siedend heiß wieder eingefallen, dass nach diesem Band Schluss ist. So quetscht sie auf den letzten Seiten noch alle Antworten, Informationen und Auflösungen in das Buch, damit sie das Versprechen einer Dilogie auch ja einhalten kann und keinen weiteren Band benötigt. Dabei hätte sie hier entweder mehr Seiten nutzen können oder von mir aus auch einen dritten Band schreiben können, denn so war mir das Ende viel zu abrupt und übereilt.

Fazit
Der Abschlussband der „Königreich der Schatten“-Dilogie war für mich ein durchwachsenes Leseerlebnis, das Spannung, romantische Liebe und Action miteinander vermischt hat. Gleichzeitig war mir das Ende des Buches zu überstürzt, denn es wurde zu viel auf die letzten Seiten gepresst. Der Wechsel des Settings war erfrischend und brachte neuen Wind in die Geschichte, wobei mir besonders die Dramatik, die die Handlung entwickelt hat, gefiel.
Ganz knappe 4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Die wahre Königin
2. Rückkehr des Lichts

Veröffentlicht am 29.03.2018

Das Ende dieses Buches ist eine Wucht!

Manipuliert (Bd. 2)
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Klappentext
„Alle um dich herum, alle, denen du nahe sein willst, alle, die du liebst, sterben – und es ist deine Schuld! Shay ist sich sicher, dass sie die Lösung gefunden hat, um die Seuche aufzuhalten: ...

Klappentext
„Alle um dich herum, alle, denen du nahe sein willst, alle, die du liebst, sterben – und es ist deine Schuld! Shay ist sich sicher, dass sie die Lösung gefunden hat, um die Seuche aufzuhalten: Sie muss sich von allen isolieren, denn sie ist die Überträgerin der tödlichen Krankheit. Im ganzen Land beginnt eine Hexenjagd nach weiteren Überlebenden wie Shay. Und dabei erkennt niemand, dass alle einer großen Verschwörung aufgesessen sind: Der wahre Verursacher der Katastrophe ist weiterhin unentdeckt und nur Shay und ihre große Liebe Kai können seine Identität enthüllen …“

Gestaltung
Ich finde es gut, dass der Verlag den Stil des ersten Bandes beibehalten hat, da ich es mag, wenn die Bücher einer Reihe einheitlich aussehen. Das neue, rote Verlagslogo sticht allerdings etwas stark ins Auge und fügt sich für mich nicht ganz so passend ins Covermotiv ein wie zuvor. Die Augen wirken durch den Blick nach oben dieses Mal nicht ganz so eindringlich, aber die Idee, das Gesicht aus zerrissenem Papier herausschauen zu lassen, gefällt mir. So kommt nochmal etwas Neues in das Covermotiv hinein, da das Gesicht vorher durch weiße Hände geschaut hat.

Meine Meinung
Bücher von Teri Terry sind immer etwas Besonderes, da die Autorin ein großartiges Schreib- und Erzähltalent besitzt. Da mir bereits „Infiziert“ aufgrund der Mischung verschiedener Genres so gut gefallen hat, musste ich unbedingt wissen, wie die Reihe weiter geht. Mit „Manipuliert“ setzt sie ihre Trilogie rund um den Ausbruch der Epidemie spannend fort, denn dieser Band wird wieder abwechselnd aus den verschiedenen Perspektiven der drei Hauptfiguren Kai, Shay und Callie erzählt. Ich liebe es, wie die Autorin die Wechsel in die Geschichte einbaut und mir Einblicke in die Gefühle der Figuren ermöglicht. Zudem mochte ich es, wie die Autorin die Stellen ausgewählt hat, an denen ein Perspektivwechsel vollzogen wurde, denn so kam Spannung auf und ich wollte immer wissen, wie es mit der jeweiligen Figur weiter geht. Das übt einen richtigen Lesesog aus!

Nach wie vor konnte mich auch in diesem Band die Grundidee des Buches überzeugen, da durch die tödliche Krankheit, die die Welt überzieht, einiges an Spannung in die Handlung kommt. Die Überlebenden werden in diesem Band gejagt und meistens führt dies zu ihrem Tod statt zu einer Gefangennahme. Diese Gefahren sorgen für einiges an Nervenkitzel und mitten in dem Geschehen befinden sich dabei stets unsere drei Protagonisten. Ich finde es klasse, was für eine packende, fulminant-verrückte Idee Teri Terry sich hier hat einfallen lassen, denn so kommt die Autorin immer mit etwas Neuem daher und zieht ihre Leser so in den Bann. Trotz der Abgefahrenheit dieser Idee schafft die Autorin es zudem, alles mehr als plausibel und verständlich darzustellen und die Geschehnisse realistisch wirken zu lassen. Ich habe als Leser jedenfalls zu keinem Moment angezweifelt, ob die Ereignisse so möglich wären oder nicht. Schön war es auch, dass wir in diesem Band mehr zur Epidemie und deren Hintergründe erfahren haben.

Ich mochte auch die Entwicklungen, die die Figuren im Vergleich zum ersten Band durchlebt haben. Shay mochte ich hierbei richtig gerne, denn sie hadert mit sich und fühlt sich für den Ausbruch der Seuche verantwortlich. Ihre Gefühlswelt konnte ich sehr gut nachvollziehen und sie hat mich geradezu richtig mitgerissen. Mein heimlicher Liebling ist aber Kai, denn er möchte Shay retten und nimmt dafür weite Wege und viele Gefahren auf sich (und das, obwohl er Shay eigentlich noch gar nicht so lange kennt). Ich liebe Kai einfach, denn er ist so stark, mutig und zielstrebig! So einen Freund wünscht sich doch jedes Mädchen! Hinsichtlich Callie gab es am Ende einen packenden Twist, der sicher gerade für das Finale eine hohe Bedeutsamkeit haben wird.

Die Handlung habe ich als spannend erlebt, wobei für mich erst im letzten Drittel unsagbare, atemberaubende Spannung aufkam. Zuvor war die Handlung zwar auch fesselnd, aber es ging nicht ganz so überraschend und dramatisch zu wie am Ende, wo mir das Adrenalin geradezu durch die Adern geschossen ist vor Aufregung. Auch konnte ich wieder zu Beginn und im Mittelteil ein paar Entwicklungen vorhersehen – wie schon in Band eins, jedoch gab es in „Manipuliert“ definitiv auch mehr Überraschungen. Was ich zudem auch richtig toll fand war, dass die Figuren mit neuen Charakteren Verbindungen eingehen und dass Kai auch immer wieder über Andeutungen stößt, die zeigen, dass es Überlebende gibt, die nicht ansteckend sind.

Fazit
„Manipuliert“ setzt nahtlos an den Ereignissen aus „Infiziert“ an und schreibt die innovative, abgefahrene und fesselnde Geschichte rund um die Epidemie weiter. Auch wenn die Handlung zu Beginn und im Mittelteil nicht ganz so mitreißend war, wie das packende Ende des Buches, konnte mich die Geschichte dennoch wieder in ihren Bann ziehen. Ich liebe Teri Terrys Idee und wie sie es schafft, mich mit ihrem Schreibstil in ihre Geschichte zu ziehen. Gerade am Ende hat sich mein Herzschlag erhöht und ich habe unglaublich mit den Figuren mitgefiebert. Ich bin gespannt, was die Autorin für uns im finalen Teil bereithält!
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Infiziert
2. Manipuliert
3. ???

Veröffentlicht am 24.03.2018

Ein fesselndes Spiel aus Spionage, Kriegswirren und großen Gefühlen

Vertrauen und Verrat (Kampf um Demora 1)
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Klappentext
„Mit einem Mann verheiratet zu werden, den sie noch nie getroffen hat: für Sage der absolute Albtraum, doch Tradition im Reich Demora. Um dem zu entgehen, beginnt Sage eine Lehre bei einer ...

Klappentext
„Mit einem Mann verheiratet zu werden, den sie noch nie getroffen hat: für Sage der absolute Albtraum, doch Tradition im Reich Demora. Um dem zu entgehen, beginnt Sage eine Lehre bei einer Kupplerin und begleitet zehn junge Damen aus adeligen Familien zum großen Verkupplungsball. Ihre Aufgabe ist es, die Bräute – und die Soldaten, die auf der Reise für ihre Sicherheit sorgen – zu bespitzeln. Denn im Reich braut sich ein Krieg zusammen. Schon bald findet Sage sich zwischen den Fronten wieder. Und sie, die nie heiraten wollte, stolpert geradewegs auf eine große Liebe zu. Doch wem kann sie wirklich trauen?“

Gestaltung
Das Cover finde ich ziemlich passend, da das weiße Kleid im Hintergrund auf die Hochzeitsthematik des Buches anspielt und die auf dem Rücken gefesselten Hände sehr schön auf die Verräter und den Krieg im Buch hindeuten. Die verspielten Muster am Bildrand gefallen mir auch, da sie dem Cover eine schöne Eleganz verleihen. Der helle Farbton der Haut der gefesselten Hände fügt sich zudem auch sehr passend vor dem Kleid ein, wodurch das Cover auch ein wenig geisterhaft aussieht.

Meine Meinung
Nach dem Lesen von „Vertrauen und Verrat“ kann ich sagen, dass mich dieses Buch in so vielerlei Hinsicht überrascht hat, dass ich gar nicht weiß, wie ich all meine Gedanken in Worte fassen soll. Zum einen sind da die vielen spannenden Wendungen und Überraschungen, die mich mehr als einmal kalt erwischt haben. Zum anderen mochte ich die Figuren und die verschiedenen Erzählperspektiven unheimlich gerne. Auch das Setting ist richtig klasse! Aber der Reihe nach.

Das Setting konnte mich mit seinem Misch aus historisch angehauchter Fantasywelt sehr von sich überzeugen. Es geht um das Königreich Demora, das mit dem Nachbarsland Kimisara im Clinch liegt. In Demora gibt es dabei interessante Hochzeits- und Liebestraditionen, denn es gibt eine Art Kupplerinnengilde, die Partnerschaften vermittelt und Ehen arrangiert. Auch Protagonistin Sage soll verkuppelt werden, wobei ihr das alles andere als recht kommt. Durch einige schicksalshafte Fügungen wird sie dann aber die neue Auszubildende bei einer Kupplerin, weswegen sie sich mit dieser und vielen jungen Frauen auf eine Reise durch das Land hin zum großen Verkupplungsball begibt. Diese Reise war vor allem durch Sages Aufgabe als Spitzel super spannend, da sie als eine Art Spion die künftigen Bräute und die zum Schutz angeheuerten Soldaten beschattet.

Bei dieser Reise habe ich mir allerdings manchmal mehr Informationen über die Gebiete und Länder gewünscht, durch die die Bräute reisen, denn Sage bezieht sich oft auf irgendwelche Städte oder Orte in der Umgebung und mir fiel es dann schwer, diese einzuordnen und mir vorzustellen. Wenn die Figuren von den Gebieten reden, wäre es hilfreich gewesen, mehr Informationen über die Orte eingebaut worden wären. So frage ich mich doch manchmal, welcher Ort wo liegt und wo er zuzuordnen ist.

Sehr spannend empfand ich die Kriegswirren und das Ränkespiel um die verschiedenen Pläne sowie Machenschaften. Mehr als eine Figur in diesem Buch spielt ein doppeltes Spiel, wodurch ich lange Zeit auch in einem großen Irrglauben gelassen wurde und dann aus allen Wolken gefallen bin, als es zu einer sehr überraschenden Enthüllung kam. Die vielen geheimen Pläne steigern die Spannung ungemein und sorgen dafür, dass ich viel mitgerätselt habe, denn es gibt in diesem Buch mehrere verschiedene Fronten. Zum einen sind da die Soldaten, die die Bräute, den Kronprinzen und das Land schützen möchten, zum anderen gibt es aber auch einen herrschsüchtigen Adligen D‘Amiran, der den Thron für sich möchte und nach Rache sinnt. So prallen verschiedene Fronten aufeinander zwischen die Sage aufgrund ihrer besonderen Spionagefähigkeiten gerät. Das Ende ist dabei dann sehr brisant und voller rasanter Momente, die für ein Herzschlag-Finale sorgen!

Interessant fand ich auch die Erzählweise des Buches, denn es wird abwechselnd aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Hauptsächlich erlebt der Leser die Sichtweise von Sage, aber dann ist da auch der Soldat Ash, der General Alex oder D‘Amiran, die immer wieder Einblicke in ihre Pläne gewähren. So wird das Buch zu einem verworrenen Spiel aus Misstrauen, Lügen, Geheimnissen, Vertrauen und Verrat… Die zwei Hauptthemen des Krieges und der Kuppelei hat die Autorin Erin Beaty dabei sehr fesselnd miteinander verknüpft und mich erinnerte das Buch stellenweise auch ein wenig an Game of Thrones. Durch die Perspektivwechsel wusste ich als Leser oftmals auch etwas mehr als die Figuren, wodurch ich es als spannend empfand, ihre Schlüsse und Gedanken mitzuverfolgen und wodurch ich doch auch immer mal wieder schmunzeln musste, weil ich die Wahrheit kannte, während die Figuren Misstrauen hegten.

Besonders mochte ich dabei die Figuren, denn Sage ist sehr wild, fast schon widerspenstig und nicht auf den Kopf gefallen. Sie hat eine unglaubliche Beobachtungsgabe und sie gerät buchstäblich zwischen die Fronten, lässt sich dabei aber nicht unterkriegen. Mir gefiel ihre Schlagfertigkeit, ihre Klugheit und wie sie dadurch Wortgefechte für sich gewann. Dann gibt es da noch die vielen Soldaten: Leutnant Ash, General Alex, sein bester Freund Cass und viele mehr. So bleibt es auch nicht aus, dass Sage auch das Interesse der Männer weckt. Dabei empfand ich die Soldaten alle als sehr edelmütig und sympathisch. Zudem fand ich es klasse, dass ich zwar ahnte, dass Sage mit einem der Soldaten anbändeln würde, aber dass es hier dann so einige Twists und Überraschungen gab, wodurch eigentlich gar nichts mehr vorhersehbar und klar war. Die Chemie zwischen ihr und den Männern gefiel mir dabei unglaublich gut, denn sie war stimmig und harmonisch.

Fazit
„Vertrauen und Verrat“ von Erin Beaty ist ein fesselndes Spiel aus Misstrauen, Lügen und Geheimnissen, bei dem der Leser rätselt, wem er trauen kann, wem nicht und vor allem, wer das Herz von Protagonistin Sage erobern wird. Das Buch steigert sich mit jeder Seite und baut so eine ungemeine Spannung auf, die die Nerven des Lesers auf eine harte Zerreißprobe stellt und bei der das Leserherz immer schneller klopft, weil die Chemie zwischen den verschiedenen Figuren so prickelnd und packend ist. Gerade die überraschenden Wendungen und das packende Finale haben mich eiskalt erwischt und begeistert!
Sehr sehr gute 4 von 5 Sternen!


Reihen-Infos
1. Vertrauen und Verrat
2. The Traitor’s Ruin (erscheint am 10. Juli 2018 auf Englisch, als „Liebe und Lügen“ voraussichtlich im Frühjahr 2019)
3. ???

Veröffentlicht am 19.03.2018

Fantastische Dschinn-Welt trifft auf unsere Realität

Nalia, Tochter der Elemente - Der Jadedolch
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Klappentext
„Luxus, Eleganz und der Glamour Hollywoods, das ist die Welt der 18-jährigen Nalia. Trotzdem ist ihr einziges Ziel zu fliehen. Denn sie ist eine Dschinn und als Sklavin des geheimnisvollen ...

Klappentext
„Luxus, Eleganz und der Glamour Hollywoods, das ist die Welt der 18-jährigen Nalia. Trotzdem ist ihr einziges Ziel zu fliehen. Denn sie ist eine Dschinn und als Sklavin des geheimnisvollen Malek Alzahabi auf der Erde gefangen. Ihre wahre Heimat ist Ardjinna, doch im Zuge eines grausamen Umsturzes wurde sie auf die Erde verschleppt. Sie dient Malek und ist an ihn gebunden, bis er seinen dritten Wunsch ausspricht. Doch das tut er nicht, denn er will sie keinesfalls gehen lassen. Er hat sich in sie verliebt. Dann taucht plötzlich Raif auf, Rebellenführer aus Ardjinna. Gegen ihren Willen fühlt sie sich unwiderstehlich zu ihm hingezogen. Er kann ihr Band zu Malek lösen. Doch das hat natürlich seinen Preis ...“

Gestaltung
Ich muss sagen, dass ich kein großer Fan des Covers bin, denn zum einen ist einfach nur ein Mädchengesicht zu sehen und zum anderen wirkt es etwas überladen. Die Augen des Mädchens sehen recht groß aus und durch all ihren Schmuck im Haar und die Bordüre am Tuch, das ihren Mund verdeckt, ist so viel los auf dem Cover, dass der Titel und Autorenname etwas untergehen. Die Farben und auch die Idee mit dem Schleier passen dafür schon zum Buch, in dem es um eine Dschinn geht.

Meine Meinung
Geschichten über Dschinns scheinen momentan in Mode zu sein, denn aktuell sind mir schon mehrere solcher Geschichten begegnet. Die Geschichte von Nalia ist allerdings trotz des orientalischen Flairs mit vielen modernen Elementen versehen, wodurch sie sich ein wenig von den anderen Dschinn-Geschichten abhebt. Die Atmosphäre von 1001 Nacht wird nämlich mit unserer Gegenwart und der Glamourwelt Hollywoods vermischt, da Dschinn Nalia bei ihrem Meister Malek auf der Erde lebt. So entsteht ein interessantes Spiel aus Fantasy, Vergangenheit und Moderne, das zu fesseln weiß, da sich hier unsere reale Welt mit Einblicken in die Vergangenheit des Dschinnreiches abwechseln.

Auch mochte ich wie die Autorin ihre Dschinn-Welt erdacht hat, denn hier gibt es verschiedene Kasten und je nach Kaste haben die Dschinn auch unterschiedliche Fähigkeiten. Sie leben dabei alle in der Welt Ardjinna, in der nach einigen Umstürzen von den Ifrit mit strengem Regime beherrscht wird. So ist es nicht verwunderlich, dass sich unter den Dschinn auch Widerstand regt und sich eine Rebellion bildet. Teil dieser Rebellion ist der Dschinn Raif, der Nalia von ihrem Sklavendasein unter Malek befreien möchte, da Raif Nalias Hilfe benötigt, denn einst gehörte Nalia zu der höchsten, mächtigsten Dschinn-Kaste… Kann Raif Nalia von Malek befreien? Wird es ihnen gelingen, Ardjianna von den Ifrit zu erlösen?

Nalia ist eine interessante Protagonistin, denn sie ist gebrandmarkt durch ihren Fall von der höchsten Kaste hin zur Skalvin eines Menschen, der alles andere als nett ist. Klasse fand ich, dass Nalia sich nicht hat unterkriegen lassen und dass sie immer wieder versucht hat, sich von Malek zu befreien. Zwar blieben ihre Bemühungen erfolglos, doch sie hat sich nie unterkriegen lassen und hat ihren Kampfeswillen nicht verloren. Dies ist sehr bewundernswert an ihr und macht sie zu einer starken Protagonistin.

Raif hingegen ist Teil der Rebellion und sein Schwachpunkt ist eindeutig seine Schwester, was ihn mir sehr sympathisch gemacht hat. Er und Nalia waren früher eigentlich Feinde, doch nun benötigt er ihre Hilfe, um die Rebellion zum Sieg zu führen. Mich hat hier gestört, dass sich zwischen den beiden sehr schnell Gefühle entwickelt haben. Angesichts ihrer starken Feindschaft ging mit das viel zu schnell und ich empfand es als nicht sehr authentisch. Zudem konnte mich die Liebesgeschichte nicht wirklich erreichen, da ich die Gefühle der Figuren nicht spüren konnte.

Auch muss ich sagen, dass mir die Handlung zwischendurch manchmal als etwas in die Länge gezogen vorkam, denn es wurde recht schnell deutlich, was Nalias Aufgabe ist und bis diese erledigt wird, dauerte es dann für meinen Geschmack doch recht lange. Dennoch war es spannend zu verfolgen, wie und ob Nalia sich von ihrem Meister Malek lösen kann, da es hier doch zu einigen Verstrickungen kommt. Das Ende war auch sehr spannend und mit einigen Höhepunkten gespickt, die dann in einem gemeinen Cliffhanger endeten, der eindeutig große Lust auf die Fortsetzung macht.

Fazit
Für mich war „Nalia – Tochter der Elemente – Der Jadedolch“ eine wunderbare Mischung aus Realität und Fantasie, die unsere Gegenwart wunderbar mit der fiktiven Welt der Dschinn vermischt und so in fremde Welten entführt hat. Zudem mochte ich die Konzeption der Dschinnwelt mit den verschiedenen Kasten sehr. Etwas schade fand ich, dass sich die Geschichte zwischenzeitlich etwas zieht und dass die Liebesgeschichte nicht so authentisch wirkte. Dennoch überzeugt die Handlung und vor allem das Ende mit seinem Showdown und dem gemeinen Cliffhanger, der die Spannung auf Band 2 anhebt!
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Nalia – Tochter der Elemente – Der Jadedolch
2. Nalia – Tochter der Elemente – Die flammende Wüste (erscheint am 29. März 2018 auf Deutsch)
3. Freedom’s Slave (bereits auf Englisch erschienen)