Profilbild von Anett

Anett

Lesejury Star
offline

Anett ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Anett über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.05.2018

Eine Tote gibt neuen Lebensmut

Playa de Palma
0

Man merkt schon zu Beginn des Buches, dass Levke zutiefst traurig ist, sie ist ungepflegt und schon fast apathisch. Trotzdem fliegt sie für einen Tag nach Mallorca, um dort alle Spuren zu verwischen, die ...

Man merkt schon zu Beginn des Buches, dass Levke zutiefst traurig ist, sie ist ungepflegt und schon fast apathisch. Trotzdem fliegt sie für einen Tag nach Mallorca, um dort alle Spuren zu verwischen, die sie und Max hinterlassen hatten, als sie sich kennenlernten. Man könnte denken, dass Levke ihr Dasein auslöschen möchte. Zuerst erfährt man nicht viel über Max und was passiert ist, das klärt sich erst im Laufe des Buches.
Als sie abends im Hotelzimmer ihre Vorbereitungen beendet hatte, fiel plötzlich eine junge Frau an ihrem Balkon vorbei. Levke hatte Insa und ihre Freundin Anna einige Stunden vorher kennen gelernt. Vor dem Hotel trifft sie Rafael, den Polizeireporter, mit dem sich auch weiter Kontakt hat, um herauszufinden, was passiert ist. Dann kommt noch Chefinspektor Barceló ins Spiel. Dieser hat zusätzlich eigene Probleme mit seinem Sohn und der Exfrau. Er geht davon aus, dass Insas Sturz ein Unfall war. Aber Levke ist überzeugt davon, dass sie nicht Selbstmord begangen hat. Sie nimmt Kontakt mit Anna auf, sucht nach Insas neuem Freund Florian und mischt sich in alles ein.
Für mich ist erstaunlich, dass Levke so schnell Vertrauen zu den beiden Mädchen gefasst hat, dass sie sich gleich in den Fall einmischt und extra länger auf Mallorca bleibt, um herauszufinden, was passiert ist. Sie behindert sogar teilweise die Polizeiarbeit.
Andererseits scheint es ihr zu helfen, etwas zu tun zu haben. Das lenkt sie von ihrem eigenen Kummer ab und ihr Vorhaben hat sie auch vergessen.
Trotz der Tragik in Levkes Leben bin ich mit ihr nicht so richtig warm geworden. Sie war mir einfach zu aufdringlich. Ebenso wie Rafaels Mutter. Es ist ja furchtbar, wie sie ihren Sohn anpreist, um ihn endlich zu verheiraten. Die anderen Charaktere finde ich recht sympathisch, vor allem Jordi hat mir gefallen. Aber so richtig durchreifen konnte er bei Levke auch nicht.
Zwischendurch gibt es kurze Szenen von einer fremden Person, was die Sache etwas geheimnisvoller macht.
Die Überschriften mit Namen gefallen mir auch gut. Da weiß man immer gleich, mit wem man es zu tun hat.
Insgesamt war der Schreibstil flüssig und das Buch ließ sich zügig lesen. Die Spannung hat mir über das gesamte Buch hinweg etwas gefehlt, dafür häuften sich am Ende die Vorfälle.
Das düstere Cover mit Meer und Strand gefällt mir sehr gut und passt auch zur Geschichte.

Veröffentlicht am 15.04.2018

Verworrene Familienverhältnisse

Spreewaldrache (Ein-Fall-für-Klaudia-Wagner 3)
0

Mit dem Prolog beginnt das Buch schon recht spannend. 1993 fliegt ein Bootshaus in die Luft und eine Leiche wird gefunden. Dieses Ereignis ist die Grundlage für die aktuellen Geschehnisse.

Klaudia und ...

Mit dem Prolog beginnt das Buch schon recht spannend. 1993 fliegt ein Bootshaus in die Luft und eine Leiche wird gefunden. Dieses Ereignis ist die Grundlage für die aktuellen Geschehnisse.

Klaudia und Petra nehmen an einer teambildenden Maßnahme teil und werden zum Wurstmachen bei den Gastgebern Jana und Mario Schenker eingeteilt. Allerdings wäre ihnen eine Leiche lieber. Und schon wird Jana’s Sohn Daniel niedergeschlagen aufgefunden.
Schon bei Daniels Befragung merkt Klaudia, dass er etwas verheimlicht. Auch seine Mutter Jana und Onkel Mario verheimlichen etwas.
Zwischendurch gibt es Abschnitte aus Sicht anderer Personen. Eine davon ist Frank Klingebiel, der zur Beerdigung seines Vaters gekommen ist. Es kommen nach und nach Dinge aus der Vergangenheit zum Vorschein.

Bis hierhin ist für mich noch alles etwas verworren. Da muss man sich beim Lesen schon etwas konzentrieren, um nicht den Faden zu verlieren. Viele Personen werden nicht mit Namen genannt, man weiß nicht, wer mit wem worüber spricht.

Kurz danach wird ein toter Obdachloser neben Franks Grundstück gefunden.
Man bekommt während der Ermittlungen den Eindruck, dass jeder mit jedem verwandt und verschwägert ist.

Die Schauplätze wechseln zwischen kurzen Geschehnissen von 1993 und der Gegenwart. Den verworrenen Familienverhältnissen zu folgen, war nicht immer einfach, sodass ich mir auch einige Notizen machen musste. Und das Ende habe ich zweimal gelesen, um alles richtig zu verstehen.
Die Handlung des Buches ist zwar in sich abgeschlossen, es kann aber nicht schaden, die Vorgängerbücher zu kennen. Es gibt doch recht viele Andeutungen zur Vergangenheit, insbesondere bei Klaudia.
Der Schreibstil ist zwar einfach und gut zu lesen, aber man muss sich schon sehr konzentrieren, es ist doch eine recht komplizierte Geschichte.
Das Cover ist sehr schön und passt zum Handlungsort.

Veröffentlicht am 07.04.2018

Spannend

Schweigegelübde (Ein Emma-Vaughan-Krimi 2)
0

Inspector der Mordkommission in Sligo Emma Vaughan muss an diesem Morgen zum Gesundheitscheck und Drogenscreening, was ihr natürlich nicht gefällt, weil sie seit ihrem Unfall starke Schmerzmittel nimmt. ...

Inspector der Mordkommission in Sligo Emma Vaughan muss an diesem Morgen zum Gesundheitscheck und Drogenscreening, was ihr natürlich nicht gefällt, weil sie seit ihrem Unfall starke Schmerzmittel nimmt. Im Krankenhaus trifft sie Michael McCaffrey, den Ehemann ihrer Freundin Laura. Dieser erzählt ihr von seinem Verdacht, einen Todesengel auf der Station zu haben. Emma spricht mit ihrem Chef darüber und wird mit diesem Fall betraut.
Als sich der Verdacht bestätigt, beginnen die Ermittlungen.
Emma hat eine Menge Probleme. Zu Hause hat sie einen pubertierenden Sohn, für den sie viel zu wenig Zeit hat. Ihr Ex-Mann Paul wurde verhaftet und soll als IRA-Mann angeklagt werden. Für ihn hat sie einen teuren Anwalt engagiert, obwohl sie nicht weiß, woher sie das Geld nehmen soll. Ein Mitglied der IRA bietet ihr Geld an. Und dann gibt es noch andere Mordfälle und Emma denkt, dass sie die Täterin vor einigen Monaten aus Mitleid hat laufen lassen. Auch hier beginnt sie heimlich zu ermitteln und vermutet bald eine zweite Mordserie.
Wenn mein Mann ein gewalttätiger Säufer wäre, würde ich ihn bestimmt im Knast verrotten lassen und bestimmt kein Geld für einen Anwalt ausgeben.

In dem Buch werden eigentlich zwei Serientäter gefasst. Zum einen der Todesengel. Der Fall war recht unspektakulär. Zum anderen versucht sie, die anderen Morde aufzuklären und Kontakt zu Catherine aufzunehmen, die sie hat laufen lassen. Dazu macht sie Urlaub in einem ehemaligen Kloster, welches in dem Fall eine große Rolle spielt. Die Geschichte um diese Morde und die Aufklärung war schon recht spannend.

Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen, durch den einfachen Schreibstil ließ es sich flüssig und schnell lesen.
Das Cover gefällt mir sehr gut.

Veröffentlicht am 27.02.2018

Bilderrätsel

Das Vermächtnis des Künstlers
0

Humphrey Murray und seine Frau traf es zuerst. Nach einem abendlichen Stromausfall gingen sie früh ins Bett und am Morgen waren sie tot. Lag es an dem Bild, was sie vor einigen Jahren auf dem Wochenmarkt ...

Humphrey Murray und seine Frau traf es zuerst. Nach einem abendlichen Stromausfall gingen sie früh ins Bett und am Morgen waren sie tot. Lag es an dem Bild, was sie vor einigen Jahren auf dem Wochenmarkt erstanden hatten? Denn kurz nachdem sie es im Haus aufgehängt hatten, begannen ihre Probleme und auch das Haus hatte sich verändert. Danach landete das Bild im Keller, seitdem traute sich keiner mehr dorthin.
Dr. George Mallory ist Psychologe und interessiert sich für Geistererscheinungen und paranormale Phänomene, will diese erforschen und die Ursachen finden.
Ein Brief von Dr. Velmonte, Direktorin eines privaten Kunstmuseums in Venedig mit der Bitte, die Gerüchte um eine Gemäldesammlung zu entkräften, machte ihn neugierig. Es gab in England eine Brandserie über Jahre hinweg, bei der auch die Bewohner der Häuser umgekommen sind, überlebt haben es jeweils nur die Bilder. Diese zeigten unterschiedliche weinende Kinder. Dr. Velmonte hat sich zur Lebensaufgabe gemacht, all die verdammten Bragolin-Bilder aufzukaufen. Dr. Mallory soll die restlichen beiden Bilder finden. Sie denkt, dass der Spuk ein Ende hat, wenn alle Kinder-Bilder wieder vereint sind.
Zusammen mit Dr. Josephine Canino entschließt sich Mallory, den Vorfällen auf den Grund zu gehen. Die Suche gestaltet sich spannend und gefährlich. Sie werden in Verbrechen verwickelt und geraten selbst in Gefahr. Josephine hat auch noch ihre pubertierende Adoptivtocher Amanda, mit der sie zurzeit große Probleme hat. Als sie Amandas geliebte Comics liest, um sie besser zu verstehen, wird Josephine von den Dämonen ihrer Kindheit eingeholt.

Insgesamt war es eine sehr interessante Geschichte, die beginnend in England, über die USA nach Italien, Spanien und Frankreich führt. Allerdings waren mir einige historische Fakten und andere Beschreibungen zu ausschweifend und haben immer wieder die spannende Handlung unterbrochen. Auch die Lesung der Comics war etwas zu viel. Das Ende ist offen und ich freue mich auf die beiden nächsten Teile.
Das Cover ist sehr kräftig in Rot gestaltet. Es zeigt einen Blick über das Wasser auf Venedig. Meistens ließ sich das Buch gut und flüssig lesen.

Veröffentlicht am 22.01.2018

Ein alter Fall

Das Lied der toten Mädchen (Jan-Römer-Krimi 3)
0

Der Reporter Jan Römer und seine Kollegin Mütze rollen ein altes Verbrechen wieder auf, um wieder Leser für ihre Zeitung zu gewinnen. Damals vor 20 Jahren wurde eine junge Frau in einem roten Kleid auf ...

Der Reporter Jan Römer und seine Kollegin Mütze rollen ein altes Verbrechen wieder auf, um wieder Leser für ihre Zeitung zu gewinnen. Damals vor 20 Jahren wurde eine junge Frau in einem roten Kleid auf dem Wilzenberg tot aufgefunden. Bei ihr wurde eine Spieluhr gefunden. Es ist eine einsame und gruselige Gegend, die von den Meisten gemieden wird.
Sie recherchieren in dem Dorf der Toten, befragen den ehemaligen Lehrer und die Mutter. Von ihr erfahren sie auch, dass Anne Lehmann, Sonja Risse und Rebecca Kaiser damals Freundinnen waren und zusammen in einem Haus bei Winkhausen gearbeitet haben. In der Zeit hat sich Sonja verändert und große Pläne geschmiedet. Dann war sie tot.
Römer und Mütze fliegen nach Berlin, um mit Rebecca zu sprechen. Dort erfahren sie interessante Details zur damaligen Arbeit der Mädchen und bekommen eine Telefonnummer des damaligen Kontaktmannes.
Als plötzlich Herren vom Verfassungsschutz in der Redaktion auftauchen, bekommt es Römer mit der Angst zu tun, auch weil er sich an einen alten Fall erinnert, in dem diese Behörde involviert war.
Aber der Redaktionsleiter lässt seine Verbindungen spielen uns stellt Kontakt zum Verfassungsschutz her. Zu Beginn hält dieser sich natürlich bedeckt, aber bei einem anderen Gespräch werden einige Sachen klar.
Es stellt sich heraus, dass ein vor 20 Jahren ins Zeugenschutzprogramm aufgenommenes RAF-Mitglied nach Deutschland zurückgekehrt ist. Er wollte damals mit Sonja ein neues Leben beginnen. Bisher gingen alle davon aus, dass er der Mörder ist.

Es entwickelt sich eine interessante Geschichte um den Mordfall. Zwischendurch gibt es kurze Kapitel über den Uhrmacher, dessen Identität bald klar war.
Zwischendurch hatte ich Bedenken, dass die Geschehnisse zu politisch und verworren werden. Aber das war zum Glück nicht der Fall. Die Kapitel zum Verfassungsschutz waren überschaubar und haben nicht den Rest der Handlung eingenommen.
Jan hat noch mit privaten Problemen zu kämpfen. Seine Ex-Frau will mit dem gemeinsamen Sohn weg ziehen, was ihm natürlich nicht gefällt, er aber auch keine Wahl hat, da sie gleich mit Anwalt droht.
Die Charaktere waren sehr gut beschrieben. Jan und Mütze gefallen mir sehr und ich denke, dass sie bestimmt mal zusammenfinden werden. Sie sind sich ja recht sympathisch. Auch Arslan ist ein toller Typ, der nicht viel fragt und einfach als Freund zur Verfügung steht, wenn er gebraucht wird.
Das Cover wirkt düster mit einem einsamen Feldweg und passt durchaus zur Geschichte.