Profilbild von niggeldi

niggeldi

Lesejury Star
offline

niggeldi ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit niggeldi über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.04.2018

Wunderschöne Geschichte

Die drei Opale 1: Über das tiefe Meer
1

Das Kinder- und Jugendbuch „Die drei Opale - Über das tiefe Meer“ ist der erste Teil einer Trilogie um das Seefahrermädchen namens Maus. Sie wohnt mit ihrer Oma, Captain Schneekönig genannt, ihrem Bruder ...

Das Kinder- und Jugendbuch „Die drei Opale - Über das tiefe Meer“ ist der erste Teil einer Trilogie um das Seefahrermädchen namens Maus. Sie wohnt mit ihrer Oma, Captain Schneekönig genannt, ihrem Bruder Sperling und der restlichen Mannschaft auf dem Schiff „Jägerin“.

Das Cover ist wirklich sehr gut getroffen, es lässt einen schon erahnen, dass Maus Abenteuer erleben wird. Auch die glänzenden Akzente gefallen mir sehr. Am Anfang des Buches gibt es auch eine Karte der Welt „Trianukka“ und eine Zeichnung der „Jägerin“, sodass man gut verfolgen kann, wo man sich gerade auf dem Schiff befindet bzw. wo die Reiseroute verläuft.

Sehr fantasievoll sind die Namen gewählt. Fast alle haben Tiernamen, z.B. Maus, Sperling, Bär, aber auch Pipistrelle (Fledermaus) und Schneekönig (anderer Name für Zaunkönig). Die Mitglieder der Mannschaft heißen „Schwarzmäntel“, was auch eine Vogelart ist. Die Namen der anderen Stämme sind auch sehr bildhaft, wie „Axtwerferin“.

Die Kapitel sind schön kurz gehalten, was ich besser finde als lange.
Der Schreibstil ist sehr flüssig und ebenfalls bildhaft, was ich sehr schön finde. Z.B. auf S. 139 „[…] unter unseren Stiefeln knackt die silberne Haut, mit der der Frost alles überzogen hat.“ Die Geschichte ist mir dadurch wie ein Film vor den Augen abgelaufen. Ich habe richtig mitgefiebert und mitgefühlt, denn nicht alle Ereignisse gehen glimpflich aus.
Zum Inhalt möchte ich nicht mehr verraten, das soll dann jeder selbst erfahren. :)

Ich hätte nicht gedacht, dass die Geschichte mir so gut gefallen würde, da es nicht für meine Zielgruppe geschrieben wurde. Die Protagonisten wirken und handeln reifer als manch so einer im Thrillergenre. Deshalb bin ich froh, dieses Buch gewonnen und diese Reihe um Maus entdeckt zu haben. Ich hoffe, die zwei nächsten Teile „Sky“ und „Storm“ werden ebenfalls ins Deutsche übersetzt. Wenn nicht, dann muss ich mir sie eben auf Englisch kaufen. :)

Veröffentlicht am 16.04.2018

Fesselnder Krimi!

Deichfürst
1

In dem Krimi „Deichfürst“ wird der Mord am boshaften, alten Bauern Tadeus De Vries aufgeklärt. Der Polizist Stephan Möllenkamp ist erst vor Kurzem mit seiner Frau Maike in die ostfriesische Gegend gezogen ...

In dem Krimi „Deichfürst“ wird der Mord am boshaften, alten Bauern Tadeus De Vries aufgeklärt. Der Polizist Stephan Möllenkamp ist erst vor Kurzem mit seiner Frau Maike in die ostfriesische Gegend gezogen und tritt seine neue Stelle als Hauptkommissar der Kripo Leer an. Während der Ermittlungen lernt er die burschikose Reporterin Gertrud Boekhoff kennen, die für nicht wenige Turbulenzen sorgt.
Da die Autorin selbst in Leer geboren wurde, spürt man als Leser deren Verbundenheit mit ihrer Heimat durch die vielen Beschreibungen der Landschaft und des Wetters, weshalb man sich sehr gut in die Geschichte einfühlen kann. „Deichfürst“ ist der erste Band der neuen Reihe um Möllenkamp und Boekhoff, der zweite Teil ist laut Bastei Lübbe schon in Arbeit. Das E-Book wurde mir kostenlos als Rezensionsexemplar von Vorablesen zur Verfügung gestellt.

Die Geschichte besteht aus zwei Erzählsträngen, zum einen in der Gegenwart (Oktober/November 1999), zum anderen von 1946-1999. Der Hauptteil spielt Ende 1999, in dem man die Hauptprotagonisten kennenlernt. Der Kommissar und die Reporterin sind sehr sympathisch, da beispielsweise Möllenkamp ein „Geisterbahngefühl“ hat, wenn er Leichen sieht, was wohl den meisten von uns auch so gehen würde. Das Opfer De Vries hingegen ist ein Scheusal, das niemand leiden konnte, wodurch ich den Mord an ihm durchaus nachvollziehen kann. Deshalb stellt sich hier im Buch auch nicht hauptsächlich die Frage, wieso man ihn umgebracht hat, sondern vordergründig, wer der Mörder ist. Natürlich sucht man auch nach dem Motiv, aber da so viele das Opfer gehasst haben, herrscht kein Mangel an möglichen Mordgründen. Auch hat der Kommissar einige kompetente, als auch unausstehliche Kollegen. Die eine ist immer grantig und zettelt Kindergartenstreitereien an, der andere ist ein überheblicher, eingebildeter Chef. Dadurch werden die anderen nur umso sympathischer, da man mit ihnen mitfühlt und ihre Handlungen/Gedanken nachempfindet.
Der Erzählstrang der Vergangenheit gibt Einblicke über die Erlebnisse von Kriegsflüchtlingen, der sich langsam zur Gegenwart vorarbeitet. Hier möchte ich jedoch nicht zu viel verraten.
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen, vor allem weiß man lange nicht, wer der wahre Täter ist, da man so viele mögliche Täter vorgestellt bekommt. Irgendwann kann man es sich jedoch denken, was der Spannung aber keinen Abbruch tut. Ich freue mich schon auf den nächsten Teil und kann das Buch nur empfehlen.
In manchen Rezensionen habe ich gelesen, dass das Plattdeutsche kaum zu verstehen sei und der Lesefluss dadurch gestört werde. Meiner Meinung nach gewöhnt man sich sehr schnell daran und versteht auch jedes Mal immer ein bisschen mehr. Außerdem gibt es auch die Übersetzungen als Fußnoten, sodass keine Verständnisprobleme auftreten. Bei meiner Kindle-Version sind diese so eingebettet, dass man nur auf die Zahl tippt und die Übersetzung als Pop-Up erscheint. Eine andere Rezensentin musste wohl immer zum Ende des Buches scrollen, um die Übersetzungen lesen zu können, was ich mir sehr nervig und störend vorstelle.
Einen kleinen Minuspunkt habe ich jedoch. Nämlich wurde sehr oft das „Sie/sie“ und „Ihnen/ihnen“ verwechselt, was mich etwas verwirrt hat, da ich erst mal überlegen musste, wer denn jetzt genau gemeint wird. Auch wurden mehrmals die Fragezeichen am Satzende vergessen, was den Lesefluss etwas behindert hat. Dafür kann aber die Autorin nichts, weshalb ich trotzdem volle fünf Punkte gebe.

Veröffentlicht am 25.07.2023

Auf den Spuren der Vergangenheit

Die letzte Nacht
0

Sara Linton leidet noch immer an den Folgen des Überfalls, bei dem sie vor 20 Jahren brutal vergewaltigt wurde. Dennoch hat sie sich durchgebissen und ist nicht nur eine beliebte Kinderärztin, sondern ...

Sara Linton leidet noch immer an den Folgen des Überfalls, bei dem sie vor 20 Jahren brutal vergewaltigt wurde. Dennoch hat sie sich durchgebissen und ist nicht nur eine beliebte Kinderärztin, sondern wird demnächst ihre große Liebe heiraten. Doch das Gerichtsverfahren zu einer anderen Vergewaltigung reißt alte Wunden auf und Sara macht eine erschreckende Entdeckung.

Das Cover ist ganz in Ordnung, jedoch hat mich eher Karin Slaughters Name dazu gebracht, das Buch lesen zu wollen.

Der Schreibstil ist wie immer fesselnd und man gerät sofort in den Sog der Geschichte. Bereits der Anfang mit den bedrohlichen SMS weckt die Neugierde und man möchte erfahren, was dahintersteckt. Der Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit sowie die unterschiedlichen Perspektiven halten die Spannung konstant oben und ich konnte das Buch kaum aus den Händen legen. Typisch für Karin Slaughter bekommen wir wieder viele grausame Details zu verdauen, was nichts für zarte Seelen ist. Die Atmosphäre passt gut zur komplexen Handlung, nur manchmal hätte es ein wenig schneller vorangehen können. Den Twist am Ende habe ich zwar schon geahnt, dennoch ist er gelungen.

Ich kann diesen Thriller nur empfehlen und freue mich schon auf weitere Fälle für Sara und Will. 4,5 Sterne

Veröffentlicht am 23.04.2023

Das Killerkaff und seine Geheimnisse

Diabolisch
0

Im Winter 1995 warten die Geschwister Lotte und Alex auf ihren Vater, der sie eigentlich abholen soll. Doch der scheint sie vergessen zu haben und um nicht länger in der Kälte herumstehen zu müssen, machen ...

Im Winter 1995 warten die Geschwister Lotte und Alex auf ihren Vater, der sie eigentlich abholen soll. Doch der scheint sie vergessen zu haben und um nicht länger in der Kälte herumstehen zu müssen, machen sich die beiden zu Fuß auf den Heimweg. Doch als der Sechsjährige keine Lust mehr hat, beschließt seine kaum ältere Schwester, ihn an einer Bushaltestelle allein zurückzulassen, um ihn später mit den Eltern dort abholen zu können. Von da an nimmt das Grauen seinen Lauf, denn Alex wird nie wieder nach Hause kommen. Siebenundzwanzig Jahre später scheint dieses Grauen wieder zu erwachen, denn mehrere Dorfbewohner werden auf bestialische Weise umgebracht. Polizistin Larissa Flaucher glaubt an einen Zusammenhang und deckt bei ihren Nachforschungen unglaubliche Geheimnisse auf.

Das düstere Cover passt gut zur Geschichte und besonders der Titel macht neugierig.

Der Schreibstil ist spannend, bereits der Tagebuch-Eintrag zu Beginn des Thrillers fesselt den Leser. Die Handlung ist in zwei Zeitebenen eingeteilt, einmal 1995 und 2022. Außerdem erlebt man das Geschehen durch verschiedene Perspektiven. Leider ist es durch die vielen Charaktere auch ein bisschen unübersichtlich und verwirrend, manchmal geraten die Namen durcheinander. Am Ende wird jedoch alles aufgeklärt. Das verantwortungslose Handeln der Erwachsenen ruft Unglauben und Unverständnis hervor, da regt man sich richtig auf, wie egoistisch diese agieren. Das meine ich nicht negativ. Es ist von Anfang an klar, dass hier ein perfider Racheplan ausgeübt wird, die Zusammenhänge erschließen sich nach und nach. Es gibt noch eine Wendung, die ich jedoch schon vermutet hatte – das hat das Lesevergnügen aber nicht geschmälert.

Mir hat dieser Thriller sehr gut gefallen und ich gebe 4,5 Sterne.

Veröffentlicht am 01.02.2023

Fesselndes Dilemma

Die Herzchirurgin
0

Das zwar anstrengende, aber dennoch angenehme Leben der renommierten Herzchirurgin Anna Jones hat eines Abends ein jähes Ende: Als sie von der Arbeit nach Hause kommt, sind fremde Männer in ihrem Haus, ...

Das zwar anstrengende, aber dennoch angenehme Leben der renommierten Herzchirurgin Anna Jones hat eines Abends ein jähes Ende: Als sie von der Arbeit nach Hause kommt, sind fremde Männer in ihrem Haus, die nicht nur ihre Kinderfrau getötet, sondern auch noch ihren kleinen Sohn entführt haben. Um diesen zu retten, bleibt ihr keine andere Wahl, als alles zu tun, was die Verbrecher ihr befehlen. Doch deren Plan scheint unmöglich: Anna soll einen beliebten Politiker auf ihrem OP-Tisch umbringen, ohne dass jemand Verdacht schöpft... 

Das Cover finde ich richtig gut gelungen, die rote Farbe in Kombination mit dem Blutstropfen passt gut zum Thema und zieht die Blicke auf sich. 

Der Schreibstil ist angenehm flüssig und anschaulich, vor allem die OP-Szenen kann man sich durch die detailreiche Beschreibung sehr gut vorstellen. Die verschiedenen Erzählperspektiven sorgen für Abwechslung in der Geschichte, sodass nicht nur einseitig aus Annas Sicht erzählt wird, sondern auch die Beweggründe der Krankenschwester Margot und der Polizistin Rachel näher beleuchtet werden. Die Geschichte ist in zwei Teile aufgeteilt, wobei der erste mit einem Knall endet und für Anna noch lange kein Ende in Sicht ist. Die angenehmen Kapitellängen machen es einem schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Es gibt spannende und unerwartete Entwicklungen, auch einige blutige Szenen glänzen mit Spannung. Annas Dilemma ist perfekt eingefangen, unabhängig davon, ob sie jetzt einen Eid geschworen hat oder nicht. Ein paar Handlungen konnte ich nicht wirklich nachvollziehen, daher ein halber Stern Abzug. 

Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 4,5 Sterne.