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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.04.2018

Die vergessen Götter zürnen… Aber nicht diese Leserin!

Ein Reif von Bronze
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Mit „Ein Reif von Bronze“ erscheint nun ENDLICH die Fortsetzung von Stephan M. Rothers Fantasyepos.
Bevor jemand fragt: Ja, man MUSS „Ein Reif von Eisen“ vorher gelesen haben! Alles andere macht einfach ...

Mit „Ein Reif von Bronze“ erscheint nun ENDLICH die Fortsetzung von Stephan M. Rothers Fantasyepos.
Bevor jemand fragt: Ja, man MUSS „Ein Reif von Eisen“ vorher gelesen haben! Alles andere macht einfach keinen Sinn.
Die Handlung von Band 1 wird quasi nahtlos fortgesetzt. Kleine Rückblicke gibt es aber zu Beginn durch Erinnerungsfetzen der Protagonisten.
Mit einem ausführlichen „Was bisher geschah“ hält sich der Autor aber nicht auf. Gut so!

Wie schon im ersten Teil sind Schauplätze und wichtige Ereignisse sehr anschaulich und detailreich beschrieben. Man erfährt einige spannende neue Dinge über das Reich der Heiligen Esche und seine Bewohner.
Es gibt Antworten (zumindest Teile davon) auf einige wichtige Fragen. Aber da wir noch nicht am Ende der Reise sind, bleibt natürlich weiterhin vieles im Dunkeln.

Besonders interessant fand ich in diesem Teil, dass alle Handlungsstränge innhalb dieses Buches die Ereignisse nur einer einzigen Nacht abbilden.
Und es passiert eine Menge in dieser längsten Nacht des Jahres!
Hat der Autor im vorherigen Band noch die Ereignisse mehrerer Monate geschildert und durch die Aussparung ereignisloser Tage gerafft, so wirft er seine Figuren in diesem Band in einen wahren Strudel der Ereignisse.

Ich bin schon sehr gespannt, wie sich das Schicksal im Reich der Esche manifestieren wird.
Es wurden neue Figuren eingeführt, bekannte wurden weiterentwickelt oder auch nicht und man gewinnt ein immer besseres Bild der Welt und ihrer Zusammenhänge an sich.
Ich, als Mitglied des Ordens der Heiligen Esche kann Band 3 kaum erwarten.

Veröffentlicht am 14.09.2017

Auftakt zur Reise zwischen flüsternde Seiten

Die Bibliothek der flüsternden Schatten - Bücherstadt
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Bücherstadt, der erste Teil von Akram El-Bahay neuster Trilogie „Die Bibliothek der flüsternden Schatten“ führt den Leser in die geheimnisvollen Tiefen von Paramythia.

Der Einstieg mit dem Protagonisten ...

Bücherstadt, der erste Teil von Akram El-Bahay neuster Trilogie „Die Bibliothek der flüsternden Schatten“ führt den Leser in die geheimnisvollen Tiefen von Paramythia.

Der Einstieg mit dem Protagonisten Samir erscheint zunächst etwas kühl und distanziert, denn Sam ist niemand der seine Gefühle besonders nach außen kehrt. Er ist allerdings auch clever, handelt meist überlegt und mutig.
Und lernt man ihn im Verlauf näher kennen, merkt man warum er so ist wie er ist.

Je weiter man der Handlung folgt, desto faszinierender wird El-Bahays Welt der Bücher. Dazu trägt auch der sehr bildhafte und detailreiche Schreibstil des Autors bei. Die Stadt Mythia und das unterirdische Paramythia bauen sich förmlich vor dem inneren Auge auf. Genauso fesselnd sind die verschiedenen Figuren denen Sam auf seinem Weg begegnet. Akram El-Bahay hat eine komplexe und vielfältige Welt erschaffen, die im ersten Band noch lange nicht ausgeschöpft ist.

Man muss allerdings sagen, dass die Bücher und ihre Inhalte in diesem Buch nicht so sehr in Vordergrund stehen, wie vielleicht in einigen anderen Werken über Bücher.
Es dreht sich eher um Sam, seine Verbündete Kani und ihre Suche nach den Geheimnissen der Bücherstadt.
Kani ist zu Beginn der ergänzende Gegenpart zu Sam. Sie ist clever, gebildet und selbstbewusst. Leider tritt sie auf Grund der Ereignisse im Verlaufe des Buches immer weiter in den Hintergrund. Das schmälert ihre Rolle als starke Protagonistin ziemlich. Bleibt zu hoffen, dass sie im nächsten Teil wieder einen aktiveren Part übernehmen darf, denn zusammen mit Sam bildet sie ein tolles Team.

Als Einstieg in die Trilogie hat mir „Bücherstadt“ sehr gut gefallen. Und ich erwarte eine stetige Steigerung von Handlungsbogen und Spannung hin zum großen Finale im dritten Band.
Das nicht alle Rätsel gelöst und nicht alle Handlungsstränge aufgelöst werden, sollte bei einem Teil 1 klar sein.
Doch mich hat bereits der erste Teil von der Trilogie überzeugt!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Originalität
  • Handlung
Veröffentlicht am 09.08.2017

Spielerischer Einstieg in den Tauchsport. Relativ viel Textanteil, daher am Besten gemeinsam Lesen!

Entdecke das Tauchen
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Das Buch „Entdecke das Tauchen“ erklärt im Stil der bekannten „Was ist Was?“-Bücher alles was Kinder rund um das Tauschen und Schnorcheln wissen müssen.
Man erhält Einblick in die Geschichte des Tauchens ...

Das Buch „Entdecke das Tauchen“ erklärt im Stil der bekannten „Was ist Was?“-Bücher alles was Kinder rund um das Tauschen und Schnorcheln wissen müssen.
Man erhält Einblick in die Geschichte des Tauchens und erfährt spannende Fakten rund um gute Taucher im Tierreich. Tauchausrüstung und besonders schöne Tauchplätze werden vorgestellt.
Alles ist für junge Leser gut verständlich und recht ausführlich beschrieben. Außerdem enthält das Buch viele tolle, teilweise ganzseitige Farbbilder.
Das Maskottchen der „Entdecke das ..“-Reihe, Eule Xabi streut zusätzlich immer wieder schlaue Hinweise und interessante Fakten ein.

Natürlich kann und will so ein Buch keinen echten Tauchkurs ersetzten und so bleiben einige Dinge eher oberflächlich angesprochen.
Auch fehlten mir persönlich an einigen Stellen anschauliche Grafiken, die die Fülle an Fakten für Kinder sehr viel leichter verständlich gemacht hätten. Zum Beispiel wäre die comic-hafte Eule Xabi sehr gut dafür geeignet gewesen, die verschiedenen Tiefenrekorde von menschlichen, tierischen und technischen Tauchern in einer Grafik zu vergleichen. Solche unterstützenden Bilder fehlen aber leider.

Der Textanteil ist insgesamt recht hoch. Für die Zielgruppe ist aber alles gut verständlich ausgedrückt und englische Begriffe (die beim Tauchen recht oft auftreten) werden erklärt und lautmalerisch beschrieben.

Das Tauchquiz am Ende des Buches ist eine schöne Art das neu-erlesene Wissen zu testen. So ist das Buch nicht nur Unterhaltung, sondern auch Herausforderung.
Allerdings erschienen mir die Antworten manchmal nicht so gut gewählt. Bei drei Antwortmöglichkeiten ist es für Kinder sicher nicht immer ganz einfach zu erkennen, dass C evtl. eine Ergänzung zu A ist und daher auch richtig.

Insgesamt kann ich (selbst langjährige Taucherin) sagen, dass das Buch neugierigen Kindern die wichtigsten Dinge erklärt und ein schöner, spielerischer Einstieg in den Sport ist.
Die Umsetzung lässt noch Luft nach oben und so liest man dieses Buch am Besten zusammen mit Mama oder Papa, die einem noch ein paar Sachen klären können.
Inhaltlich gibt es aber nichts zu Meckern, die Fakten sind korrekt und verständlich wiedergegeben.

Empfehlung für alle neugierigen Entdecker, egal ob jung oder alt!

Veröffentlicht am 03.05.2017

Fiktional History. Manchmal mit Längen, aber insgesamt fesselnd und spannend.

Hammer of the North - Die Söhne des Wanderers
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Es herrschen finstere Zeiten in England des Jahres 865.
Während sich die Königreiche gegenseitig bekriegen, lenken mächtige Bischöfe das Land und niemand wagt es, sich der Kirche zu widersetzen. Doch ...

Es herrschen finstere Zeiten in England des Jahres 865.
Während sich die Königreiche gegenseitig bekriegen, lenken mächtige Bischöfe das Land und niemand wagt es, sich der Kirche zu widersetzen. Doch als kriegerische Nordmänner Englands Küsten erreichen und mordend durch die Lande ziehen, muss das wikingische Halbblut Shef sich entscheiden, welchen Göttern er folgen soll…


„Die Söhne des Wanderers“ ist der erste Band von Harry Harrisons und John Holms Wikinger-Epos. Die Geschichte bedient sich historischer Figuren und Schauplätze, erzählt aber eine mehrheitlich fiktive Geschichte.
Der Schreibstil ist trotz der teilweise altertümlichen Ausdrucksweise der Figuren sehr gut lesbar. Die Schlachten, Schauplätze und das Leben der Protagonisten werden sehr gut und anschaulich beschrieben. Ich konnte mich sofort in das Setting hineinversetzten. Allerdings hat sich der Einstieg der Handlung etwas in die Länge gezogen.


Man sollte sich aber die Zeit nehmen und sich auf die ca. 580 Seiten einlassen.
Die Entwicklung der Geschichte und auch des Protagonisten Shef werden im Verlauf des Buches immer facettenreicher und interessanter.
Das Buch spielt mit dem „Was wäre, wenn“-Gedanken. Was wäre, wenn statt der Normannen die Franken die Hand nach England ausstrecken, und die Kirche die Errungenschaften römischer Kriegstechnik nicht als Teufelswerk verdammt, sondern bewusst zu nutzen beginnt? Und auch die Nordmänner öffnen sich durch Shef neuen Möglichkeiten der Kriegsführung. Diese Verflechtung von Fiktion und Historie erschafft ein spannendes neues Weltbild.


Natürlich werden für die Figuren und Parteien gerne bekannte Klischees bedient. Die Nordmänner sind wild, stark, grausam und haben eine ganz eigene Vorstellung von Ehre.
Die Kirchenmänner sind verschlagen, berechnend und fühlen sich dem „ungebildeten“ Volk und den englischen Königen weit überlegen.
Man sollte also keine geistig hoch anspruchsvolle Schilderung von historischen Fakten mit einer großen Prise Fiktion erwarten. Die Handlung konzentriert sich mehr auf die Konflikte der einzelnen Gruppen, als auf die Charakterentwicklung, so das manche Figuren eher Archetypen bleiben.
Trotzdem fand ich die Kombination aus historischer Erzählung und Fantasy-Roman fesselnd und spannend zu lesen.

Veröffentlicht am 03.05.2017

Klassischer Krimi mit aktuellem Thema - interessant und etwas verschroben.

Es klingelte an der Tür
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Der Krimi von Rex Stout ist ursprünglich im Jahr 1965 erschienen. Aber sowohl die Methoden des FBI als auch die Problematik, die das Buch anspricht sind heute wieder besonders aktuell.

Rachel Bruner hat ...

Der Krimi von Rex Stout ist ursprünglich im Jahr 1965 erschienen. Aber sowohl die Methoden des FBI als auch die Problematik, die das Buch anspricht sind heute wieder besonders aktuell.

Rachel Bruner hat die Nase voll vom amerikanischen Geheimdienst. Sie kauft zehntausend Exemplare eines Enthüllungsbuchs und verschickt diese landesweit. Klar, dass das Ärger gibt. Das FBI lässt sie auf Schritt und Tritt überwachen. In ihrer Not wendet sich die reiche Dame an Nero Wolfe, den berühmtesten Privatermittler von New York. Doch wie soll der ihr helfen gegen einen quasi allmächtigen Gegner?

Die Neuübersetzung des Buches hat mir gut gefallen. Die Story lässt sich flüssig lesen und die Sprache entspricht der damaligen Zeit. Auf moderne und umgangssprachliche Begriffe wurde komplett verzichtet.
Der Verlauf der Geschichte erinnerte mich immer wieder an klassische, britische Krimis. Man braucht etwas Geduld bis sich alle Handlungsstränge vollständig entwirren und die Protagonisten lassen den Leser gerne mal zappeln, bevor sich eine Situation auflöst.
Ich mag diesen Stil sehr.

Erzählt wird der Krimi aus der Sicht von Archie Goodwin, dem Assistenten von Nero Wolf. Der Detektiv hat einige Marotten, die ihn verschroben aber trotzdem sympathisch machen. Zum Beispiel verlässt er zum Ermitteln nie sein Haus und kümmert sich stundenlang um seine Orchideen.
Da es sich bei diesem Fall ursprünglich um Band 41 der Nero Wolf Bücher handelte, findet aber keine explizite Einführung der Charaktere statt. Das fand ich etwas schade. Denn Archie Goodwin mach hin und wieder Anspielungen zu Charaktereigenschaften oder zu wiederkehrenden Nebenfiguren. Diese sagen dem Leser natürlich nichts.

Trotz dieses Mankos hat mir das Buch sehr gut gefallen. Der Fall war vielschichtig und spannend. Ich hoffe der Verlag Klett-Cotta veröffentlich noch weitere Nero Wolfe Fälle in neuer Übersetzung.