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Veröffentlicht am 24.04.2018

Kumm, geh fort!

Gebrauchsanweisung für die Pfalz
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Christian Habekost mag vielen als Comedian CHAKO bekannt sein. Aber er hat auch eine ernste Seite, wie man in seinen Krimis erkennen kann, wenn auch hier immer wieder sein typischer Humor durchschlägt.

Im ...

Christian Habekost mag vielen als Comedian CHAKO bekannt sein. Aber er hat auch eine ernste Seite, wie man in seinen Krimis erkennen kann, wenn auch hier immer wieder sein typischer Humor durchschlägt.

Im Piper Verlag erschien nun eine Gebrauchsanweisung für die Pfalz. Autor: Christian Habekost. Diese Kombination machte mich als Neu-Kurpfälzerin natürlich neugierig. Was wurde da wie geschrieben?

Ein Blick ins Inhaltsverzeichnis gibt schon mal einen kleinen Überblick:
- Schöne Klischees
- Böse Klischees
- Dialekt und Mentalität
- Berühmte Pfälzer
- Landschaften
- Sehens- und Merkwürdigkeiten
- Der Pfälzerwald
- Der Rhein
- Die Deutsche Weinstrasse
- Essen
- Deidesheim und Helmut Kohl
- Wein
- Feste
- Amis und Pfälzer, hiwwe wie driwwe
- Grenzerfahrungen
- Zugabe

Christian Habekost orientiert sich dabei nicht an den Bundeslandgrenzen, sondern an denen die die Pfalz wirklich ausmachen, so dass auch ein wenig Gebiet rechtsrheinisch mit betrachtet wird. Ganz zu Beginn bekommt man als Nicht-Pfälzer eine Landkarte an die Hand, um so die genannten Örtlichkeiten besser einordnen zu können.

Das Vorwort ist lesenswert, gerade für Nicht-Pfälzer oder solche, die es mal werden wollen. Immerhin bietet es einen Einblick in die Gepflogenheiten von Pfälzern und erklärt so manche These.

Die nachfolgenden Kapiteln lesen sich sehr schnell weg, auch wenn ich manchmal schon nicht mehr kichern, sondern tatsächlich lachen musste. Das Buch ist eine Gebrauchsanweisung für die Pfalz, aber kein trockener Reiseführer. Es macht Spaß, selbst als Pfälzer, in dem Buch zu lesen, zu stöbern und vielleicht auch als Einheimischer doch noch etwas Neues zu entdecken. Man bekommt einen Einblick und Überblick, was die Pfalz ausmacht, was man entdecken kann. Nicht als trockene stoische Aufzählung, sondern als unterhaltsame Lektüre. Leider wurde auf Bildmaterial verzichtet.

Christian Habekost hat seinen ganz individuellen Schreibstil, den er hier zur Gänze auslebt und das Buch daher zu einer unterhaltsamen Lektüre werden lässt, die man praktisch nicht mehr aus der Hand legen mag.

Fazit:
Mir hat das Buch als Halb-Pfälzerin und Neu-Kurpfälzerin sehr gut gefallen. Ich hatte viele schöne und vor allem witzige Momente mit dem Buch und kann es daher nur weiterempfehlen. In diesem Sinne: Kumm, geh fort!

Veröffentlicht am 24.04.2018

Glaub´ an Dich!

Die kleine Hummel Bommel
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Hummel Bommel ist total verunsichert. Bino Biene und Walpurga Wespe machen sich über ihre kleinen Flügelchen lustig und behaupten, dass sie damit gar nicht fliegen könne. Aber stimmt das wirklich? Und ...

Hummel Bommel ist total verunsichert. Bino Biene und Walpurga Wespe machen sich über ihre kleinen Flügelchen lustig und behaupten, dass sie damit gar nicht fliegen könne. Aber stimmt das wirklich? Und warum hat Hummel Bommel überhaupt so winzig kleine Flügelchen?

Verzweifelt macht sich Hummel Bommel auf die Suche einer Antwort und stellt dabei fest, dass jedes Tier genau die Flügel hat, die es am Ende braucht …

Die kleine Hummel Bommel ist einfach ein süßes Geschöpf. Klein, ein wenig pummelig und flauschig und dabei herzensgut. Völlig verunsichert macht sie sich auf die Suche nach einer Antwort und die Kinder, denen man das Buch vorliest, fiebern natürlich mit. Als Erwachsener weiß man zwar, dass Hummel Bommel trotzdem fliegen kann.

Die Bilder sind sehr schön und liebevoll gezeichnet. Meine 2jährige ist von den Bildern ebenso begeistert wie ihre große Schwester (6). Durch den einfachen Text versteht die Kleine den Text, die große als Erstleserin kann ihn sogar schon selbst lesen.

Die Kinder lernen in diesem Buch, dass Anders sein nicht schlimm ist und man an sich glauben soll. Diese Botschaft wird unterschwellig mitgegeben, ebenso wie die Kinder nach und nach einige der Insektenarten kennenlernen. Meist findet man eher große Tiere, hier stehen wirklich die ganz kleinen von der Biene bis zum Weberknecht im Vordergrund.

Via Code im Buch kann man sich auch das Lied, welches Giesela Grille für Hummel Bommel singt herunterladen. Den Text dazu findet man im Buch.

Fazit:
Ein wunderschönes, ruhiges Kinderbuch, das meiner kleinen ebenso gut gefällt wie der großen Tochter. Lehrreich, mit ein wenig musikalischer Untermalung ist das Buch nicht mehr aus dem Bücherschrank wegzudenken.

Veröffentlicht am 23.04.2018

Kunterbunter Malspaß, auch mit Kind

Malen statt Putzen
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Ausmalbücher für Erwachsene habe ich schon einige. Zum Entspannen oder Abschalten, aber bisher noch keins, um lieber zu malen und zu lachen statt zu putzen.

Das Malbuch aus dem BILDNER Verlag bietet 30 ...

Ausmalbücher für Erwachsene habe ich schon einige. Zum Entspannen oder Abschalten, aber bisher noch keins, um lieber zu malen und zu lachen statt zu putzen.

Das Malbuch aus dem BILDNER Verlag bietet 30 witzige Bilder mit dazu passenden Sprüchen, die einen sehr leicht von der Hausarbeit ablenken. Einseitig auf recht festem Papier gedruckt, lassen sich die Bilder nicht nur anmalen, sondern anhand der Perforation auch heraustrennen und aufhängen.

Die Bilder locken zum anmalen. Dank des festen Papiers kann man Buntstifte, aber auch Filz- oder Gelstifte verwenden, ganz wie man mag.

Einen witzigen Nebeneffekt konnte ich auch schon feststellen. Gerade hatte ich das erste Bild angemalt, kam meine große Tochter (6) und wollte mit mir mit malen. Die Bilder sind vom Schwierigkeitsgrad sehr gemischt. Manche sind etwas filigraner, aber es gibt auch großflächigere, einfachere Bilder. Ein solches haben meine Tochter und ich uns geschnappt und es zusammen angefangen auszumalen. Sie hat die größeren Flächen angemalt und ich habe mir die feineren, kleineren Flächen vorgenommen.

Fazit:
Ein witziges Malbuch, das mich nicht nur von der Hausarbeit ablenkt, entspannt und zum Lachen bringt, sondern mir auch schon viele schöne Malmomente mit meiner Tochter beschert hat.

Veröffentlicht am 20.04.2018

Kann die Wahrheit die Liebe wieder heilen?

Das Glück an Regentagen
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Für Mae bricht von heut auf morgen ihre Welt zusammen. Nicht nur verschwindet ihr Verlobter über Nacht und lässt sie alleine mit dem Brautkleid und ihren Träumen von einer glücklichen kleinen Familie allein. ...

Für Mae bricht von heut auf morgen ihre Welt zusammen. Nicht nur verschwindet ihr Verlobter über Nacht und lässt sie alleine mit dem Brautkleid und ihren Träumen von einer glücklichen kleinen Familie allein. Auch muss sie feststellen, dass er wohl gar nicht der war, der er vorgab zu sein.

Auch hat er nicht nur sie, sondern viele andere Menschen betrogen, wenn auch vor allem um deren Geld. Mae steht nun im Kreuzfeuer der Ermittlungen, denn immerhin sollte sie ihn am besten gekannt haben.

Um den Kopf wieder frei zu bekommen, zieht es Mae zurück zu ihren Großeltern nach Alexandria Bay. Doch auch hier scheint alles in Scherben zu liegen. Und eigentlich wollte Mae diesen Ort doch meiden, verschwand hier doch ihre erste große Liebe.

Die Autorin schafft mit diesem Buch eine sehr trübe, melancholische Familiengeschichte, bei der immer wieder ein Hauch von Hoffnung durchscheint. Wie ein Sonnenstrahl, der sich an einem verregneten Tag doch noch seinen Weg durch die dichten schweren Wolken bahnt.

Das Buch ist keineswegs einfach und leicht zu lesen. Es bedrückt und berührt auf diese Weise. Mit den Protagonisten bin ich nicht wirklich warm geworden, aber ich denke mal, dass dies auch nicht die Absicht der Geschichte war. Vielmehr kam es mir so vor, als würde man als Leser bewusst auf Abstand gehalten werden, sollte nicht Teil der Familie werden, deren Geschichte man hier erfährt.

Durch den Perspektivenwechsel erhält man recht viele Einblicke und kommt den ganzen Geheimnissen, Sorgen und Nöten der Protagonisten auf die Spur. Man wird dabei weniger von den Gefühlen, als vielmehr von der Neugierde mitgerissen, was wohl noch an Geheimnissen im Raum stehen und wie die Protagonisten darauf reagieren und sie lösen werden.

Fazit:

Das Buch ist kein einfaches Werk und gerade dies hebt es von der Masse ab. Es macht es dem Leser schwer, in die Geschichte hineinzufinden und doch kommt man irgendwann nicht mehr davon los. Es war definitiv anders, als ich beim Blick auf das Cover und den Klappentext erwartet habe. Doch konnte ich mich nach einiger Zeit auf die Geschichte einstellen und hatte einige, wenn auch recht regentrübe, Hörmomente.

Veröffentlicht am 19.04.2018

Was, wenn der Traumprinz erst Nummer 5 ist?

Der verflixte 7. Mann
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Sophie Lechner arbeitet als gelernte Konditorin in der TV-Show Wir kriegen´ s gebacken! mit. Ausgerechnet an einem Freitag dem 13. geht bei Sophie allerdings alles schief. Erst vertauscht sie Shampoo mit ...

Sophie Lechner arbeitet als gelernte Konditorin in der TV-Show Wir kriegen´ s gebacken! mit. Ausgerechnet an einem Freitag dem 13. geht bei Sophie allerdings alles schief. Erst vertauscht sie Shampoo mit Duschgel, dann kommt sie auch noch zu spät zur Arbeit, ihr Regisseur wechselt, beim Dreh läuft nicht alles optimal und als wäre das alles immer noch nicht genug, verlässt sie ihr Freund Jan nach 5 Jahren Beziehung. Für die abergläubische Sophie ein ganz klarer Hinweis, dass Freitag der 13. verflucht ist.

Tief geknickt schleppt ihre Schwester Bea Sophie zum Rummel. Eigentlich mehr zur Aufmunterung gedacht, schiebt Bea ihre Schwester bei der Wahrsagerin Esmeralda ins Zelt. Doch dann kommt alles anders. Esmeralda prophezeit, dass Sophie erst glücklich mit einem Mann werden kann, wenn sie 7 Männer in ihr Bett gelassen hat. Doch es gibt eine weitere Hürde. Dies muss vor ihrem nächsten Geburtstag geschehen, in nicht mal 100 Tagen. Für Bea eine Katastrophe, für Sophie ein Hoffnungsschimmer, denn zu dem 7. Mann fehlen ihr nur noch zwei und die sollte man doch in der Zeit finden können? Wäre ihr Regisseur nur nicht so sympathisch und perfekt …

Bereits mit ihrem letzten Roman Mann mit Meerblick konnte mich die Autorin begeistern, so dass ich gespannt auf das neuste Buch gewartet habe. Mit „Der verflixte 7. Mann“ trifft Sandra Grauer zum einen den Nerv der Koch- bzw. Backshows, zum anderen aber auch die immer wieder hochkommende Welle an Horoskopen, verbunden mit dem festen Glauben daran.

Mit ihrer Protagonistin Sophie hat Sandra Grauer eine Figur geschaffen, die der Leser gleich ins Herz schließen kann. Herzlich, sympathisch, manchmal etwas unbeholfen und absolut nicht perfekt. Mit ihrer Art (ich sage nur, Horoskop-App und Kaffeesatzdeutung – täglich) konnte sie mich gleich für sich gewinnen, ihr Humor entbehrt nicht einer gewissen Selbstironie und die Situationskomik wird kommt in diesem Buch gewiss nicht zu kurz. Sophies neuer Regisseur Adam Ritter nimmt zwar den Part des Prinz Charming ein, jedoch ist auch er nicht perfekt, sondern hat seine Ecken, Kanten und eine Vergangenheit.

Mit viel Liebe und Herzblut wird hier eine Geschichte erzählt, die gar nicht so abwegig ist, jedoch hätte ich mir an mancher Stelle noch etwas mehr Tiefgang gewünscht, nicht zuletzt bei den Backrezepten. Fakt ist, man bekommt Appetit beim Lesen. Von daher wäre eine kleine Rezeptsammlung, zwischendrin oder zumindest am Ende ganz schön gewesen. Tut aber der eigentlichen Geschichte keinen Abbruch, denn diese ist rund und zauberhaft.

Fazit:

Ein wundervoller Sommerroman, zum Träumen, Genießen und Appetit holen, auch für jene, die nicht an Horoskope und Prophezeiungen glauben.