Profilbild von velvetpuderzucker

velvetpuderzucker

Lesejury Star
offline

velvetpuderzucker ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit velvetpuderzucker über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.05.2018

Ein authentischer, historischer Roman

Kaltenbruch
0

Der Roman „Kaltenbruch“ von Michaela Küpper ist 2018 im Droemer Verlag erschienen.
Deutschland im Jahr 1954. Der Kommissar Peter Hoffmann wird in den fiktiven Ort Kaltenbruch, in der rheinischen Provinz ...

Der Roman „Kaltenbruch“ von Michaela Küpper ist 2018 im Droemer Verlag erschienen.
Deutschland im Jahr 1954. Der Kommissar Peter Hoffmann wird in den fiktiven Ort Kaltenbruch, in der rheinischen Provinz versetzt. Kurz nach seinem Eintreffen geschieht ein Mord und lässt in Kaltenbruch keinen Stein auf dem Anderen, denn auch die Bewohner haben dunkle Geheimnisse. Gemeinsam mit seiner Mitarbeiterin, Lisbeth Pfau, versucht Hoffmann den Täter zu finden. Schnell machen sie eine erschütternde Entdeckung.
Der Ort, Kaltenbruch ind er rheinischen Provinz ist zwar fiktiv, jedoch ist die Nachkriegszeit in Deutschland sehr gut dargestellt und ich konnte mich beim Lesen wirklich hineinversetzen in den Ort, das Leben und die Zeit. Die Autorin hat es sehr gut geschafft, die Nachwirkungen des Krieges in ihren Roman zu weben und die Bezeichnung Kriegskinder und Kriegsenkel bekommt durch „Kaltenbruch“ mehr Gewicht. Denn nicht nur die Ermittlungen rund um den Mordfall stehen im Vordergrund, sondern auch die Wunden aus den Kriegsjahren und die persönlichen Schicksale der Dorfbewohner und auch Kommissar Hoffmann hat sein eigenes Päckchen aus der Vergangenheit zu tragen.
„Kaltenbruch“ ist ein Buch, das ich gerne gelesen habe und sicher auch Freunden und Bekannten weiterempfehlen werde. Ein authentischer, historischer Kriminalroman.

Veröffentlicht am 10.05.2018

Die wundersame Vielfalt der heimischen Wildkräuter

Gesunde Wildkräuter aus meinem Garten
0


(0)

Der Ratgeber „Gesunde Wildkräuter aus meinem Garten“ von Gerda Holzmann ist mit dem Untertitel „erkennen vermehren nutzen“ 2018 im Löwenzahn Verlag erschienen und beschäftigt sich, wie der Titel ...


(0)

Der Ratgeber „Gesunde Wildkräuter aus meinem Garten“ von Gerda Holzmann ist mit dem Untertitel „erkennen vermehren nutzen“ 2018 im Löwenzahn Verlag erschienen und beschäftigt sich, wie der Titel schon verrät, mit den heimischen Wildkräutern.
Vom Sammelkalender bis zu den Bezugsquellen hat die Autorin 30 heimische Heilpflanzen und ihre positive Wirkung auf unsere Gesundheit vorgestellt, inklusive detailgetreuer Fotos und Bilder und Rezepten und Verarbeitungsmöglichkeiten. Ich konnte nicht anders als über die Vielzahl der Kräuter zu staunen. Tees, Tinkturen, Naturkosmetik und Räucherrituale runden das wunderbare Buch ab.
Ich kann „Gesunde Wildkräuter aus meinem Garten“ allen empfehlen, die selbst gerne als NaturbeobachterInnen durch die heimischen Gärten, Wiesen und Wälder spazieren und würde am Liebsten die vielen Fotos der unterschiedlichen Wachstumsphasen teilen, damit sich potenzielle LeserInnen über die nutzbaren Pflanzenteile, Erntezeiten und Vermehrungsmöglichkeiten informieren können.

Veröffentlicht am 06.05.2018

Ein Kurzgeschichten-Meisterwerk

Vom Dazwischen
0

Die Sammlung von Erzählungen „Vom Dazwischen“ von Victoria Hohmann hat mich wirklich regelrecht begeistert. Die 12 Kurzgeschichten des Buches regen zum Nachdenken an und die Autorin hat es geschafft ein ...

Die Sammlung von Erzählungen „Vom Dazwischen“ von Victoria Hohmann hat mich wirklich regelrecht begeistert. Die 12 Kurzgeschichten des Buches regen zum Nachdenken an und die Autorin hat es geschafft ein meisterhaftes Spiel mit der Sprache zu spielen.

„Eine junge Frau in der Fremde, ein Maler in der Schaffenskrise, ein Mädchen, das sich zu seiner Homosexualität bekennt, ein Hasskommentare Schreiber, eine Frau im Griff einer Angsterkrankung, eine andere im Griff ihres Smartphones, ein frustrierter Familienvater, ein angetrunkener Existenzialist, sogar eine Unbekannte in einer Wand.
Getragen von einer assoziativen, bildreichen Sprache, entfaltet sich in zwölf Geschichten ein Mikrokosmos von Schicksalen, mit oftmals unverhofften Wendungen.“, so der Klappentext zum Buch.

Auf eindrucksvolle Art und Weise schafft es die Autorin ihre Erzählungen zum Leben zu erwecken. Jede Geschichte steht für sich. Durch unterschiedliche Schreibstile und Erzählweisen, bekommen die einzelnen ProtagonistInnen ein Gesicht und man kann sich beim Lesen der Zeilen wirklich in deren Gedankenwelt hineinversetzen. Alle 12 Geschichten sind dabei ein Stück wundervolle Prosa für sich. Mal steht die Sprache selbst, mal die Poesie und das Philosophieren im Mittelpunkt.

Fazit: Ein wirklich lesenswertes Buch, das Lust auf andere Geschichten aus der Feder von Victoria Hohmann macht. Mir kam beim Lesen der Gedanke, dass ich das Büchlein unbedingt ein zweites oder gar ein drittes Mal lesen muss! Und auch Victoria Hohmanns Debüt „Von Verwandlungen“ steht schon auf meiner Lesewunschliste.

Veröffentlicht am 21.04.2018

Islamistischer Terror in Marseille

Schwarzer Halbmond
0

Der Roman „Schwarzer Halbmond“ von Sarah Samuel ist im Verlag novum premium erschienen. Sarah Samuel ist das Pseudonym des Salzburger Autorenpaares Gerlinde und Harald Niederreiter.
In Frankreich in der ...

Der Roman „Schwarzer Halbmond“ von Sarah Samuel ist im Verlag novum premium erschienen. Sarah Samuel ist das Pseudonym des Salzburger Autorenpaares Gerlinde und Harald Niederreiter.
In Frankreich in der Region von Marseille kommt es 2015 immer häufiger zu Anschlägen auf jüdische Einrichtungen. Die Polizei vor Ort ist der islamistischen Terrororganisation Schwarzer Halbmond nicht mehr gewachsen. Die Abteilung Terrorismusbekämpfung des französischen Geheimdienstes ermittelt auf Hochtouren. Ihr oberstes Ziel ist es die in Marseille ansässige Basis für Schleppertätigkeiten und Drogenhandel zu bekämpfen. Zu diesem Zweck wird die Spezialagentin Sihem Laurent mit marokkanisch-französischer Abstammung als Lockvogel „Michou“ in das Netz der Terrororganisation eingeschmuggelt.
Der Einstieg ins Buch entführt die LeserInnen gleich ins islamistische Netzwerk. Wobei „Schwarzer Halbmond“ gleich erschreckend brutal beginnt. Von Beginn an ist man als LeserIn mitten im Geschehen und hofft dabei inständig, dass der Terror bald vorüber ist. Und doch hat es das Autorenpaar geschafft einen leichten Schreibstil mit dem brisanten und hochaktuellen Thema zu verweben, der durch Sarkasmus besticht und auch in den düstersten Momenten einen Lichtblick gibt.
Ein wirklich lesenswertes Buch. Die Ohnmacht der Polizei ist wirklich erschreckend und man kommt beim Lesen nicht umhin Parallelen zur Wirklichkeit zu ziehen.

Veröffentlicht am 10.04.2018

Viktorianisches England in opulenter Sprache

Die letzte Reise der Meerjungfrau
0

Der Roman „Die letzte Reise der Meerjungfrau“ von Imogen Hermes Gowar ist im Verlag Bastei Lübbe erschienen.
England 1785. Einer seiner Kapitäne bringt dem Kaufmann Jonah Hancock von einer Fahrt eine tote ...

Der Roman „Die letzte Reise der Meerjungfrau“ von Imogen Hermes Gowar ist im Verlag Bastei Lübbe erschienen.
England 1785. Einer seiner Kapitäne bringt dem Kaufmann Jonah Hancock von einer Fahrt eine tote Meerjungfrau mit. Mr. Hancock gefällt die Idee, diese Kuriosität, die ganz London den Atem verschlägt, für Geld auszustellen. Schnell steigt Mr. Hancock in die obersten Kreise der Gesellschaft auf und verkauft seine Meerjungfrau schließlich für eine horrende Summe und zieht auch zwielichtige Gestalten an. Doch das Geld macht ihn nicht glücklich und das immer währende Streben nach „mehr“ fordert seinen Tribut.
Lange wusste ich nicht, wohin uns die Autorin mit ihrem Debutroman entführen will. Immer wenn ich die Geschichte einigermaßen zugeordnet habe, gab es eine neue Wendung und neue Fragen in meinem Kopf. Schnell war ich aber vom Schreibstil der Autorin fasziniert, der sehr bildhaft ist und mich beim Lesen wirklich ins historische England entführt hat. Die Sprache ist sehr malerisch, fast schon opulent, wie ein Gemälde mit verarbeitetem Gold.
„Die letzte Reise der Meerjungfrau“ ist mit Sicherheit kein Roman, den man einfach so und schnell lesen kann. Imogen Hermes Gowars Schreibstil muss man beim Lesen erst auf sich wirken lassen, bevor man völlig darin eintauchen kann. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich bin schon ganz gespannt, was von der Autorin noch auf uns zukommt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere