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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.04.2018

Ein Schritt zurück ins Leben

Bis zum Himmel und zurück
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Catharina Junk hat es auch mit ihrem zweiten Buch geschafft, mich voll und ganz zu überzeugen. Die Geschichte von Katja, die nach einer Familientragödie mitansehen musste, wie ihre Familie daran zerbrach ...

Catharina Junk hat es auch mit ihrem zweiten Buch geschafft, mich voll und ganz zu überzeugen. Die Geschichte von Katja, die nach einer Familientragödie mitansehen musste, wie ihre Familie daran zerbrach und sie selbst sich in ein Schneckenhaus zurückgezogen hat, ist ergreifend aber frei von Kitsch und abgegriffenen Platitüden. Die Autorin schafft es, in einem ungezwungenen Plauderton mit viel Humor und Liebe für die Figuren zu erzählen. In Rückblenden erfährt man genauer, was passiert ist. Das Katja aus der Bahn geworfen wurde, wissen nur wenige und sie verbirgt ihre Schuldgefühle und fügt sich lieber selber Schmerzen zu, als sich zu öffnen. Als ihr Vater ins Krankenhaus kommt, muss sie plötzlich ihr Leben neu überdenken und neue Familienmitglieder und ein netter Mann geben neue Denkanstöße und rütteln sie wach.

Ein wirklich zauberhaftes Buch welches trotz trauriger und dramatischer Ereignisse immer wieder Mut und Freude bereitet. Es ist schön, Katja zu begleiten und mitzuerleben, wie sie aus dem schwarzen Loch herauskommt. Und für’s Herz ist natürlich auch noch etwas dabei.

Das Cover ist toll und versprüht genau die Atmosphäre, die auch im Buch immer wieder durchkommt. Zuversicht, Freude, Glück bekommen eine zweite Chance in Katjas Leben. Von mir eine dicke Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 20.04.2018

empfehlenswert

Der Herr der Bogenschützen
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Bereits einige historische Romane habe ich gelesen, die sichmit dem 100-jährigen Krieg zwischen Engländern und Franzosen beschäftigen. Nicht zuletzt Rebecca Gablé hat versucht, dem Leser die vielschichtigen, ...

Bereits einige historische Romane habe ich gelesen, die sichmit dem 100-jährigen Krieg zwischen Engländern und Franzosen beschäftigen. Nicht zuletzt Rebecca Gablé hat versucht, dem Leser die vielschichtigen, langwierigen und vertrackten Kriegsgeschehnisse nahe zu bringen.



Mac P. Lorne hat sich für seine Geschichte einen realen
Helden auserkoren. John Holland, der Duke of Exeter, war eine starke
Persönlichkeit dieser Zeit. Sein abenteuerliches Leben bildet den roten Faden im Kampf der englischen Krone, nochmal die Herrschaft über Frankreich zu erobern und Britannien und große Teile Europas unter englische Vorherrschaft zu bringen. John war ein gewitzter Mann, der so einige Schlachten für sich und den englischen König gewinnen konnte und mit Kriegsglück und Mut und Charisma sein Land unterstützte. Aber dann tauchte plötzlich eine junge Frau namens Jehanne von Orleans auf und die Franzosen entwickelten
neue Kräfte und stürzten sich erneut und scheinbar mit göttlicher Führung in die Gefechte.



Hollands Leben war tatsächlich besser als jeder erfundene Abenteuerroman. So manches Mal beim Lesen möchte man meinen, dass das doch gar nicht alles einem einzigen Mann so passiert sein kann. Aber Lorne hat sehr gründlich recherchiert und haucht seinem Helden Leben ein, während er gleichzeitig versucht, sich entweder an die Fakten zu halten oder die Dinge logisch zu erklären, die man in den Geschichtsbüchern nicht finden konnte. Diese Mischung aus Fiktion und Phantasie ist von der ersten Seite an glaubwürdig, spannend und emotional und man kann das Buch kaum aus der Hand legen. Dieser historische Roman ist im besten Sinne des Worte einer, der Wissen vermittelt und dabei unterhält.


Von mir volle Punktzahl und eine unbedingte Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 20.04.2018

Dicke Leseempfehlung

Fever
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90 % der Menschheit sind einem tödlichen Virus zum Opfer gefallen. In Südafrika findet sich eine kleine Gruppe Überlebender und versucht eine neue Gemeinschaft zu gründen.

Deon Meyer gehört ja schon ...

90 % der Menschheit sind einem tödlichen Virus zum Opfer gefallen. In Südafrika findet sich eine kleine Gruppe Überlebender und versucht eine neue Gemeinschaft zu gründen.

Deon Meyer gehört ja schon länger zu meinen Lieblingsautoren. Aber nie hätte ich gedacht, dass er mich so positiv überraschen und mit einem Genrewechsel zu ungeahnter Tiefe kommen würde.

Ich bin platt und restlos begeistert von "Fever". Die Charaktere sind fein herausgearbeitet und entwickeln sich kontinuierlich weiter. Das Szenario ist typisch für so eine Dystophie aber er hat mit einer Fülle an logischen Informationen und einigen überraschenden Wendungen eine ganz neue Geschichte erzählt.

Ganz nebenbei stellt er die wichtigen Fragen des Lebens. Nach der Würde des Menschen, seinem Recht auf Individualtiät, nach Demokratie, die wachsen und sich formen muss, nach Vaterliebe und erster Liebe eines jungen Mannes.

Ich habe das Buch genossen und vergebe eine dicke Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 20.04.2018

Das Geheimnis des Glasbläsers

Das Geheimnis des Glasbläsers
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Was mir gefallen hat am "Geheimnis des Glasbläsers":

Zu allererst mal der Schreibstil. Sehr gut lesbar. Unterhaltsam und informativ.
Dann natürlich die tollen Charaktere. Also nicht nur ein Held sondern ...

Was mir gefallen hat am "Geheimnis des Glasbläsers":

Zu allererst mal der Schreibstil. Sehr gut lesbar. Unterhaltsam und informativ.
Dann natürlich die tollen Charaktere. Also nicht nur ein Held sondern ein Freund, wie ihn man sich wünscht. Nicht nur eine Frau, in die er sich verliebt sondern auch noch eine taffe Freundin, die ihm zu Seite steht.
Eine rasante Handlung, die so einige überraschende Wendungen hat und am Ende fast zu einem Abenteuerbuch heranwächst.
Historische Kleinigkeiten und Infos, die das Flair ausmachen und dem Setting eine glaubhafte Farbe geben.

Ralf Dorweiler hat mit "Das Geheimnis des Glasbläsers" meine Erwartungen auf sehr gute Unterhaltung aus deutscher Feder voll und ganz erfüllt. Es war so spannend, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen mochte.
Auch hat er es geschafft, dass ich ein bisschen Lachen und auch ein klein wenig Weinen musste und mit den Darstellern mitgefiebert habe.

Auch das Ende war trotz eines kleinen Wehrmutstropfen perfekt für mich.

Was hat mir nicht gefallen:

Das das Buch viel zu schnell zu Ende war.

Veröffentlicht am 06.02.2018

Tolles Buch

Die Tochter der Toskana
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1832 in Italien. Antonella kommt aus einem kleinen Dorf voller Schafzüchter in den italienischen Bergen. Das Leben dort ist entbehrungsreich und karg und als Frau sind die Möglichkeiten in der Regel auf ...

1832 in Italien. Antonella kommt aus einem kleinen Dorf voller Schafzüchter in den italienischen Bergen. Das Leben dort ist entbehrungsreich und karg und als Frau sind die Möglichkeiten in der Regel auf Heirat und Kinder großziehen beschränkt. Aber Antonella sehnt sich nach mehr. Dennoch ist sie glücklich, als der begehrteste Junggeselle des Dorfes ihr den Hof macht. Dieser entpuppt sich aber als despotischer Schwerenöter und wenn sie nicht in einer unglücklichen Ehe gefangen sein will, muss sie fliehen. Michele, ein Fremder, den sie zufällig aus einer misslichen Lage gerettet hat, verhilft ihr zur Flucht. Gemeinsam versuchen die beiden sich bis nach Genua durchzuschlagen, wo Antonella auf die Unterstützung ihrer Tante hofft. Aber Michele hat selber einige Geheimnisse und ist nicht der, für den er sich ausgibt.

„Die Tochter der Toskana“ hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Dies lag zuerst mal an dem wunderschönen Stil, in dem Karin Seemayer das ländliche Leben, die Menschen und ihre Träume und Gedanken beschreibt. Schnell schließt man die beiden jungen Leute ins Herz. Ihre Sorgen und Nöte kann man nachempfinden und versteht ihre Beweggründe immer besser. Zu weiten Teilen ist das Buch auch eine Art Road-Movie. Als leidenschaftliche Toskana-Urlauberin hatte ich daran großen Spaß, da ich viele der Orte kenne und die Landschaften und Städte vor meinem inneren Auge zu neuem Leben erweckt wurden. Italien, seine Gerüche, seine Farben, der Geschmack der Speisen – all das fängt die Autorin mit ihrer leichten Art ein. Nicht zu vergessen erfährt man einiges über den Beginn des italienischen Befreiungskampfes von der österreichischen Fremdherrschaft.

Sicherlich ist das Buch auch eine große Liebesgeschichte in der es darum geht, die Entwicklung zweier junger Menschen mitzuerleben, die auf der Suche nach Freiheit und Glück zueinander finden. Das ist etwas fürs Herz. Ich empfand die Dosis zwischen zartem Schmelz und historischen Fakten als ausgewogen und angenehm und würde mich sehr freuen, wenn ich bald wieder etwas von Karin Seemayer lesen dürfte.