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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.04.2018

Zu langatmig

Gefrorener Schrei
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Die Ermittler der Mordkommission in Dublin, Moran und Conway, bekommen von ihrem Chef einen neuen Fall zugeteilt, in dem sie es anscheinend mit einer Beziehungstat zu tun haben. In einem Cottage wurde ...

Die Ermittler der Mordkommission in Dublin, Moran und Conway, bekommen von ihrem Chef einen neuen Fall zugeteilt, in dem sie es anscheinend mit einer Beziehungstat zu tun haben. In einem Cottage wurde eine Frau tot aufgefunden und der Tisch war für ein romantisches Dinner gedeckt. Die Fakten-Lage scheint klar, doch wird ihnen trotzdem noch ein erfahrener Kollegen an die Seite gestellt, der sie unterstützen soll. Im Laufe ihrer Ermittlungen scheint es allerdings aus den eigenen Reihen jemanden zu geben, der sie in ihrer Arbeit behindert...

Ich konnte mich von Anfang an mit der Geschichte nicht so recht anfreunden. Die Charaktere von Moran und Conway empfand ich als zu blass bzw. sogar unsympathisch. Die Handlung enthält kaum spannende Höhepunkte und es werden endlose Verhöre und Diskussionen beschrieben. Die psychologischen Momente hierbei, waren manchmal zwar interessant, haben sich aber für meinen Geschmack zu sehr in die Länge gezogen, so dass ich sogar einige Seiten überblättert habe. Mich hat dann nur noch die Neugier auf den Ausgang bei Laune gehalten, der dann zwar nicht ganz so überraschend war, aber mit seiner komplexen Auflösung überzeugt hat.
Der Schreibstil der Autorin hat mir dagegen sehr gut gefallen. Sie erzeugt mit ihren ausdrucksstarken Beschreibungen eine beeindruckende Atmosphäre.

Dieser Krimi wartet durchaus mit interessanten Ideen auf, aber die Umsetzung war mir definitiv zu langatmig und konnte mich nicht fesseln.

Veröffentlicht am 10.03.2018

Nicht ernstzunehmen

Ostfriesenfluch
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Der 12. Fall der Ostfriesenkrimi-Reihe beginnt spannungsgeladen und beklemmend, als eine entführte Frau versucht, ihrem Peiniger zu entkommen. Man spürt ihre Verzweiflung und erlebt hautnah mit, wie die ...

Der 12. Fall der Ostfriesenkrimi-Reihe beginnt spannungsgeladen und beklemmend, als eine entführte Frau versucht, ihrem Peiniger zu entkommen. Man spürt ihre Verzweiflung und erlebt hautnah mit, wie die Panik von ihr Besitz ergreift, als ihre Flucht misslingt. Ihre unbekleidete Leiche wird einige Zeit später, mit Blumen geschmückt, neben einem ebenfalls erschossenen Mann aufgefunden. Die Ermittlertruppe der Polizei geht von einer Beziehungstat aus, doch als weitere Ereignisse die Morde immer mysteriöser erscheinen lassen, stehen sie vor einem Rätsel.

Mir hat die Handlung am Anfang sehr gut gefallen. Die Atmosphäre war fesselnd und man wusste zu Beginn als Leser zwar schon mehr als die Polizei, konnte aber bei den vielen Personen, die in den Fall verwickelt waren, noch gut mit rätseln. Im weiteren Verlauf empfand ich die Situationen, die sich ergeben haben, aber immer absurder und unglaubwürdiger bis hin zur Lächerlichkeit. Konnte man über die Verwechslung eines Polizisten mit einem Stripper noch Schmunzeln, geriet die Szene der Zeugenbefragung auf hoher See inklusive Abseilen aus einem Helikopter zur Farce. Leider war dies nur der Auftakt weiterer unglaubwürdiger Beschreibungen, die ich, um Spoiler zu vermeiden, nicht aufzählen werde.

Aus diesem Grund konnte ich den übrigen Verlauf der Handlung nicht mehr ernst nehmen und habe stattdessen nur noch weitergelesen, weil ich auf die Auflösung gespannt war, die dann doch noch interessante Details liefern konnte. Von den Charakteren habe ich mich nur in die Kommissarin Ann Kathrin Klaasen und die beiden Entführungsopfer hineinversetzen können. Ihre Ermittlungstaktik, den Fall persönlich nachzustellen und sich räumlich und körperlich in die Rolle des Opfers zu begeben, war bewundernswert. Auch wenn sie mit blindem Eifer manchmal übers Ziel hinausgeschossen ist und sich damit in Gefahr gebracht hat, waren ihre Methoden erfrischend und überraschend anders. Alle weiteren Charaktere empfand ich als zu blass oder unverständlich in ihrem Handeln.

Insgesamt gesehen bietet dieser Krimi gute Unterhaltung, sollte aber nicht zu ernst genommen werden.

Veröffentlicht am 24.02.2018

Oberflächliche Shooter-Action

Armada
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Zack Lightman ist ein begnadeter Gamer und hat sich im Computerspiel "Armada" einen Platz in den weltweiten Top Ten erkämpft. Sein Vater ist schon kurze Zeit nach seiner Geburt bei einem Arbeitsunfall ...

Zack Lightman ist ein begnadeter Gamer und hat sich im Computerspiel "Armada" einen Platz in den weltweiten Top Ten erkämpft. Sein Vater ist schon kurze Zeit nach seiner Geburt bei einem Arbeitsunfall ums Leben gekommen und so hat er ein enges Verhältnis zu seiner Mutter und seinen Freunden, die ebenfalls gerne zocken. Sein normales, beschauliches Leben endet plötzlich, als auf dem Hof seiner Schule ein Shuttle der Earth Defence Alliance landet und er an Bord gehen soll. Aber diese Schiffe gibt es doch nur im virtuellen Armada-Spiel, oder nicht?

Die Idee, die hinter der Handlung steckt, ist zwar nicht neu, aber sehr unterhaltsam. Ich konnte mich gut in Zack hineinversetzen und seine Verwirrung, aber auch die Faszination nachvollziehen. Morgens sitzt er noch in der Schule und ein paar Stunden später versucht er, in einem Weltraumkrieg die Erde gegen eine außerirdische Invasion zu verteidigen. Das Erzähltempo des Buches ist rasant und atemberaubend, was zur Spannung beiträgt. Allerdings haben mich die vielen technischen Begriffe und die ständigen Verweise zu Filmen, Spielen und Musik gestört. Man wird regelrecht damit überhäuft und das hemmt den Lesefluss.

Die Stimmung ist sehr militärisch geprägt und auch die Bedeutung der Ränge und Orden ist für meinen Geschmack zu präsent und typisch amerikanisch. Doch es gibt auch witzige Anekdoten, die zwischendurch zum Schmunzeln anregen. So spielt zum Beispiel Stephen Hawking eine kleine Rolle und ein Mitstreiter verwechselt ständig die außerirdischen Europianer mit Europäern...

Die Story liest sich wie ein Science Fiction Film mit viel Shooter-Action und einem Schuss amerikanischen Patriotismus. Leider ist die Handlung sehr vorhersehbar, kommt ohne großartige Wendungen aus und auch die Charaktere bleiben nicht im Gedächtnis. Das Buch ist aber zur oberflächlichen Unterhaltung gut geeignet.

Veröffentlicht am 01.06.2017

Fragwürdige Streiche

Die Heuhaufen-Halunken
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Dies ist der erste Band einer neuen Kinderbuch-Reihe und das Cover ist optisch sehr ansprechend gestaltet. Man sieht die Mitglieder der Bande, die schon mit Blick und Haltung den Eindruck vermitteln, dass ...

Dies ist der erste Band einer neuen Kinderbuch-Reihe und das Cover ist optisch sehr ansprechend gestaltet. Man sieht die Mitglieder der Bande, die schon mit Blick und Haltung den Eindruck vermitteln, dass sie es faustdick hinter den Ohren haben. Die Geschichte spielt in einer heimeligen Bauernhofidylle, die den Kindern in ihren Ferien zu langweilig wird. In ihrem Dorf am Ende der Welt passiert nichts Spannendes und so kommt die Halunken-Anführerin Meggy (10) auf die folgenreiche Idee, an einem weiter entfernten See zu zelten - natürlich ohne Eltern. Doch dann taucht ein fremder Junge aus der Stadt auf, der die Pläne der Halunken zunächst stört oder ist er etwa doch ganz nett und hilfreich?

Die Kapitelüberschriften sind in Reimform und so wie Bauernregeln geschrieben. Das ist eine witzige Idee und gefällt mir sehr gut und auch die Illustrationen, die die Handlung veranschaulichen, sind liebevoll und detailreich gezeichnet. Die Eintragungen aus Meggys Notizbuch fassen die jeweiligen Ereignisse nochmals gut zusammen und lockern die leicht zu lesende und unterhaltsame Erzählung zusätzlich auf.

Mir gefällt an der Handlung, dass der Konflikt zwischen den Landkindern und dem Stadtkind, der von Vorurteilen geprägt war, positiv aufgelöst wird. Es wird aufgezeigt, dass Diskriminierung und Ausgrenzung im Umgang miteinander, nichts zu suchen haben. Das Motto der Bande "Kannst du krumme Dinger dreh'n, bist du hier hoch angeseh'n" setzt meiner Meinung nach dagegen falsche Signale und verharmlost ihre gefährlichen (Straf)taten. Angefangen mit der Täuschung einer Ladenbesitzerin, über das Abzapfen von Benzin aus dem Auto der Eltern, bis zur lebensbedrohlichen Autofahrt. Die Strafe für ihr Vergehen fällt in meinen Augen viel zu milde aus und die Erwachsenen "belohnen" sie sogar noch mit einem Picknick danach. Von Reue ist bei den Halunken demnach auch nicht viel zu spüren, sie sind sogar stolz auf ihre Taten und schmieden bald schon wieder neue Pläne.

Man kann nur hoffen, dass kein lesendes Kind die Unternehmungen dieser fragwürdigen Vorbilder nachahmt und stattdessen besser die Dinge tut, die auch die Halunken dann bis zum Ende der Ferien betreiben. Durch Wälder und Wiesen stromern, Bäche stauen und Heuschlachten in der Scheune sind auf jeden Fall besser für die geistige und körperliche Gesundheit von Kindern geeignet. Leider wird das nur nebenbei in einem Satz am Ende erwähnt. Mir fehlt insgesamt eine deutliche Aussage darüber, dass das, was die Kinder angestellt haben, keine Streiche mehr sind, sondern gefährlicher Unsinn, auf den man nicht stolz sein sollte. Ich kann aus diesen Gründen nur empfehlen, das ansonsten lustige und kurzweilige Buch begleitend mit der vernünftigen Erklärung eines verantwortungsbewussten Erwachsenen, zu lesen.

Veröffentlicht am 24.03.2017

Nette Unterhaltung, aber nichts Besonderes

Deathline - Ewig dein
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Josie ist ein 16-jähriges Mädchen und lebt zusammen mit ihrem Vater und ihrem Bruder auf einer Pferderanch in den USA. Ihre Mutter kam bei einem Autounfall ums Leben und seither ist es für die kleine Familie ...

Josie ist ein 16-jähriges Mädchen und lebt zusammen mit ihrem Vater und ihrem Bruder auf einer Pferderanch in den USA. Ihre Mutter kam bei einem Autounfall ums Leben und seither ist es für die kleine Familie sehr schwer, die Ranch rentabel zu bewirtschaften, obwohl alle kräftig mit anpacken. In direkter Nachbarschaft liegt das Gebiet der Yowama-Indianer, um die sich viele Mythen ranken, von denen aber nur sehr wenig bekannt ist, da sie sehr zurückgezogen leben. Als Josie auf den geheimnisvollen Ray trifft, weiß sie noch nicht, welche abenteuerliche Wendung ihr Leben nehmen wird.

Josie schreibt die Geschichte als Ich-Erzählerin und spricht den Leser am Anfang direkt an. Das schafft gleich eine Nähe zu ihrem Charakter und man kann sich sofort in sie hineinversetzen. Mir hat bei diesem Buch die Beschreibung des Lebens auf einer Pferderanch sehr gut gefallen. Die ganze Atmosphäre dort war authentisch und klar vorstellbar dargestellt. Man bekommt einen interessanten Einblick, welche Aufgaben dort anfallen und mit welchen Schwierigkeiten die Familie zu kämpfen hat. Stall ausmisten, Mustangs einreiten und Feriengäste betreuen bedeutet viel Arbeit und wenig Freizeit. Josie hat zum Glück zwei sehr gute Freunde, die ihr mit Rat und Tat zur Seite stehen und deren Charaktere mir auf Anhieb sympathisch waren. Ihr Bruder und ihr Vater erschienen mir dagegen eher nicht so freundlich, was sich auch bis zum Schluss nicht geändert hat.

Es passieren viele mysteriöse Dinge in der Stadt und auf der Ranch, die ein wenig für Spannung sorgen und über die man mit rätseln kann, allerdings hat mich Handlung nicht so begeistert. Ich habe schon einige, ganz ähnlich gestrickte Bücher gelesen, so dass es nichts wirklich Neues war. Auch die Liebesgeschichte, die bei solchen Büchern nicht fehlen darf, war ganz nett, aber mehr auch nicht. Wenn man nichts Besonderes erwartet, ist das Buch eine schöne Unterhaltung und es lässt sich auch leicht und flüssig lesen, aber mir fehlten ein wenig der Pep und die überraschenden Wendungen. Dies ist der erste Teil einer Reihe, aber es gibt am Ende eine befriedigende Auflösung der wichtigsten Fragen, so dass man ihn auch als Einzelband lesen kann.