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Veröffentlicht am 08.03.2022

Spannend und schockierend

Der dreizehnte Mann
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Für mich war es der erste Teil dieser Reihe, den ich gelesen habe.
Es ist anders, erfrischend, spannend und teilweise schockierend.

Es hat mir sehr gut gefallen, Ermittlungen einmal aus einer anderen ...

Für mich war es der erste Teil dieser Reihe, den ich gelesen habe.
Es ist anders, erfrischend, spannend und teilweise schockierend.

Es hat mir sehr gut gefallen, Ermittlungen einmal aus einer anderen Perspektive zu sehen. Denn hier stehen nicht die polizeilichen Ermittlungen im Vordergrund, sondern Anwälte, Strafverteidiger und Rechtsmediziner. Man lernt aus neuen Blickwinkeln, wie viel tiefer doch Ermittlungen in einem Mordfall gehen können.

Die Geschichte ist dabei sehr kurzweilig erzählt. Die kurzen Kapitel haben mir sehr gut gefallen, denn sie haben einen schnell durch die Handlung geführt. Am Anfang war dies zwar zunächst etwas schwierig, um in die Geschichte einzutauchen, denn es passiert in sehr kurzen Abständen sehr viel. Auch wechseln die Kapitel zwischen den Protagonisten. Bei jedem Kapitel gibt es einen Perspektivwechsel.
Aber wenn man das Prinzip verstanden hat, ist es noch spannender, denn man bekommt keine einseitige Ermittlung mit, sondern so kann man ganz viele Gesichtspunkte kennenlernen.

Die Geschichte die diesem Krimi zugrund liegt, ist sehr interessant aber gleichzeitig einfach schockierend - besonders wenn man bedenkt, dass hier reale Ereignisse als Inspiration gedient haben.
Einfach erschreckend, wozu Mensch fähig sind und wie sie ihre Taten rechtfertigen, ungeachtet der Folgen, mit denen Betroffene ihr ganzen Leben zu kämpfen haben.
Es ist erschreckend, wie es hinter den Kulissen der Politik zugehen kann.
Es ist erschreckend zu sehen, welche Macht die Menschen in einer gewissen Position doch haben und wie skrupellos sie diese ausnutzen.
Es ist erschreckend, wie lückenhaft das deutsche Rechtssystem doch ist.
Es ist erschreckend, wie machtlos man als kleiner Bürger doch ist und wie schwierig es ist, aufrichtiges Gehör für die eigene Stimme zu finden.

Sehr interessant ist auch die Gerichtsverhandlung. Ein Punkt, wo viele Krimis aufhören - hier wird weiter erzählt. Man bekommt einen Einblick in den Gerichtssaal und wie Staatsanwaltschaft, Verteidigung und Richter arbeiten.

Das Ganze wird von einer kleinen Romanze begleitet und aufgelockert.
Zuerst hat mich dies etwas gestört, denn ich möchte einen Krimi lesen und keine Liebesgeschichte. Da das jedoch nicht übertrieben wurde, hat es sich gut in die Handlung eingefügt und die Charaktere menschlicher und nahbarer gemacht.
Auch - oder gerade, wenn man inmitten solch schwieriger Ermittlungen steckt, darf man seine menschliche Seite nie vergessen.

Für mich war es eine neue Erfahrung. Einen Justiz-Krimi in dieser Art habe ich noch nie gelesen, aber es hat mich sehr beeindruckt.
Ich werde mir definitiv noch Teil 1 zulegen, um mehr aus dieser Welt zu erfahren.
Große Empfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.04.2018

Unsere verlorenen Herzen

Unsere verlorenen Herzen
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Ein wundervoller, herzerwärmender Jugendroman, der viel tiefer geht, als es eine normale Liebesgeschichte tun würde.

"Warum sind wir so schnell bereit, jene zu verletzten, die uns am meisten bedeuten?"

Zu ...


Ein wundervoller, herzerwärmender Jugendroman, der viel tiefer geht, als es eine normale Liebesgeschichte tun würde.

"Warum sind wir so schnell bereit, jene zu verletzten, die uns am meisten bedeuten?"

Zu Beginn mag das ganze wie eine typische Romanze wirken, in der das Mädchen vielleicht ein bisschen schwierig ist. Die große erste Liebe. Unsicherheit, Verwirrung und Anhimmeln der Geliebten. Vielleicht war es auch so für Henry, doch schnell merkt man, dass Grace nicht das typische Highschool-Cheerleader-Girl ist. Sie hat eine Vergangenheit und sie leidet. Und sie hat allen Grund dazu.

Es ist so rührend, wie Henry ihr hilft, neuen Lebensmut zu finden. Die beiden tun sich richtig gut und man hört ihren Gesprächen so gerne zu.
Dass ihre Online-Gespräche wirklich als kleine Textfelder abgedruckt sind, erfrischt das Buch immer wieder und bringt etwas lockeren hinein.

Es geht hier nicht um eine einfache Liebe. Es geht darum, verletzt zu werden, zu fallen, zu kämpfen und jemanden zu finden, der einen auffängt, wenn man es am nötigsten hat.
Es geht um wahre Freundschaft und dass die erste Liebe manchmal nicht immer rosarot ist. Sie ist auch mal schwer und kann viele Probleme mitbringen. Am Ende sollte man nie vergessen, dass immer 2 Seiten dazu gehören, und wenn eine Seite nicht funktioniert, dann geht auch die andere kaputt, weil sie zu viel kämpfen muss.

Das Ende hat einfach perfekt gepasst. Ich hatte zwischenzeitlich Angst, dass es ein zu kitschiges Ende wird, aber es war genau richtig. Ein anderes Ende hätte mich enttäuscht.

Einfach ein wundervolles Buch, das so humorvoll geschrieben ist und doch so in die Tiefe geht, aber genau abgestimmt auf junge und auch auf ältere Leser abgestimmt.

Veröffentlicht am 22.08.2017

Spannung garantiert!

Spectrum
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Charaktere

Brilliante Charaktere. Alle.
Gerade August Burke war sehr authentisch. Ich hatte erst ein ganz anderes Bild von ihm, aber er war in seiner verdrehten Art so sympathisch, dass es Spaß gemacht ...

Charaktere

Brilliante Charaktere. Alle.
Gerade August Burke war sehr authentisch. Ich hatte erst ein ganz anderes Bild von ihm, aber er war in seiner verdrehten Art so sympathisch, dass es Spaß gemacht hat, ihm bei der Arbeit zuzuschauen.
Auch Nic und Carter waren zwei ziemlich sympathisch Charaktere. Bei Nic war ich zu Beginn skeptisch, aber später merkt man, dass er nicht wie sein Vater ist, dass er ein eigenes Leben jetzt hat und weiß, auf welche Seite er gehört.
Rundum durchdachte Charaktere. Sogar die Bösen und Mörder.

Meine Meinung

Ein wirklich gelungener Thriller von Ethan Cross mit teilweise wirrend Handlungssträngen und doch mit einem interessanten Gesamtbild.

Ethan Cross wurde durch seine Shepard-Reihe bekannt und hat nun in diesem Jahr ein Buch außerhalb dieser Reihe veröffentlicht.
Der Bastei Lübbe Verlag war so freundlich und hat mir dieses tolle Buch als Rezensionsexemplar zu Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür.

Besonders begeistert hat mich der Schreibstil von Ethan Cross. Obwohl es ein Thriller war, ließ es sich super leicht lesen, man kam schnell voran, aber trotzdem war es keine leichte Kost.
Viele Handlungsstränge bildeten am Ende ein Gesamtbild, welches doch etwas schwer zu durchschauen war.

In den ersten Kapitel gibt es sehr viele Perspektivenwechsel. Viele verschiedene Leute, in verschiedenen Situationen werden vorgestellt. Zu Beginn scheint das durchaus verwirrend und man braucht bei manchen auch eine ganze Weile, bis man versteht, wie sie in die Geschichte passen.
Aber gerade das macht es auch zu reizvoll. Man kann einen Thriller nicht einfach lesen, den Ermittlern die Arbeit überlassen und den Kopf ausschalten. Man muss mit am Ball bleiben. Man muss es nachvollziehen können, mitdenken und die Verbindungen selber sehen.
Ethan Cross gelingt es auf geschickte Art und Weise den Leser immer wieder zu fesseln und dafür zu sorgen, dann man an der Geschichte dran bleibt. Denn hat man ein Detail verpasst, ergibt das Bild am Ende keinen Sinn.

Mir ging es selber manchmal auch so, dass ich etwas verwirrt war, wie genau diese oder jene Verbindung gezogen wurde.
So war es etwas schwer den Zusammenhang zwischen einem Banküberfall zu Biochemischen Waffen nachzuvollziehen.
Vielen geht dann auf das Labor im Untergrund der Bank zurück und doch wirkte es an manchen Stellen unlogisch. Auch der Konflikt zwischen CIA und FBI war mir etwas schleierhaft.

Aber es wurde nicht nur Spannung erzeugt sonder auch ein Moment der Trauer.
Die Szene als die Polizeibeamten um ihrem verstorbenen Bruder trauerten, war wirklich ergreifend. Ein Gefühl, dass bis jetzt die wenigsten Thriller bei mir ausgelöst haben.
Gerade in so eine Genre ist es doch wichtig, dass sich nicht nur auf Mord und Hinterhalt konzentriert wird, sondern dass auch zwischenmenschliche Beziehungen nicht vergessen werden.

Am Ende ein sehr gelungener Thriller, mit einem gut durchdachten Plot. Ein Thriller der zum Mitdenken anregt, um Verbindungen zu erkennen, die sonst nie entdeckt wurden wären.

Veröffentlicht am 27.06.2017

Spannender Thriller mit gelungenem Plot

Die Bestimmung des Bösen
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Zu den Charakteren selber konnte ich keine große Verbindungen aufbauen, trotzdem waren sie alle doch ziemlich sympathisch.

Es war schön endlich mal wieder einen Thriller zu lesen, bei dem die Ermittler ...

Zu den Charakteren selber konnte ich keine große Verbindungen aufbauen, trotzdem waren sie alle doch ziemlich sympathisch.

Es war schön endlich mal wieder einen Thriller zu lesen, bei dem die Ermittler nicht komplett cholerisch sind und man es mit professionellen Ermittlungen zutun hat.

Alexis Hall steht als Kriminalhauptkommissarin im Fokus. Sie hat eine schwierige Vergangenheit, die immer weiter enthüllt wird und nicht unwesentlich für den Spannungsaufbau ist. An ihrer Seite findet man ihren Partner Oliver und die Kriminalbiologin Karen. Ein tolles Team, dessen Vertrauen bei diesem Fall stark auf die Probe gestellt wird.


Meine Meinung


Ein wirklich gelungener Thriller mit einem gelungen Plot.


Viel werde ich gar nicht dazu sagen können.

Die Handlung war durchdacht und ging auch schnell voran, es wurde nie wirklich langweilig.


Zwischendurch gab es immer wieder Kapitel bei denen in die Vergangenheit geschaut wurde. Zum einen wurde da die Geschichte von der Ermittlerin Alexis Hall erzählt, aber auch du Geschichte des Täters. Man lernt ihn etwas kennen und kann langsam Vermutungen anstellen, wer er sein könnte. Trotzdem überrascht einen der Plot dann doch noch.


Die Autorin Julia Corbin studierte Biologie in Heidelberg, was man auch an vielen Stellen merkt. Man lernt die Arbeit der Kriminalbiologin Karen ziemlich gut kennen. Teilweise habe ich mich da leider wie im Biologieunterricht gefühlt. Es war manchmal einfach etwas zu viel Biologie, zu viel DNA, zu viel RNA. Am Ende hat sie es trotzdem geschafft, den Fokus auf dem Thriller zu haben und doch kein biologisches Sachbuch daraus gemacht


Gegen Ende steigt die Spannung dann immer weiter. Und wenn man denkt, man hat es gelöst, kommt noch ein überraschender Plot, der wirklich gelungen ist.


Julia Corbin hat mit diesem Thriller ein wirklich tolles Debüt hingelegt, der einige interessante Fakten/Theorien auch über die menschlichen Gene hervorbringt.

Ich hoffe, dass es nicht ihr letzter Thriller war und dass sich daraus vielleicht sogar eine kleine Reihe entwickeln könnte.


Veröffentlicht am 13.02.2024

Faber glänzt wieder mit Spannung

Gestehe
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Es ist bereits der 3. Stand-Alone Thriller von Henri Faber & auch mit "Gestehe" hat er wieder etwas Besonderes geschaffen.
Jaket ist nicht mehr der gewöhnliche Ermittler. Nachdem er in einen spektakulären ...

Es ist bereits der 3. Stand-Alone Thriller von Henri Faber & auch mit "Gestehe" hat er wieder etwas Besonderes geschaffen.
Jaket ist nicht mehr der gewöhnliche Ermittler. Nachdem er in einen spektakulären Fall verwickelt war, wurde dieser sowohl als Buch & nun auch als Film veröffentlicht. So wird er nun von Kollegen belächelt, da er eher als "Fernsehclown" gehandelt wird.
Doch dann kommt es zu einem neuen Mord & dieser hat verblüffende Ähnlichkeiten mit einem Manuskript, welches Jaket doch sehr bekannt vorkommt. Und so stürzt er sich mit in die Ermittlungen - auch wenn er dabei vielleicht nicht immer mit der Wahrheit glänzt.
Das Erzahltempo ist rasant, gerade zu Beginn überschlagen sich die Plottwists & so entsteht schnell die Frage, woher nimmt der Täter seine Inspiration? Es ist ein bisschen ein Buch im Buch, der Twist im Twist & Jaket der irgendwie mittendrin hängt & nicht nur unbeteiligter Ermittler ist.
Henri Faber hat einen ganz besonderen & ausgefeilten Schreibstil, der einen nur so durch die Seiten treibt, immer wieder mit einer Brise Humor gespikt.
Mit Jaket hatte ich ein paar Startschwierigkeiten. Er kam nicht als der große Sympathieträger rüber & auch so manche Handlung von ihm fand ich doch eher fragwürdig. Dennoch hatte er viele Facetten, die sich auch im Laufe entwickelt haben. Sein Gegenpol Mo dagegen mochte ich von Anfang an, auch wenn er es sehr schwer hatte, sich unter den Ermittlern durchsetzen. So steckte in ihm doch viel Potential, welche sich auch nach & nach zeigen durfte. Generell glänzt die Story hier durch immer wieder aktuelle & brisante Themen, die einem auch in einem Thriller Denkanstöße bieten.
Auch wenn für mich am Ende so manche Wendung nicht ganz überraschend kam, hat die Art & Weise des Erzählens doch immer wieder Spannung aufgebaut.
Am Ende war es ein sehr unterhaltsames, spektakuläres & mitreißendes Leseerlebnis & genau das wünsche ich mir von einem guten Thriller. Und so konnte mich Henri Faber mal wieder überzeugen & mich zum Fan machen.

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