Profilbild von Hermione27

Hermione27

Lesejury Star
offline

Hermione27 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Hermione27 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.05.2018

Ganz besonders und einzigartig – ein Lieblingsbuch

Was man von hier aus sehen kann
0

Die alte Selma träumt von Zeit zu Zeit von einem Okapi, und dann stirbt am nächsten Tag immer jemand im Dorf. Es ist jedoch unklar, wen es treffen wird. Selmas Enkelin Luise, der Optiker, der seit Jahren ...

Die alte Selma träumt von Zeit zu Zeit von einem Okapi, und dann stirbt am nächsten Tag immer jemand im Dorf. Es ist jedoch unklar, wen es treffen wird. Selmas Enkelin Luise, der Optiker, der seit Jahren in Selma verliebt ist, und die anderen Dorfbewohner haben alle ihre eigene Art, mit dem Traum und der vermeintlichen Bedrohung umzugehen. Genauso haben alle ihre eigene Art, mit der Liebe und mit ihren Mitmenschen umzugehen…


Meine Meinung:
Der Roman „Was man von hier aus sehen kann“ war mein erstes Buch von Mariana Leky, das ich gelesen habe. Er fällt sofort auf durch eine ganz besonders reizende Art der Erzählung. Die Sprache der Autorin ist ganz einzigartig – sie ist klar und direkt, dabei aber sehr poetisch und behutsam. Man muss den Roman einfach selbst gelesen und erlebt haben, mir fällt es ganz schwer zu beschreiben, wie besonders die Erzählung ist.
Sehr gut gefallen hat mir, wie die Handlung aus Sicht von Selmas Enkelin Luise erzählt wird, die ihre ganz eigene Sicht auf die Dorfbewohner hat, aber auch selbst an ihren Problemen und Beziehungen zu knapsen hat. Es ist spannend, wie sie sich entwickelt, aber auch die Personen in ihrer Umgebung.
Im gesamten Roman werden nicht sehr viele verschiedene Themen angerissen und es passiert nicht einmal extrem viel, dennoch ist es eine Freude, ihn zu lesen und in der Sprache und den Beschreibungen zu schwelgen.
Selbst wenn es um ernste Themen geht, muss man des Öfteren aufgrund des Erzählstils schmunzeln.


Fazit:
Für mich ist das Buch über das Okapi ein ganz besonderes Kleinod und eines meiner Lieblingsbücher aus dem Jahr 2017! Unbedingt lesen!

Veröffentlicht am 01.05.2018

Nette sommerliche Geschichten in bewährter Dora Heldt-Qualität

Sommer. Jetzt!
0

Das Bändchen „Sommer: Jetzt!“ von Dora Heldt enthält fünf sommerliche Kurzgeschichten sowie fünf Kolumnen, wie sie auch in einer bekannten Frauenzeitschrift veröffentlicht werden.
Die Themen reichen vom ...

Das Bändchen „Sommer: Jetzt!“ von Dora Heldt enthält fünf sommerliche Kurzgeschichten sowie fünf Kolumnen, wie sie auch in einer bekannten Frauenzeitschrift veröffentlicht werden.
Die Themen reichen vom schwimmen (lernen) über Kreuzfahrten bis hin zu Tagesausflügen nach Helgoland. Immer ist auch eine gute Prise Zwischenmenschliches, insbesondere Familienthemen, dabei.


Meine Meinung:
Die Kurzgeschichten sind alle extrem kurzweilig und flüssig zu lesen. Auf wenigen Seiten schafft es die Autorin meisterhaft, Wesentliches in den zwischenmenschlichen Beziehungen, Komisches in Alltagssituationen oder Entlarvendes im Familien-/Urlaubsalltag darzustellen. Oft fühlt man sich an sich selbst erinnert und denkt an eigene Urlaubserlebnisse.
Schön ist darüber hinaus auch ein Wiedersehen mit bekannten und beliebten Charakteren aus den anderen Büchern von Dora Heldt, insbesondere Heinz und Charlotte sowie Schwester/Schwägerin Inge und Schwager Walter.


Fazit:
„Sommer: Jetzt!“ hat mich sehr gut unterhalten und mich auf den nun kommenden Sommer wunderbar eingestimmt!

Veröffentlicht am 30.04.2018

Beste Unterhaltung á la Sophie Kinsella

Muss es denn gleich für immer sein?
0

Sylvie und Dan sind seit 10 Jahren zusammen, haben 5jährige Zwillingsmädchen, eine wundervolle Ehe und sie kennen sich in- und auswendig. Von ihrem Arzt erfahren sie, dass sie vermutlich noch 68 gemeinsame ...

Sylvie und Dan sind seit 10 Jahren zusammen, haben 5jährige Zwillingsmädchen, eine wundervolle Ehe und sie kennen sich in- und auswendig. Von ihrem Arzt erfahren sie, dass sie vermutlich noch 68 gemeinsame Ehejahre vor sich haben, was sie vor eine Herausforderung stellt. Um ihre Ehe frisch zu halten, erfinden sie das Projekt „Surprise Me“, in dem jeder dem anderen immer wieder neue Überraschungen bereiten soll.
Dies führt zu dem einen oder anderen Missverständnis oder auch Missgeschick…
Doch da findet Sylvie etwas über ihren Mann heraus, das sie zweifeln lässt, ob sie ihn jemals richtig gekannt hat.


Meine Meinung:
Der neue Roman von Sophie Kinsella, der unabhängig von der Shopaholic-Serie oder anderen bisher erschienenen Büchern ist, fällt wieder durch den gewohnt flüssigen, locker-leichten Schreibstil auf, den man von der Autorin gewohnt ist.
Ich habe ihn sehr gerne in der englischen Version gelesen.

Auch die Charaktere, insbesondere Sylvie, funktionieren nach dem bekannten Muster der Autorin. Sylvie ist grundsätzlich sympathisch, neigt aber auch dazu, sich Dinge auszumalen und in etwas hineinzusteigern. Gut gefallen hat mir, dass sie im Laufe des Romans eine Entwicklung durchgemacht hat und vor allem auch über sich selbst lachen und über sich hinauswachsen kann.

Die vielen kleinen Pannen und Missgeschicke sind wirklich unterhaltsam zu lesen, genauso wie die Beschreibung von Sylvies Job in einem privat geführten Museum, das herrlich hinter dem Mond lebt und noch nicht einmal eine Webseite hat.

Im Großen und Ganzen hat der Roman genau meine Erwartungen an ein neues Buch von Sophie Kinsella erfüllt. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt.


Fazit:
Der Roman liefert genau die unterhaltsame Lektüre, die sich Sophie Kinsella-Fans wünschen.

Veröffentlicht am 30.04.2018

Poetisch, tiefgründig, sinnlich – ein absolutes „Must Read“

Die Schönheit der Nacht
0

Claire ist Anfang 40, Professorin und Verhaltensbiologin, und möchte aus ihrem geordneten Leben ausbrechen.
Julie ist noch nicht einmal 20 und sie wartet darauf, dass sie sich selbst findet und etwas ...

Claire ist Anfang 40, Professorin und Verhaltensbiologin, und möchte aus ihrem geordneten Leben ausbrechen.
Julie ist noch nicht einmal 20 und sie wartet darauf, dass sie sich selbst findet und etwas ihre Leidenschaft weckt.
Claire, ihr Mann Gilles, beider Sohn Nicolas und seine Freundin Julie verbringen den Sommer gemeinsam in der Bretagne, wo die beiden Frauen viel über sich selbst und über ihre Wünsche und Sehnsüchte lernen.


Meine Meinung:
Nina George hat mich in ihrem neuen Roman „Die Schönheit der Nacht“ sogar noch stärker gepackt als in „Das Lavendelzimmer“.
Ich bin sofort ganz tief in die Erzählung eingetaucht und habe Frankreich mit allen Sinnen wahrgenommen – die Kräuter und Leckereien in der Küche gerochen, den kühlen Sancerre geschmeckt, die Klimaanlagen und den Verkehrslärm von Paris gehört und die Sonne auf der Haut gespürt. Besonders die Schilderungen zu den Wochen in der Bretagne waren sehr intensiv und atmosphärisch.
Danach war ich wie betrunken vom Lesen.
Die Protagonistin Claire, Anfang 40, ist Ehefrau, Mutter, Geliebte, Professorin und Verhaltensbiologin - eine tolle, sehr komplexe Hauptdarstellerin, die in all ihren Facetten gezeigt wird und mich vollkommen fesseln konnte. Ebenso ist Julie mit ihren 19 Jahren sehr glaubwürdig und behutsam dargestellt, die sich selbst sucht und im Laufe des Romans ebenfalls eine tolle Entwicklung durchmacht.
Die Geschichte hat mich sehr berührt, zum Nachdenken angeregt und mich auch sprachlich wieder extrem verzaubert. Die Autorin hat es verstanden, die Geschichte so geschickt aufzubauen, dass sie eine konstante Spannungskurve mit einer sehr überraschenden Wendung am Ende bietet.


Fazit:
Ein intelligent, warmherzig und wunderschön erzähltes Buch. Ich bin restlos begeistert!

Veröffentlicht am 30.04.2018

Liebevoll und berührend erzählt

Sehnsucht auf blauem Papier
0

Milli hat eine besondere Gabe, Menschen zu heilen, fernab und ergänzend zur Schulmedizin. Sie tauscht sich darüber auch mit ihrem Freund Paul, einem Hausarzt, aus, in den sie seit vielen Jahren heimlich ...

Milli hat eine besondere Gabe, Menschen zu heilen, fernab und ergänzend zur Schulmedizin. Sie tauscht sich darüber auch mit ihrem Freund Paul, einem Hausarzt, aus, in den sie seit vielen Jahren heimlich verliebt ist. Als er seine über alles geliebte Frau plötzlich durch einen Unfall verliert, beginnt Milli ihm Tag für Tag Briefe zu schreiben, um ihm in seiner Verzweiflung und in seiner Trauer Halt zu geben und ihn zu unterstützen.
Wie wird es mit der Freundschaft aus der Ferne weitergehen?
Und was passiert, als plötzlich ein anderer Mann in Millis Leben auftaucht?


Meine Meinung:
Julia Fischer versteht es meisterhaft, auch emotional schwierige und traurige Geschichten behutsam und liebevoll zu erzählen, so dass man sich als Leserin ganz in diese Geschichten versenken kann.
Die Personen sind wunderbar gezeichnet, sehr liebevoll beschrieben und haben ihre eigene mitreißende Ausstrahlung. Es ist einfach zauberhaft, wie Milli auf ihre verschiedenen Patienten und Patientinnen eingeht und wir auch an deren Entwicklung teilhaben dürfen. Diese geht weit über eine reine Behandlung von Krankheitssymptomen hinaus.
Die Beziehungen der Figuren untereinander und deren Entwicklung machten für mich den besonderen Reiz dieses Romans aus.
Darüber hinaus habe ich mich auch wieder sehr an der poetischen und bezaubernden Erzählweise der Autorin erfreut. Besonders in den Briefen, die Milli an ihrem Freund Paul schreibt, habe ich das eine oder andere sprachliche Kleinod gefunden, das mir sehr gefallen hat.


Fazit:
Insgesamt ist „Sehnsucht auf blauem Papier“ eine wundervolle Lektüre, die mich berührt und bewegt hat und mir sehr schöne Lesestunden beschert hat. Ein großes Dankeschön an Julia Fischer für den tollen Roman!