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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.05.2018

Ein solider Regionalkrimi

Spreewaldrache (Ein-Fall-für-Klaudia-Wagner 3)
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Dieses ist nun bereits der dritte Teil der Spreewaldkrimi-Reihe mit der Kriminalobermeisterin Klaudia Wagner. Man kann dieses Buch sicherlich auch ohne Kenntnis der ersten beiden Teile lesen. Ich persönlich ...

Dieses ist nun bereits der dritte Teil der Spreewaldkrimi-Reihe mit der Kriminalobermeisterin Klaudia Wagner. Man kann dieses Buch sicherlich auch ohne Kenntnis der ersten beiden Teile lesen. Ich persönlich finde es allerdings sehr hilfreich, die ersten zwei Bände zu kennen. Denn das bisher Geschehene wird in diesem Buch am Rand thematisiert und ich finde es schön, wenn man dazu den Hintergrund kennt, nämlich das, was in den ersten beiden Teilen Thema war.

Das Titelbild finde ich wieder sehr schön gestaltet und es hat einen Wiedererkennungswert, somit kann der Leser gleich erkennen, dass es sich hierbei um einen Teil aus der Spreewaldkrimi-Reihe handelt.

Zum Inhalt: Kriminalobermeisterin Klaudia ist inzwischen im Spreewald heimisch geworden. Sie kennt viele ihrer Bewohner mit ihren Eigenarten. In einer Datsche wird ein Penner tot aufgefunden, ein Junge wird krankenhausreif geschlagen und ein Unglück aus der Vergangenheit scheint auf einmal wieder ganz aktuell zu sein.

Mir hat Spreewaldrache gut gefallen, es ist ein solider Regionalkrimi. Das Geschriebene ist für den Leser klar verständlich. Was mir selber sehr gut gefallen hat, dass man sich selber seine Gedanken macht, was passiert sein könnte und wer der Täter ist. Da ist es der Autorin wunderbar gelungen, den Leser bewusst in eine Richtung zu leiten.

Hilfreich für einen nächsten Spreewaldkrimi wäre sicherlich ein Personenverzeichnis mit kurzen Erläuterungen zu den jeweiligen Personen.

Veröffentlicht am 11.04.2018

Eine Reise in ein Norwegen der vergangenen Zeit

Das Lied des Nordwinds
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Dieses ist das erste Buch, das ich von Christine Kabus gelesen habe und ich muss sagen, dass es mich sehr überzeugt hat und mein Interesse, weitere Bücher von ihr zu lesen, geweckt ist.


In diesem Buch ...

Dieses ist das erste Buch, das ich von Christine Kabus gelesen habe und ich muss sagen, dass es mich sehr überzeugt hat und mein Interesse, weitere Bücher von ihr zu lesen, geweckt ist.


In diesem Buch geht es um Karoline und Liv. Das Buch ist in zwei Handlungssträngen aufgeteilt. Abwechselnd wird die Geschichte von Karoline und Liv am Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts erzählt. Durch die sehr genauen Überschriften der einzelnen Kapitel mit Ort, Monat und Jahreszahl und auch dem Namen um den es geht, weiß der Leser ganz genau "wann" und "wo" er sich befindet.

Liv wächst in sehr ärmlichen Verhältnissen in Norwegen auf. Andere sehen es als das große Glück, dass sie die Möglichkeit hat, einen angesehenen Missionar zu heiraten. Aber ihr Herz schlägt für einen anderen Mann und sie bestreitet einen mutigen Weg.

Karoline lebt im deutschen Reich. Ihre Eltern und auch Karoline sind sehr glücklich, dass es zur Heirat zwischen Karoline und Moritz kommt. Doch schnell wird für Karoline klar, dass es um ihre Ehe nicht gut gestellt ist. Moritz ist oft alleine unterwegs. In den Augen von Karolines Schwiegermutter liegt es an Karoline, dass die Ehe nicht glücklich und bisher kinderlos ist. Eine weitere Demütigung muss Karoline erleben, als sie erfährt, dass ihr Mann Vater von einem Kind mit einer anderen Frau ist. Karoline ist überzeugt, dass sie ihre Ehe und Familie retten kann, wenn sie das Kind von Moritz ausfindig machen kann. Sie wird ohne das Wissen der Familie eine Reise nach Norwegen antreten. Unterstützung findet sie bei ihrer besten Freundin Ida.

Beide Protagonistinnen sind mir sehr sympathisch und ihre Geschichten lesen sich wunderschön.

Der Schreibstil ist einfach und verständlich, so kommt der Leser schnell in die Geschichte hinein und kann schnell in die vergangene Zeit eintauchen.

Veröffentlicht am 02.04.2018

Ein leichtes und unterhaltsames Buch

Sylt oder solo
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Buchtitel und Cover versprechen eine leichte und unbeschwerte Lektüre und genau das ist es auch.

Dieses Buch ist die Fortsetzung von Sylt oder Selters. Das Ereignete aus dem ersten Buch wird gut zusammengefasst ...

Buchtitel und Cover versprechen eine leichte und unbeschwerte Lektüre und genau das ist es auch.

Dieses Buch ist die Fortsetzung von Sylt oder Selters. Das Ereignete aus dem ersten Buch wird gut zusammengefasst und wenn man nicht wüsste, dass es einen ersten Teil gibt, dann würde das auch gar nicht auffallen.

Nina und Jan erleben eine sehr intensive Zeit zusammen. Dank einer unerwarteten Erbschaft wird der Traum von Nina, gemeinsam mit Jan eine Surf-Schule auf Sylt zu eröffnen, wahr. Eigentlich bräuchten sie ihren Traum einfach nur weiterleben, doch der Alltag hält Einzug. Bei Nina kommt immer häufiger eine Unzufriedenheit auf, Jan hat sich zuletzt doch sehr verändert und nun möchte er auch sein Medizinstudium - in Berlin - wieder aufnehmen. Ist das der Anfang vom Ende dieser Beziehung?

Der Schreibstil ist klar und leicht verständlich. Dieses Buch ist perfekt geeignet für unbeschwerte kurzweilige Lesestunden.... oder einfach mal was Lockeres für Zwischendurch.

Veröffentlicht am 12.03.2018

Eine sehr schöne aber auch eine traurige Geschichte

Bis zum Himmel und zurück
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Katja ist Drehbuchautorin und hat jetzt die Aufgabe, ein Drehbuch für eine Familienserie, die wöchentlich ausgestrahlt werden soll, zu entwicklen. Gerade das Thema Familienserie bereitet ihr große Schwierigkeiten. ...

Katja ist Drehbuchautorin und hat jetzt die Aufgabe, ein Drehbuch für eine Familienserie, die wöchentlich ausgestrahlt werden soll, zu entwicklen. Gerade das Thema Familienserie bereitet ihr große Schwierigkeiten. Denn eine Familie ist das, was Katja nicht hat.

Katja steht quasi alleine da. Die glückliche Familie, wie sie sie in ihrer Kindheit erlebt hat, gibt es nicht mehr. Die Familie ist nach dem Tod von Katjas Schwester Lina zerbrochen. Jeder hat mit sich und seiner Trauer gekämpft, jeder auf seine Art und Weise. Der Vater hat sich eine neue Familie gesucht, Katjas Mutter hat versucht, Trost im Alkohol zu finden. Auch Katja hat ein Ventil für ihre Probleme gefunden. Da verwundert es auch nicht, dass Katja als Erwachsene auch nicht das klassische Leben führt. Katja und Ratko fühlen sich zwar nah, aber eine Beziehung wollen sie das, was sie führen nicht nennen.

Mit dem Anruf, den Katja von ihrer Mutter erhält, dass ihr Vater im Koma liegt, wird Katja mit den Problemen, die sie seit ihrer Kindheit begleiten, konfrontiert.

Den Buchtitel finde ich sehr schön gewählt, passt sehr gut zur Geschichte.

Der Autorin ist es gelungen, einen sehr atmosphärischen Roman zu schreiben. Durch die Kapitel, die aus der Vergangenheit erzählen, offenbart sich eine Familiengeschichte, die in manchen Teilen sehr traurig ist, aber insgesamt wunderschön zu lesen ist.

Veröffentlicht am 04.03.2018

spannend aber teilweise auch langatmig

Wolfswut
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Die Leseprobe hatte mich seiner Zeit absolut begeistert. Dieser True-Crime Thriller beginnt mit einem rasanten Tempo und die ersten Kapitel überzeugen.

Lotte Soltau hat gerade ihren Vater verloren. Er ...

Die Leseprobe hatte mich seiner Zeit absolut begeistert. Dieser True-Crime Thriller beginnt mit einem rasanten Tempo und die ersten Kapitel überzeugen.

Lotte Soltau hat gerade ihren Vater verloren. Er war erst 63 Jahre alt. Er war Inhaber der Soltau Hoch- und Rückbau GmbH. Es ist Lottes Aufgabe, alles erforderlich zu regeln und zu organisieren. Es ist gerade drei Jahre her, als ihre Mutter verstorben ist.

Lotte findet in einer Halle, die ihr Vater bzw. die Firma genutzt hat, Fässer. In diesen Fässern befinden sich menschliche Überreste. Lotte ist fest davon überzeugt, dass ihr Vater nichts mit den Fässern zu tun hat.

Kira Hallstein ist Kriminalhauptkommissarin beim LKA Berlin. Sie ist überzeugt, dass an der Geschichte von Lotte und 'dem besten Vater der Welt' etwas nicht stimmt. Kira Hallstein und Max Lohmeyer ermitteln.

Kira wird immer wieder von ihrer Vergangenheit eingeholt. Vor vielen Jahren ist ihr geliebter Bruder verschwunden, es konnte bis heute nicht geklärt werden, was damals geschah. Diese Ungewissheit macht Kira bis heute zu schaffen.

Nach dem sehr rasanten Anfang zieht sich das Buch für mich dann unnötig in die Länge. Es wird viel ermittelt und es werden viele Gespräche geführt, aber es geht wenig voran. Besonders im ersten Teil des Buches hätte ordentlich komprimiert werden können. Manchmal ist weniger einfach mehr.

Erst im zweiten Teil wird es dann schlagartig spannender. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen, ich musste wissen, wie es ausgeht.

Sehr gut finde ich, dass die Geschichte in und um Berlin erzählt wird. Mit den einzelnen Überschriften zu den Orten kann der Leser sich sehr gut zurecht finden.

Sehr interessant finde ich auch die Verbindung der Realität zu diesem True-Crime-Thriller (Wolfswut und der Fall Manfred S.).