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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.05.2018

Schöner Schmöker

Die Wolkenfischerin
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Claire ist eine Wolkenfischerin. Sie möchte raus aus der engen und braven Bretagne und rein in das wilde und spannende Leben. Und sie schafft es. Sie geht ihren Weg und arbeitet nun bei einem Berliner ...

Claire ist eine Wolkenfischerin. Sie möchte raus aus der engen und braven Bretagne und rein in das wilde und spannende Leben. Und sie schafft es. Sie geht ihren Weg und arbeitet nun bei einem Berliner Magazin. Endlich soll sie befördert werden. Doch je höher sie klettert, umso mehr wackelt ihr Gerüst aus Lügen und Geheimnissen. Und wie bei jeder guten Geschichte wird es einstürzen.

Claudia Winter hat eine schöne Geschichte rund um Claire und ihre bretonische Familie, über Wünsche und Sehnsüchte, über das Familiengefühl und die Liebe geschrieben. Es werden viele bekannte Klischees ausgepackt und in diese Geschichte eingearbeitet und natürlich darf eine leicht verzwickte Liebesgeschichte nicht fehlen. Dazu kommt noch eine gute Portion Humor und bretonischer Starrsinn. Claudia Winter hat viele verschiedene Charaktere beschrieben, mit denen man sich je nach Neigung mal mehr oder weniger identifizieren kann. Mir hat besonders Tante Valerie gefallen. Eine wunderbare Person, die so lebt, wie sie es möchte und sich keiner Norm anpasst. Aber auch die anderen Figuren sind sympathisch, jeder auf seine Weise. Zum Ende zu wird es leider etwas kitschig, aber das gehört wohl zu einer locker-leichten (leicht vorhersehbaren) Geschichte dazu.

Es ist eine schöne Komödie, die man ganz entspannt auf dem Sofa schmökern kann.

Veröffentlicht am 01.05.2018

Rezension zum Hörbuch

Die Totenleserin
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„Die Totenleserin“ war mein erstes mittelalterliches Hörbuch. Normalerweise bin ich kein großer Fan von historischen Geschichten, aber da das Hörbuch in einem großen Tauschpaket mit enthalten war, habe ...

„Die Totenleserin“ war mein erstes mittelalterliches Hörbuch. Normalerweise bin ich kein großer Fan von historischen Geschichten, aber da das Hörbuch in einem großen Tauschpaket mit enthalten war, habe ich dem Mittelalter einmal eine Chance gegeben.

Adelia (die Totenleserin) ist eine der wenigen Frauen, die den Beruf der Ärztin erlernen durfte. Sie hat sich auf die Rechtsmedizin (früher Totenarzt) spezialisiert. Nun wird sie vom König engagiert, um mehrere Kindermorde aufzuklären. Dafür reist sie mit einem Ermittler (Simon) von Italien nach England. Adelia sieht sich als fortschrittliche Frau, die arbeiten und nicht Hausfrau, Ehefrau und Mutter werden möchte. Natürlich wird auch trotz aller Verbrechen und dunklen Zeiten die Liebe nicht zu kurz kommen.

Ariana Franklin hat eine gute Geschichte geschrieben, die jedoch aus meiner Sicht nicht so ganz glaubwürdig ist. Für mich war Adelia zu forsch und zu selbstbewusst für diese Zeit. Die Dialoge waren etwas zu modern, aber durchaus unterhaltsam. Es war interessant zu hören, wie man im Mittelalter versucht hat Verbrechen zu lösen und dank der vielen kleinen und großen Verwicklungen gab es auch etwas Abwechslung. Die Spannung jedoch war leider nicht über die gesamte Zeit vorhanden.

Für mein erstes Mittelalterhörbuch war es unterhaltsam und kurzweilig. Gelesen hätte ich das Buch sehr wahrscheinlich nicht.

Veröffentlicht am 01.05.2018

Das Leben von Max als er noch Dietr war

Als Max noch Dietr war - Geschichten aus der neutralen Zone
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Wenn der Max aus dem Leben vom Dietr erzählt, dann wird es sehr schweizerisch.
Ich habe die Bücher von Dietr Moor sehr gern gelesen und mich auch dabei gut amüsiert. Diesmal gab es das Buch als Hörbuch. ...

Wenn der Max aus dem Leben vom Dietr erzählt, dann wird es sehr schweizerisch.
Ich habe die Bücher von Dietr Moor sehr gern gelesen und mich auch dabei gut amüsiert. Diesmal gab es das Buch als Hörbuch.

Max Moor erzählt aus seiner Kindheit und Jugendzeit und dies geschieht alles im feinsten Schweizer Dialekt. Für mich wurde das Zuhören dadurch schon etwas erschwert, weil es ungewohnt für meine Ohren war. Zwar mag ich den Dialekt und habe mich dann auch recht schnell zurecht gefunden, aber irgendwie war der Hörfluss nicht wie sonst. Ich musste zwischendurch immer wieder einmal eine Pause einlegen.

Insgesamt war die Biografie interessant und teilweise mit feinem Humor, aber das Hörbuch konnte mich leider nicht so sehr begeistern wie die Bücher aus der arschlochfreien Zone.

Veröffentlicht am 01.05.2018

Der Funke sprang nicht so richtig über

Die wundersame Reise eines verlorenen Gegenstands
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Michele ist ein junger Mann, der bereits jetzt schon so gefangen ist in seiner Routine und seinen Vorstellungen,, dass er die schönen Dinge im Leben verpasst. Er hat Angst vor Veränderungen und anderen ...

Michele ist ein junger Mann, der bereits jetzt schon so gefangen ist in seiner Routine und seinen Vorstellungen,, dass er die schönen Dinge im Leben verpasst. Er hat Angst vor Veränderungen und anderen Menschen und deren Gefühlen und lebt schon seit Jahren in Einsamkeit. Doch sein eigenes Tagebuch zwingt ihn aus seinem Exil heraus. Dieses Tagebuch hatte einst seine Mutter bei ihrer Abreise mitgenommen. Sie und das Tagebuch sind seitdem nicht mehr aufgetaucht. Dank seiner Sammelleidenschaft für verlorene Dinge lernt er Elena kennen. Sie wirbelt in sein straff strukturiertes Leben und weckt in ihm wieder den Wunsch, die Mutter zu finden. Michele begibt sich nun auf die Suche nach der Mutter und hofft auf Antworten zu seinen Fragen.
Man schließt Michele schnell in das Herz und zittert mit ihm, wenn er zum ersten Mal seine Leine, die ihn an sein Zuhause bindet, kappt oder wenn Wirbelwind Elena ihn bestürmt und überfordert – allein nur durch ihre Anwesenheit und ihren nicht enden wollenden Redefluss. Es gab viele schöne, traurige und nachdenkliche Passagen, aber leider auch einige Stellen, die etwas zäh und teilweise überzogen waren. Der ganz große Funke ist bei mir leider nicht übergesprungen, aber trotzdem ist es eine schöne Geschichte, die Mut macht Neues anzupacken und sich auf das Leben mit allen Konsequenzen einzulassen.

Veröffentlicht am 01.05.2018

Zweiter Teil

Winter der Welt
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Es ist der zweite Teil der großen Familiensaga (Teil 1 "Sturz der Titanen) und auch hier trifft man wieder auf die vier Familien und deren Probleme, Lieben und den Verwicklungen untereinander.
Es ist die ...

Es ist der zweite Teil der großen Familiensaga (Teil 1 "Sturz der Titanen) und auch hier trifft man wieder auf die vier Familien und deren Probleme, Lieben und den Verwicklungen untereinander.
Es ist die Zeit des zweiten Weltkrieges und Ken Follett versucht aus verschiedenen Blickwinkeln den Krieg zu zeigen. Die Schauplätze sind neben New York, Berlin auch London, Moskau und Spanien.
Ken Follett ist bekannt dafür, ein ganzes Heer an Mitarbeitern für die Recherche einzusetzen, so dass man immer eine große Portion Geschichte und Fakten und Zahlen erwarten kann und auch erhält. Durch die vielen geschichtlichen Daten und sehr detaillierten Beschreibungen des Kriegsgeschehens rutschten die Charaktere manchmal in den Hintergrund. Sie wurden eher oberflächlich beschrieben und vorgestellt und man merkte, dass in dem zweiten Teil der Wert eher auf die Geschichte und die Verbindungen der Länder gelegt wurde. Einige "alte" Figuren waren wieder mit dabei, wobei es in diesem Teil eher um die nächste Generation ging. Mir gut gefallen hat, dass Ken Follett versucht hat, zubeschreiben, warum die Nazis eine Chance zur Machtübernahme hatten. Welche politischen und gesellschaftlichen Ereignisse letztendlich zur Machtergreifung geführt hatten.
Der zweite Teil war aufgrund seiner geschichtlichen Thematik für mich interessanter als der erste Teil. Ich werde mir bestimmt eines Tages noch den dritten Band anhören, um das Finale der Familien zu erfahren.