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Veröffentlicht am 24.02.2018

Aktueller denn je: Menschenhandel und Schleuser

In eisiger Nacht
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Zusammenfassung: Detective Max Wolfe und seine Kollegen werden zum Londoner Chinatown gerufen. Hier wurde ein Lastwagen abgestellt, ohne Fahrer. Ein chinesischer Anwohner hat die Polizei verständigt, da ...

Zusammenfassung: Detective Max Wolfe und seine Kollegen werden zum Londoner Chinatown gerufen. Hier wurde ein Lastwagen abgestellt, ohne Fahrer. Ein chinesischer Anwohner hat die Polizei verständigt, da nichts aus- oder eingeladen wurde. Die hintere Tür wird geöffnet, und die Ermittler sind schockiert: es befinden sich zwölf erfrorene Frauen - scheinbar auch diversen Ländern - darin. Als Max den gefrorenen "Raum" betritt, greift eine der Frauen nach seinem Arm. Sie lebt noch und kommt sofort ins Krankenhaus. Ein Kampf um ihr Leben beginnt, und die Zeit läuft weg, denn ihr Leben hängt nur noch an einem hauchdünnen Faden...

Im Führerhaus werden währenddessen 13 Pässe gefunden, doch die illegal Transportierten waren nur zu Zwölft. Und schnell wird klar, es gibt eine Frau die flüchtete und noch lebt. Und sie scheint die einzige Spur zu den Schleusern zu sein...

Doch warum mussten die Frauen sterben, sie wären lebend doch viel wertvoller gewesen. Eine Flut an Fragen bricht über die Detectives herein, doch die Antworten bleiben zunächst aus und jede Spur scheint in einer Sackgasse zu enden. Bis der Zufall sie endlich auf die richtige Spur zu bringen scheint...

Meine Meinung: In eisiger Nacht ist eigentlich kein richtiger Krimi, sondern eher ein Mix zwischen Thriller und Krimi. Man wird von der ersten Seite an mit einem der Opfer bekannt gemacht und dem Leser wird klar, dass die "Reise" keine Leichte wird. Von Beginn an befindet man sich in der Handlung und es bleibt nicht wirklich viel Zeit, sich an die Gegebenheiten anzupassen. Den Frauen wurden die Pässe abgenommen und sie durften keine Habseligkeiten mitnehmen.

Der Roman thematisiert ein Thema, welches heute aktueller denn je ist: Menschenhandel. Tony Parsons schafft eine dichte und spannende Atmosphäre und die eisige Nacht fühlt man praktisch am eigenen Leib. Der Roman ist packend und sehr spannend geschrieben und ein richtiger Page-turner.

Das Cover ist passend in kalten Farben und schwarzer Schrift gehalten. Man sieht ein paar Sehenswürdigkeiten von London und Raben. Es passt sehr gut zum Inhalt.

Ich danke für das Rezensionsexemplar.

Veröffentlicht am 23.07.2018

Dramatik, Liebe und viel Spannung ein toller Roman

Wie man die Zeit anhält
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Zusammenfassung: Tom lebt seit über 400 Jahren. Durch einen Gendefekt altert er viel langsamer, als "normale" Menschen. Schon als Kind lernt er auf grausame Weise, dass es für andere Menschen lebensgefährlich ...

Zusammenfassung: Tom lebt seit über 400 Jahren. Durch einen Gendefekt altert er viel langsamer, als "normale" Menschen. Schon als Kind lernt er auf grausame Weise, dass es für andere Menschen lebensgefährlich ist wenn sie ihn lieben oder ihm zu nahe sind. Und genauso gefährlich ist es, wenn er Andere liebt...

Nach dem ersten schweren Verlust, zieht ziellos durch die Gegend. Hungrig und obdachlos lernt er durch Zufall Rose und ihre Schwester kennen, und die Beiden nehmen sich seiner an. Zunächst auf freundschaftlicher Basis: er hilft den Beiden bei schweren Arbeiten dafür darf er bleiben. Doch ihm ist klar, wenn mehr als nur Freundschaft entsteht setzt er die Leben der Schwestern ungewollt auf's Spiel. Und doch entwickelt sich zwischen Rose und ihm eine Romanze, die in großer Liebe gipfelt...

Doch dann schlägt das Schicksal wieder zu. Ein alter Verfolger von Tom macht ihn ausfindig und die Drei fliehen. Ein paar Jahre ist alles schön. Rose und er heiraten und bekommen eine Tochter. Aber die gemeinsame Zeit ist nur geliehen, und als die kleine Familie angegriffen wird bleibt ihm nur eine Möglichkeit: er muss seine Frau und Tochter verlassen um ihr Leben zu retten...

Jahrhunderte später: Tom gehört einer Organisation an, die die Menschen mit den besonderen Genen schützen will. Sie bekommen alle paar Jahre neue Identitäten, samt Wechsel des Lebensraums und neue Jobs. Ab und an müssen Aufträge erfüllt und neue Mitglieder rekru- oder exitutiert werden. Aktuell arbeitet er als Lehrer, und verfolgt dabei nur ein Ziel: seine Tochter wiederzufinden. Denn auch sie trägt die Gene in sich, die sie sehr verlangsamt altern lassen. Jedoch quälen ihn immer wieder Flashbacks, so dass er sich zunächst nicht mehr orientieren kann. Und dann lernt er seine Kollegin Camille kennen, und schnell wird klar: irgendwo hat sie ihn schon einmal gesehen. Und wider des wichtigsten Gesetzes der Organisation beginnt eine zarte Romanze.

Doch dann ändert sich plötzlich alles, und Tom steht vor der schwersten Entscheidung seines Lebens. Denn jetzt geht es nicht nur darum, ein Leben zu retten...

Meine Meinung: Wie man die Zeit anhält ist kein Zeitreiseroman. Mit dieser Annahme habe ich diesen Roman begonnen. Doch trotzdem wurde ich nicht enttäuscht. Man reist mit Tom durch die Jahrhunderte und lernt den ein oder anderen berühmten Charakter kennen. Er ist ein sympathischer Protagonist, so dass ich mit ihm geliebt, gelitten habe. Ich bin mit ihm geflohen und hatte immer Angst, was als Nächstes passieren würde.

Seine Liebe zu Rose ist sehr groß und auch das Risiko, dass er eingeht in dem er mit ihr eine Beziehung beginnt.

Der Stil ist sehr flüssig, ich hatte keine Probleme mit den verschiedenen Zeitebenen und bin praktisch durch den Roman "geflogen".

Das Cover ist schlicht, aber ansprechend und spiegelt die Einsamkeit sowie die Zeit wieder, die sehr langsam vergeht.

Fazit: 5 von 5 Pfötchen. Ein Roman zum Abtauchen, Mitfiebern und die Welt vergessen lassen.

Ich danke für das Rezensionsexemplar.

Veröffentlicht am 02.05.2018

Reise in eine interessante Zeit

Belgravia
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Zusammenfassung: In der Nacht vor Waterloo findet ein glanzvoller Ball statt. Die Menschen feiern ausgelassen und besondere Aufmerksamkeit erzielen Sophia Trenchard und ihre große Liebe Lord Bellasis. ...

Zusammenfassung: In der Nacht vor Waterloo findet ein glanzvoller Ball statt. Die Menschen feiern ausgelassen und besondere Aufmerksamkeit erzielen Sophia Trenchard und ihre große Liebe Lord Bellasis. Denn die beiden lieben sich - obwohl sie aus verschiedenen Schichten sind. Und während Sophia's Vater James - der Proviantmeister - sich darüber freut, dass seine Tochter einen Lord erobert hat, sehen es die Mütter der Beiden skeptisch. Doch dann kommt die Nachricht, dass alle jungen Männer sich auf dem Schlachtfeld einfinden sollen. Und schnell wird klar, dass die Kämpfe nicht viele überleben werden. Die jungen Männer ziehen noch in festlichen Outfits in den Krieg. Und einen Tag später wird klar, dass die Schlacht schwere Verluste mit sich gezogen hat. Und während die Verluste beklagt werden, nimmt ein tragisches Geheimnis hier seinen Anfang...

Ca. 25 Jahre später, hat sich die Lage aller verändert. Der Ball vor Waterloo ist in die Geschichte eingegangen, und alle werden beneidet die an diesem Abend anwesend waren. Doch die Schatten des Krieges sind nach wie vor spürbar. Und so kämpft die Familie Trenchard mit einem herben Verlust, genau wie die adligen Bellasis. Doch die Bellasis haben noch mit einem familiären Problem zu kämpfen - der Bruder des Lords ist ein leidenschaftlicher Spieler, doch leider bankrott. Und als er sich mit den falschen Leuten anlegt, wird es nicht nur für die Familie lebensgefährlich...

Die Trenchards haben sich zwischenzeitlich hochgearbeitet, was James Verdienst ist. Doch sein Sohn Oliver hat seine Begabung nicht, und genießt lieber das lockere Leben. Seine Frau Susan ist frustriert, da sie keine Kinder und somit auch keinen Erben in die Familie mit einbringen kann. Als Charles Pope auf den Plan tritt, wird ein Geheimnis gelüftet, welches lange verborgen blieb. Und beide Familien sehen sich mit Problemen konfrontiert, die weitreichender sind als Beide denken...

Meine Meinung: Belgravia, Zeit des Schicksals. Ist ein interessanter Roman. Er beinhaltet Liebe, tragische Verluste, Leidenschaft und Intrigen. Da ich Downtown Abbey weder gelesen noch gesehen habe bisher, kann ich hier keinen Bezug ziehen. Die Charaktere sind interessant und spannend geschrieben, der Stil ist flüssig. Anfangs hatte ich ein paar Probleme in die Story hinein zukommen, denn man befindet sich praktisch sofort in den Geschehnissen, ohne dass man die Charaktere kennt.

Aber nach den ersten Seiten war ich sofort in der Geschichte. Ich konnte den Roman fast nicht aus der Hand legen, und zum Ende hin wird er richtig aufregend und sehr spannend. Vor allem Sophia fand ich sympathisch, da sie rebellisch ist aber sie urteilt vorschnell und liebt von ganzem Herzen.

Das Cover finde ich sehr schön. Ein Paar geht durch die nebligen Straßen Londons, der Titel ist leicht kursiv und in metallic-violett.

Veröffentlicht am 02.05.2018

Die Legende der Blutföhre

Blutföhre
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Zusammenfassung: Graf Ulrich hat es nicht leicht. Nachdem seine Frau bei der Geburt des gemeinsamen Kindes starb, und das Baby ebenso soll er nun neu heiraten. Ausgerechnet die widerspenstige Agnes. Agnes ...

Zusammenfassung: Graf Ulrich hat es nicht leicht. Nachdem seine Frau bei der Geburt des gemeinsamen Kindes starb, und das Baby ebenso soll er nun neu heiraten. Ausgerechnet die widerspenstige Agnes. Agnes ihrerseits will den Grafen auch nicht heiraten, da sie dann ihre geliebte Freiheit verliert. Damit nicht genug, durch die Ländereien des Grafen streift zudem ein Raubritter. Und dieser raubt nicht nur, er schreckt auch vor eiskalten Morden nicht zurück.

Bei seinem Lehnsherrn Ludwig von Wittelsbach sucht er Rat und Unterstützung, doch dieser wiegelt die Argumente ab. Es gibt nicht mehr Schutz und keine Unterstützung. Im Streit gehen die Beiden auseinander. Und während Agnes sich auf den Weg zu ihrem zukünftigen Mann machen muss, kreuzt ihr Weg den des Banditen...

Ulrich ist in höchster Alarmbereitschaft, da er seine Braut beschützen möchte. Denn schnell wird klar, der blutige Kreuzzug des Raubritters gilt alleine ihm. Und er scheint vor nichts zurückzuschrecken um sich an dem Grafen zu rächen...

Meine Meinung: Monika Pfundmeier schafft mit Blutföhre einen dichten und spannenden Roman. Der Stil ist flüssig und die Vorstellungskraft wird ordentlich angekurbelt. Anfangs habe ich mich etwas schwer getan, mit dem Akzent mancher Personen. Mit dem Altdeutschen hatte ich weniger Schwierigkeiten, aber manche Sätze musste ich zweimal lesen, damit sich mir der Sinn erschloss.

Agnes ist eine rebellische und unabhängige junge Frau. Sie reitet schon mal ohne Sattel, und flieht so in kostbare freie Stunden. Sie hat kein Interesse an üblichen Tätigkeiten und Tugenden der jungen Frauen dieser Zeit.

Auch die Legende der Blutföhre verleiht dem Roman einen mystischen Touch.

Veröffentlicht am 02.05.2018

Drei Kontinente, drei Schicksale

Der Zopf
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Zusammenfassung: Smita lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Indien. Sie gehört zu den Unberührbaren, sie darf weder angesprochen noch angesehen werden. Sie ist praktisch unsichtbar, nur die Fäkalien ...

Zusammenfassung: Smita lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Indien. Sie gehört zu den Unberührbaren, sie darf weder angesprochen noch angesehen werden. Sie ist praktisch unsichtbar, nur die Fäkalien der reicheren Menschen "darf" sie entsorgen, wie schon ihre Mutter vor ihr. Und wenn sie Glück hat, bekommt sie hierfür ein paar Lebensmittel oder andere Waren. Meistens bekommt sie allerdings nichts. Ihr Mann ist ein Rattenfänger auf den Feldern, wie schon seit Vater. Als "Dank" darf der die Ratten behalten - sie dienen als Lebensmittel für seine Familie. Doch Smita will für ihre Tochter ein besseres Leben, und so wird sie für die Schule angemeldet. Ihr Erspartes geben sie dem Lehrer, doch der Schulalltag wird für die Kleine zur Tortur, auf Grund ihrer Herkunft. Ihre Mutter beschließt mit fortzugehen, doch damit setzt sie die Leben ihrer Familie aufs Spiel. Und ihr Mann ist auch dagegen...

Giulia lebt in Sizilien und arbeitet in der Perückenfabrik ihres Vaters. Eines Tages liegt der Vater nach einem Unfall im Koma und auf einem Fest begegnet sie Kamal und die Beiden beginnen eine geheime und zarte Beziehung zu führen. Doch dann findet sie in einer Schublade im Büro ihres Vaters Unterlagen, die nicht nur ihre sondern auch die Existenzen der Arbeiterinnen aufs Spiel setzen. Denn die Firma ist insolvent und sie soll nun einen Mann heiraten, den sie nicht liebt der aber über Geld verfügt. Doch dann hat Kamal eine rettende Idee. Doch gegen diese wehrt sich die Mutter des jungen Mädchens mit Händen und Füßen...

Sarah ist eine erfolgreiche Anwältin in einer großen von Männern dominierten Kanzlei. Sie wurde befördert und steht kurz davor, Miteigentümerin zu werden. Sie lebt für ihre Arbeit und selbst ihre drei Kinder und ihre beiden Exmänner haben darunter zu leiden. Selbst ihre Schwangerschaften hat Sarah geheim gehalten. Doch dann schlägt das Schicksal gnadenlos zu - Brustkrebs! Wie immer beschließt sie zu kämpfen und es geheim zu halten. Bis ihre Assistentin sie eines Tages beim Onkologen sieht, und ihr Leben beginnt sich abwärts zu bewegen...

Meine Meinung: Laetitia Colombani hat mit "Der Zopf" einen Roman über starke Frauen geschrieben. Keine der Drei gibt auf, und sie riskieren alles um an ihre Ziele zu gelangen. Besonders berührt hat mich Smita, die wirklich alles dafür gibt, um ihrer Tochter ein besseres Leben zu ermöglichen. Ich habe diverse Dinge auf Wikipedia nachgelesen und auch bei Google nachgeschaut und ich war schockiert, dass es in Indien wirklich so vor sich geht.

Giulia gibt ihrerseits alles um die Fabrik ihrer Familie zu retten, und obwohl sie die Jüngste der drei Frauen ist, ist sie willensstark und kämpferisch. Sie gibt nicht auf und geht fest ihre Weg. Und die zufällige Begegnung mit Kamal verändert im späteren Verlauf nicht nur ihr Leben. Denn er steht ihr bei und zu ihr, und die rettende Idee mit den indischen Haaren die geopfert werden von den Armen, stammt von ihm.

Sarah war für mich zunächst kein Sympathiecharakter. Sie war so fixiert auf ihren Job, dass sie ihre drei Kinder verleugnete und zwei gescheiterte Ehen hinter sich hatte. Als sie dann an Krebs erkrankt und sich alle gegen sie wenden, besinnt sie sich dann doch anders und sie will ihre kämpferischen Geist wieder finden. Und dabei hilft ihr eine handgeknüpfte Perücke aus Sizilien.

Der Stil war gut und flüssig, aber ohne wörtliche Rede war es etwas anfangs etwas seltsam, einen solchen Roman zu lesen. Zwar konnte ich immer gut auseinander halten, in welchem Land ich mich gerade befand und hatte auch keine Probleme mit den Dialogen, trotzdem war es am Anfang etwas seltsam.

Das Cover ist sehr schön gestalten, es schimmert golden und der Hintergrund ist aquamarin / türkis. Man sieht zwei Hände, die einen Zopf flechten und im Laufe der Handlung erfährt man auch warum.