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Veröffentlicht am 04.05.2018

„Mit diesem Mann würde das Leben sich niemals wie ein Gefängnis anfühlen“.

Berlin Feuerland
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Die junge und hübsche Alice lebt im Berliner Stadtschloss und ist die Tochter des Kastellans. Sie kennt nur gefüllte Teller, weiche Betten und schicke Kleidung. Das Leben ist doch schön. Aber Alice ist ...

Die junge und hübsche Alice lebt im Berliner Stadtschloss und ist die Tochter des Kastellans. Sie kennt nur gefüllte Teller, weiche Betten und schicke Kleidung. Das Leben ist doch schön. Aber Alice ist es langweilig und so lässt sie sich von einer Freundin überreden, mit ins Feuerland zu kommen, dorthin wo die Armut herrscht. Erst doch ein wenig herablassend, dann doch schwer beeindruckt über das Leben, das so viele Berliner führen müssen. Hannes Böhm ist ihr Führer und sofort ist da etwas zwischen den Beiden. Ja wie kann man es bezeichnen: Neugier, Faszination oder gar doch ein Gefühl des Herzens?

Dies alles spielt im Jahr 1848 in Berlin, das im Umbruch ist. Die Armen wollen nicht länger arm bleiben und die Reichen sich doch nicht von ihrem hohen Ross stoßen lassen. Die Soldaten und auch die Polizei der Stadt ist gefordert. Wer möchte denn schon, dass die Armen hier zur Revolution aufrufen?

Am 18. März 1848 beginnt dann aber der erbarmungslose Kampf um Berlin. Die armen Bürger kämpfen an allen Fronten und müssen schwere Verluste hinnehmen, denn der König von Preußen hat um Unterstützung gebeten und bekommt sie auch.

Auch Hannes muss sich entscheiden, er, der doch am liebsten in Ruhe und Frieden und nicht immer in Armut leben möchte. Sicher hat er den Wunsch, nach Amerika zu gehen, aber wird dieser Wunsch je in Erfüllung gehen? Sein Freund Kutte ist da ganz anders und ist einer der Rädelsführer der Unruhen.

Wie wird der Kampf ausgehen? Und vor allem was passiert mit Alice und Hannes, die unterschiedlicher nicht sein können.

Mehr verrate ich jetzt nicht, lest selbst.

Fazit:

Der Autor Titus Müller nimmt uns in seinem historischen Roman mit in die Aufstände in Berlin im Jahre 1848. Sehr ausführlich und mit viel Liebe zum Detail erfahren wir hier, wie es zwischen den Armen und Reichen in dieser Zeit gewesen ist.

Der Schreibstil gefällt mir außerordentlich gut. Ich fange an zu lesen und bin sofort gefangen, denn die Geschichte teilt sich in zwei Stränge. Einmal erfahren wir ausführlich, wie es zu diesen Unruhen gekommen ist und zum Anderen auch, wie das unterschiedliche Leben der Berliner gewesen ist. Langsam und stetig werden die beiden Stränge zusammengeführt und erklärt, wie sich die historische Geschichte abgespielt hat.
Gut gefällt mir auch der Anhang. Hier kann man lesen, wie genau der Autor recherchiert hat. Das gefällt mir gut.

Die Charaktere beschreibt Titus Müller sehr lebendig. Sofort hatte ich sie vor Augen. Besonders gut gefällt mir hier Alice. Das reiche Mädchen, das aufmüpfig und neugierig ist. Mit ihr zusammen kann ich leiden, lachen und durch ihre Augen das Elend und auch den Reichtum sehen. Aber auch Kara, die Krähe, hat mein Herz erobert.

Ich habe Titus Müller bei der Buchmesse in Leipzig aus dem Buch lesen hören. Ein tolles Erlebnis und er hat mich mitgerissen nach Berlin zum König und den Einwohnern. Vielen Dank dafür.

Hier vergebe ich aus vollster Überzeugung fünf Sterne und eine absolute Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 04.05.2018

„Hinter den Fenstern war tiefste Dunkelheit. Es war kalt. Das Atmen fiel ungewohnt schwer.“

Monument 14: Die Rettung (3)
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Die Greenway-Bande ist gerettet. Allesamt sind in einem Auffanglager für Flüchtlinge in Kanada gelandet und haben teilweise auch ihre Familien gefunden.

Astrid, die ja schwanger ist, hat Angst. Sie bemerkt ...

Die Greenway-Bande ist gerettet. Allesamt sind in einem Auffanglager für Flüchtlinge in Kanada gelandet und haben teilweise auch ihre Familien gefunden.

Astrid, die ja schwanger ist, hat Angst. Sie bemerkt schnell, dass hier nicht alles richtig läuft. Immer wieder sind Schwangere einfach verschwunden und nun traut sie sich nicht zum Arzt, obwohl es ihr nicht wirklich gut geht. Was passiert hier und wo sind die jungen Frauen hingebracht worden? Als sie dann berichtet, was sie beobachtet hat, glaubt ihr Dean, der immer an ihrer Seite ist, erst einmal nicht. Doch die Dinge überschlagen sich und nun sind Astrid und ihr Baby in Gefahr. Es bleibt nur ein Ausweg...FLUCHT…

Dean und Astrid versuchen nun, sich selbst zu retten. Auch Jake ist mit ihnen unterwegs. Inzwischen ist er fast nicht mehr in der Lage, den Beiden zu helfen. Er ist mehr oder weniger eine Belastung. Aber Astrid hängt an ihm und möchte ihn nicht von sich stoßen. Als dann auf einem Parkplatz plötzlich eine Gaswehe über die Straßen zieht, sehen sie, welches Ausmaß diese hat und kämpfen ums nackte Überleben.

Auf der anderen Seite erfahren wir von Josie. Sie ist jin einem Internierungslager für Nuller in Missouri untergekommen. Sie hat mit ihrer Rettungsaktion für ihre Freunde ihr Leben aufs Spiel gesetzt und überlebt. Nur Mario ist bei ihr. Sie erfährt jeden Tag aufs Neue, wie schwer der Überlebenskampf unter den Nullern ist. Sie hat hier auch eine Gruppe, aber ihr Herz hängt einfach an den Greenway-Kids und an Niko. Als dann eine Gaswolke über das Lager hinwegrollt, geht der Kampf erst richtig los.

Wie es Dean, Astrid, Jake und auch Josie ergeht, als sie von den Gaswehen überrascht werden und ob es ein Happyend für Alle gibt, werde ich jetzt nicht verraten. Lest selbst.

Fazit:

Die Autorin Emmy Laybourne reißt mich auch im finalen Teil der Trilogie sofort in das Buch. Ihr Erzählstil fesselt mich und lässt die Seiten nur so durch meine Finger fliegen.

Der Schreibstil ist wie gewohnt sehr gut lesbar. Einmal angefangen, kann ich das Buch nicht aus den Händen legen. Toll.

Die Charaktere werden weiter sehr gut beschrieben. Mein Liebling ist und bleibt Astrid. Mit ihr habe ich gelitten, geweint und gelacht. Aber auch Josie, die es auf ganz andere Weise geschafft hat, hat mein Herz sehr berührt. Nach außen hin die starke und unerschütterliche junge Frau, aber innen drin doch zart und zerbrechlich.

In zwei Erzählsträngen, die zum einen über Josie und zum anderen über Dean berichten, erfahren wir, wie es weitergeht. Ganz langsam werden die losen Fäden zusammengeführt. Ein wenig fehlte mir hier die gewohnte Spannung der ersten beiden Teile, was aber nicht heißt, dass dieser nicht spannend war. Schade, dass es nun zu Ende ist. Im Abspann lesen wir nochmals die Geschichte von Jake, obwohl wir die in Band 2 auch schon hatten.

Alles in allem ein toller Abschluss. Mit einer Träne im Auge nehme ich Abschied von der Greenway-Bande, die mich drei Bände lang völlig gefangen genommen hat.

Hier vergebe ich 5 Sterne und eine Leseempfehlung. Lasst Euch diese tolle Trilogie nicht entgehen.

Veröffentlicht am 04.05.2018

„Und dennoch können beide das Kruzifix berühren, ohne dass ihnen etwas Schlimmes geschieht.“

Die Bastardtochter
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Ennelyen, wird als Bastardtochter des Grafen Johann von Manten geboren. Sie hat großes Glück, denn ihr Vater nimmt sich ihrer an und so wächst sie behütet und gut gebildet auf. Sie ist ein braves Mädchen. ...

Ennelyen, wird als Bastardtochter des Grafen Johann von Manten geboren. Sie hat großes Glück, denn ihr Vater nimmt sich ihrer an und so wächst sie behütet und gut gebildet auf. Sie ist ein braves Mädchen. Inzwischen ist sie im heiratsfähigen Alter und als dann der Ritter Guntram von Eggern ihr den Hof macht, ist der Graf nicht abgeneigt, ihm die Hand seiner Tochter zu geben.

Sicher hat diese Verbindung auch seine Vorteile für die Familie. Enneleyn ist immer bedacht, es ihrem Vater recht zu machen. Auch sie findet den Ritter sympathisch und willigt daher dem Ehewunsch ein.

Die Ehe ist nicht einfach für Enneleyn. Nichts von dem, was ihre Ziehmutter und deren Freundin ihr erzählt haben, trifft ein. Sie hat einen Mann geheiratet, der kein liebender Gatte ist. Nein er ist ein schlechter Mensch.

Anton Bongert, inzwischen ein gut betucher Kaufmann, kehrt nach langen Jahren aus Italien zurück nach Koblenz. Er kennt Enneleyn schon seid seiner Kindheit. Sie wuchsen zusammen auf. Die Wiedersehensfreude ist groß, aber Anton, ein sehr feinfühliger Mann, merkt sofort, dass Enneleyn nicht so glücklich ist, wie es den Anschein hat. Aber alle Versuche, sie zu überreden, doch von sich zu erzählen, bleiben ohne Erfolg.

Doch dann findet Enneleyn Dinge heraus, die dazu führen, zu überlegen, was zu tun ist. Was führt Guntram im Schilde? Sein Hass gegen Alle ist sehr ausgeprägt und dann erwischt er Enneleyn beim Schnüffeln und droht ihr, die ganze Familie auszurotten.

Was das alles mit dem Kruzfix zu tun hat und in welcher Gefahr Enneleyn schwebt verrate ich jetzt nicht. Lest selbst.

Fazit:

Die Autorin Petra Schier nimmt uns im dritten Teil der Luzia Reihe mit nach Koblenz ins Jahr 1362. Es gelingt ihr sofort mich mitzureißen. Schon die Vorgängerbücher haben mir sehr gut gefallen.

Der Schreibstil ist gut und lässt sich absolut flüssig lesen. Die Orte sind sehr gut beschrieben, so dass ich mitten im Geschehen bin. Auch die historischen Hintergründe sind gut und ausreichend erklärt.

Die Charaktere beschreibt Petra Schier mit sehr viel Gefühl. Sie haben alle eine eigene Persönlichkeit. Auch den Ritter Guntram, obwohl nicht nett, habe ich sofort vor Augen. Meine Lieblingsfigur ist hier eindeutig Anton. Er ist sofort in mein Herz gehüpft und seine Art und Weise an die Dinge heranzugehen haben mich fasziniert.

Ein Historienroman ganz nach meinem Geschmack.

Hier vergebe ich gerne fünf Sterne und eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 04.05.2018

"Ich werde dem nächsten Alligator, den ich sehe, danken, dass er dem Staat die Kosten eines Prozesses erspart hat."

Wasser des Todes (2)
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Tempe Brennan folgt der Einladung ihrer Freundin Dr. Lisa Robbin und fliegt im März nach Florida. Sie mag die Everglades nicht und schon gar nicht die vielen Moskitos, die dort heimisch sind.

Aber sie ...

Tempe Brennan folgt der Einladung ihrer Freundin Dr. Lisa Robbin und fliegt im März nach Florida. Sie mag die Everglades nicht und schon gar nicht die vielen Moskitos, die dort heimisch sind.

Aber sie braucht den Urlaub dringend. Leider kommt es anders als geplant. Lisa ist forensische Ornithologin. Gerade macht sie eine Autopsie an einem Phyton. Er hat sich über die einheimischen, geschützten Vogelarten hergemacht.

Tempe vom langen Flug erledigt und hungrig wartet auf die Schüsselübergabe. Lisa aber sortiert die Inhalte des Magens und legt sie zu Häufchen. Auch für Tempe eine interessante Sache. Sie schaut zu und dann sieht sie sie, menschliche Knochen.

Nun ist der Urlaub in den Hintergrund geraten, denn Tempe muss ihrer Spürnase folgen und das Puzzle aus menschlichen Knochen zusammensetzen.

Dass sie sich dabei selbst in tödliche Gefahr bringt, merkt sie erst viel zu spät.

Fazit:

Die Autorin Kathy Reichs nimmt uns in diesem Kurzroman mit nach Florida und in die Sümpfe der Everglades. Nicht nur Alligatoren treiben dort ihr Unwesen, nein eine Schlangenplage macht sich dort gerade breit und ruft dazu auf, hier Hand anzulegen. Die Jagd ist freigegeben. Aber nicht alles ist tierischen Ursprungs, was dort gefunden wird.

Der Schreibstil ist, wie gewohnt, flüssig lesbar. Die Seiten fliegen nur so durch meine Finger.

Die Spannung, die am Anfang aufgebaut wird, hält das ganze Buch über.

Allen Charakteren verleiht die Autorin ein interessantes Gesicht. Ich mag Brennan seid der ersten Stunde. Aber hier gefällt mir der brummelige Sheriff T. Yellen sehr gut. Auch die anderen Figuren sind interessant und gut beschrieben.

Alles in Allem ein wirklich toller Kurzroman. Aber wie die Bezeichnung schon sagt, er ist einfach zu kurz. Ich freu mich schon auf das nächste Buch von Kathy Reichs, denn „Die Sprache der Knochen“ liegt schon bereit.

Hier vergebe ich gerne fünf Sterne und eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 04.05.2018

„Die Enttäuschung schnürte ihr die Eingeweide zusammen“.

Hillmoor Cross
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Hillmoor Cross ein Ort der Schönheit und Ruhe. Aber es gibt nicht nur Schönheit, nein es ist auch Grausamkeit an diesem Ort zu finden.

Jake lebt mit seiner Großmutter auf einer ehemaligen Schaffarm, Jake ...

Hillmoor Cross ein Ort der Schönheit und Ruhe. Aber es gibt nicht nur Schönheit, nein es ist auch Grausamkeit an diesem Ort zu finden.

Jake lebt mit seiner Großmutter auf einer ehemaligen Schaffarm, Jake ist Student und sehr attraktiv, aber hinter seiner schönen Fassade lauert das Böse. Schnell erkennen wird, dass Jake auf kleine Jungen steht und hier gar nicht so schüchtern ist, wie er so tut. Er beobachtet, fotografiert und lauert auf.

Er entführt und betäubt einen kleinen Jungen und lebt seine grausame Fantasie an ihm aus. Ein sicherer Ort dient ihm als Versteck. So sicher ist er nicht, wie er glaubt, denn er wird beobachtet. Völlig überrascht und wütend passiert das unfassbare. Der kleine Junge wird wach und Jake betäubt nach, aber der Junge stirbt. Auch die Person, die ihn beobachtet hat, wird geschlagen und nun ist Jake völlig überfordert. Wohin mit dem Jungen?

Er rast über die Straßen und entsorgt die Leiche. Als er dann schnell zurück zur Schaffarm will, verliert er die Kontrolle über sein Auto und wacht erst zwei Tage später im Krankenhaus wieder auf. Was ist passiert? Hat Jake alles nur geträumt, oder sind seine Fantasien Realität?

Dann ist da noch Lacey, die pummelige Krankenschwester, die sich von Jake total angezogen fühlt. Sie schleicht sich in sein Leben und ahnt nicht, dass sie sich selbst in tödliche Gefahr bringt.

Und dann passiert ein weiterer Kindermord.

Wie das alles zusammenhängt und ob Jake nur träumt oder die brutale Realität sein Leben begleitet, werde ich jetzt nicht verraten. Lest selbst.

Fazit:

Die Autorin Shannon Crowley nimmt uns in ihrem Thrillerdebüt mit nach Irrland.

Spannend und auch sehr brutal erzählt sie die Geschichte von Jake, der sehr attraktiv und nett rüberkommt, aber ein großes Geheimnis in sich trägt.

Der Schreibstil ist gut und lässt sich sehr flüssig lesen.

Mir war manche Stelle zu sehr ausgeschmückt, so dass ich die Augen schloss und dachte, nein nicht so bitte... Aber es wird schonungslos beschrieben, wie Jake seine Tat ausführt. Für mich ein wenig zu detailreich.

Die Charaktere werden sehr ausführlich beschrieben. Das hat mir gut gefallen. Lacey die Krankenschwester hat mir schon richtig Leid getan. Ein einsamer Mensch, der einfach nur Anschluss sucht und nicht findet. Auch Jake, so furchtbar seine Taten auch sind, ist hier sehr genau ins Bild gesetzt. Man hasst ihn sofort. Auch alle anderen Protagonisten habe ich kennengelernt und konnte mich mit ihnen identifizieren.

Ein Thriller, der für mich ein wenig zu viel von der Brutalität der Taten erzählt, aber dennoch sehr spannend rüberkommt und deshalb zu keinerlei Abzug führt.

Hier vergebe ich fünf Sterne und eine Leseempfehlung, aber Vorsicht für schwache Nerven ist er nicht ausgelegt.