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Veröffentlicht am 04.05.2018

„Wir können nicht gewinnen.“

Die Liebe zur Freiheit hat uns hierher geführt
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In Göteburg hält Margret und Hektor nichts mehr. Die Familie ist nicht glücklich. Gerade hat Hektors Vater Selbstmord begangen und nun nimmt er das Jobangebot in der liberischen Mienenstadt Yekepa an. ...

In Göteburg hält Margret und Hektor nichts mehr. Die Familie ist nicht glücklich. Gerade hat Hektors Vater Selbstmord begangen und nun nimmt er das Jobangebot in der liberischen Mienenstadt Yekepa an. Marten, der siebzehnjährige Sohn, muss mit. Er ist gar nicht begeistert, kann sich aber nicht wehren.

So beginnt das Abenteuer der schwedischen Familie mit der Fahrt ins fremde Land. Die Anreise ist schon sehr anstrengend, aber die Firma hat für alles gesorgt. Selbst ein Schlangenjunge ist angestellt worden, der dafür sorgen soll, dass eben keine Gefahr auf dem Grundstück droht.

Nun beginnt die eigentliche Geschichte. Margret ist total überfordert. Schon in Göteburg kam sie nicht wirklich mit ihrem Leben klar, aber hier, in dem heißen unbekannten Land mit den dunkelhäutigen Menschen, ist sie völlig überfordert. Der Schlangenjunge macht ihr Angst. Sie mag ihn nicht und beleidigt ihn ständig.

Hektor stürzt sich in seinen neuen Job und muss erfahren, dass nicht alle Liberianer begeistert vom neuen schwedischen Vorgesetzten sind. Nun denn, er lässt sich nicht so leicht einschüchtern, aber auch er stößt in der Hitze Liberias an seine Grenzen.

Einzig Marten fühlt sich hier doch recht schnell wohl und zu Hause. Er freundet sich mit dem Schlangenjungen an. Er trifft sich mit schwedischen Jugendlichen, die auch durch die Arbeit der Eltern hier her verschlagen wurden. Als er dann polizeilich auffällig wird, bricht alles um ihn herum zusammen.

Lest selbst, denn es gibt viele Dinge im Alltag der schwedischen Familie und ob sie dort lange bleiben, verrate ich Euch jetzt nicht. Lest selbst.

Fazit:

Der Autor Gunnar Ardelius nimmt uns in seinem Buch mit nach Liberia. Er beschreibt sehr genau, wie sich die Liberianer fühlen, wie sie leben und wohnen. Auch über die Unruhen und den großen europäischen Einfluss auf dieses Land, erfahren wir einiges.

Der Schreibstil ist flüssig lesbar und hat mir sehr gut gefallen.

Die Protagonisten beschreibt Gunnar Ardelius mit sehr viel Feingefühl. Ich kann jetzt nicht sagen, dass ich einen persönlichen Lieblingscharakter hatte. Aber ich konnte mir die Personen gut vorstellen und habe vor allem mit dem Schlangenjungen mitgefühlt.

Alles in allem ein sehr interessantes Buch, das viel über die Menschen und das Leben in Liberia erzählt.

Hier kommen von mir 4 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 04.05.2018

„Die Wahrheit war für viele oft so schmerzhaft, dass sie nicht mit ihr leben konnten.“

Die Erben des Zeus
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Als 1982 nach einer großen Party im Hause Kronon die Tochter Dita brutal getötet aufgefunden wird, nimmt ein sehr großes Verwirr- und Intrigenspiel seinen Anfang.

Der gutaussehende Freund Dita’s, Cass ...

Als 1982 nach einer großen Party im Hause Kronon die Tochter Dita brutal getötet aufgefunden wird, nimmt ein sehr großes Verwirr- und Intrigenspiel seinen Anfang.

Der gutaussehende Freund Dita’s, Cass Gianis bekennt sich schuldig, nachdem alle Indizien gegen ihn sprechen. Am meisten aber trifft das seinen eineiigen Zwillingsbruder Paul, der ganz sicher ist, dass sein Bruder unschuldig ist.

Nachdem nun 25 Jahre vergangen sind und Cass kurz vor seiner Freilassung steht, beschuldigt Dita’s Bruder Hal Kronon, Paul Giani der Mittäterschaft. Sofort bricht eine Welle der Empörung über das kleine Städtchen Kindle County herein.

Nun beginnt das Spiel. Die besten Anwälte der Stadt werden beauftragt, um die Anschuldigen zu widerlegen. Paul Giani kandidiert gerade für das Amt des Bürgermeisters und muss um seinen guten Ruf bangen.

Auch Hal hält nicht hinterm Berg und stellt sogar Videos ins Fernsehen, um Paul und Cass dazu zu bringen, endlich mit der Wahrheit rauszukommen.

Die frühere FBI-Agentin und jetzige Mitarbeiterin Evon Miller ermittelt und findet Unstimmigkeiten heraus, die wirklich so nicht vorhersehbar waren.

Fazit:

Der Autor Scott Turow nimmt uns in seinem Thriller mit in seine fiktive Stadt Kindle County. Nichts ist so, wie es zu sein scheint.

Geschickt verwebt der Autor die Geschichte aus der Vergangenheit mit der Gegenwart. Nichts bleibt unaufgeklärt. Manches ist mir ein wenig zu ausschweifend und unrealistisch. Trotzdem nimmt Scott Turow mich mit und lässt mich so teilhaben an der verworrenen Geschichte.

Der Schreibstil ist flüssig und leicht lesbar.
Die Spannung, die von Anfang an herrscht, hält das ganze Buch über, ist aber nicht Gänsehautfeeling.

Die Charaktere beschreibt der Autor mit sehr viel Liebe und verleiht ihnen so ein ganz eigenes Gesicht. Mir hat am besten der Ermittler Tim Brodie gefallen. Er hat mich mitgerissen, tat mir leid und ich empfand große Sympathie für ihn. Auch die anderen Protagonisten mochte ich.

Hier vergebe ich gerne 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 04.05.2018

„Und wo genau warst du in diesem Moment?“

Der Anruf
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Ein entführter Airbus mit 120 Passagieren und Besatzungsmitgliedern an Bord wird 2006 entführt. Terroristen haben das Flugzeug in ihre Gewalt gebracht und verlangen im Austausch gegen ihre Geiseln, dass ...

Ein entführter Airbus mit 120 Passagieren und Besatzungsmitgliedern an Bord wird 2006 entführt. Terroristen haben das Flugzeug in ihre Gewalt gebracht und verlangen im Austausch gegen ihre Geiseln, dass die CIA Gesinnungsgenossen freilässt. Nun ist eine kluge Strategie gefragt. Die Verhandlungen gestalten sich schwierig.

CIA-Agent Henry Pelham ist mit im Team und genauso seine Kollegen Celia Favreau. Die Beiden sind ein Paar und wie gefährlich ihr Leben wirklich ist, zeigt sich bei diesem Fall sehr deutlich.

Glücklicherweise ist ein Kurier in dieser Maschine und versorgt die CIA mit Informationen. Doch plötzlich wandelt sich das Blatt und die Terroristen bringen alle Geiseln um. Warum das so ist, bleibt erst einmal im Dunkeln.

Bei der Aufarbeitung des Falles im Jahre 2012 durch Henry Pelham kommen Dinge zu Tage, die so nicht vorauszusehen waren. Ein Anruf aus der CIA-Zentrale ist der Dreh- und Angelpunkt und macht deutlich, warum die Geiselnahme völlig aus dem Ruder lief.

Mehr werde ich jetzt nicht verraten.

Fazit:

Der Autor Olen Steinhauer nimmt uns in seinem Politthriller mit in eine grauselige Flugzeugentführung. Das gelingt ihm geschickt, indem er diesen Thriller aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt.

Hauptaugenmerk sind die Agenten Henry und Celia. Aus der Sicht dieser beiden Hauptprotagonisten wird der Thriller aufgebaut und es entsteht ein Katz und Mausspiel. Auch die anderen Kollegen bekommen hier einen Abschnitt und erzählen das Fiasko, was passiert war, aus ihrer Sicht.

Der Schreibstil ist gut und lässt sich absolut flüssig lesen.

Die Spannung ist nicht wirklich hoch, was sich erst ganz zum Schluss ändert. Unbedingt will man wissen, was genau passiert ist und warum die Terroristen hier alle Geiseln umbrachten. Die Beschuldigungen sind etwas in die Länge gezogen, was eben die Spannung nicht wirklich hochkommen ließ.

Die Protagonisten beschreibt der Autor wirklich gut. Sofort hat man ein Gefühl für die Personen, die hier involviert sind. Das hat mir gut gefallen.

Alles in allem ein Thriller, der mich jetzt nicht mitgerissen hat. Die Handlung einiger Personen erscheint ein wenig konstruiert, dafür hat mich das Ende völlig überrascht. Das hatte ich so nicht erwartet.

Hier kommen von mir 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 04.05.2018

„Sie kommen, wenn ich Angst habe. Ich habe Angst, wenn sie kommen.“

Die Sprache der Knochen
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Tempe Brennan ist noch damit beschäftigt, über den Heiratsantrag von Andrew Ryan nachzudenken, als eine merkwürdige Frau in ihr Büro tritt. Sie erzählt ihr von den vielen unbekannten Toten, die nie nach ...

Tempe Brennan ist noch damit beschäftigt, über den Heiratsantrag von Andrew Ryan nachzudenken, als eine merkwürdige Frau in ihr Büro tritt. Sie erzählt ihr von den vielen unbekannten Toten, die nie nach Hause zurückkommen. Sie heißt Hazel Strike und ist Hobbydetektivin. Lucky, so nennt sie sich selbst, behauptet, dass sie Knochenüberreste, die sich in Tempes Labor befinden, einer bestimmten Person zuordnen kann.

Außerdem hat sie eine Tonbandaufnahme gefunden, die beweisen soll, dass Cora Teague nicht nur vermisst wird, sondern tot ist.

Tempe geht dem nach und versucht das Rätsel zu lösen. Aber so einfach ist das nicht. Immer wieder werden Tempe Steine in den Weg gelegt und sie bemerkt, dass sie der Hölle näher ist, als der Lösung des verzwickten Falles.

Die Eltern von Cora behaupten vehement, dass ihre Tochter nur verschwunden ist, sich eben nur nicht meldet. Sie gehören einer Sekte an, die mit ihren Mitgliedern nicht gerade zimperlich umgeht.

Wem also gehören die Knochen im Labor, wenn sie nicht von Cora sind? Tempe arbeitet mit dem hiesigen Deputy Zeb Ramsey zusammen. Er führt sie an die abgelegenen Stellen im Wald, wo die Knochen einst gefunden wurden. Die Gefahr, die lauert spüren Tempe und Ramsey fast zu spät.

Und dann stellt sich heraus, dass nicht nur Cora verschwunden ist, sondern auch Mason, ihr Freund. Auch er gehört der Jesus Lord Holiness Gemeinde an.

Was da vorgeht und wie genau die beiden Vermissten in Zusammenhang mit den Knochenfunden stehen, werde ich nicht verraten. Lest selbst.

Fazit:

In ihrem 18. Fall der Tempe Brennans Reihe nimmt uns die Autorin Kathy Reichs mit in die Tiefen einer merkwürdigen Sekte. Nichts ist so wie es scheint. Jeder ist hier verdächtig und es wird gelogen, dass sich die Balken biegen.

Die Spannung, die das ganze Buch über herrscht, ist nicht sehr hoch, aber gleichbleibend.

Die Protagonisten zeichnet die Autorin sehr feinfühlig. Tempe bekommt mir ein wenig zu viel privaten Raum. Ich mag es schon, wenn ich über die Person, die beschrieben ist, einiges erfahre, aber manches ist einfach zu langatmig hier. Mein Lieblingscharakter ist eindeutig Deputy Ramsey mit seinem Spürhund. Er kommt so großherzig und nett rüber. Auch die anderen Figuren werden gut beschrieben, so dass ich mir ein vollständiges Bild zu ihnen machen kann.

Der Schreibstil ist wie gewohnt sehr flüssig lesbar. Einmal angefangen, kann ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen, bis die letzte Seite ausgelesen ist.

Das Ende hätte ich so nicht erwartet, war mir aber in der ganzen Erklärung ein wenig zu kurz ausgeführt.

Alles in allem ein guter Thriller, dem aber ein wenig an Spannung fehlt. Vielleicht liegt es an den vielen privaten Dingen, die hier aufgearbeitet werden.

Hier vergebe ich 4 Sterne und eine Kaufempfehlung.

Veröffentlicht am 04.05.2018

"Ich spüre keinen Puls mehr", passt hier auf jede Geschichte.

Der Tag der toten Katze
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In 14. Kurzgeschichten wird uns erzählt, wie man morgens aufsteht und eine tote Katze vor der Tür findet. Was also tun?

Jede Geschichte fängt mit dem gleichen Satz an, wird dann aber in ganz verschiedene ...

In 14. Kurzgeschichten wird uns erzählt, wie man morgens aufsteht und eine tote Katze vor der Tür findet. Was also tun?

Jede Geschichte fängt mit dem gleichen Satz an, wird dann aber in ganz verschiedene Richtungen weitergesponnen. Alle 14 Autoren haben hier ihre eigene Variante erzählt.

Mir hat diese Idee schon mal gut gefallen 14. Autoren mit dem gleichen Anfangssatz auszustatten und ihm dann seiner Fantasie zu überlassen. Dabei sind so unterschiedliche Ergebnisse rausgekommen, die dann in diesem Büchlein nachzulesen sind.

Nicht jede hat meinen Geschmack getroffen, muss sie ja auch nicht. Der Löwenanteil jedenfalls hat mich gut unterhalten und mir oftmals ein Lachen ins Gesicht gezaubert.


Zum Inhalt der Kurzgeschichten werde ich nichts schreiben, damit ich nicht zu viel verrate. Lest einfach selbst und lasst Euch überraschen.

Fazit:

Eine Anthologie mit 14. Kurzgeschichten rund um den Satz: „Ich hasse es, wenn der Tag damit beginnt, dass ich eine überfahrene Katze begraben muss.«

Zuerst hat mich der Satz schon ein wenig abgestoßen, bin ich doch ein großer Katzenfan und möchte niemals in diese Situation kommen.

Was daraus aber entstanden ist, hat mir gefallen und mich kurzweilig unterhalten.

Der Schreibstil ist durchweg flüssig zu lesen.

Die Charaktere sehr unterschiedlich und in jeder Geschichte auch gut beschrieben.

Es gab was zum Schmunzeln, Lachen und auch zum Nachdenken und einiges berührte auch mein Herz.

Hier kommen von mir 4 Sterne und eine klare Kaufempfehlung.