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Veröffentlicht am 05.05.2018

Kann Liebe wachsen?

Das Haus in der Löwengasse
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Pauline Schmitz ist Waise und wird von ihrem Onkel betreut. Sie erlernt viele Dinge, die ein Mädchen aus gutem Hause können sollte. Aber auch in Sprachen, Musik und Malerei wird sie unterrichtet. Der Onkel ...

Pauline Schmitz ist Waise und wird von ihrem Onkel betreut. Sie erlernt viele Dinge, die ein Mädchen aus gutem Hause können sollte. Aber auch in Sprachen, Musik und Malerei wird sie unterrichtet. Der Onkel will nur das Beste für Pauline. Leider verliert er dabei aber ein wenig ihr Alter aus den Augen, denn Pauline ist schon längst eine Frau, die verheiratet werden sollte.

Als dann plötzlich und erwartet der Onkel stirbt, steht Pauline ohne Alles da; denn das, was der Onkel hatte und ihr vererben konnte, reißt sich ein Cousin unter den Nagel. Nun ist guter Rat teuer. Pauline, die ja eine sehr gebildete junge Frau ist, tritt in den Haushalt der Buschners ein und wird deren Gouvernante. Leider ist nicht alles Gold was glänzt und in diesem doch so vielversprechendem Haus ist der Hausherr auf was ganz anderes aus.

Dann begegnen wird Julius Reuther, er ist Witwer und seinen zwei Kindern mangelt es an guter Erziehung. Durch den frühen Tod seiner Frau ist der Fabrikbesitzer wirklich mit der ganzen Lage überfordert. Aber er hat für sich beschlossen, kein Frauenzimmer mehr in sein Haus zu holen. So sind Ricarda und Peter nur unter der Aufsicht der Magd, der alten Küchenangestellten und des Hausdieners. Das merkt man natürlich auch an ihrem Verhalten, sie sind aufsässig und in keinster Weise liebevoll miteinander und benehmen sich nicht standesgemäß.

Als sich dann Pauline und Julius im Laden von ihrem Arbeitgeber Marius Stein mehr oder weniger über den Weg laufen, soll sich Paulines Leben von Grund auf ändern.

Mehr verrate ich jetzt nicht. Lest selbst.

Fazit:

Petra Schier hat hier einen historischen Roman geschrieben, der eigentlich doch mehr eine schöne Liebegeschichte ist. Er spielt in den Anfängen des 19. Jahrhunderts und legt uns genau dar, wie schwer die damalige Situation einer alleinstehenden jungen Frau gewesen ist. Einfach war hier gar nichts.

Wir lernen hier die Waise Pauline Schmitz näher kennen, die völlig mittellos auf Arbeitssuche geht. Die Autorin hat der Protagonisten dabei soviel Leben eingehaucht, dass man ständig das Gefühl hat, neben ihr zu stehen und zu sagen, tu das nicht oder lass dich einfach fallen, der tiefsitzende Schmerz wird irgendwann einfacher. Auch Julius Reuther wird hier sehr fein beschrieben. Auch ihm hätte ich so manches Mal gerne einen Schuppser gegeben und gesagt, nun los jetzt, sei nicht so aufbrausend. Auch den anderen Charakteren haucht Frau Schier mit vielen Details Leben ein.

Die Schrift ist flüssig und gut lesbar. Die Geschichte lässt einen das Buch nicht mehr aus der Hand legen und man ist erst zufrieden, wenn die letzte Seite gelesen ist. Eine Liebesgeschichte die historisch interessant ist, aber auch an Spannung nicht missen lässt. Dieses Zusammenspiel hat mir wirklich sehr gut gefallen. Alle lockeren Fäden werden am Ende zu einem Knäuel zusammengefügt und es bleibt keine Frage offen.

Hier kommen von mir 4 Sterne und eine eindeutige Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 05.05.2018

Ich bekomme trotz der Wärme eine Gänsehaut..

Ferne Tochter
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Als Judith Wolf Hamburg verlässt, ist sie jung und zu allem entschlossen. Sie will ihre Vergangenheit vergessen und in Rom neu anfangen. Niemand darf je erfahren, weshalb sie ohne ein Wort ihre Heimat ...

Als Judith Wolf Hamburg verlässt, ist sie jung und zu allem entschlossen. Sie will ihre Vergangenheit vergessen und in Rom neu anfangen. Niemand darf je erfahren, weshalb sie ohne ein Wort ihre Heimat verlassen hat.

Nach 20 Jahren in Italien hat sie sich ein tolles Leben aufgebaut. Sie heißt nun Judith Velotti, ist glücklich verheiratet, sie restauriert alte Fresken und ist sehr erfolgreich in ihrem Beruf.

Als sie dann aber einen Anruf einer alten Freundin aus Hamburg bekommt, gerät ihre Welt ins Wanken. Sie muss sich ihrer Vergangenheit stellen, ihre Mutter ist krank und braucht ihre Hilfe. Ihr Vater ist schon seit fünf Jahren tot. Was soll sie nun tun. Francesco, ihr Mann, redet ihr zu, nach Hamburg zu reisen.

Nun ist der Tag gekommen, den sie eigentlich nie erleben wollte.

So mehr verrate ich jetzt nicht.



Fazit:



Renate Ahrens nimmt uns mit in eine Welt, die leider nicht selten ist. Wir erfahren hier die Geschichte von Judith Wolf, die daran fast zerbrochen ist. Sie ist eine starke Frau, aber kann sie die Vergangenheit bewältigen?

Der Schreibstil der Autorin lässt sich flüssig lesen. Die Sätze und Kapitel sind kurz und prägnant. Immer wieder springen wir von der Gegenwart in die Vergangenheit. Langsam erfahren wir, was mit Judith passierte und warum sie so handelte. Die Geschehnisse werden dabei aber nicht dramatisiert.

Die Charaktere werden fein und liebevoll erklärt und man kann sie sich gut vorstellen. Ich habe sofort in die Geschichte gefunden und wurde von ihr gefangengehalten. Das Buch konnte ich nicht aus der Hand legen, bis ich den letzten Absatz gelesen hatte. Das Ende ist gut und nachvollziehbar.

Hier kommen von mir 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 05.05.2018

Mich interessieren Lösungen, keine Probleme!

Fatale Bilanz
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Kommissar Sven Klein ist ein Einzelgänger. Einzig seinen früheren Kollegen Matthias Albers lässt er näher an sich heran. Als auf den Bankier Joachim Kranz geschossen wird, Matthias auch noch vor Ort ist, ...

Kommissar Sven Klein ist ein Einzelgänger. Einzig seinen früheren Kollegen Matthias Albers lässt er näher an sich heran. Als auf den Bankier Joachim Kranz geschossen wird, Matthias auch noch vor Ort ist, beschließt Klein, der ja beim LKA ist, mit der Polizei zusammen zu arbeiten. Natürlich ist Matthias hocherfreut, seinem Freund wieder so nah zu sein, denn nur er kennt die Geschichte, die Sven Klein mit sich rumträgt.

Zeitgleich sind in der Bank von Kranz die Wirtschaftsprüfer Dirk Richter, Holger Schröder und Mark Rawlins vor Ort und checken die Buchhaltung. Aber hier gibt es Ungereimtheiten. Auffällig ist aber, das Mark vom amerikanischen Schatzamt dabei ist. Außerdem missfallen Dirk und Holger der doch barsche Befehlston des Amis. Er benimmt sich wie der Chef, aber das ist er nicht; aber irgendetwas stimmt hier ganz und gar nicht. Wieso ist bei der Prüfung ein Amerikaner dabei? Nichts ist so, wie es zu sein scheint. Alles und Jedes wird hinterfragt.

Außerdem wird immer noch in einem Fall von vor 11 Jahren ermittelt. Eine junge Ärztin wurde überfallen und sie war unterwegs mit ihrer kleinen Tochter. Was hat dieser Fall mit dem Bankier zu tun?

Dirks Frau Alex arbeitete in Kranz Bank und wurde nach der Geburt des Sohnes nicht weiterbeschäftigt, weil sie was gesehen hat, was nicht für ihre Augen bestimmt war.

Alle Fäden scheinen bei dem Bankier Joachim Kranz zusammen zu laufen. Hier scheint die Lösung zu liegen.

Mehr werde ich jetzt nicht verraten. Lest selbst.

Fazit:

Stefanie Ross hat hier einen interessanten Krimi geschrieben. Wir lernen hier viele Charaktere kennen, die teilweise hochinteressant, manches Mal aber sehr überzogen rüber kommen. Einige sind mir von Anfang an sympathisch, andere schaffen das nicht gleich oder gar nicht. Sven Klein schafft diesen Sprung sofort. Auch Britta mag ich von Anfang an. Etwas befremdlich kommen für mich Alex und auch Dirk rüber. Sie sind mir ein wenig zu forsch und unüberlegt. Sie reagieren völlig überzogen und manches Mal auch nicht glaubwürdig. Hier wäre sicherlich weniger mehr gewesen.

Die Handlung ist wirklich spannend und führt den interessierten Krimileser von einer Sackgasse in die andere. Ich war schon manches Mal so Nahe dran, dann aber wieder kilometerweit weg von der Lösung. Immer wieder treten Dinge ins Blickfeld, die ich so nicht erwartet hatte und trotzdem ins Geschehen passten.

Der Schreibstil ist gut und sehr flüssig lesbar. Die Beschreibungen von Hamburg gefielen mir gut und auch die Jagd auf der Autobahn empfand ich persönlich als ein Highlight.

Alles in Allem ein wirklich spannender Krimi, den ich gern weiterempfehlen werde.

Hier kommen von mir 4 Sterne.

Veröffentlicht am 05.05.2018

„Aber dieses Geheimnis hat er mit ins Grab genommen.“

Milchgeld
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In seinem Heimatort Altusried im Allgäu hat Kommissar Kluftinger eigentlich nie wirklich spektakuläre Fälle. Dies ändert sich abrupt, als ein männlicher Toter gefunden wird. Kluftinger, der keine Leichen ...

In seinem Heimatort Altusried im Allgäu hat Kommissar Kluftinger eigentlich nie wirklich spektakuläre Fälle. Dies ändert sich abrupt, als ein männlicher Toter gefunden wird. Kluftinger, der keine Leichen sehen und riechen kann, ist gleich bedient und wird von seinen Kollegen, die von seiner Abneigung wissen, aufgezogen. Der Tote ist von Beruf Lebensmittel-Chemiker. Trotz seiner hohen Qualifikation arbeitet in einer mittelgroßen Firma im Allgäu. Das ist doch schon auffällig, denn eigentlich hätte er ganz andere Jobs haben können. Ist dies ein Hinweis darauf, warum er getötet wurde?

Viele Spuren verlaufen im Sande und immer wieder stoßen Kommissar Kluftinger und seine Kollegen auf neue Details, die dann aber auch nicht weiter führen. Als dann ein zweiter Mord passiert, wird die Luft für Kommissar Kluftinger immer dünner. War doch der nun Ermordete sein Tatverdächtiger für den ersten Mord. Wie hängt das alles zusammen und warum führen immer wieder alle Spuren zu der Käserei von Schönmanger? Sind Vater und Sohn gar nicht so unschuldig, wie sie tun, denn der erste Tote arbeitete genau in dieser Firma.

So mehr werde ich jetzt aber nicht verraten. Lest selbst diesen wirklich netten Krimi und lasst Euch überraschen.

Fazit:

Die Autoren Volker Klüpfel und Michael Kobr haben hier wirklich einen feinen Provinzkrimi geschrieben. Der Schreibstil ist leicht und flüssig lesbar, auch die bayerischen Worte, die oftmals in den Text einfließen, kann man gut verstehen. Die Spannung baut sich langsam auf und hält bis zum Ende auch gut an.

Ich war dem Täter nicht wirklich auf die Schliche gekommen und dann doch sehr überrascht, als am Ende die Identität des Mörders gelüftet wurde. Damit hatte ich so gar nicht gerechnet.

Die Beschreibungen der Charaktere sind sehr gut herausgearbeitet, so dass man sich sofort ein Bild von ihnen machen konnte. Hier war eindeutig Kommissar Kluftinger mein Liebling. Seine Art gefiel mir wirklich extrem gut. Seine Stimmungen, die auch mal aufbrausend sein konnten, waren sehr überzeugend beschrieben. Ein richtiger Urbayer eben.

Alles in Allem ein wirklich guter Krimi, den ich gerne weiterempfehlen werde. Hier kommen von mir 4 wohlverdiente Sterne.

Veröffentlicht am 04.05.2018

Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute!

Kuss der Sünde
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Die junge Viviane Pompinelle wird von ihrer Großmutter zurück zu ihrer Familie geschickt. Alle verheimlichen, was doch so offensichtlich ist: Viviane ist eine begnadete Diebin. Sie selbst weiß auch nicht, ...

Die junge Viviane Pompinelle wird von ihrer Großmutter zurück zu ihrer Familie geschickt. Alle verheimlichen, was doch so offensichtlich ist: Viviane ist eine begnadete Diebin. Sie selbst weiß auch nicht, wie es ihr immer wieder gelingt zu stehlen, ohne das Jemand es bemerkt. Es ist eine Gabe.

Der gutaussehende Lebemann Olivier Brionne hat auch eine Gabe; denn er ist ein begnadeter Fälscher. Sein letzter großer Coup ist die Fälschung von Briefen der Königin. Er bringt ihm enorm viel Geld ein und nun will er sich zur Ruhe setzen.

Als dann Viviane und Olivier sich begegnen, knistert es sofort zwischen ihnen. Viviane, die von ihrer Mutter darüber aufgeklärt wurde, dass sie vom Feenvolk in Brocéliande abstammt, glaubt dies natürlich nicht. Auch der Schimmer, der beim Stehlen von ihren Händen ausgeht, kann sie nicht überzeugen. Nun aber sieht sie diesen goldenen Schein auch bei Olivier und glaubt, dass an dieser fantastischen Geschichte etwas Wahres sein könnte.

Die Liebe, die zwischen diesen Beiden aufkeimt, ist natürlich nicht einfach; denn es liegt ein tiefer Graben zwischen ihnen. Marianne, die Mutter von Viviane, ihr Onkel Maurice und auch Oliviers toter Vater teilten ein großes Geheimnis.

Wer hier nun mehr erfahren möchte, sollte dieses Buch lesen, denn mehr werde ich jetzt nicht verraten.

Fazit:

Die Autorin Lara Wegner führt uns hier in eine verzwickte Welt voller Liebe und Glamour. Es fällt mir hier wirklich schwer, das Buch in ein bestimmtes Genre einzuordnen; denn es ist alles darin enthalten, was ein Leser mag. Historische Begebenheiten, eine fantastische Welt und pure Erotik.

Der Schreibstil ist flüssig lesbar, einzig die vielen französischen Wörter, die uns hier begegnen, störten mich ein wenig. Sicher weiß man meistens, was gemeint ist, aber hier hätte ich mir doch einen Anhang gewünscht, wo dann die Übersetzungen stehen.

Die vielen Charaktere, die uns hier begegnen, werden lebendig und teilweise mit viel Humor ausgestattet. Das gefiel mir sehr gut. Wenn ich nur an die Szene mit dem Sturz in den Pferdemist denke, zaubert es ein Lächeln über meine Lippen. Mein Lieblingscharakter ist hier eindeutig die Haushälterin von Olivier, Ninon Lavassier. Sie hat ein Herz so groß wie ein Container und lässt alles, was ihr an den Kopf geworfen wird, von sich abprallen. Mit ihr konnte ich mich sofort identifizieren. Die Hauptcharaktere hingegen waren jetzt nicht meine Lieblinge. Bei ihnen hatte ich immer wieder Zorn und Wut im Bauch. Teilweise gehen sie über „Leichen“, Vieles erschien mir an ihnen zu „unglaubwürdig“.

Das Ende war mir dann ein wenig zu Eitel Sonnenschein, das mag ich nicht wirklich und passte für mich auch nicht zu der ganzen Geschichte; denn es war wie im Märchen: Es war einmal oder: Wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.

Das ist allerdings allein mein Geschmack. Vielleicht gefällt Euch das Ende ja viel besser. Eine Leseempfehlung kommt von mir auf jeden Fall, da mich das Buch sehr gut unterhalten hat.

Hier kommen von mir 4 Sterne.