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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.08.2018

Die Suche nach dem Täter führt tief in die Psyche

Am Ende der Schmerz
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„Am Ende der Schmerz“ ist der sechste Teil der Profilerin-Reihe von Dania Dicken. Dieser Thriller lässt sich sehr gut lesen. Durch die vielen Rückblicke kommt man in die Serie auch ohne Kenntnis der vorherigen ...

„Am Ende der Schmerz“ ist der sechste Teil der Profilerin-Reihe von Dania Dicken. Dieser Thriller lässt sich sehr gut lesen. Durch die vielen Rückblicke kommt man in die Serie auch ohne Kenntnis der vorherigen Bände sehr gut rein.
Die Profilerin Andrea hat schon sehr viel mitgemacht und will deshalb nicht mehr so in ihrem Beruf arbeiten. Doch dann geschieht etwas Grausames in der Verwandtschaft ihres Mannes. Gregs Cousin Matthias wird beschuldigt, seine Frau und seine Kinder umgebracht zu haben. Doch außer dem Kommissar glaubt niemand an dessen Schuld. Ist er wirklich unschuldig? Greg bittet Andrea um Mithilfe. Er und der Rest der Familie setzen alle Hoffnung auf Andrea, um zu beweisen, dass Matthias diese Morde nicht begangen hat. Schafft Andrea es, wieder in ihre Rolle als Profilerin zu schlüpfen? Und dann auch noch in der Verwandtschaft? Lassen die Bielefelder Ermittler sie mitmischen und ihre eigenen Schlüsse ziehen? Und welches Resultat zieht sie?
Dania Dicken schreibt sehr bewegend und sorgt für jede Menge Nervenkitzel. Man merkt, dass man mit Kenntnis der Psychologie viele Schlüsse auf die Motivationen vom menschlichen Handeln ziehen kann. Die Charaktere sind sehr authentisch und man kann sich super in die Handlungen der einzelnen Menschen hineinversetzen.
Das Buch macht eindeutig Lust auf mehr und als geneigter Thriller-Leser freut man sich schon auf eine Fortsetzung.

Veröffentlicht am 01.08.2018

Jahrelang entführt – wie kann man weiter Leben?

Keiner hört dein Schweigen
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Katie wurde vor acht Jahren gemeinsam mit ihrer älteren Schwester entführt. Plötzlich steht sie als 17-jährige in einem Krankenhaus. Nicht fähig, zu sprechen. Von ihrer Schwester keine Spur. Kein Hinweis ...

Katie wurde vor acht Jahren gemeinsam mit ihrer älteren Schwester entführt. Plötzlich steht sie als 17-jährige in einem Krankenhaus. Nicht fähig, zu sprechen. Von ihrer Schwester keine Spur. Kein Hinweis auf die Täter. Ist die Gefahr gebannt? Kann sie ins Leben finden? Alle versuchen sie zum Sprechen zu bewegen. Alle scheitern. Dann kommt die Profilerin Andrea. Zu ihr fasst Katie langsam Vertrauen. Langsam gibt es immer mehr Informationen. Katie genießt es, bei Andrea und deren Familie zu sein. Doch was passiert, wenn sie gefunden wird?

„Keiner hört dein Schweigen“ ist der sechste Band über die Profilerin Andrea Thornton. Problemlos ist dieses Buch auch ohne Kenntnisse der vorherinen Bände zu lesen. Dania Dicken schafft es eine perfekte Spannung aufzubauen, so dass man den Reader gar nicht an die Seite legen möchte. Sie erzählt sehr realistisch, die Probleme von Katie sich jetzt wieder zurechtzufinden, ihre Ängste, ihre Träume, ihre Erfahrungen. Es ist definitiv kein Thriller für Leute, die es lieber beschaulicher möchten. Das Buch ist hart und emotional zu gleich.

Ein Thriller der Meisterklasse!

Veröffentlicht am 11.05.2018

Eine bittere digitale Zukunftswelt

QualityLand
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Qualtiyland ist das Land, in dem alles durch Algorithmen vorgegeben ist. In dem die Autos einen von alleine durch die Gegend kutschieren, in dem jeder ein Level hat durch das einem verschiedene Optionen ...

Qualtiyland ist das Land, in dem alles durch Algorithmen vorgegeben ist. In dem die Autos einen von alleine durch die Gegend kutschieren, in dem jeder ein Level hat durch das einem verschiedene Optionen offen stehen, in dem man Produkte, die man vermeintlich möchte automatisch zugeschickt bekommt und in dem man keine schweren Entscheidungen treffen muss. Denn die einzige Antwortoption, die man erhält ist „OK“. Doch was passiert wenn jemand merkt, dass das System doch nicht so rund läuft, wie alle es vorgaukeln? Der Maschinenverschrotter Peter Arbeitsloser wundert sich immer mehr. Denn bei ihm landen die Maschinen, die wegen verschiedener Probleme ausrangiert werden. Und diese Probleme dürfte es eigentlich nicht geben: Drohnen mit Flugangst, Kampfroboter mit posttraumatischer Belastungsstörung, Sexandroiden die unter Erektionsproblemen leiden… Die Frau, die ihm als perfekt für ihn vorgeschlagen wird, passt nicht wirklich. Und die Produkte, die er von The Shop bekommt, sind auch nicht die, die er wirklich möchte. Doch eine Reklamation ist gar nicht so einfach. Denn das System macht keine Fehler.
Marc-Uwe Kling hat mit Qualitiyland eine Dystopie gezaubert, die in der digitalen Welt spielt. Er hat die aktuellen Entwicklungen perfekt in eine dunkle Zukunft verpackt und satirisch aufgearbeitet. Der Schreibstil ist sehr gut zu lesen. Manchmal lacht man, manchmal bleibt einem das Lachen im Halse stecken. Am Anfang braucht man ein paar Seiten, um sich in dieser Welt zurecht zu finden, doch durch die Erklärungen gelingt dies sehr schnell. Diese digitale Zukunft die hier aufgebaut wurde ist beängstigend und verstörend. Aber in diversen Fällen gar nicht so unwahrscheinlich. Parallelen zur Realtität sind auf jeden Fall zu finden. Und genau das macht es so erschreckend. Denn möchte man wirklich in so einer Welt leben? Kling hat sehr gut recherchiert und agiert wie auch schon in seinen Känguru-Chroniken sehr geschickt und baut alles sehr vielschichtig auf.
Das Buch gibt es in einer Hellen und einer Dunklen Edition. Dabei ist die Geschichte an sich gleich, nur die Anzeigen unterscheiden sich. Da man die sich aber auch online anschauen kann, ist es nicht nötig, sich beide Editionen zu kaufen. Das Cover an sich ist schlicht gehalten und passt genau dadurch zu den eintönigen Entscheidungen, die die Charaktere in Qualityland haben. Denn bunt ist das nicht.
Das Buch ist absolut lesenswert und sehr erschreckend. Denn diese Zukunftsvision ist alles andere als erstrebenswert.

Veröffentlicht am 05.02.2018

Es läuft einem kalt den Rücken herunter...

Eisige Flut
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„Eisige Flut“ von Nina Ohland ist der 5. Fall für Kommissar John Benthien und sein Team von der Flensburger Kriminalpolizei. Der Krimi ist auch sehr gut ohne die Vorkenntnisse der bisherigen vier Titel ...

„Eisige Flut“ von Nina Ohland ist der 5. Fall für Kommissar John Benthien und sein Team von der Flensburger Kriminalpolizei. Der Krimi ist auch sehr gut ohne die Vorkenntnisse der bisherigen vier Titel zu lesen, was den Einstieg immer leicht macht und daher Krimifans nicht abschrecken sollte. Zudem sind Regionalkrimis immer eine Bereicherung und führen die Leser durch das Land. Mit diesem Krimi wird man nach Flensburg und an die Nordsee geführt und bekommt einen schönen Eindruck vom dortigen Lokalkolorit.
Es ist eiskalt an der Nordsee. Und dann stehen Benthien und seine Kollegen vor einem Rätsel. Jemand drapiert die Leichen so, dass sie wie Eisstatuen wirken. Auch die Fundorte passen zu diesem Schema. Aber warum? Was bedeuten die kleinen Gegenstände, die in den Bauchnabeln gefunden werden? Und was zur Hölle ist die Verbindung zwischen den Opfern? Viele Fragen und kaum Ideen wie die Zusammenhänge sind. Zudem gibt es noch ein Problem: Alle Tatverdächtigen verfügen über ein Alibi. Doch die Ermittlung nimmt trotz aller Schwierigkeiten an Fahrt auf und letztendlich müssen die Polizisten in der Vergangenheit suchen und mehr verarbeiteten, als sie zu Beginn erwartet haben. Unterbrochen werden die Ermittlungen immer wieder von kursiv gedruckten Briefen die der unbekannte Verfasser an seine Tochter schreibt. Dieses verleitet den Leser immer wieder zum miträtseln von wem diese Briefe wohl stammen.
Nina Ohland versteht es, ihre Leser mit auf eine stürmische Reise zu nehmen. Durch gute Recherchen und einen wunderbar zu lesendem Schreibstil ist „Eisige Flut“ das reinste Lesevergnügen, obwohl man sich selbst wohl lieber so manche der Situationen nicht erleben möchte. Der Schreibstil ist sehr flüssig und ermöglicht es auch Lesern die die Reihe noch nicht kennen sehr schnell in das Geschehen einzutauchen. Der Fall ist sehr gut durchdacht und der Spannungsbogen zieht sich perfekt durch das gesamte Buch und sorgt für verschiedene Gänsehautmomente.
Neben dem Kriminalfall werden immer wieder Verknüpfungen in das Privatleben der Ermittler gezogen, so dass diese sehr gut ausgearbeitet sind und man sie sich gut vorstellen kann. Mit allen Ecken und Kanten, denn niemand ist perfekt. Auch das Cover ist perfekt auf die eisige und düstere Landschaft des Buches abgestimmt und man fühlt sich sofort an die stürmische Nordsee versetzt. 5 Sterne für diese bitterkalte Mordermittlung.

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  • Handlung
  • Spannung
Veröffentlicht am 08.01.2018

Die Psyche des Menschen gibt so manche Rätsel auf

Blutzeuge
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Der Tod einer jungen Frau wirft große Rätsel auf, denn die Todesursache ist zunächst nicht erkennbar. Auch dass post mortem die Augäpfel entfernt und ihr in die Hände gelegt wurden stiftet Verwirrung. ...

Der Tod einer jungen Frau wirft große Rätsel auf, denn die Todesursache ist zunächst nicht erkennbar. Auch dass post mortem die Augäpfel entfernt und ihr in die Hände gelegt wurden stiftet Verwirrung. Warum musste sie sterben? Dann wird bereits eine weitere Leiche gefunden. Auch hier ist die Todesursache nicht zu erkennen. Auch wurde dieser junge Mann anderes positioniert. Wo ist die Verbindung zwischen den beiden? Jane Rizzoli und Maura Isles müssen in der Vergangenheit recherchieren, denn da hat alles begonnen…
Auch im 12. Teil der Rizzoli / Isles-Reihe kann Tess Gerritsen überzeugen. Sie baut durch verschiedene Perspektiven, diverser Cliffhänger, bizarrer Vorfälle und sehr gut ausgearbeiteter Charaktere eine Spannung auf, die es dem Leser schwer macht mit der Lektüre zu pausieren. Hier wird ein Thriller mit kirchlichen Motiven angereichert und sorgt so für noch mehr Gänsehaut. Durch unerwartete Wendungen ist es auch nahezu unmöglich, als Leser den Täter vorab zu enttarnen. Auch das Privatleben der beiden Protagonisten wird weiter beleuchtet, auch wenn natürlich der Fall im Vordergrund steht. Aber Gerritsen versteht es geschickt, das Leben außerhalb der Ermittlungen mit einfließen zu lassen.
Ein Thriller in Perfektion. Blutig, gewaltig, überraschend!