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Veröffentlicht am 27.07.2018

Liebe findet uns

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Handlung:
Heather und ihre beiden besten Freundinnen Amy und Constance haben gerade die Uni beendet. Bevor sie in die Arbeitswelt starten, wollen sie noch einen letzten Sommer zusammen verbringen, dafür ...

Handlung:
Heather und ihre beiden besten Freundinnen Amy und Constance haben gerade die Uni beendet. Bevor sie in die Arbeitswelt starten, wollen sie noch einen letzten Sommer zusammen verbringen, dafür reisen die Amerikanerinnen zu dritt durch Europa und entdecken die schönsten Orte Europas. Bis Heather eines Tages Jack begegnet und sich für sie alles ändert. Von Anfang an verbindet die beiden jungen Erwachsenen eine Seelenverwandtschaft, die sich nicht leugnen lässt.
Jack hat das Tagebuch seines Großvaters studiert und folgt dessen Beschreibungen und der Reiseroute. Er öffnet sich Heather mehr und mehr, sodass die Beiden schließlich zusammen die Orte entdecken, an denen auch schon der Großvater war. Sie verbringen den Sommer ihres Lebens zusammen und schon nach kurzer Zeit haben sich Heather und Jack ineinander verliebt. Doch dann verschwindet Jack. Heather ist am Boden zerstört. Will sein Geheimnis kennen und wissen, warum er sie verlassen hat.

Meinung:
Bei diesem Roman war ich schon von Anfang an recht zwiegespalten. Einerseits finde ich das Cover sehr hübsch und wenn ich im Geld schwimmen würde, hätte ich mir das Buch sofort aufgrund dessen gekauft. Die Inhaltsangabe hingegen haut mich nicht vom Hocker. Es klingt nett, kann man mal lesen, aber nicht atemberaubend oder umwerfend. Deshalb war ich froh, mir diesen Roman ausleihen zu können und das Buch selbst zu lesen, nachdem es nach er Erscheinung doch ziemlich stark gehypt wurde.

Wie gesagt finde ich das Cover wundervoll. Es ist sehr stimmig und ein richtiger Blickfang. Besonders gut gefällt mir die Farbkombination, es wurden lediglich zwei Farben gewählt, die toll miteinander harmonieren. Gleichzeitig muss ich sagen, dass ich es überraschend finde, dass so viel schwarz vorkommt, viele Bücher sind doch in recht hellen Farben gehalten und daher wäre es mir in einer Buchhandlung definitiv aufgefallen.

Was mir während des gesamten Romans durchweg positiv aufgefallen ist, ist die Schreibweise. Ich konnte den Roman trotz hektischer und langer Tage innerhalb kürzester Zeit lesen und war immer wieder direkt in der Geschichte drin. Der Schreibstil war locker und sehr angenehm zu lesen, teilweise hatte ich das Gefühl, nur so durch die Seiten zu fliegen und war immer wieder überrascht, wie weit ich mit dem Lesen war.

Besonders die drei weiblichen Hauptcharaktere, Heather, Amy und Constance fand ich umwerfend und sehr individuell dargestellt. Sie waren richtige Typen und haben mich an einigen Stellen zum schmunzeln gebracht. Die drei Mädels habe ich ein wenig ins Herz geschlossen und sie waren neben der Schreibweise mein Highlight in dem Roman.
Dagegen muss ich leider sagen, dass die männlichen Hauptcharaktere für mich sehr schwach und unnahbar auftraten. Sie waren auf ihre Art sympathisch und waren im Grunde tolle Charaktere, sie sind für mich neben den Damen leider untergegangen. Dafür fehlte ihnen nicht nur mehr Eigenheiten, sondern auch Lebendigkeit, die die drei Mädchen im Gegensatz im Überfluss hatten. So waren sie für mich nur Randfiguren, auch wenn Jack eine große und bedeutende Rolle spielt.

Das Setting fand ich teilweise richtig gut, teilweise war es mir aber auch zu hektisch. Ich verstehe es, dass die Reisenden viel von Europa sehen wollten und nicht tagelang an einem Ort verharren wollten, jedoch waren mir die Sprünge manchmal zu schnell und willkürlich. Ohne Vorbereitung wird man als Leser von einen an den anderen Ort geworfen.


Fazit:
Letztendlich muss ich leider sagen, dass sich meine Erwartungen bestätigt haben. Eine nette Geschichte, die mich jedoch nicht umgehauen hat. Dafür hatte ich mir mehr Emotionen erwartet, die mich mitreißen würden, sodass ich das Buch am liebsten gar nicht mehr aus der Hand gelegt hätte.Am positivsten in Erinnerung wird mir die Charakteristik der drei Mädels, sowie die Schreibweise bleiben. Ansonsten ein eher durchschnittlicher Roman.

Veröffentlicht am 02.06.2018

Das Lied des Nordwinds

Das Lied des Nordwinds
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Handlung:
Norwegen 1905
Das Land befindet sich im Umbruch. Immer mehr Bewohner legen Wert darauf, dass das Land seine Unabhängigkeit von Schweden erhält. Davon sind letztendlich viele Personen betroffen, ...

Handlung:
Norwegen 1905
Das Land befindet sich im Umbruch. Immer mehr Bewohner legen Wert darauf, dass das Land seine Unabhängigkeit von Schweden erhält. Davon sind letztendlich viele Personen betroffen, Männer, aber auch Frauen.
Liv trifft in dem Örtchen Stavanger ihre erste Stellung als Dienstmagd an. Sie arbeitet bei einem Lehrer und dessen Familie, kümmert sich nicht nur um den Haushalt, sondern auch um den Sohn der Dienstherren. Dieser erregt häufig den Ärger des Vaters und Liv muss sich schon bald entscheiden, was ihr wichtiger ist. Der Junge oder ihre Stellung...
Gleichzeitig lebt Gräfin Karoline in Schlesien und hapert mit ihrem Schicksal. Jung verheiratet mit einem Mann, der kaum Interesse an ihr zeigt, die Schwiegereltern sind auch nicht sonderlich freundlich zu ihr. Noch dazu ist ein fehlender Erbe für die gräfliche Familie ein Makel. Als Karolines Ehemann schwer erkrankt und der Familienbesitz in Gefahr ist, erfährt die junge Gräfin ein wohlgehütetes Geheimnis. Vor ihrer Ehe hatte Moritz eine Liason in Norwegen, aus welcher ein Kind hervorgegangen ist.

Meinung:
Das Cover ist schön, aber für mich nichts Besonderes. Eine tolle Naturaufnahme, die jedoch recht nichtssagend ist und eher an eine schnulzige Lektüre denken lässt, als an einen anspruchsvollen Roman. Nur aufgrund des Covers hätte ich den Roman wahrscheinlich nicht weiter beachtet. Das ist sehr schade, denn es steckt eine sehr interessante und anspruchsvolle Geschichte hinter den Buchdeckeln, die mir gut gefallen hat.

Sofort positiv aufgefallen ist mir am Anfang des Romans, dass es ein Personenverzeichnis gibt und eine kleine Karte, die den nördlichen Teil Europas darstellt, d.h. Dänemark, Schwegen, Norwegen und die nördliche Hälfte des Deutschen Reiches. Dies fand ich sehr angebracht, da einige Personen im Verlauf der Handlung durch die besagten Länder reisen und ich als Leser somit einen Einblick bekommen habe, wo sich die unterschiedlichen Orte befinden. Gerne hätte die Karte auch größer ausfallen können, damit ich mir ein noch besseres Bild hätte machen können.

Der Einstieg in den Roman fand ich sehr angenehm. Die Schreibweise war durchweg sehr gut zu lesen, es wurden wenige Fachbegriffe genutzt, mehr Alltagssprache, was mir gefallen hat. In den Roman eingebracht wurden ab und an Briefe, die immer an den richtigen Stellen eingebracht wurden und Geschehenes teilweise noch einmal etwas wiedergegeben haben, weshalb sie für mich eine Art Zusammenfassung der letzten Seiten dargestellt haben.
Dazu gab es viele Namen, die nordischen Ursprungs waren, diese waren zwar für mich ein kleines Hindernis beim Lesen, da ich Probleme mit der Aussprache habe, jedoch passten sie gut in das Gesamtbild und haben dem Roman einen nordischen Touch gegeben, was mir am Ende wichtiger war als die Aussprache.

Die Protagonisten fand ich sehr interessant. Es waren richtige Typen dabei, die teilweise gewöhnungsbedürftig waren, jedoch sehr stark dargestellt waren. Es gab sowohl gute, als auch böse Menschen, weshalb ein breites Personenspektrum vertreten war. Mich hat es lediglich gestört, dass die beiden weiblichen Hauptfiguren zwar lebendig dargestellt wurden, jedoch nicht wirklich viele Ecken und Kanten hatten. Besonders das Dienstmagd Liv war mir zu weich und unschuldig dargestellt, sie hätte ruhig mal mehr auf den Tisch klopfen können und ihre Meinung laut kundtun können. Karoline zeigte erst gegen Ende des Romans ihre Zweifel und Ängste offen, was mir zu spät war. Wenn sie schon am Anfang mehr Charakter gezeigt hätte, hätte dies dem Roman definitiv gutgetan.

Lange Zeit fand ich die Handlung sehr spannend und habe mit Vergnügen gelesen. Auch wenn mir die ganze Zeit ein mögliches Ende des Romans im Kopf herumgeschwirrt ist (welches letztendlich auch eingetroffen ist), fand ich dies lange Zeit vollkommen in Ordnung. Ich habe mir zugeredet, dass ich vielleicht doch noch überrascht werde oder es einen phantastischen Twist geben könnte, der mich vom Hocker haut. Dies ist leider nicht eingetreten, ich muss gestehen, dass die letzten 100-150 Seiten teilweise recht vorhersehbar waren und dadurch für mich die Spannung etwas flöten ging. Es wurde hier sehr deutlich, dass die Autorin bemüht war, die zwei Handlungsfäden zu vereinen und zu einem Ende zu bringen.

Der Roman umfasst nicht nur die Geschichten von Liv und Karolina, sondern vermittelt auch jede Menge historisches Wissen, besonders über Norwegen. Hierbei hat es mir gut gefallen, dass dieses sehr einfach erklärt wurde und ich es direkt aufnehmen konnte und nicht eine Stelle mehrmals lesen musste, um den Sinn komplett zu verstehen und zu verinnerlichen. Insgesamt wurden historische Begebenheiten sehr reduziert und sinnvoll eingebracht, sodass der Roman davon nicht überladen wurde, es aber auch nicht zu wenige Informationen gab. Hier wurde genau die richtige Menge an Details geliefert.

Besonders toll waren die Landschaftsbeschreibungen. Diese waren nicht nur sehr lebendig und prächtig beschrieben, sondern es wurde auch deutlich, dass die Autorin sich damit riesige Mühe gegeben hat, welche sich letztendlich ausgezahlt hat. Viele Orte hätte ich nur zu gerne live gesehen, da sie einfach traumhaft dargestellt waren.

Fazit:
Ein toller Roman mit kleinen Schwächen, die jedoch durch die fantastischen Beschreibungen der Natur fast wieder wettgemacht werden. Diese werden mir besonders in positiver Erinnerungen bleiben, sowie die Einbindung von historischen Begebenheiten.

Veröffentlicht am 19.05.2018

Frankenstein

Frankenstein
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Handlung:
Viktor Frankenstein zeigte schon von klein auf großes Interesse an der Naturwissenschaft und verschlang diverse Werke darüber. Sein großes Ziel wurde es, einen künstlichen Menschen zu erschaffen. ...

Handlung:
Viktor Frankenstein zeigte schon von klein auf großes Interesse an der Naturwissenschaft und verschlang diverse Werke darüber. Sein großes Ziel wurde es, einen künstlichen Menschen zu erschaffen. Während der Arbeit an dem Experiment zog sich Viktor immer mehr zurück und lebte eine Zeit lang nur für dieses Experiment. Eines Nachts war es dann soweit, Viktor hatte sein Werk vollendet, jedoch ist das Wesen anders geworden als ursprünglich gedacht, es hat monströse Züge und Viktor sucht das Weite.
Der künstliche Mensch, Frankenstein, lässt seinen Erschaffer jedoch nicht so schnell entkommen. Er jagt ihm hinterher und vergeht sich schließlich auch an Viktor´s Familie, mit dem Ziel, ihm seinen großen Wunsch zu erfüllen...

Meinung:
Mir war es bekannt, dass es zu Frankenstein einen Roman gibt und ich habe bei der Erwähnung des Namen direkt ein Bild vor Augen gehabt. Jedoch muss ich sagen, dass ich mich nicht erinnern kann, jemals die Geschichte davon gehört zu haben oder einen Film dazu gesehen zu haben. Deshalb war ich sehr gespannt auf den Roman, nicht nur auf die Darstellung des Monsters, sondern auch auf die gesamte Geschichte.

Der Einstieg in den Roman war für mich etwa beschwerlich, weil ich nicht recht zuordnen konnte, wie alles zusammenhängt. Dies erschließt sich im weiteren Verlauf dann recht schnell und wird schnell spannend zu lesen und darauf zu schauen, wie die Handlungsstränge am Ende zusammenlaufen.

Mit der Schreibweise hatte ich im Verlauf des Romans immer mal meine Probleme, es ist recht hochtrabend geschrieben, noch dazu sind manche Seiten nicht sehr ereignisreich und dadurch fast schon langweilig, weshalb ich mich an solchen Stellen beherrschen musste, um die Stelle nicht nur schnell zu überfliegen. Dies kam glücklicherweise nicht sehr häufig vor, meist war die Handlung spannend und gut geschrieben.
Das Setting war ansprechend, es war der Zeit gerecht, zu welcher der Roman handelt und aufgrund der guten Beschreibungen von Gegenden und Reisen war es sehr leicht, sich auf den Roman einzulassen.

Der Roman beginnt mit dem Vorwort der Autorin, in welchem erklärt wird, wie sie auf die Idee kam, diesen Roman zu schreiben. Das fand ich sehr interessant und war auch froh, dass die Entstehung des Romans vorangestellt wurde.
Der eigentliche Roman beginnt mit Briefen, welche an eine Schwester gerichtet sind und die Fortschritte einer Expedition geschildert sind. Auf dieser Reise begegnet er Viktor Frankenstein, der Erschaffer der monströsen Figut Frankenstein. Dieser schildert sowohl Robert, als auch der restlichen Mannschaft an Bord seine Lebensgeschichte und die Erschaffung des Wesens. In dessen Erzählung sind sowohl Dialoge eingebracht, als auch Briefe und Ereignisse, die Frankenstein seinem Erschaffer erzählt hat. Diese Erzählperspektive fand ich unglaublich gelungen, es war vielseitig und wunderbar umgesetzt.

Frankenstein als Hauptprotagonist fand ich sehr interessant, nicht nur die Erstellung, sondern auch sein Auftreten und seinen Charakter. Dies mutet teilweise absurd an, besonders sein großer Wunsch, der ab ca. der Mitte des Romans geäußert wird. Toll fand ich, dass man erst relativ am Ende eine richtige Beschreibung erhalten hat und sich bis dahin selbst ein Bild machen konnte. Charakterlich war er sehr stark beschrieben, ich fand ihn als Charakter toll und obwohl er monströse Züge hatte, fand ich Frankenstein zu weiten Teilen sympathisch, besonders seine Gedankengänge haben mir gefallen.

Fazit:
Eine tolle Geschichte, die für mich noch Potenzial für mehr gehabt hätte und an einigen Stellen leider ein paar Längen hatte. Besonders gelungen fand ich den Hauptcharakter Frankenstein, der sehr gut durchdacht war und interessante Züge hatte.

Veröffentlicht am 12.05.2018

Schwestern für einen Sommer

Schwestern für einen Sommer
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Handlung:
Früher haben die Halbschwestern Julie und Cassie ihre Sommer häufig bei ihrer Großmutter in den Hamptons verbracht. Nachdem sie das ganze Jahr darauf hingefiebert haben, wurde diese Zeit die ...

Handlung:
Früher haben die Halbschwestern Julie und Cassie ihre Sommer häufig bei ihrer Großmutter in den Hamptons verbracht. Nachdem sie das ganze Jahr darauf hingefiebert haben, wurde diese Zeit die schönste im ganzen Jahr: die Tage mit der Oma und einander verbringen, den ganzen Tag am Strand liegen und sich alles anzuvertrauen. Doch dann passierte etwas im Leben der Schwestern, dass alles verändert hat und woraufhin Cassie den Kontakt zu Julie abgebrochen hat. Von nun an herrschte Schweigen und jede lebte ihr eigenes Leben.
Doch nun, 15 Jahre später, ist die Großmutter gestorben und beide Schwestern wurden in dem Testament bedacht. Der letzte Wunsch der Großmutter war es, dass die beiden Frauen ihren Sommer noch einmal gemeinsam in dem Haus verbringen. Erst wenn sie die Auflage erfüllt haben und vier Wochen zusammen gelebt haben, dürfen sie das Haus erben. Ein schwieriger Schritt für beide Schwestern, sie sind nicht begeistert von der Aussicht, so lange Zeit miteinander auszukommen. Ob sie es schaffen werden und sich sogar wieder annähern? Oder nutzen sie diese Chance nicht und verlieren sich endgültig aus den Augen?

Meinung:
Das Cover gefällt mir recht gut, es verströmt sommerliche Freude und erscheint gleichzeitig nostalgisch (durch die Farbgebng und die Wellen am Himmel). Dadurch wird eine Kombination gebildet, die sehr gut miteinander harmoniert und das Gesamtbild sehr rund und angenehm zu betrachten ist.

Die Schreibweise war sehr angenehm, der Roman war ausschmückend und häufig sehr bildhaft beschrieben, sodass ich keine Probleme hatte, mir bestimmte Dinge vorzustellen. Auch wenn der Roman Längen hatte und dadurch meine Lesefreude etwas gestört hatte, war der Roman sehr schnell und flüssig zu lesen, die Geschichte ist fast vorbeigeflogen.

Es gibt eine Erzählperspektive aus zwei Sichten, von Cassie und Julie. Dazu gibt es während ihrer Abschnitte noch einige Reisen zu wichtigen Ereignissen aus der Vergangenheit. Dadurch kann man sich als Leser von beiden Personen ein Bild zu machen und sie in ihren Handlungen und Aussagen einzuschätzen. Des weiteren hat man als Leser ein Stück weit den Vorteil, mehr von den Geheimnissen der jeweiligen Schwester zu erfahren und somit mehr zu wissen als die Protagonisten selbst. Jedoch hat dies auch den Nachteil, dass man den weiteren Verlauf der Geschichte ein Stück weit voraussehen kann und dadurch für mich ein wenig die Spannung flöten ging.

Die Charaktere, besonders die Schwestern, waren sehr veilfältig und interessant dargestellt, dies hat für mich leider bei den Herren gefehlt. Diese waren recht stereotyp, entweder ein schillernder Ritter oder ein Miesepeter, dadurch wurden die Sympathien auch von der Autorin sehr festgelegt, was mich gestört hat. Mir wäre es lieber gewesen, sie wären neutraler dargestellt wurden, sodass man sich als Leser selbst eine Meinung bilden kann.
Leider gab es ständige Wiederholungen, z.B.: die schöne Julie und die schlaue Cassie, diese haben mich im Verlauf immer mehr gestört, schon beim ersten Lesen habe ich diese Informationen wahrgenommen und brauchte nicht eine ständige Erinnerung daran. Des weiteren fand ich es störend, dass alle Probleme, die die Schwestern in ihrem Leben haben, von ihrer Kindheit stammen, die nicht sonderlich rund verlief. Dadurch fiel es den Schwestern schwer, sich auszusprechen und sie sind in ewige Streitigkeiten verfallen, die gefühlt nicht aufgehört haben und mit der Zeit habe ich mir immer mehr gewünscht, sie würden diesen Kindergarten endlich aufhören und sich weiterentwickeln. Sie haben immer wieder dieselben Argumente auf den Tisch gebracht und dadurch hatte das Buch für mich dann auch Längen, die man anders hätte lösen können.


Fazit:
Die Grundidee des Buches klingt sehr vielversprechend und es hätte eine wirklich tolle Geschichte werden können. Leider hat mich die Umsetzung nicht sonderlich begeistert, es gab zum einen einige Längen, desweiteren hat mir lange Zeit eine Entwicklung zwischen den Schwestern gefehlt. Meine Erwartungen, tolle Gespräche, die anrühren und nachdenklich machen, wurden leider auch nicht erfüllt. Ein gutes Buch, das durchaus tolle Seiten hat, jedoch auch einige Fehler hat, die mir auch teilweise die Lesefreude verdorben haben.

Veröffentlicht am 01.05.2018

Das Mädchen, das in der Metro las

Das Mädchen, das in der Metro las
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Handlung:
Auf dem morgendlichen Weg zur Arbeit vergräbt Juliette ihre Nase entweder in ein Buch oder beobachtet die anderen Fahrgäste in der Metro. Damit versucht sich Juliette nicht nur von ihrer langweiligen ...

Handlung:
Auf dem morgendlichen Weg zur Arbeit vergräbt Juliette ihre Nase entweder in ein Buch oder beobachtet die anderen Fahrgäste in der Metro. Damit versucht sich Juliette nicht nur von ihrer langweiligen Arbeit abzulenken, sondern sie liebt die Vorstellungen, dass gebrauchte Bücher nicht nur die niedergeschrieben Geschichte erzählen, sondern auch die Geschichte der Leser.
Spontan beschließt Juliette an einem verregneten Tag, an einer anderen Metro-Station auszusteigen und auf dem Weg zur Arbeit kommt die junge Frau an dem Lädchen von Soliman vorbei, der mit seiner Tochter zusammen lebt und mit dieser die Liebe zu Büchern teilt.
Dabei taucht Juliette auch in eine neue Welt ein. Soliman glaubt daran, dass Bücher die Macht besitzen, das Leben von Menschen zu verändern und ihnen bei Entscheidungen zu helfen. Bei dieser Tätigkeit helfen ihm Boten, die die ausgewählten Bücher an die passenden Personen vermitteln. Auch Juliette wird schließlich zu einer Botin und bemerkt die wirkliche Kraft von Büchern.

Meinung:
Das Buch liegt sehr gut in der Hand und hat eine sehr angenehme Größe. Für ein Hard-Cover ist es recht klein und durch die geringe Seitenanzahlt wirkt es sehr niedlich.
Das Cover finde ich wunderschön, es hat mich von der ersten Sekunde an begeistert und diesen Eindruck habe ich auch nach Tagen noch. Es ist schlicht gehalten und bildet einen perfekten Einklang mit dem Inhalt des Romans. Einige der kleinen Bücher auf dem Cover existieren wirklich, darauf sind Titel und Autor vermerkt. Hierbei ist die Verbindung zu dem Roman, dass genau diese Werke u.a. auch Erwähnung in dem Buch finden oder teilwese sogar zitiert werden.

Der Schreibstil hat mir von der ersten Seite an gefallen. Er war an vielen Stellen in dem Roman fast schon poetisch und ließ sich einfach wunderbar lesen. An vielen Stellen musste ich innehalten und den gerade gelesenen Satz wiederholt lesen, da er wunderschön klang und häufig auch einen tieferen Sinn hatte, den ich erst beim zweiten Lesen entdeckt habe.

Es tauchen im Verlauf des Romans recht wenige Protagonisten auf, die Autorin hat diese stark beschränkt, was mir gut gefallen hat, anhand der geringen Seitenzahl. Hierbei fand ich es schade, dass lediglich Juliette richtig ausgearbeitet war, bei fast allen anderen Charakteren fiel es mir schwer, sie als Personen wahrzunehmen und definieren.
Besonders große Probleme hatte ich mit der Person des Soliman. Er war teilweise sehr präsent und erschien mir stänidg nur als ein Schatten, der sich aber nicht näher definieren lässt. Das fand ich sehr schade, da er eine wichtige Rolle in dem Roman einnimmt und für mich daher gerne eine stärkere Persönlichkeit hätte sein können.

Auf den Roman war ich sehr gespannt, da mich nicht nur das Cover direkt angesprochen hat, sondern auch die Inhaltsangabe und die Leseprobe. Ich hatte richtig große Hoffnungen, dass mich das Buch von den Socken hauen würde und ein großes Highlight werden würde. Auch wenn ich ungefähr ab der Hälfte des Romans die Hoffnung darauf aufgegeben hatte, wollte ich dem Buch bis zur letzten Seite die Chance geben, mich doch noch vollkommen zu überzeugen.
Leider ist dies nicht gelungen. Es ist durchaus ein zauberhafter Roman, der streckenweise richtig toll ist und meiner Meinung nach noch viel mehr Potenzial hätte. Jedoch haben mir Emotionen gefehlt und teilweise war mir die erzählte Welt als zu unreal dargestellt.
Auch das Ende hat mich nicht wirklich überzeugt und mich darin bestärkt, dass der Roman meiner Meinung nach kein großes Highlight war, so wie anfangs erwartet. Es bleiben letztendlich leider zu viele Fragen offen, sodass ich gerne noch mehr Seiten gelesen hätte, um ausführlichere Beschreibungen zu bestimmten Dingen und Situationen gehabt hätte.

Die urpsüngliche Idee, Menschen nach einiger Beobachtungszeit das für sie passende Buch zu überreichen finde ich klasse. Leider hat es mir in dem Roman gefehlt, dass es nicht wirklich Beschreibungen gibt, weshalb ein Buch dieser Person zugeordnet wurde und ich hätte mir hier gewünscht, dass es am Ende mehr Rückmeldungen gegeben hätte, inwiefern den Menschen das Buch wirklich weitergeholfen hat. Es gibt lediglich zwei Beispiele, hier wäre vielleicht auch Kapitel aus der Sicht der Personen interessant gewesen, die das Buch erhalten haben und was sie am Ende damit anfangen.
Leider ist dieser Aspekt, der laut Klappentext die Hauptrolle in dem Roman einnimmt, zu knapp abgehandelt wurden, es gab viel mehr Details über die Umgebung und das Leben von Juliette.

Fazit:
Die Grundidee des Romans ist einfach wundervoll und verspricht eine märchenhafte und tiefgründige Reise. Leider wurde dies nicht so umgesetzt, wie von mir erwartet, weshalb ich dem Buch leider keine 5-Sterne Bewertung geben kann.
Besonders zauberhaft an dem Roman fand ich die Sprache, sie hat von der ersten bis zur letzten Seite überzeugt und wird für mich das große Highlight in dem Roman bleiben. Ich glaube, dem Buch hätten ein paar mehr Seiten gut getan und würden vielleicht auch schon meine Meinung zu dem Roman ändern.