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Veröffentlicht am 23.06.2018

Atmosphärisch dichter, zweiter Teil der Kincaid Reihe- spannend und romantisch zugleich!

Der Bastardkrieger aus den Highlands
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Nachdem Tara nach dem Tode der Eltern, abgeschieden von der Außenwelt, viele Jahre im Kloster verbringen musste, kündigt sich eines Tages ihr Vormund, der Earl of Buchan, an. Er teilt der überraschten ...

Nachdem Tara nach dem Tode der Eltern, abgeschieden von der Außenwelt, viele Jahre im Kloster verbringen musste, kündigt sich eines Tages ihr Vormund, der Earl of Buchan, an. Er teilt der überraschten Tara mit, dass sie die Braut von Hugh, dem Sohn des Lairds Alwyn werden soll. Dabei war Hugh eigentlich bereits für ihre ältere Schwester vorgesehen, die, so eröffnet der Earl of Buchan seinem Mündel, an einem plötzlichen Fieber verstorben sei.
Tara ist untröstlich über den Verlust ihrer Schwester und fügt sich ihrem Vormund nur unter Protest. Auf ihrer Reise wird ihr Tross überfallen und nur der Kampfesstärke eines ihr unbekannten Schotten, ist es zu verdanken, dass der Überfall glimpflich abläuft.

Der Krieger stellt sich als ältester Sohn des Alwyn vor und raubt Tara, die glaubt, ihren Verlobten vor sich zu haben, einen leidenschaftlichen Kuss. Doch bei ihrer Ankunft auf Burnbryde Castle, stellt Tara schnell ihren Irrtum fest. Denn Magnus mag zwar durchaus älter als Hugh sein, doch ist er lediglich ein illegitimer Spross des Alwyn. Ein Zustand, der Tara betrübt, denn ihr echter Verlobter, scheint ein eiskalter Psychopath zu sein, dem es Freude bereitet, sie schon vor dem Ehegelöbnis zu quälen. Tara möchte fliehen, doch ihr Fluchtversuch wird kurz darauf von Magnus vereitelt. Resigniert will Tara nun aufgeben und sich in ihr Schicksal fügen, doch dann überrascht sie Magnus, der ihr helfen möchte. Kann Tara ihm vertrauen?

Nachdem ich so begeistert war vom Vorgängerband der Reihe „Das Biest aus den Highlands“, war ich schon ganz begierig auf die Fortsetzung. In diesem Teil nun, findet der zweite, tot geglaubte Sohn des Kincaid Clans, die Frau fürs Leben, doch bis es so weit ist, müssen Magnus und Tara, ein sehr spannendes Abenteuer überstehen.

Und das hat es definitiv in sich, denn Hugh, Magnus Widersacher ist äußerst heimtückisch. Zudem glaubt Tara, dass er womöglich ihre ältere Schwester ermordet hat, weswegen sie später darauf besteht, auf Burnbryde Castle zu bleiben, bis sie die Wahrheit ans Licht gebracht hat. Zugegeben, Tara ist vielleicht eine Spur zu störrisch geraten und begreift leider nicht, in welcher Gefahr sie schwebt- dazu ist meine Toleranzschwelle, was törichte Romanheldinnen oder Helden angeht, nicht besonders hoch. Dennoch konnte ich diesen kleinen Kritikpunkt gut beim Lesen ausblenden, da die Story sich so spannend und flüssig lesen lässt und dazu reichlich historisches Flair verströmt.

Aber vor allem Magnus, der Romanheld, reißt Taras kleine Schwächen, mühelos wieder heraus, denn er hat all das, was ein interessanter Romanheld haben sollte. Er ist mutig, ehrlich und loyal und dazu äußerst charismatisch geraten.
Die Chemie zwischen Tara und Magnus stimmt ebenfalls und auch, wenn ich mir gewünscht hätte, dass Magnus mehr gemeinsame Romanpassagen mit seinem Bruder bekommen würde und man noch ein wenig mehr über den einstigen Zwist der Alwyns und Kincaids erfährt, fand ich diese Historical Romance sehr spannend, romantisch und atmosphärisch dicht geschrieben. Die sexy Liebesszenen, untermalen das Knistern zwischen Tara und Magnus auf perfekte Weise, dass hier Romancefans voll auf ihre Kosten kommen.

Kurz gefasst: Atmosphärisch dichter, zweiter Teil der Kincaid Reihe- spannend und romantisch zugleich! 4.5 von 5 Punkten.

Veröffentlicht am 20.06.2018

Wunderbarer, gefühlvoller Frauenroman mit Tiefgang, der von Freundschaft und Zusammenhalt und Selbstfindung erzählt. Aber Achtung! Es ist der 2. Teil einer Reihe!

Die alte Villa am Strand
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Maddie, Tochter Kyra und ihr kleiner Sohn Dustin, Deirdre und Tochter Avery und Nicole, machen sich auf nach Miami, denn dort soll, im Zuge einer Reality-TV Show, das Haus eines ehemaligen Hollywood-Comedypaares ...

Maddie, Tochter Kyra und ihr kleiner Sohn Dustin, Deirdre und Tochter Avery und Nicole, machen sich auf nach Miami, denn dort soll, im Zuge einer Reality-TV Show, das Haus eines ehemaligen Hollywood-Comedypaares renoviert werden. Für alle Frauen, ist dieses Engagement ein Rettungsanker, wenn jede von ihnen auch andere Ziele verfolgt.

Während Maddies Ehe mit Steve an einem seidenen Faden hängt, weil der immer noch nicht verwinden konnte, dass es Maddie vor kurzer Zeit allein gelang, den drohenden finanziellen Ruin abzuwenden, als er beruflich versagte, erhofft sich Kyra neue, spannende berufliche Möglichkeiten, da sie die Aufgabe hat, die Fortschritte auf Film zu bannen. Ihr, noch so kleiner Sohn Dustin, den Kyra mit einem berühmten Filmstar hat, soll eigentlich bei dem neuen Projekt ganz außen vor bleiben, doch der TV Sender hat ganz andere Pläne, was Kyra wutschnaubend feststellen muss. Leider müssen unterschriebene Verträge eingehalten werden. Und dann taucht auch noch Dustins Vater, zusammen mit seiner Ehefrau und Adoptivkindern in Miami auf. Kyra hat alle Hände voll zu tun, auch zwei hartnäckige, sensationslüsterne Kameramänner, die den Auftrag vom Sender bekommen haben, restlos alles zu filmen, lassen sie aus der Haut fahren.

Währenddessen steht Nicole, deren Bruder wegen unlauterer Finanzgeschäfte im Gefängnis sitzt, finanziell das Wasser bis zum Hals. Es hat sich leider in der High Society herumgesprochen, was ihr Bruder tat und so gerät auch sie in Ungnade. Sehr zu ihrem Verdruss, denn ihre Ehevermittlungsagentur steht daher kurz vor dem Aus.
Lediglich die neue TV Show, könnte ihren schlechten Ruf vergessen lassen, daher will Nicole alles daran setzen, dass die Show ein Hit wird. Dass sie in Miami ausgerechnet wieder auf einen ganz besonderen, sehr attraktiven US-Agenten trifft, der einst gegen ihren Bruder ermittelte, überrascht sie. Vor allem aber, dass ihr Herz in dessen Nähe plötzlich schneller schlägt.

Deirdre bemüht sich währenddessen immer noch um ein besseres Verhältnis zu ihrer Tochter Avery. Avery macht es Deirdre dabei nicht wirklich leicht, denn Deirdre verließ Avery und ihren Vater, als Avery noch ein Kind war. Aber immerhin gibt es mit Chase einen Mann in Averys Leben, der sich nicht so leicht abschütteln lässt.
Der Bewohner, des zu renovierenden Hauses, der neunzigjährige Witwer Max, freut sich über die Ankunft der Frauen. Seine größte Hoffnung ist es jedoch, den letzten Wunsch seiner verstorbenen Frau zu erfüllen. Einst wurde ihr gemeinsamer Sohn im Babyalter entführt und nie wieder aufgefunden. Max soll das Haus für seinen Sohn oder dessen Nachfahren renovieren lassen und hofft nun, nach so langer Zeit, vielleicht Neues in Erfahrung bringen zu können, mit Hilfe der Medien und der Frauen.

Ich gebe es zu, vor allem hat mich zunächst das wunderschöne und malerisch geratene Cover, des neuen Wendy Wax Romans, angesprochen. Nach dem Lesen des Klappentextes, wurde ich neugierig auf die Story, die ganz spannend klang.
Was ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste, war, dass es sich bei „Die alte Villa am Strand“, um den zweiten Teil einer bislang sechsteiligen Reihe handelte, in der sich mehrere, recht ungleiche Frauen zusammentun und zu Freundinnen werden.
Aber auch ohne Vorwissen, kam ich gut in die Geschichte hinein, da die Autorin alles Wissenswerte aus dem Vorgängerband „Ein Haus für den Sommer“, nebenher einstreute.

Ich mochte die Art des Erzählens sehr. Die Autorin bewies meiner Meinung nach dabei ein gutes Händchen für die richtige Dosis an emotionaler Tiefe. Zwar rühren die Geschichten der Frauen und des alten Max, den Leser an, doch driften sie zu keinem Zeitpunkt in schmalzige Gefilde ab. Gerade in Momenten, wenn Max sich an gute alte Zeiten mit seiner verstorbenen Frau erinnert oder sich mit dem quirligen Dustin anfreundet, Deirdre alle Register zieht, um ihre Tochter Avery endlich davon zu überzeugen, dass sie sie liebt, oder Nicole verzweifelt versucht, ihre Ehevermittlungsagentur zu retten, ist der Roman sehr stark und man mag ihn zwischenzeitlich gar nicht weglegen, weil das Schicksal der Figuren einen einfach so sehr berührt. Dabei ist „Die alte Villa am Strand“, eigentlich ein Unterhaltungsroman, der durchaus auch eine gewisse Leichtigkeit verströmt, dabei jedoch ausreichend Tiefe und facettenreich geratene Akteure zu bieten hat. Natürlich sollte man nicht denken, dass alle Handlungsfäden hinreichend aufgelöst werden, denn es handelt sich schließlich um eine Romanserie, von der bislang nur zwei von sechs Teilen ins Deutsche übersetzt wurden. Doch zumindest das Hausprojekt wird abgeschlossen und auch Max Story hinreichend aufgeklärt. Wer noch ein wenig abgeschreckt sein sollte, vom eigentlichen Plot; also dass die Romanheldinnen für eine Reality-TV-Show arbeiten, kann ganz beruhigt aufatmen. Es wird keinesfalls trashig, da die Romanpassagen, in denen es um das zu drehende TV-Format geht, recht limitiert wirken und eher im Hintergrund abgewickelt werden.
Einen kleinen Punktabzug meinerseits gibt es lediglich, weil ich fand, dass sich die Sache mit Kyra und ihrem Ex-Geliebten und Vater ihres Sohnes sehr in die Länge zog und dessen Frau einfach etwas "too much" war.

Kurz gefasst: Wunderbarer, gefühlvoller Frauenroman mit Tiefgang, der von Freundschaft und Zusammenhalt und Selbstfindung erzählt. Aber Achtung! Es ist der 2. Teil einer Reihe!

1. Teil: Ein Haus für den Sommer
2. Teil: Die alte Villa am Strand
3. Teil: The House on Mermaid Point
4. Teil: Sunshine Beach
5. Teil: One Good Thing
6. Teil: Best Beach Ever

Veröffentlicht am 01.06.2018

Mord in Slaughterford: Katherine Webb überrascht mit einem ausgeklügelten Krimiplot- trotz etwas zähem Einstieg, lohnt es sich dranzubleiben. Süffiger historischer Cosy- Krimi.

Die Frauen am Fluss
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Die junge Irene, Tochter aus gutem Hause und frischgebackene Mrs. Hadleigh, hat anfangs keinen leichten Stand in ihrer neuen Heimat. Im beschaulichen Slaughterford, führen die Dörfler ein recht einsames ...

Die junge Irene, Tochter aus gutem Hause und frischgebackene Mrs. Hadleigh, hat anfangs keinen leichten Stand in ihrer neuen Heimat. Im beschaulichen Slaughterford, führen die Dörfler ein recht einsames Leben, das von harter Arbeit geprägt ist. Irene, die Londonerin, wird misstrauisch beäugt, vor allem von der Tante, ihres Gatten Alistair, Nancy. Nancy ist eine harte Frau und glaubt, dass Irene nicht gut genug für ihren Neffen ist. Vor allem, weil sich um Irene, kurz vor ihrer Eheschließung ein brisanter Skandal rankte. Irene verliebte sich einst in den Mann ihrer Freundin; eine unglückliche Liebe. Umso dankbarer ist Irene ihrem Mann, dass er, obwohl er von diesem Skandal und Irenes Liebeskummer wusste, dennoch um ihre Hand anhielt. Und das, obwohl er wusste, dass Irene zu diesem Zeitpunkt noch nicht in der Lage war, ihn zu lieben.

Im Gegensatz zu Irene, die in Slaughterford erst noch lernen muss, sich heimisch zu fühlen, ist die sechzehnjährige Pferdepflegerin auf dem Gut, von allen nur kurz „Pudding“ genannt, weil sie bereits als Kind sehr rundliche Formen besaß, eine Einheimische, die sich wohl in ihrer Haut fühlt und das dörfliche Leben sehr mag.
Eigentlich haben Irene und Pudding so gar nichts gemeinsam, doch dann wird Alistair ermordet aufgefunden und ausgerechnet Puddings Bruder, ein Kriegsversehrter, der immer noch mit posttraumatischen Belastungsstörungen zu kämpfen hat, wird als Täter verhaftet. Pudding, die ihren sanftmütigen Bruder über alles liebt, kann nicht glauben, dass er zum Mörder wurde, dazu sind Alistairs tödliche Verletzungen dermaßen erschreckend, dass das ganze Dorf geschockt ist, von der Brutalität des Täters.
Irene und Pudding beginnen damit, sich auszutauschen und Fragen im Dorf zu stellen, was einige Bewohner von Slaughterford beunruhigt. Ausgerechnet ein altes Buch, das Pudding, eine begeisterte Leserin von Gruselgeschichten und unaufgeklärten Mordfällen, in die Hände fällt, wird ihnen die richtige Spur weisen, wenn sie denn den Wettlauf gegen die Zeit gewinnen können, da Puddings Bruder bald angeklagt und hingerichtet werden soll….

Und dann ist da noch ein Liebespaar, die stumme Clemmie, die sich ausgerechnet in einen jungen Mann verliebt, der unpassender nicht sein könnte. Beide versuchen, ihre Liebe füreinander vor den Dörflern geheim zu halten, doch dann wird Clemmie schwanger…

Ich liebe schon seit langem Katherine Webbs historische Romane, die zumeist sehr abenteuerlich, mysteriös und spannend geschrieben sind und habe mich daher sehr auf das Lesen ihres aktuellen Romans „Die Frauen am Fluss“, gefreut. Diesmal entführt die Autorin ihre Leser in ländliche Idylle und ich muss zugeben, dass ich mich anfangs sehr schwer damit getan habe, die Geschichte mit der nötigen Begeisterung zu verfolgen, da sich die ersten 150 Seiten doch recht langatmig anließen. Viele Figuren wurden vorgestellt und dazu beschrieb Katherine Webb den Alltag in Slaughterford dermaßen akribisch, dass die Handlung zunächst etwas auf der Stelle trat.

Als ich schon enttäuscht eine Lesepause machen wollte, wendete sich das Blatt jedoch. Ab dem Moment, als Irenes Ehemann ermordet aufgefunden wurde, zog die Autorin dermaßen heftig an der Spannungsschraube, dass ich nur verwundert die Augen reiben konnte. Dass die Autorin einen sehr bildhaften Schreibstil besitzt, wusste ich bereits, dass sie dazu aber einen dermaßen ausgeklügelten Krimiplot aus dem Hut zaubern würde, hätte ich nicht vermutet. Ich möchte nicht spoilern, doch einen Tipp habe ich für alle Neugierigen. Man sollte wirklich alle Romanpassagen aufmerksam lesen, damit man vielleicht etwas eher als Irene und Pudding, den vollen Durchblick erhält. Ich war von dem überraschenden Ende und besagtem Schachzug der Autorin wirklich sehr angetan und konnte ihr daher die ersten zähen 150 Seiten schnell wieder verzeihen.

Dazu mochte ich Pudding sehr, die eine sehr offene, liebenswerte und zupackende Romanfigur war und die, obwohl ihre Familie dermaßen vom Schicksal gebeutelt wurde, nie aufgab. Die sehr zurückhaltende Irene, entwickelte sich dagegen erst nach und nach. Ihre Selbstfindung fand ich allerdings ebenso stark und plausibel geschildert.
Trotz des zähen Einstiegs, möchte ich nicht weniger als 4.5 von 5 Punkten vergeben, da die Story sich so rasant ins Positive entwickelte und es die Autorin einfach versteht, ihre Leser ans Buch zu fesseln mit interessanten und mysteriösen Geschichten.

Kurz gefasst: Mord in Slaughterford: Katherine Webb überrascht mit einem ausgeklügelten Krimiplot- trotz etwas zähem Einstieg, lohnt es sich dranzubleiben. Süffiger historischer Cosy- Krimi.

Veröffentlicht am 26.05.2018

Ros Selbstfindung in den mondänen Hamptons- wunderschöner Unterhaltungsroman und Urlaubschmöker, der aber die nötige Ernsthaftigkeit mitbringt…

Ein Sommer in den Hamptons
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Die Britin Rowena, kurz Ro genannt, liebt ihren Freund Matt abgöttisch. Sie sind allerdings auch schon sehr lange zusammen. Mit ein Grund, wieso Matt praktisch von heute auf morgen beschließt, sich ein ...

Die Britin Rowena, kurz Ro genannt, liebt ihren Freund Matt abgöttisch. Sie sind allerdings auch schon sehr lange zusammen. Mit ein Grund, wieso Matt praktisch von heute auf morgen beschließt, sich ein halbes Jahr zu erbeten, in dem er auf eigene Faust durch die Weltgeschichte reisen möchte. Ein halbes Jahr Beziehungsauszeit, erscheint Ro zunächst als nicht ertragbar. Sie ist traurig und verletzt; dachte bislang immer, Matt wäre genauso glücklich, wie sie in ihrer Beziehung. Obwohl er das auch beteuert, lässt sein Verhalten sie verzweifeln. Eine Schicksalsbegegnung verschafft ihr dann jedoch das große Los, in Sachen Karriere. Ausgerechnet sie erhält die Chance auf ein Zimmer, in einem Haus in den Hamptons für die Sommermonate. Die Fotografin erhofft sich hier eine reiche Klientel.

Doch kaum angekommen, gerät sie bereits mit einem aufgebrachten Vater zweier Kinder aneinander. Zwar hat Ro die Kids heimlich fotografiert, was nicht rechtens war, doch findet sie das überschäumende Verhalten des Vaters viel zu überzogen und plant, ihm in Zukunft möglichst aus dem Wege zu gehen. Doch das ist leichter gesagt, als getan, denn überall scheinen sich die Wege von Ro und Ted zu kreuzen. Und schließlich macht er ihr einen Vorschlag. Sie darf das Bild seiner Kinder behalten und verwenden, wenn sie dafür einen Auftrag für ihn annimmt. Ro sagt zu und schon bald überreicht ihr Ted Videobänder, die eine ganz besondere Liebesgeschichte erzählen. Ro ist gerührt, aber auch neugierig. Denn wo ist Marina, Teds Frau und Mutter seiner beiden Kinder hin?
Ro findet in den Hamptons schnell neue Freunde. Zum einen direkt in ihrer WG; dort wachsen ihr besonders Hump, Bobbi und Greg ans Herz, doch auch die ältere Dame aus der Nachbarschaft, Florence, die sich für den Schutz der Hamptons einsetzt, wird Ro eine wichtige Vertraute. Als Florence dann von einem Unbekannten erpresst wird, will Ro ihr unbedingt helfen….

Ich habe mittlerweile schon einige Romane von Karen Swan gelesen, weil ich ihren Schreibstil sehr mag. Dazu mögen die Romane der Autorin zwar zur leichten Lektüre gehören, doch haftet ihnen dennoch die nötige Ernsthaftigkeit an, die die Geschichten so besonders machen. Diesmal erzählt Karen Swan die Geschichte von Fremden, die schließlich zu Freunden werden. Eines möchte ich allerdings vorweg sagen: Leser die sich lediglich eine tolle Liebesgeschichte erhoffen, könnten enttäuscht sein, denn es ist eben nicht nur die Story über Ro und Ted, selbst wenn Ro die Akteurin sein mag, die am meisten im Fokus steht. Auch Humps, Bobbis, Florences und Gregs Werdegang wird angerissen und so fand ich, und das ist auch mein einziger Kritikpunkt, dass die Liebesgeschichte zwischen Ro und Ted einfach zu kurz kam, weil so viel anderes in dem Roman, ebenfalls thematisiert wurde. Nicht, dass ihr mich falsch versteht. Ich mochte „Ein Sommer in den Hamptons“, sehr, genauso wie ich Ro und ihre Freunde schnell in mein Leserherz geschlossen habe, doch ich fand, Ro und Ted, oder auch Ro und Teds Kinder, hätten einfach viel mehr gemeinsame Romanpassagen bekommen müssen.
Wunderschön fand ich die Beschreibungen von Teds Filmaufnahmen, die Ro sich ansieht; beim Lesen habe ich tatsächlich ein paar Tränchen verdrücken müssen und das tolle sommerliche Flair in den Hamptons, konnte die Autorin genauso gut vermitteln, wie auch die Schrullen der Reichen und Schönen dort.
Während sich die erste Hälfte des Romans mit dem Kennenlernen der Freunde beschäftigt, widmet sich der zweite Teil dann Ros Selbstfindung. Dazu lernen Ros Freunde interessante Menschen kennen und lieben und plötzlich geschieht auch noch ein Mord, der für gewisse Spannungsmomente sorgt.
Wer bislang noch nichts von Karen Swan gelesen haben sollte, aber Romane mag, die beispielsweise im Stile einer Susan Elizabeth Phillips geschrieben sind, sollte hier ruhig mal einen Blick ins Buch riskieren. Es lohnt sich! Und wer noch auf der Suche nach einem schönen Urlaubsschmöker sein sollte, kann hier ebenso beruhigt zugreifen.

Fazit: Ros Selbstfindung in den mondänen Hamptons- wunderschöner Unterhaltungsroman und Urlaubschmöker, der aber die nötige Ernsthaftigkeit mitbringt…




Veröffentlicht am 23.05.2018

Ein leichter, beschwingter und humorvoller Wohlfühl-Historical!

Lord Stonevilles Geheimnis
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Die Amerikanerin Maria Butterfield und Tochter des Inhabers von „New Bedford Ships“ befindet sich zusammen mit ihrem naiven Cousin Freddy in London, um dort nach ihrem Verlobten Nathan zu suchen, der spurlos ...

Die Amerikanerin Maria Butterfield und Tochter des Inhabers von „New Bedford Ships“ befindet sich zusammen mit ihrem naiven Cousin Freddy in London, um dort nach ihrem Verlobten Nathan zu suchen, der spurlos verschwunden ist. Eine Spur führt sie zu einem Bordell und schließlich zum Sekretär des Marquess von Stoneville, Oliver Sharpe, der im Besitz von Nathans Aktenmappe aus Leder ist - ein Geschenk von Maria an ihren Verlobten. Nach einem Handgemenge in dem auch Freddys Schwert verwickelt ist, nötigt Oliver Maria zu einer recht seltsam anmutenden Tat. Sie soll im Gegenzug dazu, dass er ihren Cousin nicht für seinen Angriff ins Gefängnis stecken lässt eine Zeitlang Olivers Verlobte spielen. Maria bleibt kein anderer Ausweg und so reisen Oliver, Freddy und sie umgehend zum Anwesen seiner Familie.

Halstead Hall ist ein imposanter Bau, doch seltsamerweise scheint sich Oliver nicht unbedingt wohl dort zu fühlen. Marias Ankunft auf Halstead Hall gestaltet sich als äußerst schwierig. Ungläubig beäugt Großmutter Hetty, die ihren ältesten Enkel und seine Geschwister umgehend unter die Haube bringen möchte Olivers Verlobte und ahnt zugleich, dass Oliver ihr mit seiner Wahl eine Falle stellen will. Doch die gewitzte Großmutter ist ebenfalls nicht auf den Kopf gefallen und so kommt es, dass sich Oliver plötzlich nicht nur mit einer unkonventionellen aber liebeswerten Verlobten herumschlagen muss, die selbst seine Geschwister schnell ins Herz geschlossen haben, sondern auch das erste Mal zärtliche Gefühle für eine Frau entwickelt. Doch Oliver weigert sich zunächst vehement diese Gefühle zuzulassen und spielt Maria weiterhin den leichtfertigen Lebemann vor; Dunkle Familiengeheimnisse, die unter keinen Umständen ans Tageslicht kommen dürfen, lassen Oliver zögern, nochmals einer Frau zu vertrauen und der Liebe eine Chance zu geben. Zudem ist Maria bereits mit Nathan verlobt. Wird es dennoch ein Happy End für Oliver und Maria geben?

Als langjährige Leserin von historischen Liebesromanen war mir die Autorin Sabrina Jeffries bereits ein Begriff. Vor einigen Jahren erschienen einige Historical Romances in Deutschland unter ihrem Pseudonym Deborah Martin, die ich sehr mochte. „Lord Stonevilles Geheimnis“ ist nun der erste Teil der „Hellions of Halstead Hall“ Serie und erzählt die Geschichte des ältesten Sohns und Titelträgers, Oliver. Der Grundgedanke für diese Serie ist, dass Hetty, die gewitzte alte Großmutter, ihre Enkel und Enkelinnen unter die Haube bringen möchte, die schon längst das heiratsfähige Alter erreicht haben, aber aufgrund ihres berüchtigten, unkonventionellen Verhaltens und den Gerüchten über ein tragisches Familiendrama das sich vor vielen Jahren abspielte, in der Gesellschaft als nicht standesgemäß gelten. Besonders Oliver hatte viele Jahre unter dem bösartigen Klatsch und Tratsch zu leiden- es wird gemunkelt er selbst hätte seinen Vater und seine Mutter in einer Jagdhütte getötet, um endlich in den Genuss des Erbes zu kommen.

Als er Maria trifft, will er eigentlich nur die Pläne seiner Großmutter durchkreuzen, denn er weiß genau, dass sie Maria, eine bürgerliche und erzkatholische Amerikanerin nicht unbedingt als potentielle Ehekandidatin für ihn auswählen würde. Doch irgendwie geraten Olivers Pläne völlig aus dem Ruder und dann verteidigt Maria ihn auch noch vor Menschen, die glauben, dass er etwas mit dem Tod seiner Eltern zu tun hat. Ab diesem Zeitpunkt schleicht sich Maria immer mehr in sein Herz und ich fand es wunderschön, wie die Autorin diese Szenen schildert. Der Unterton dieses Romans ist jedoch wie gewohnt von der Autorin, durchaus leicht, humorvoll und beschwingt. Neben der romantischen und warmherzigen Love Story fand ich auch das Miteinander zwischen Olivers Geschwistern sehr amüsant und hatte mit „Lord Stonevilles Geheimnis“ viel Lesespaß! Wer Lisa Kleypas „Mauerblümchen-Reihe“ mochte oder Jillian Hunters „Boscastle-Serie“ wird sicherlich auch an Sabrina Jeffries neuer Reihe viel Freude haben.

Der Held des Romans gibt nach außen hin den unnahbaren Lebemann, der immer einen frechen Spruch auf Lager hat, doch da man als Leser bereits sehr früh Einblicke in seine Gefühls und Gedankenwelt erhält, weiß man praktisch von Beginn an, dass alles nur Fassade bei ihm ist und er im Grunde seines Herzens ein unsicherer, einsamer Mann ist, der das Herz auf dem rechten Fleck trägt. Maria ist eine Heldin, wie ich sie mag - sie ist nicht auf den Mund gefallen, trifft ihre eigenen Entscheidungen und lässt sich nicht von anderen unterbuttern. Bis sie auf Oliver trifft, der sie mit seinen ständigen Frechheiten immer wieder aus der Reserve lockt, dem sie aber trotzdem nicht lange widerstehen kann.
Die Chemie zwischen dem Heldenpaar stimmt, die Liebesgeschichte zwischen beiden wurde romantisch dargebracht und macht diesen Roman zu einem echten Wohlfühl-Historical!

Kurz gefasst: Ein leichter, beschwingter und humorvoller Wohlfühl-Historical!