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Veröffentlicht am 24.05.2018

Terror durch gefährliche Krankheitserreger ...

Projekt Goliath
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"Projekt Goliath" ist der Debüt-Thriller von Matthias Bürgel. Dabei greift der Autor das Thema IS-Terror in Verbindung mit Pandemie auf. Die kurzen Kapitel werden dabei durch die jeweiligen Handlungsorte ...

"Projekt Goliath" ist der Debüt-Thriller von Matthias Bürgel. Dabei greift der Autor das Thema IS-Terror in Verbindung mit Pandemie auf. Die kurzen Kapitel werden dabei durch die jeweiligen Handlungsorte bestimmt. Im Fokus steht der hochbegabte Forscher Patrick Sprenger, der an einer europäischen Institution an Impfstoffen gegen Ebola forscht. Doch auf genau diesen brisanten Erreger haben es die Terroristen abgesehen und durch die Entführung der Tochter von Sprenger haben sie den Forscher in der Hand. Daraus entwickelt sich für den Leser ein spannungsgeladener Thriller, der durchaus auch so in der Realität sich abspielen könnte. Der Wechsel der jeweiligen Handlungsstränge stört durch die kurzen Kapitel überhaupt nicht, im Gegenteil der Leser hat dadurch die Übersicht was wo zur gleichen Zeit geschieht. Die Geschichte nimmt schnell an Fahrt auf und die Spannung bleibt konstant bis zum Ende erhalten. Das hat mir gut gefallen und machte es mir schwer, das Buch auch mal zur Seite zu legen. Zu sehr wollte ich als Leser wissen wie es weitergeht. "Projekt Goliath" ist für mich ein sehr gelungenes und actionreiches Thrillerdebüt, das ich mir auch jederzeit verfilmt vorstellen könnte. Ich bin gespannt auf weitere Bücher von Matthias Bürgel.

Veröffentlicht am 17.05.2018

Was macht Menschen zu Mördern?

Killerinstinkt
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Stephan Harbort ist Kriminalhauptkommissar und führender Serienmordexperte in Deutschland. In "Killerinstinkt" versammelt er sieben Fälle des Phänomen "Serienmord". Dabei beschäftigt ihn vor allem die ...

Stephan Harbort ist Kriminalhauptkommissar und führender Serienmordexperte in Deutschland. In "Killerinstinkt" versammelt er sieben Fälle des Phänomen "Serienmord". Dabei beschäftigt ihn vor allem die Frage was Menschen zu Mördern werden lässt. Neben der Recherche zu den Fällen in der Landesbibliothek und den Gerichtsakten sucht er vor allem den Kontakt zu Angehörigen der Opfer und den Tätern. Dabei gelingt es ihm immer wieder einen oder auch mehrere Gesprächstermine im Abstand der Jahre zu erhalten und dadurch auch Entwicklungen bei den Tätern in Haft zu sehen. Durch den geschickten Wechsel und die Einbeziehung von Täter- und Opferperspektiven wird dieses Buch zu einer spannenden Lektüre. Teilweise geht es einem schon unter die Haut, den es beruht alles auf realen Fällen und keiner Fiktion. Bei den Fällen handelt es sich in diesem Buch ausschließlich um männliche Serientäter. Bei den Motiven kristallisiert sich dabei Macht, Sexualität und Gewalt heraus. Damit eigentlich klassische Motive, die man bei männlichen Tätern häufig beobachtet. Die sachliche Aufarbeitung der Fälle ist dabei sehr gut gelungen. Nicht sensationslüstern wie so manches Revolverblatt, sondern klar dargestellt wie so mancher Täter eiskalt agierte und ohne die Verbrechen zu beschönigen teilweise auch Opfer seiner eigenen Welt wurde.

Veröffentlicht am 28.04.2018

Der Kreis der Geraldines schließt sich ...

Die fremde Prinzessin
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"Die fremde Prinzessin" ist der vierte und zugleich letzte Band der Geschichte der Geraldines von Sabrina Qunaj. Auch diesmal zeichnet die Autorin den Werdegang einer starken Frau in den Fehden zwischen ...

"Die fremde Prinzessin" ist der vierte und zugleich letzte Band der Geschichte der Geraldines von Sabrina Qunaj. Auch diesmal zeichnet die Autorin den Werdegang einer starken Frau in den Fehden zwischen Normannen, Engländern, Walisern und Iren. Doch ist Basilia diesmal nicht vom Geschlecht der Geraldines, sondern die Bastardstochter von Richard de Clare, genannt Strongbow. Schon als Kind lernt sie dessen Gefolgsmann Raymond le Gros kennen, der ein Ritter aus dem Hause der Geraldines ist und Enkel von Nefta ferch Rhys und Gerald de Winsor ist, die wir aus den Vorgängerbänden kennen. Schon früh muss Basilia ihre Heimat verlassen. Erst als ihre Mutter eine Ehe mit Gildas dem Schafhirten eingeht und dann ein zweites Mal als ihr Vater Strongbow sie nach Irland holt. Dort hat dieser inzwischen die irische Prinzessin Aoife geheiratet, die nur unwesentlich älter als Basilia ist. Zwischen den beiden jungen Frauen entsteht ein tiefes Band der Freundschaft. Schwierige Zeiten stehen für die junge Prinzessin an, als sie aus politischen Gründen von ihrem Vater zwangsverheiratet wird, ihr Herz aber seit Kindheit an Richard le Gros hängt. Und immer wieder muss sie gemeinsam mit Aoife das fragile Gerüst am gemeinsamen Hof gegen Intrigen zusammenhalten, während Strongbold und le Gros ständig zu weiteren Kriegszügen müssen, um gegen den irischen Hockkönig zu bestehen. Auch in diesem letzten Band hat Sabrina Qunaj wieder eine Frau herausgehoben, über die in den Geschichtsbüchern nur wenig erzählt wird. Bekannt ist aber, das Richard le Gros als einer der fähigsten Heerführer der englischen Streitkräfte in Irland galt. Die Liebe beider zieht sich durch diesen Roman und dabei eingebettet die damaligen Geschehnisse zur Zeit Henry I. und der englischen Invasion Irlands. Für mich war dieser Band eine kleine Zeitreise. Denn erst letztes Jahr hatte ich viele dieser Orte in meinem Irlandurlaub besucht und mit diesem Buch wurde vieles wieder lebendige Geschichte. Auch wenn diesmal der Haupthandlungsort nicht in Wales spielt, ist der Autorin wieder eine gute Mischung aus Historie und Fiktion gelungen. Obwohl ich als Leser nicht der große Freund von Liebesgeschichten bin, eher epochaler Schlachten, fand ich es eine gute Mischung aus Zwischenmenschlichem der Personen, sowie Kampf und politischer Intrigen. Für mich ist dieser Band ein gelungener Abschluss für rund 100 Jahre Geschichte der Geraldines und auch im vierten und letzten Band eine klare Leseempfehlung. Das Buch lässt sich unabhängig lesen, aber ich empfehle trotzdem für die Zusammenhänge die Bände in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Das erleichtert dem Leser das Verständnis für die historischen Personen und Verbindungen.

Veröffentlicht am 24.04.2018

Die Verteidigung des Reinheitsgebot

Hopfenkiller
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"Hopfenkiller" ist der vierte Band aus der Sanktus-Reihe von Andreas Schröfl. Eigentlich will sich der Sanktus ja nach den dramatischen Ereignissen im letzten Band ausschließlich nur noch ums Bierbrauen ...

"Hopfenkiller" ist der vierte Band aus der Sanktus-Reihe von Andreas Schröfl. Eigentlich will sich der Sanktus ja nach den dramatischen Ereignissen im letzten Band ausschließlich nur noch ums Bierbrauen und um seine kleine Familie kümmern. Aber als es erst um die Ehre und Reinheitsgebot seines geliebten Hopfengetränkes und dann auch noch um Morde an Brauereibesitzern geht, kommen in ihm seine detektivischen Fähigkeiten auf. Aber wie seiner geliebten Kathi beibringen, die alles andere als begeistert ist davon. Als dann auch noch der Kommissar Bichlmaier auf die Kathi einwirkt, ist der Sanktus wieder voll im Geschehen. Aber dann nimmt alles eine gefährliche Wendung für ihn. Gespannt wartete ich schon auf diesen neuen Band der Serie, denn der Sanktus ist mir in den Vorgängerbänden schon an's Herz gewachsen. Diese Krimireihe besticht nicht durch Mord und Totschlag, sondern durch die Charaktere und den Humor. Für mich als Münchner ist das Lesen des Buches auch immer gleich eine gedankliche Reise durch meine Heimatstadt. Denn wenn der Sanktus zum Beispiel mit dem Drengler und seinem Porsche durch München rast, dann kann ich mir das bestens vorstellen und biege mich vor Lachen. Genau diese überspitzte, aber liebevolle Gestaltung dieser ganzen Charaktere machen für mich diese Reihe einfach gut. Auch in diesem vierten Band zeichnet genau dies das Lesevergnügen aus: Dialektischer Wortwitz gepaart mit Münchner Charme. Und wenn diesmal der Kriminalfall für mich nicht ganz an den letzten Band heranreicht, ist "Hopfenkiller" trotzdem wieder ein gelungener Band aus dieser Reihe und ich freue mich schon auf ein Wiedersehen mit Sanktus und seinen Freunden. Wer humorige München-Krimis mag, dem kann ich diese Reihe nur empfehlen.

Veröffentlicht am 13.04.2018

Wettermanipulationen, eingesetzt als Terrorwaffe ...

Sturm
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"Sturm" ist der zweite Thriller von Uwe Laub. Schon vor einigen Jahren konnte mich der Autor mit seinem Erstlingswerk "Blow Out" überzogen und ich war daher sehr gespannt auf dieses neue Buch. Und es beginnt ...

"Sturm" ist der zweite Thriller von Uwe Laub. Schon vor einigen Jahren konnte mich der Autor mit seinem Erstlingswerk "Blow Out" überzogen und ich war daher sehr gespannt auf dieses neue Buch. Und es beginnt gleich furios. Überall verteilt auf der Welt ereignen sich extreme Wetterphänomene von Wirbelstürmen bis Dürre und Überschwemmungen. Dabei erlebt Laura Wagner und ihr Sohn Robin einen Hagelsturm, bei dem der Junge verletzt wird und ins Krankenhaus muss. Laura wird am nächsten Tag auf ihrem Arbeitsweg zu einer Hochtechnologiefirma zusätzlich von einem Schneesturm überrascht. Daniel Bender, ein Meteorologe, greift sie auf und hilft ihr unbeschadet zur Firma zu kommen. Denn er und sein Kollege wollen ebenfalls zu Lauras Firma um mit deren Chef ein Gespräch zu führen. Doch dieser ist bereits ermordet und hinterlässt Laura einen mysteriösen USB-Stick mit Virusdaten zu einem Drohnenprogramm. Anscheinend war er in gefährliche Machenschaften um diese Wetterphänomene verwickelt. Und so nimmt die Geschichte ihren Lauf. Uwe Laub ist mit diesem Buch wieder ein sehr spannender Thriller gelungen, der mich von der ersten Seite in seinen Bann zog und bis zum Ende fesselte. Diese Mischung aus Polit-, Wirtschaft- und Wissenschaftsthriller rund um Laura und Daniel ist hochspannend und extrem realistisch dargestellt. Der Autor hat mehrere Jahre Recherchearbeit für dieses Thema geleistet und das merkt man als Leser deutlich dem Buch an. Wettermanipulationen werden schon seit vielen Jahren in der Realität getätigt, z.B. die Hagelflieger oder die Olympischen Spiele von Peking. Wen dieses Thema näher interessiert, dem kann ich nur die Hintergrundinformationen dazu auf der Homepage des Autors empfehlen. Ich sage nur: Hochinteressant. Zusammenfassend ist "Sturm" für mich bisher mein persönliches Lesehighlight in 2018 und ich bin sehr gespannt über weitere Buchprojekte von Uwe Laub in der Zukunft.