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Veröffentlicht am 28.05.2018

Licht und Schatten einer Liebe

Victorian Rebels - Mein schwarzes Herz
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Farah MacKenzies Herz zerbrach früh an ihrer ersten großen Liebe zu Dougan. Nach fast 20 Jahren denkt sie immer noch an ihn zurück, als sie vom berüchtigten Dorian Blackwell entführt und in die Highlands ...

Farah MacKenzies Herz zerbrach früh an ihrer ersten großen Liebe zu Dougan. Nach fast 20 Jahren denkt sie immer noch an ihn zurück, als sie vom berüchtigten Dorian Blackwell entführt und in die Highlands verschleppt wird. Angeblich nur auf ihren Schutz bedacht, muss Farah bald erkennen, dass Dorian mehr mit ihrer Vergangenheit zu tun hat und ihr Herz erneut in Gefahr gerät zu zerbrechen.

Ab und an lese ich sehr gerne eine historische Liebesgeschichte und war gespannt, welche Variante uns die Autorin hier präsentieren würde.
Das erste recht ausschweifende Kapitel erzählt von Farahs und Dougans Kennenlernen in einem Waisenhaus. Nur einander habend, entsteht zwischen beiden eine enge Bindung, die sie sogar mit einem Eheschwur krönen. Ein Verbrechen bringt sie schließlich auseinander. Jahre später erfährt Farah von Dougans Tod.

18 Jahre später setzt schließlich der Hauptteil der Handlung ein. Diese findet 1874 in London statt. Farah arbeitet als Sekretärin für Scottland Yard als sie in einem Vernehmungsraum den berüchtigten Verbrecher Dorian Blackwell kennenlernt.

Dorian ist schlau, gefährlich und den Ermittlern immer eine Spur voraus. Getrieben vom allmächtigen Rachegedanken entledigt er sich seiner Feinde in der Londoner Unterwelt und im Rechtssystem.

Schnell wird klar, dass Dorian und Dougan eine gemeinsame Vergangenheit und vielleicht noch mehr verband. Dorian ist ein sehr düsterer Charakter, der sehr viel erleiden musste. Dies strahlt er auch in der Gegenwart aus. Niemand darf ihn berühren und schon gar nicht Farah. Doch beide treffen ein brisantes Abkommen miteinander.

Ich liebe beide Protagonisten. Ich war überrascht von Dorians Fisternis. Überhaupt ist die Geschichte sehr düster, doch das gefiel mir, da sie der Handlung sehr viel Tiefe verlieh. Dorian verhält sich nicht immer wie ein Gentleman, doch das machte ihn umso interessanter.
Das Licht der Geschichte ist Farah. Sie ist eine sehr patente, liebenswerte und kluge Protagonistin. Zu Dorian ergibt sie einen tollen Kontrast. Zwischen ihnen stimmte die Chemie so sehr, dass sie mir Herzklopfen bereitete.

Diese etwas andere Liebesgeschichte mit einem Geheimnis, dass ich bereits erahnt und herbeigesehnt hatte, wird schließlich noch mit liebenswerten Nebenfiguren und ein paar spannenden Elementen abgerundet.

Für September und Februar sind die Teile 2 und 3 bereits angekündigt. Ich hoffe sehr, dass sich die Victorian Rebels gut verkaufen werden, denn Kerrigan Byrne hat mit ihrem Historical ein ziemlich gutes und unterhaltsames Buch abgeliefert, das mit seinen kontrastreichen Figuren stark bei mir punkten konnte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Figuren
  • Gefühl
  • Handlung
Veröffentlicht am 14.04.2018

1 Dorf, 2 Geschichten und 3 Todesfälle

Die Morde von Pye Hall
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Susan Ryeland, Lektorin eines englischen Verlags, hat den siebten Teil einer Erfolgskrimireihe auf dem Schreibtisch. Beim Arbeiten muss sie allerdings feststellen, dass das Manuskript unvollständig ist ...

Susan Ryeland, Lektorin eines englischen Verlags, hat den siebten Teil einer Erfolgskrimireihe auf dem Schreibtisch. Beim Arbeiten muss sie allerdings feststellen, dass das Manuskript unvollständig ist und dessen Autor auf tragische Weise ums Leben kam. Nun gilt es nicht nur die Morde von Pye Hall aufzuklären, sondern auch herauszufinden, wie deren Autor ums Leben kam.

Ich lese so selten Krimis, wenn doch muss mich der Klappentext einfach gebannt haben. Hier fiel mir direkt der außergewöhnliche Ansatz des Buches auf. Denn "Die Morde von Pye Hall" sind eine Geschichte innerhalb einer Geschichte.
Im ersten Kapitel machen wir es uns mit Susan gemütlich, als sie das Manuskript zu lesen beginnt. Gemeinsam tauchen wir ein in ein englisches Dorf in den 50er Jahren. Dort kommt eine Haushälterin bei der Arbeit ums Leben und ein paar Tage später wird ihr Arbeitgeber brutal ermordet aufgefunden. Privatdetektiv Atticus Pünd soll in einem Dorf voller Verdächtiger herausfinden, wer für die Morde von Pye Hall verantwortlich ist.

Ich wurde direkt in die Kriminalfälle hineingesogen. Es war alles so wunderbar englisch, das kleine Dörfchen, die Leute und auch die Art der Ermittlung. Mir gefiel das Setting so gut und ich liebte es zusammen mit Atticus Pünd zu ermitteln. Dabei vergass ich immer wieder, dass ich ja eigentlich durch Susans Augen ein Manuskript las.

Nach 300 Seiten kam dann der Break. Wir springen zurück in die "Realität", wo Susan sich mit der Unvollständigkeit des Buches konfrontiert sieht. Dessen Autor Allan Conway soll Selbstmord begangen haben und Lektorin Susan macht sich auf die Suche nach den letzten Seiten. Dabei stellt sie fest, dass irgendwas an Conways Tod nicht stimmen kann.
Ich hatte ein wenig befürchtet im zweiten Handlungsstrang des Romans in ein Loch zu fallen, doch auch dieser Part war sehr spannend und fesselnd erzählt. Ich konnte mir zwar recht früh denken, wer der Mörder war, dennoch tat dies meinem intensiven Leseerlebnis keinen Abbruch.

Wie am Ende auch die Morde von Pye Hall aufgeklärt wurden, war sehr clever gemacht. Überhaupt ist dieser Roman so außergewöhnlich. Er ist grandios und intelligent erzählt, geizt nicht mit atmosphärischen Beschreibungen und authentischen Charakteren. Und auch die Idee eines Romans innerhalb eines Romans konnte mich absolut begeistern.

Ich habe zuvor noch kein Buch von Anthony Horowitz gelesen, aber er versteht sein Handwerk absolut. Für mich waren "Die Morde von Pye Hall" ein Highlight, an das ich noch gerne zurückdenken werde.

Veröffentlicht am 04.01.2018

Was für ein furioses Finale!

Bourbon Lies
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Der Vater ermordet und die Bourbon-Dynastie dem Abgrund nahe - Die Bradfords machen schwere Zeiten durch und können sich ohne fremde Hilfe nicht aus dem Schlamassel befreien. Doch Lane, Max und Gin wollen ...

Der Vater ermordet und die Bourbon-Dynastie dem Abgrund nahe - Die Bradfords machen schwere Zeiten durch und können sich ohne fremde Hilfe nicht aus dem Schlamassel befreien. Doch Lane, Max und Gin wollen nicht glauben, dass ihr Bruder Edward das Familienoberhaupt umbrachte. Werden sie den wahren Täter stellen und das Unternehmen aus der Misere holen können?

Puh, was für ein Finale! Ich habe es heute morgen ausgelesen und bin immernoch hin und weg! Inhaltlich will und kann ich nicht viel schreiben, damit niemand gespoilert wird.

Ich fand es sehr beeindruckend, wie gut J.R.Ward die Fäden aus den vorherigen beiden Bänden zusammenfügte und auch kleinen Details eine wichtige Rolle beimaß. Mir machte es riesig Spaß mitzuraten, wer für den Tod von William Baldwine verantwortlich war. Mit der Auflösung hatte ich nicht gerechnet und sie überzeugt mich auch nicht 100%ig.
Dennoch bin ich sehr angetan von all den kleinen Happy Ends und Dingen, die unseren Protagonisten passierten. Und das ist ein Wahnsinnsschritt zum ersten Teil! Als ich diesen im März las, mochte ich kaum eine Figur aus dem Bourbon-Universum. Heute musste ich Abschied von liebgewonnenen Charakteren nehmen und das hat J.R.Ward sehr gut hinbekommen.

Ich mochte plötzlich die verwöhnte Gin und auch ihre Tochter Amelia gewann im Finale viel hinzu. Lizzie und Lane, die mir immer etwas langweilig erschienen, bekommen ein wunderschönes Ende, dass meine Freude weckte. Sutton und Edward waren von je an mein Lieblingspairing, dass mir viel Herzschmerz bereitete. Irgendwie möchte ich sie gar nicht gehen lassen. Der verschollene Bruder Max, der für die Handlung eigentlich gar nicht wichtig war, bekommt trotzdem seinen Anteil und ich fand es grandios.

Eines hätte ich mir gewünscht, dass Gins Ehemann Richard eine härtere Abreibung bekommen hätte!
Wie ein Wunder gleich findet sich auch für die Verschuldung des Unternehmens eine Lösung und die fand ich ok. Für mich waren die zwischenmenschlichen Konflikte eh viel spannender und von denen gibt es auch im Finale nicht zu wenige.
Dabei passieren schockierende Momente und es kommen noch mehr Geheimnisse ans Licht.

"Bourbon Lies" von J.R.Ward ist der perfekte, runde Abschluss der Trilogie. Ich bin sehr glücklich mit dem Ausgang der Geschichte, weil mir die Charaktere plötzlich ans Herz gewachsen sind und ich es einfach genoss zu verfolgen, wie die Fäden zusammenfanden. Wer die bisherigen Bände las, sollte sich auch das Finale nicht entgehen lassen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erotik
  • Charaktere
  • Gefühl
  • Lesespaß
Veröffentlicht am 11.11.2017

Ein wahres Highlight

Kiss. Play. Love.
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Cassie hat ein ziemlich peinliches, technisches Problem mit ihrem Laptop, dieser hat sich aufgehangen und blöderweise ihre ziemlich schmutzige Liste voller Fantasien auf dem Bildschirm eingefroren. Im ...

Cassie hat ein ziemlich peinliches, technisches Problem mit ihrem Laptop, dieser hat sich aufgehangen und blöderweise ihre ziemlich schmutzige Liste voller Fantasien auf dem Bildschirm eingefroren. Im Pc-Shop trifft sie auf Computerfreak Simon, der kurzerhand ihr Problem lösen kann und sich zur Abarbeitung der Punkte ihrer Liste bereit erklärt.

Der Einstieg in das knapp 200 Seiten lange Ebook erfolgt sehr kurzweilig. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Simon und Cassie erzählt. Wir erfahren sehr schnell, dass Simon nicht nur ein einfacher Computernerd ist, sondern dass ihm sogar die ganze Einzelhandelskette gehört und er dazu auch noch superscharf ist. Zuerst war ich über diese Entwicklung nicht so begeistert. Warum müssen die männlichen Protagonisten immer so „aufgetuned“ sein. Hätte es ein normaler Kerl nicht auch getan. Schnell wird aber auch klar, dass Simons Identität ein wichtiger Bestandteil der Handlung sein wird. Von seinen Freundinnen immer nur auf das Bankkonto reduziert, verschweigt er Cassie seinen Status und möchte eigentlich nur zwanglosen Spaß mit ihr.

Cassie ist Geologin und liebt ihren Job. Sie lebt allein und ist damit eigentlich ganz glücklich, wenn nur nicht ihre nervigen Schwestern wären, die ihr ein perfektes (Beziehungs)leben aufzeigen. Um diese zu beeindrucken schreibt sie die Sexliste voller angeblich erlebter Abenteuer. In Simon findet sie endlich jemand mit dem sie all die Punkte abarbeiten kann.

Zwischen beiden stimmte sofort die Chemie. Ich liebte ihren Umgang miteinander. Sie waren einfach so echt und gut zueinander. Es ergeben sich so viele witzige Situationen, (die Szene in der Umkleidekabine des Spas!) die einfach perfekt geschrieben sind und Spaß machen.

Dabei erfahren wir auch immer wieder die wahren Gefühle und Gedanken der Protagonisten. Schnell wird einem daher klar, dass aus dem zwanglosen Sexperiment mehr geworden ist. Die Schwierigkeiten, die Simon und Cassie darin sehen, waren überzeugend geschildert. Mir ging auch gerade der Abschnitt mit Simons am Down Syndrom erkrankter Schwester sehr zu Herzen.

Ich dachte, ich bekäme mit „Kiss. Play. Love“ von Tawna Fenske eine lockere und kurzweilige erotische Geschichte. Weit gefehlt! Was mich wirklich erwartete, waren wundervolle Figuren, viel Humor, heiße Momente und vor allem eine Liebesgeschichte, die ans Herz geht. Ich kann das Ebook nur wärmstens empfehlen!

Veröffentlicht am 06.08.2017

Überraschend gut

Mr. President – Macht ist sexy
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Senatorentochter Charlotte denkt noch oft an den Tag vor 11 Jahren zurück, als auf einmal der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika am Esstisch ihrer Familie saß. Im Schlepptau der 24 Jahre alte ...

Senatorentochter Charlotte denkt noch oft an den Tag vor 11 Jahren zurück, als auf einmal der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika am Esstisch ihrer Familie saß. Im Schlepptau der 24 Jahre alte Präsidentensohn Matt. Die 11-Jährige war hin und weg von ihm und schrieb ihm einen Brief, sollte Matt sich je entschließen selbst zu kandidieren, würde sie als seine Wahlkampfhelferin agieren wollen. Der Tag sollte kommen an dem sich Matt und Charlotte unter diesen Vorzeichen wiedersehen.

Als ich "Mr. President - Macht ist sexy" vor ein paar Monaten in der Verlagsvorschau entdeckte, hatte ich den Titel für einen schlechten Scherz gehalten. Mal ehrlich kein Buchtitel könnte im aktuellen Kontext so unpassend sein. Da unser Protagonist allerdings nicht Donald heißt und nur halb so alt ist, musste ich der Geschichte eine Chance geben, denn ich konnte den Reiz dahinter schon aus dem Klappentext herauslesen.

Der Start einer Dilogie war mein erster Roman der Autorin und ich war überrascht, wie gut mir ihr Schreibstil gefiel. Sie hat es problemlos geschafft, mich direkt nach Washington zu entführen. Vor meinem inneren Auge ist ein tolles Kopfkino entstanden. Schon auf den ersten Seiten konnte sie mich die Chemie zwischen Matt und Charlotte spüren lassen. Zwischen dem Präsidentschaftskandidaten und seiner Wahlkampfhelferin funkte es heftig.

Das schaffen nur wenige Autorinnen, doch Katy Evans konnte in mehreren Szenen mein Herz höherschlagen lassen. Charlotte ist eine sympathische Protagonist und auch Matt ist ziemlich beeindruckend. Sie wissen beide, dass sie eigentlich nichts miteinander anfangen dürfen, um seine Kandidatur nicht zu gefährden. Doch wie nicht anders zu erwarten, klappt das Vorhaben nicht sehr gut. Ich konnte ihre Zerrissenheit spüren.

An dieser Stelle hatte ich mir ein wenig mehr Drama und Hindernisse gewünscht. Das Ebook beginnt am Tag der Wahl und springt dann 10 Monate zurück. Somit wissen wir zu Beginn bereits, wie das Ende aussehen wird. Mich hat es nicht gestört, ich war jedoch überrascht, dass die Autorin hier nicht noch ein Ass aus dem Ärmel gezaubert hat. Das ist aber nur ein kleiner Kritikpunkt.

Mir gefiel richtig gut, dass die Autorin ihren Protagonisten die Zeit und den Raum gibt, um sich aufeinander einzulassen. Beide steigen nicht schon nach 3 Kapiteln ins Bett. Auch die erotischen Szenen wälzen sich nicht auf 10 Seiten aus, alles ist kurz, prägnant und knackig geschrieben und lässt der Haupthandlung ihren Raum.

Ich freue mich schon total auf das Finale der Dilogie, welches im Januar erscheinen wird. Mal sehen, ob die beiden im Oval Office ihr Happy End finden. Die Taschenbuchausgabe von "Macht ist sexy" erscheint übrigens im Dezember.