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Veröffentlicht am 01.08.2018

Tinkerbelle meets Punk

In seinem Herzen
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Eine Mischung aus Punk und Elfe klingt irgendwie cool, obwohl ich weder besonders auf Tattoos noch auf Elfen stehe. Aber die Mischung stelle ich mir spannend vor. Tatsächlich passt diese Beschreibung auch ...

Eine Mischung aus Punk und Elfe klingt irgendwie cool, obwohl ich weder besonders auf Tattoos noch auf Elfen stehe. Aber die Mischung stelle ich mir spannend vor. Tatsächlich passt diese Beschreibung auch sehr gut zu Cora. Sie ist eher klein und zierlich und man stellt sie sich als zartes Persönchen vor. Eigentlich ist sie aber willensstark, beschützerisch und ziemlich taff. Und eben… bunt. Und dann ist da Rome, der viel durchgemacht hat und wirkt wie ein Ekel. Aber Frauen wird ja gern ein Helferkomplex unterstellt und irgendwie will man Rome trotz seines Charakters heilen.

Mir hat das Bild gefallen, dass Rome von ihrer Beziehung zeichnet. Er beschreibt sein Leben als grau, sieht immer wieder Nebel und alles ist schlecht. Aber dann tritt Cora in sein Leben und bringt Farbe, ist die Farbe. Das hat mir gefallen, weil es einerseits zu ihrem Charakter passt, aber auch wortwörtlich zu ihrem tätowierten und gepiercten Körper.

Die Handlung ist weder besonders positiv, noch besonders negativ herausgestochen. Lediglich die erotischen Szenen sind mir aufgefallen und das leider negativ. Sie waren immer gleich aufgebaut, was für den Leser doch arg langweilig ist. Wenn man Sex nur auf eine Art beschreiben will oder kann, sollte man vielleicht lieber weniger Szenen beschreiben und diese dafür gut.

Auch mit den Namen hatte ich leichte Schwierigkeiten, da die Freunde von Cora und Rome eher geschlechtsneutrale Namen haben. Das ist ja grundsätzlich nicht schlecht, aber für mich klangen die Namen dazu alle recht fremd, sodass ich nur schwer unterscheiden konnte, wer wer ist. Hinzu kamen fehlende Wörter, die das Lesen ebenfalls nicht angenehmer gestaltet haben.

Fazit:
Einerseits ist es durch die punkige Elfe Cora eine interessante Geschichte. Andererseits ist es für mich kein Buch, das lange hängen bleibt. Es gibt für mich bessere Bücher in dem Genre, aber definitiv auch schlechtere.

Veröffentlicht am 25.06.2018

Schlitten ja, Wolke sieben.. na ja

Mit dem Schlitten auf Wolke sieben
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Inhalt:
Carrie ist mit Leib und Seele Kindermädchen. Nichts tut sie lieber, als sich um die kleinsten Menschen zu kümmern. Mit ihnen zu basteln, zu spielen, herumzutoben und ihnen bei der Bewältigung kleiner ...

Inhalt:
Carrie ist mit Leib und Seele Kindermädchen. Nichts tut sie lieber, als sich um die kleinsten Menschen zu kümmern. Mit ihnen zu basteln, zu spielen, herumzutoben und ihnen bei der Bewältigung kleiner und großer Probleme zu helfen. Doch ihre eigenen Sorgen bekommt sie nicht so leicht in den Griff. Sie wünscht sich nichts mehr als ihre eigene Familie und ein eigenes Zuhause und ihr Job steht ihr dabei im Weg. Ihr letzter Auftrag führt sie zu Adam und seinen vierjährigen Zwillingen Olivia und David. Dort erwartet sie ihre wohl schwerste Aufgabe, denn Adam und seine Kinder scheinen einander völlig fremd zu sein…


Meine Meinung:
In einigen Punkten war das Buch tatsächlich das, was ich erwartet und mir gewünscht habe. In anderen Punkten war es mehr als das und in anderen weniger.


Die Atmosphäre in dem Buch hat mir sehr gut gefallen. Weihnachten spielt eine große und wichtige Rolle, aber es war für meine Begriffe auch nicht so übertrieben weihnachtlich, dass man es nur zwischen dem 22. und 26. Dezember lesen kann. Die ruhige und winterliche Geschichte habe ich auf jeden Fall bekommen.

Was ich ebenfalls bekommen, aber gar nicht erwartet habe, war eine sehr tiefgründige Geschichte. Die Autorin setzt sich sehr stark mit der Fremdheit zwischen Adam und seinen Kindern auseinander. Das hat mich sehr überrascht, weil die Geschichte so nicht kitschig und süß wird, sondern auch sehr ernste Themen berührt. Man wundert sich schon sehr, wenn die Kinder ihren Vater nicht freudestrahlend begrüßen sobald er in der Tür auftaucht, oder wenn er nicht einmal weiß was sie gern essen. Aber auch in der Familie von Adam (die übrigens klasse ist – mein Herz schlägt für Grampy Walter) gibt es Probleme, die angesprochen werden.


Was mir ein bisschen gefehlt hat und was mir eigentlich sogar wichtiger war als das Weihnachtsfeeling, ist die Liebesgeschichte. Natürlich gibt es eine (dadurch fühlt sich hoffentlich niemand gespoilert) und sie war auch süß, aber irgendwie auch nicht mehr. Vor allem hat mir diesbezüglich auch das Ende nicht gefallen. Es war für mich nicht so richtig nachvollziehbar und wurde eher künstlich in die Länge gezogen. Nicht in dem Sinn, dass mehr Seiten gefüllt werden mussten, denn es wird recht schnell alles geklärt. Sondern einfach inhaltlich.


Fazit:
Die Geschichte erzeugt Weihnachts- und Winterstimmung, ist dabei aber meiner Ansicht nach nicht zu kitschig und weihnachtlich, sondern kann auch vorher und nachher gut gelesen werden. Die Handlung ist unerwartet tiefgründig, allerdings kann die Liebesgeschichte nicht so richtig überzeugen. Wer also besonderen Wert auf letztgenannten Punkt legt, solle sich eher nach anderen Geschichten umsehen.

Veröffentlicht am 21.06.2018

Entfaltet spät seine Botschaft

Damals im Dezember
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Inhalt:
Luke Crisp hat alles, was man sich nur wünschen kann. Einen liebevollen Vater, Erfolg im Berufsleben und eine hübsche Freundin. Für ihn stand außer Frage, dass er einmal die Geschäfte seines Vaters ...

Inhalt:
Luke Crisp hat alles, was man sich nur wünschen kann. Einen liebevollen Vater, Erfolg im Berufsleben und eine hübsche Freundin. Für ihn stand außer Frage, dass er einmal die Geschäfte seines Vaters führen würde, eine der erfolgreichsten Copy Shop Ketten in Amerika. Als sein Vater ihn zu einem Studium überredet, verändert sich Lukes Leben vollkommen. Er stellt all seine Pläne in Frage und erst als er ganz unten angekommen ist, betrachtet er sein vorheriges Leben im rechten Licht.


Meine Meinung:
Manchmal liest man Bücher und ist hin und her gerissen. Manchmal möchte man ein Buch in zwei (oder mehrere) Teile unterteilen und diese getrennt bewerten. So ging es mir mit diesem Buch. Der erste Teil des Buches ist bei mir gnadenlos durchgefallen. Es fing schon mit Luke an. Er war mir so unsympathisch, so glatt, so arrogant, so naiv, so privilegiert, so besserwisserisch, so… bäh. Ich finde das selbst erschreckend so was zu sagen, aber ich mochte ihn überhaupt nicht. Da half es leider auch nicht viel, dass Luke dem Leser am Anfang zugesteht ihn nicht zu mögen.


Ich bin auch in die Geschichte nicht sehr gut reingekommen. Der Schreibstil war (anfangs) nicht ganz so meins, obwohl daran nichts besonders auffälliges war, was mein Missfallen erklären könnte. Ich war nicht so wirklich bei der Sache und hatte nicht das Bedürfnis unbedingt weiterzulesen. Leider ist das im Verlauf nicht besser geworden, sondern immer noch schlimmer. Bis zu einem gewissen Punkt.


Ab diesem Punkt hat mir das Buch wirklich gut gefallen und ich hätte fünf Sterne vergeben.

Interessant, wie sich so etwas ändern kann, oder? Ich konnte Luke plötzlich so viel besser verstehen, er war mir sympathischer und die Handlung war einfach viel mehr meins. Ich hab endlich das bekommen, was ich die ganze Zeit vorher erwartet hatte. Eine berührende Geschichte, eine Geschichte, die die weihnachtlichen/christlichen Werte hervorhebt, eine Geschichte, die einen dazu veranlasst nachzudenken, selbst aktiv zu werden und nicht alles für selbstverständlich zu nehmen.

Auch im zweiten Teil war nicht alles gut, da beispielsweise das Verhalten von Lukes Freundin Candace meiner Meinung nach nicht logisch war. Das Ende war mir dann auch fast wieder zu unemotional, aber insgesamt war es zum Schluss doch wesentlich besser als zu Beginn.


Fazit:
So enttäuscht wie ich am Anfang war, so begeistert war ich am Ende. Dieses Buch hält eine wunderbare Botschaft bereit, die man sich immer, nicht nur im Dezember zu Herzen nehmen sollte.

Veröffentlicht am 31.05.2018

Bleibt hinter den Erwartungen nach Band 1 zurück

Engelsgrube
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Inhalt:
Mitten in der Lübecker Altstadt wird eine Frau erstochen. Um sie herum hunderte Menschen, aber niemand bemerkt etwas. Außerdem gibt es noch einen erschossenen Restaurantbesitzer, dessen geheimer ...

Inhalt:
Mitten in der Lübecker Altstadt wird eine Frau erstochen. Um sie herum hunderte Menschen, aber niemand bemerkt etwas. Außerdem gibt es noch einen erschossenen Restaurantbesitzer, dessen geheimer Lebensgefährte seinen Tod nicht überwinden kann. Die Gemeinsamkeit ist in beiden Fällen eine sehr alte Mordwaffe, aber deutet das auf denselben Täter hin?

Meine Meinung:
Leider hatte ich von Beginn an nicht so recht Spaß am Buch. Es liest sich schnell und flüssig,keine Frage, und wer einen kurzen und unblutigen Krimi haben möchte, kommt hier sicher auf seine Kosten. Aber für mich hat einfach die Spannung gefehlt.

In Engelsgrube gibt es einige Todesfälle, die eventuell etwas mit den andern Fällen zu tun haben, vielleicht aber auch nicht. Dadurch gibt es viele Baustellen, die mehr oder weniger intensiv bearbeitet werden. Mir waren das zu viele Fragmente, auf zu wenigen Seiten. Ich kam zwar gut mit und konnte alle Orte/Taten auseinander halten, aber ich hatte das Gefühl keine Tat wird genug ausgeleuchtet.

Zwar war das Ende spannend bzw. actionreicher (Action in dem Sinne, dass einfach etwas passierte), aber die Auflösung… es war – für mich – von Beginn an klar, was Sache ist (ich formuliere es mal so umgangssprachlich, um keine Hinweise auf die Lösung zu geben).

Abgesehen von der Auflösung des Falls hat mich das Ende auch nicht vollkommen überzeugt. Neben Pia Korittki spielt natürlich auch der ein oder andere Kollege eine Rolle und da gab es eine Entwicklung die ich nicht so mochte. Ich bin dennoch gespannt auf den dritten Teil, weil mich schon interessiert, inwieweit dieser an „Engelsgrube“ anknüpft. Das Potenzial ist da.

Fazit:
Leider nach dem tollen Reihenauftakt eher eine Enttäuschung. Ich werde die Reihe dennoch weiterverfolgen, da sich aus diesem Fall Potenzial für weiteres ergibt.

Veröffentlicht am 15.10.2020

Bachelorette in Tarnung eines wissenschaflichen Experiments

Wolke 7 ist auch nur Nebel
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Inhalt:
„Wir werden auf Liebesromantik geprägt wie Entenküken auf seine Mami. Aber wo sind sie denn im wahren Leben, die Paare, die sich in einem romantischen Moment in die Arme sinken und dann glücklich ...

Inhalt:
„Wir werden auf Liebesromantik geprägt wie Entenküken auf seine Mami. Aber wo sind sie denn im wahren Leben, die Paare, die sich in einem romantischen Moment in die Arme sinken und dann glücklich bis an ihr Lebensende zusammenleben? Mal ehrlich, ich kenne keins!“
Moya glaubt nicht an die große Liebe. Als ihre beste Freundin Lena sie für ein wissenschaftliches Liebesexperiment anmeldet, macht sie trotzdem mit. Als Versuchskaninchen kann ihr bei diesem Thema schließlich nichts passieren. Oder etwa doch?

Meine Meinung:
Findet ihr nicht, dass der Klappentext ein bisschen Ähnlichkeit zu Graeme Simsions Rosie-Projekt hat? Mich hat es jedenfalls zunächst daran erinnert und ich liebe das Rosie-Projekt. Dann kamen noch ein, zwei gute Besprechungen dazu und schon wanderte das Buch auf meine Wunschliste.

Leider erinnerte dann sehr schnell fast nichts mehr an das Rosie-Projekt. Natürlich muss das nicht schlecht sein, aber in diesem Fall war es eben leider auch nicht gut. Es fängt bereits damit an, dass die Protagonistin Moya gerade mal 18 Jahre alt ist. Man hätte es vielleicht anhand des Verlags merken können bzw. müssen, aber ich habe tatsächlich erst beim Lesen bemerkt, dass es sich um ein Jugendbuch handelt. Die lese ich zwar auch, aber weil ich davon in letzter Zeit zu viele hatte, war das eigentlich nicht geplant.

Ziemlich schnell geht es an den eigentlich spannenden Teil. Das Experiment. Eigentlich, weil die Umsetzung mir leider nicht sonderlich gefallen hat. Ich habe Soziologie studiert und mich daher viel mit Fragebogenkonstruktion, Experimenten und ähnlichem beschäftigt. Ja, es ist ein Jugendbuch und keine echte wissenschaftliche Studie. Aber es werden direkt am Anfang solche Fehler gemacht, dass ich bei den Beschreibungen Bauchschmerzen bekam. Im weiteren Verlauf artet das ganze dann zu Trash-TV aus und man fragt sich, ob diese angeblichen Wissenschaftler überhaupt je eine Uni von innen gesehen haben.

Ein paar Beispiele: Die Studie berücksichtigt nur heterosexuelle Paare. Den Diskriminierungsaspekt lassen wir mal beiseite, es ist auch wissenschaftlich ungünstig, sich nur auf diese Gruppe zu beschränken. Einen repräsentativen Querschnitt der Gesellschaft erhält man so nicht. Dann wird aus Gründen die Ethikkommission eingeschaltet (was ich an sich mochte, weil es einerseits notwendig war und andererseits viele vielleicht nicht wissen, dass es so etwas gibt) und was macht der Typ von der Ethikkommission? Fragt die Anruferin, ob man das nicht mal bei einem privaten Abendessen besprechen könnte…

Wie bereits erwähnt, wird im Verlauf der Geschichte eine Trash-TV-Sendung draus und meine Güte… Ich habe prinzipiell nichts gegen Trash-TV, ich schau mir hier und da auch was an, aber wenn ich ein Format hasse, dann ist es sowas wie Bachelor(-ette). Meine Nerven wurden beim Lesen zwischenzeitlich arg strapaziert.

Was mir aber sehr gut gefallen hat, waren die wechselnden Perspektiven. Moya kommt zu Wort, ihre beste Freundin Lena, sowie einige Mitarbeiter. Auch gibt es einige Anweisungen/Zusammenfassungen der Wissenschaftler, die tatsächlich auf stark vereinfachten wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen. Das hätte ich mir auch zu Beginn gewünscht. Gern alles stark vereinfacht, aber zumindest wissenschaftlich korrekt.

Das Ende gefiel mir auch sehr gut, weil endlich mal ernstere Noten eingeflossen sind, jedenfalls im Vergleich zum Rest des Buches und ich war tatsächlich mit Moyas Entscheidung zufrieden. Auch wenn es nicht so überraschend war, dass sie diese und keine andere getroffen hat.

Fazit:
Schade. Anders kann ich es nicht zusammenfassen. Die Grundidee mochte ich eigentlich sehr, jedenfalls das, was man aus dem Klappentext herauslesen konnte. Wenn ich von Anfang an gewusst hätte, dass es auf eine schriftliche Form der Bachelorette herausläuft, hätte ich das Buch nie gelesen. Wer so etwas mag und kein Problem damit hat, dass die Wissenschaft nur das Konzept legitimiert, aber ansonsten stiefmütterlich behandelt wird, der kann sich das Buch auf jeden Fall mal anschauen.

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