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Veröffentlicht am 05.06.2018

Wunderschöne Geschichte über Liebe und Vergebung

Ohne ein einziges Wort
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Was für ein wunderschönes Buch - sowohl vom Inhalt her, als auch von der Cover- und Innengestaltung und vom Schreibstil :thumleft:

Zum Inhalt kann und möchte ich nicht mehr sagen als das, was der Klappentext ...

Was für ein wunderschönes Buch - sowohl vom Inhalt her, als auch von der Cover- und Innengestaltung und vom Schreibstil :thumleft:

Zum Inhalt kann und möchte ich nicht mehr sagen als das, was der Klappentext hergibt. Man spinnt während des Lesens definitiv so einige Theorien, warum Eddie sich nicht mehr bei Sarah meldet und plötzlich wie vom Erdboden verschluckt ist, aber den wahren Grund erfährt man erst recht spät im Buch, und ich muss sagen, dass ich darauf vorher nicht gekommen wäre. Auf einige wird Sarahs Verhalten womöglich übertrieben oder gar verrückt wirken, aber ich konnte sie so gut verstehen. Und später gibt es ja auch noch eine weitere Erklärung für ihr teilweise irrationales Verhalten.

Ich mochte fast alle Charaktere in dem Buch sehr gern. Nicht nur Sarah und Eddie, sondern auch Jo, Tommy und Jenni (Sarahs beste Freunde) sind super ausgearbeitet und man kann ihre Denkweisen verstehen und nachvollziehen.

Es ist ein wunderschönes Buch über Liebe, Freundschaft, Vergebung und Selbstverwirklichung. Für mich ein absoluter Pageturner, der erst sehr spät und erst nach und nach die wahren Gründe für Eddies Verschwinden preisgibt, wodurch es die ganze Zeit spannend bleibt. Gleichzeitig sind die beschriebenen sieben Tage zwischen den beiden wunderbar romantisch beschrieben.
So einige Stellen im Buch und besonders das Ende könnte für einige zu schmalzig bzw. kitschig sein, ich fand es jedoch wunderbar und passend.

Veröffentlicht am 10.05.2018

Eine große Geschichte über die Freundschaft zwischen Sklaven und Sklavenhaltern

Gelber Krokus
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Die junge Lisbeth wird als Weiße auf einer Plantage in den Südstaaten geboren und soll eines Tages in eine andere angesehene Familie einheiraten und Herrin einer weiteren großen Plantage werden. Gleich ...

Die junge Lisbeth wird als Weiße auf einer Plantage in den Südstaaten geboren und soll eines Tages in eine andere angesehene Familie einheiraten und Herrin einer weiteren großen Plantage werden. Gleich nach der Geburt wird sie einer jungen Sklavin namens Mattie übergeben, die selber vor kurzem ein Kind geboren hat, von diesem jedoch getrennt wurde um eine Amme für Lisbeth zu sein. Logischerweise hat Mattie Lisbeth gegenüber anfangs gemischte bis negative Gefühle, aber im Laufe der Zeit ändert sich das und die Beziehung wird immer enger. Lisbeth entwickelt, ganz im Gegensatz zu ihren Eltern, ein Herz für die Sklaven und besucht diese auch in ihren Unterkünften und findet dort Freunde. Dann allerdings führt eins zum anderen und plötzlich ist Mattie verschwunden und Lisbeth muss lernen, mit diesem Verlust zu leben. Fast zeitgleich soll sie verheiratet werden und sie fängt an, über ihr Leben nachzudenken - ist dieses Leben richtig? Ist es richtig, selbst ein privilegiertes Leben zu führen und den Sklaven gleichzeitig alles zu nehmen, was ihnen etwas bedeutet? Will sie so weiterleben oder etwas ändern?

Das Buch habe ich in einem Rutsch komplett verschlungen. Ich mochte Mattie sehr. Sie ist der zwar etwas kühle, aber sehr besonnene und ruhige Part der beiden. Lisbeth ist aufgeweckt, neugierig und eine kleine Rebellin. Der Schreibstil der Autorin ist toll und sie beschreibt unglaublich gut die Gefühle der Protagonisten, die so oft widerstrebend sind. Natürlich will man automatisch auf Matties Seite sein, aber die Autorin schafft es, dass man plötzlich auch Lisbeth und die anderen Personen versteht und sich selbst hinterfragt.
Alles beginnt gemächlich und wir lernen die wichtigen Personen sehr gut kennen. Ab einem gewissen Punkt jedoch kommt mehr Spannung hinzu und es passieren noch einige Dinge, mit denen man nicht gerechnet hätte.
Was ich allerdings zugeben muss: zum Ende hin häufen sich die Zufälle. Aber das hat mich nicht gestört, im Gegenteil, es passte wunderbar und musste in dieser Geschichte auch so sein.
Es dreht sich allerdings nicht alles nur um Mattie und Lisbeth, sondern auch um die Themen die die beiden außerhalb ihrer "Freundschaft" bewegen. Das Buch ist nicht sehr dick, aber bepackt mit der ganzen Bandbreite an Emotionen, Informationen und vielen Dingen, über die man auch heute noch öfter nachdenken sollte. Ich hoffe, die Autorin schreibt noch weitere Bücher.

Ich fühlte mich versetzt ins Jahr 1837 und die Südstaaten Amerikas, als wäre ich mittendrin und würde mit Mattie und Lisbeth zusammen nach den ersten gelben Krokussen des Jahres Ausschau halten, ich habe mich gefreut, war wütend, war irritiert, war traurig und am Ende zufrieden. Es war also nahezu perfekt. 5 Sterne daher von mir. Meiner Meinung nach sollte dieses Buch viel mehr Leser haben!

Veröffentlicht am 10.05.2018

Atmosphärische und schaurige Geschichte mit paranormalen Elementen

Friedhofskind
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Auf dem Cover steht groß, dass es sich hierbei um einen Kriminalroman handelt. Ich selber lese nur selten Krimis, würde aber trotzdem behaupten, dass man sich einen Krimi normalerweise anders vorstellt.
Es ...

Auf dem Cover steht groß, dass es sich hierbei um einen Kriminalroman handelt. Ich selber lese nur selten Krimis, würde aber trotzdem behaupten, dass man sich einen Krimi normalerweise anders vorstellt.
Es gibt hier keinen Polizisten und auch keinen Detektiv, der Leute befragt und Hinweise sucht. Es gibt nur Siri, eine eher melancholische junge Frau Anfang 30 aus der Großstadt, die eines Tages aus irgendeinem Grund in diesem unscheinbaren Küstendorf landet.
Sie nimmt dort den Auftrag an, die Kirchenfenster zu erneuern. Schnell merkt man, dass es im Dorf offensichtlich ein Geheimnis gibt, das alle Dorfbewohner miteinander teilen und gut behüten. Das ‚Friedhofskind‘ – der ansässige Totengräber – scheint etwas damit zu tun zu haben und ausgerechnet zu diesem fühlt Siri sich mehr und mehr hingezogen. Doch welches Geheimnis hütet Siri?


Während des Lesens ist mir immer wieder der ein oder andere Schauer über den Rücken gelaufen. Für mich hatte das Buch mehr etwas von einem Gruselroman als von einem Krimi, und genau aus diesem Grund gefiel es mir glaube ich umso besser. Ich hatte absolut keine Erwartungen an das Buch und wurde dann sehr positiv überrascht.
Allerdings hatte ich anfangs Probleme mit dem etwas behäbigen Schreibstil von Antonia Michaelis. Ich kenne diesen Schreibstil bereits aus anderen Büchern von ihr und auch da war er nicht wirklich mein Fall, aber die ersten 100 Seiten dieses Buchs waren wirklich zu viel des Guten, dieser poetische Schreibstil war einfach viel zu dick aufgetragen. Später wurde es besser und mir fielen nur noch einige wenige Sätze zwischendurch ins Auge, die einfach etwas seltsam und übertrieben waren.


Beim Lesen habe ich mich immer wieder gefragt, ob es wirklich (noch) solche Dörfer gibt, in denen die alten Bewohner alle ein Geheimnis hüten und wahrscheinlich mit ins Grab nehmen? Die sich abkapseln von der Außenwelt und Neuankömmlinge meiden? Ich weiß nicht, wie viele mögliche Lösungen in während der ganzen Zeit im Kopf hatte und wie oft sich diese schon nach kurzer Zeit wieder als falsch herausgestellt haben. Bei Amazon habe ich in den Rezensionen gelesen, dass viele Leser gelangweilt waren, weil angeblich seitenweise nichts passieren würde. Dem kann ich mich ganz und gar nicht anschließen. Meiner Meinung nach gab es keine Längen, ich war irgendwann wie in einem Sog, fand es unendlich spannend und konnte die Lösung des Ganzen kaum abwarten. Und dann, nach dem Ende, war ich erstmal ausgelaugt und brauchte ein wenig Zeit um das Gelesene zu verdauen.


Einem eingefleischten Krimileser, der nur ungern von seinem gewohnten Genre abweicht, würde ich das Buch nicht unbedingt empfehlen. Aber wer Antonia Michaelis und/oder Schauergeschichten mag, die einen nicht so schnell loslassen und einem ein grandioses Kopfkino bescheren, dem gebe ich eine klare Leseempfehlung. Wichtig zu wissen ist vielleicht noch, dass auch paranormale Elemente in dem Buch vorkommen.

Veröffentlicht am 10.05.2018

Absolut berührende Lebensgeschichte einer Sklavin

Ich habe einen Namen
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Ich habe das Buch schon vor Längerem beendet und doch schwirrt es mir noch oft im Kopf herum. Schon nach wenigen Seiten war mir klar, dass ich ein mögliches Jahreshighlight in meinen Händen halte und das ...

Ich habe das Buch schon vor Längerem beendet und doch schwirrt es mir noch oft im Kopf herum. Schon nach wenigen Seiten war mir klar, dass ich ein mögliches Jahreshighlight in meinen Händen halte und das denke ich jetzt, nach Beendigung des Buches umso mehr.



Über den Zeitraum eines ganzen Lebens beschreibt es Aminatas Lebens- und auch Leidensweg. So oft habe ich beim Lesen den Kopf geschüttelt über die Skrupellosigkeit und Gewaltbereitschaft der Menschen im Allgemeinen, über Aminatas Leben im Besonderen - denn immer wenn ich dachte: schlimmer kann es nicht kommen, wurde es doch noch schlimmer. Aber trotz allem hat sich die Protagonistin nie unterkriegen lassen, hat teilweise Zeit gebraucht, um sich von den Schicksalsschlägen zu erholen, ist aber immer wieder aufgestanden und hat am Ende gesiegt. Natürlich ist dieses Leben über das wir hier lesen nur fiktiv, dennoch bin ich mir sicher, dass es nicht weit von der Wahrheit entfernt ist.


Aminata schreibt dieses Buch selbst - es handelt sich sozusagen um ihre Memoiren die sie während ihrer letzten Jahre in London verfasst, und daher wird alles subjektiv betrachtet, jedoch schafft sie es, ihr Leben nicht einseitig und auch nicht anklagend zu beschreiben, sondern versucht auch immer wieder, die Menschen um sie herum zu beleuchten und zu verstehen. Die Erzählung ändert sich auch mit Aminatas Alter - als sie entführt wird ist sie 11 Jahre alt und genauso kindlich ist eben auch die Erzählung und je älter sie wird, desto weniger naiv und zusammenhängender wird es. Durch glückliche Umstände lernt Aminata das Lesen und Schreiben und somit auch eine gebildete Sprache. Dadurch öffnet sich ihr so manche Tür und sie kann vielen ihrer Leidensgenossen dadurch helfen oder Vorteile verschaffen. Allerdings verlassen sich eben deshalb auch viele auf sie und sie muss viel Verantwortung für teils fremde Menschen tragen.
In all den Wirren schafft sie es sogar, eine Familie zu gründen, hierzu kann ich jedoch mehr nicht sagen.


Das Ende ist eventuell ein wenig dick aufgetragen, aber mal ehrlich, nach dem was diese Dame alles durchgemacht hat, hat sie es genau so verdient.


Diese Geschichte zieht einen in seinen Bann durch die schlichte und ergreifende Wahrheit die sie erzählt und hinterlässt einen mit Traurigkeit, Wut aber auch Hoffnung. Es geht hier nur um das Leben einer einzelnen Sklavin, aber dennoch steht es gleichermaßen für all die Sklaven, die es tatsächlich gegeben hat. Ich kann es nicht mit Sicherheit sagen, glaube aber, dass dieser Roman sehr gut recherchiert ist. Der Fokus liegt nicht darauf, Brutalitäten und Blut vergießen genau zu beschreiben, das hat dieses Buch nicht nötig. Das Grauen befindet sich auch so schon auf jeder einzelnen Seite. Für mich war es ein Wow-Buch, das ich so schnell nicht vergessen werde und ganz sicher nochmals lesen werde.

Veröffentlicht am 10.05.2018

Gefühlvolle und ergreifende Geschichte über eine außergewöhnliche Protagonistin

Ich, Eleanor Oliphant
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Inhaltsangabe:


'Ich wusste nicht, wann ich mich zuletzt so gut gefühlt hatte - so leicht, so wach, so lebendig. Vielleicht fühlte Glück sich so an?

Eleanor Oliphant ist anders als andere Menschen. Auf ...

Inhaltsangabe:


'Ich wusste nicht, wann ich mich zuletzt so gut gefühlt hatte - so leicht, so wach, so lebendig. Vielleicht fühlte Glück sich so an?

Eleanor Oliphant ist anders als andere Menschen. Auf Äußerlichkeiten legt sie wenig Wert, erledigt seit Jahren klaglos einen einfachen Verwaltungsjob und verbringt ihre Freizeit grundsätzlich allein. Ein Leben ohne soziale Kontakte oder nennenswerte Höhepunkte - Eleanor kennt es nicht anders.

Doch das ändert sich schlagartig, als Eleanor sich verliebt. Veränderungen müssen her! Nur wie? Der neue Kollege Raymond erweist sich als unerwartete Hilfe - und plötzlich findet sich Eleanor mittendrin im Leben.'




Mir fällt es sehr schwer, zu diesem Buch eine Rezension zu verfassen, denn es ist ein sehr eindrückliches Buch, das mich noch nicht wieder losgelassen hat, obwohl ich nun schon eine Nacht darüber geschlafen habe.


Eleanor Oliphant, 30 Jahre, Buchhalterin, ist ein sehr außergewöhnlicher Charakter. Sie ist äußerst intelligent, jedoch mangelt es ihr an Sozialkompetenz. Sie legt ein teilweise sehr seltsames Verhalten an den Tag, wodurch sie bei anderen Leuten stets aneckt. Sie hat keine Freunde, ja, eigentlich überhaupt keine sozialen Kontakte, wenn man von der Sozialarbeiterin und dem Mitarbeiter der Stadtwerke absieht, die zwei Mal im Jahr vorbeischauen. Ach ja, und einmal in der Woche spricht sie mit "Mummy". Doch diese Gespräche sind nicht sehr erbaulich und schaden Eleanor mehr als alles andere. Am Wochenende ertränkt sie ihren Kummer in Wodka.

Doch durch einen Zufall lernt Eleanor Raymond kennen, einen neuen Arbeitskollegen, und ganz langsam und zaghaft entwickelt sich eine - im Laufe des Buches sehr tiefe - Freundschaft zwischen den beiden. Zeitgleich trifft Eleanor jedoch auch auf die vermeintliche Liebe ihres Lebens. Mit zweifelhaften Methoden versucht sie, sich innerlich und äußerlich zum Positiven zu verändern, um eine Chance bei diesem Herrn zu haben.


Die Geschichte wird von Eleanor selbst erzählt, sodass man stets Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt hat. Diese Welt war für mich selten bis nie nachvollziehbar, sie ist definitiv kein Charakter mit dem ich mich identifizieren konnte. Dennoch mochte ich sie sofort und hätte gern noch mehr von ihr gelesen. Sie hat so viele verschiedene Seiten, und jede davon haben wir zumindest kurz kennengelernt. Allerdings hat sie – geprägt durch „Mummy“ – eine sehr kultivierte Art zu sprechen, die ab und zu etwas übertrieben wirkt. Auch Raymond ist ein toller Charakter, der Eleanor ebenfalls zu mögen lernt und der ihr ein wenig von der Welt zeigt, die ihr bisher stets verschlossen geblieben ist.


Eleanor durchlebt eine starke Entwicklung und Raymond ist stets an ihrer Seite und hilft, wo er nur kann. Diese Entwicklung war für mich jederzeit nachvollziehbar und passte einfach in den Rahmen – auch zeitlich gesehen.

Was man am Ende über Eleanors Kindheit erfährt ließ mich sprachlos und betroffen zurück.


Gail Honeyman hat meiner Meinung nach einen tollen Schreibstil, der hier einfach perfekt zur Art von Eleanor passte. Zu weiteren Büchern der Autorin werde ich auf jeden Fall greifen. Allerdings bin ich froh, das Buch als Hörbuch gehört zu haben, denn die Sprecherin Laura Maire hat ihre Sache einfach grandios gemacht. Sie ist für diese Rolle wirklich die perfekte Besetzung und lebt die Rolle der Eleanor geradezu. Das war wirklich fantastisch vorgelesen. Sie hat Eleanor so richtig Leben eingehaucht Ich könnte mir vorstellen, dass ich es für mich selbst anders gelesen hätte und dadurch viel verpasst hätte.


Von mir gibt es 5 Sterne für diese humor-, aber auch gefühlvolle und berührende Geschichte. Ich glaube, Eleanor ist eine Protagonistin, mit der man entweder gleich warm wird oder überhaupt nicht, viel dazwischen gibt es wahrscheinlich nicht. Aber ich kann nur jedem empfehlen, sie zumindest mal kennenzulernen