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Veröffentlicht am 30.06.2018

Thriller!!!

Das Haus der Mädchen
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Leni fährt nach Hamburg um drei Wochen lang ein Praktikum beim New Media Verlag zu absolvieren.
Der Verlag hat ihr ein Zimmer in einem schönen Haus, in einem netten Viertel, empfohlen. Erst fühlt sich ...

Leni fährt nach Hamburg um drei Wochen lang ein Praktikum beim New Media Verlag zu absolvieren.
Der Verlag hat ihr ein Zimmer in einem schönen Haus, in einem netten Viertel, empfohlen. Erst fühlt sich Leni einsam in dem grossen Hamburg, dann freundet sie sich mit ihrer Zimmernachbarin Vivien an. Eines morgens ist Vivien weg, wie vom Erdboden verschluckt. Leni kann nicht glauben, dass sie weitergezogen ist, denn sie hatte ihr per Nachricht versprochen, dass sie sich abends treffen.


Durch eine verstörende Passage gleich zu Beginn des Buches, war klar: Das wird ein Thriller, der nichts für sensible Leser ist. Und tatsächlich gibt es immer wieder Szenen, die sehr brutal und furchteinflössend sind.
Durch regelmässige Perspektivwechsel und zurückhaltende Einführung in die Figuren und ihre Geschichten, empfand ich die ersten Unterkapitel als wirr. Ich brauchte, nach der oben angesprochenen Eingangsszene, eine Weile, bis ich in der Geschichte angekommen bin und die Figuren einordnen konnte. Sehr gut gefallen hat mir, dass die Opfer immer wieder im Mittelpunkt stehen, und so Konturen und Leben erhielten. Man fühlt dadurch einfach automatisch mehr mit, als wenn da nur Opfer X oder Opfer Y erwähnt wird. Den Brennpunkt so zu legen, ist sehr clever. Man konnte als Leser dabei zusehen, wie die Opfer gebrochen werden. Wo es, wie gesagt, hart zur Sache geht und man sich als potentieller Leser darauf einstellen sollte.
Ich empfand gerade diese Passagen als interessant, da sie psychologisch gut ausgearbeitet wurden.
Immer wieder enden Kapitel, die oft in 10 bis 12 Unterkapitel unterteilt sind, mit einem Cliffhanger, was gleichzeitig ein Garant für Spannung ist. Geschickt wird gegen Mitte Buch ein Unterkapitel aus der Sicht des Täters eingesetzt, das erste überhaupt. Mangels ernsthafter Alternativen, hatte ich schon relativ früh eine Vermutung wer der Täter ist. Zwar hat Andreas Winkelmann noch mit einer Überraschung aufgewartet, doch meine Ahnung hat sich schon bestätigt. Ich denke, die Figur mit der er die Leser täuschen wollte, war so offensichtlich eine falsche Spur, dass danach nur noch der wirkliche Täter übrig blieb. Vielleicht hätte man da noch eine weitere falsche Spur einsetzen sollen?
Der Schreibstil hat mir gefallen und Andreas Winkelmann hat durch geschickt eingesetzte und über das Buch verteilte, gruselige Szenen, die Spannung und meine Aufmerksamkeit halten können.
Die Figuren sind im Grossen und Ganzen gut charakterisiert, wenn auch etwas klischeehaft gezeichnet. Da jedoch die Figuren ihre Rolle gut gespielt haben und eng in ihrem Klischee gehandelt , gefühlt und gedacht haben, ist mir das hundertmal lieber als Figuren, die nicht überzeugend rüberkommen.
Mir hat dieser Thriller, der seine Genreeinteilung zu Recht trägt, gefallen. Spannung, überzeugende Figuren und ein Plot, der keine Ungereimtheiten aufweist. Was will man als Thrillerleser mehr?

Veröffentlicht am 26.06.2018

Hat mich kalt erwischt!

Missing - Niemand sagt die ganze Wahrheit
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Sophie ist 21 Jahre alt, als sie eines Nachts aus einem Club verschwindet. Niemand weiss, ob sie vom morschen Pier ins Meer gestürzt ist, oder was genau geschehen ist. 18 Jahre später bekommt Francesca, ...

Sophie ist 21 Jahre alt, als sie eines Nachts aus einem Club verschwindet. Niemand weiss, ob sie vom morschen Pier ins Meer gestürzt ist, oder was genau geschehen ist. 18 Jahre später bekommt Francesca, die ehemals beste Freundin von Sophie, einen Anruf von Daniel, Sophies Bruder. Es wurde etwas an den Strand gespült, das mit dem Verschwinden von Sophie in Zusammenhang steht. Frankie reist sofort nach Oldcliff. In dem Küstenstädtchen hat sie früher gelebt und vieles erinnert an Sophie und deren Verschwinden.

Schon durch die Thematik, eine 21 jährige, die spurlos verschwindet, wird von Beginn weg Spannung aufgebaut. Es hat mich absolut nicht kalt gelassen, dass ein Mädchen einfach so gestorben sein soll. Allerdings musste ich ein Auge zudrücken, denn der Fund war mir doch dann etwas zu weit hergeholt. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass ein Fuss in einem Turnschuh 18 Jahre im Meer " überlebt " haben soll…das ist doch bei all dem Getier und den Gezeiten schlichtweg nicht möglich? Und dann wird er auch noch in der Nähe angespült, in der Sophie vor 18 Jahren verschwunden ist?
Die Verzweiflung des Bruders und das Leiden der besten Freundin nach all den Jahren ist realistisch beschrieben. Man spürt als Leser sehr gut, wie schwer es ist, nicht zu wissen, was mit dem geliebten Menschen geschah. Gleichzeitig wird ein dunkles Geheimnis angesprochen, das die Spannung noch mal erhöht hat und ich habe atemlos weiter gelesen.
Die Autorin hat sich zu einer Erzählform entschlossen, die leider meinen Lesefluss gestört hat. In schneller Folge wechselt sie die Perspektive und die Zeitzone. Man liest aus der Sicht von Frankie in der Gegenwart. Und auch aus der Sicht von Sophie in der Vergangenheit. Dazu kommen komplexe Beziehungen mit Freunden und Familienmitgliedern, die ich als leicht verworren empfunden habe. Frankies Passagen wurden immer wieder mal so gehalten, dass sie direkt zu Sophie spricht, was berührend ist. Ein besonderes Highlight Punkto Spannung ist, als Frankie immer wieder denkt, Sophie zu sehen. Man fragt sich irgendwann nur noch, ob Sophie wirklich tot ist?
Einige gruselige Passagen entsprechen der Genreeinteilung Thriller, wenn sie auch völlig frei von Blut, Gewalt und Mord sind. Da löscht zum Beispiel das Feuer, als hätte jemand mit dem Finger geschnippt …und das, weil Frankie an die tote Sophie denkt. Dann wieder ist die Atmosphäre in der Ferienwohnung von Frankie sehr stimmungsvoll und gruselig beschrieben.
Stück für Stück setzt sich die Geschichte zusammen und man sieht als Leser immer klarer, wie alles zusammen hängen könnte. Gegen Schluss hebt sich durch eine überraschende Wendung die Story auf eine spezielle Ebene, die ich so nicht erwartet habe und die mich kalt erwischt hat.

Veröffentlicht am 24.06.2018

Es brodelt hinter der Fassade...

Kleine Feuer überall
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Zum ersten Mal in ihrem Leben überlegen sich die Künstlerin Mia und ihre 15 jährige Tochter Pearl sesshaft zu werden. In Shaker Heights, einem Vorort von Cleveland, konnten sie von der Familie Richardson ...

Zum ersten Mal in ihrem Leben überlegen sich die Künstlerin Mia und ihre 15 jährige Tochter Pearl sesshaft zu werden. In Shaker Heights, einem Vorort von Cleveland, konnten sie von der Familie Richardson günstig einen Hausteil mieten. Pearl freundet sich mit den Kindern der Richardson an und ist heimlich in den ältesten Sohn Trip verliebt. Als Linda, die Freundin von Elena Richardson, ein asiatisches Baby adoptieren möchte und die Mutter das Kind zurück will, steht das Städtchen Kopf. Isabelle, die jüngste der Familie Richardson ist empört…kurz darauf brennt das Haus der Familie…Brandstiftung!

Ich hatte schon sehr viel Gutes von diesem Buch gehört, und es mir deshalb besorgt. Und tatsächlich, hat die Geschichte mich von Beginn weg fasziniert. Denn der Schreibstil von Celeste Ng ist einfach toll. Ich kenne von der Autorin schon "Was ich euch nicht erzählte" und wieder finde ich hier den unvergleichlichen Schreibstil. Erst startet die Autorin ohne gross die direkte Rede zu benutzen, das Ganze wirkt eher wie eine Erzählung. Und trotzdem habe ich mich den Figuren gleich nahe gefühlt…wie sie das mit dem Schreibstil, in dem man sich wie bei einer Lesung fühlt, hingekriegt hat, ist mir ein Rätsel. Ich vermute es liegt an der bildreichen Sprache….
Man versteht sofort das Gefüge des kleinen Städtchens. Regeln sind nicht nur wichtig sondern werden auch penibel eingehalten. Auch skurrile, wie, dass das Gras auf dem eigenen Grundstück nicht länger als 15 cm sein darf. Die Moral im Städtchen wird wie ein Banner hoch gehalten. Teenager, die schwanger werden, kennt man keine. Und nach und nach kommt man als Leser dahinter, dass vieles unter dem Deckmäntelchen Regeln, Sitte, Moral und Anstand, verborgen bleibt.
Zeitweise prallen zwei Welten aufeinander. Der Lebensstandard der Richardson ist völlig anders als die der alleinerziehenden Mia. Bei Richardson haben alle ein eigenes Zimmer, Dinge werden weggeworfen statt repariert. Gerade Pearl fühlt sich magisch angezogen vom Heile Welt Familienleben der Familie. Und merkt schlussendlich, dass nicht alles was glänzt auch Gold ist.
Sehr speziell empfand ich, dass Isabel, auf den ersten 70 Seiten nur durch Erzählungen ihrer Familie an der Geschichte teilnimmt. Wie ein Gespenst ist sie präsent, doch nimmt nicht aktiv an der Handlung teil. Sehr gut hat die Autorin später das Hauptproblem von Isabelle eingeflochten. Denn Izzy hatte nach einem schweren Start ins Leben die geballte Ladung Sorge, Aufmerksamkeit und Ueberbehütung durch ihre Mutter auf sicher…und hat sich unweigerlich zu einem schwierigen Kind und Teenager entwickelt.
Die Geschichte, die die Bevölkerung, und sogar Familien und Paare entzweit, die Frage bei wem das adoptierte Kind leben soll, entfesselt neue, eigene Geschichten um das Thema Adoption und Abtreibung. Celeste Nig spielt mit den Vorurteilen und den Gefühlen der Bewohner von Shaker Heights ( und die, der Leser ). Wer ist die bessere Mutter? Die reiche Linda, die sich seit Jahren ein Kind wünscht? Oder die alleinstehende, Migrantin Bebe Chow, die das Baby erst ausgesetzt hat und nun zurück will? Ein brisantes Thema, bei dem man unweigerlich ins Grübeln kommt…
Die Autorin hat ein gesellschaftskritisches Werk geschaffen und ich war sehr gefesselt. Einzig ein paar holperige Stellen in der Handlung habe ich als gesucht und konstruiert empfunden. So, wie die Tatsache, dass Mia, als sie erfährt, dass eine Freundin von Mrs. Richardson ein asiatisches Baby adoptieren wird, sofort an Bebe Show, mit der sie mal zusammen gearbeitet hat, denkt. Und die auch noch zufälligerweise die Mutter des Babys ist.

Veröffentlicht am 14.06.2018

2.Teil!

Immer wenn du tötest
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Targa Hendricks von der Abteilung K2 Berlin, Spezialgebiet "die Überführung von Serientätern", wird von ihrem Vorgesetzten auf einen neuen Fall angesetzt.
In einem verlassenen Schlachthaus, wurden die ...

Targa Hendricks von der Abteilung K2 Berlin, Spezialgebiet "die Überführung von Serientätern", wird von ihrem Vorgesetzten auf einen neuen Fall angesetzt.
In einem verlassenen Schlachthaus, wurden die Leichen von drei jungen Menschen gefunden. Der Tatort erinnert an eine Inszenierung. Kurz darauf wird die Szene von der Künstlerin Freya von Rittberg auf Leinwand gemalt. Sie ist dafür bekannt, Bilder mit Blut zu malen und mysteriöse Mut - Challenges zu veranstalten. Die Polizei ist überzeugt, dass die Malerin mit den Morden zu tun hat und schleust Targa als Personenschützerin bei ihr ein.

Dies ist nach "Targa - der Moment bevor du stirbst " der zweite Teil rund um Targa Hendricks. Ganz klar sollte, zum besseren Verständnis, erst der erste Teil gelesen werden. Denn nur so kann man den speziellen Charakter von Targa, und die vielen Bezüge zum ersten Teil, richtig erfassen. Targa ist sehr unkonventionell. Meiner Meinung nach leidet sie unter einer leichten Form von Autismus. Sie ordnet für ihr Leben gerne Bücher, Fotos, Briefe. Und wenn ein Buch falsch eingeordnet ist, wird sie unruhig. Sie kann auch keine Gefühle zeigen und hat Probleme, die Gefühle anderer zu verstehen und zu deuten. Zudem hat sie eine schwermütige und leicht depressive Art. Mir gefällt, dass Targa einerseits unerschrocken und sehr stark ist, andererseits doch unsicher und traurig wirken kann. Die Zwiegespräche mit ihrer toten Schwester lassen hinter die Fassade blicken und sind ein toll gewähltes Mittel um Targa besser zu verstehen. Die Figur ist sehr gut ausgearbeitet und keinesfalls 08/15.
Dieser Thriller, der seine Genreeinteilung zu Recht trägt, ist sehr temporeich und blutig. Denn, Blut spielt eine grosse Rolle und so wird Blut getrunken oder damit gemalt. Es gibt Szenen, die sind echt eklig und nichts für sensible Leser.
Ein grosses Plus ist in dieser Geschichte das Setting. Egal, ob in dem stillgelegten Schlachthaus oder in der Nobelwohnung von der Mörderin. Man spürt die bedrückende Atmosphäre sehr gut und mir ist nur schon beim Lesen Gänsehaut über den Rücken gekrochen.
Wenn ihr nun denkt, ich greife mit dem Ausdruck " Mörderin " vor….Dem ist nicht so! Denn, von Beginn weg, weiss man als Leser, dass Freya von Rittberg, die Taten begannen hat. Da lässt das Autorenduo die Leser nicht im Zweifel. Hier spielt für einmal die Überführung der Täterin und nicht die Täter- Identität eine Rolle. Bestenfalls kann man noch über das Motiv rätseln....
Einen Erzählstrang konnte ich lange Zeit nicht einordnen. Darin spielt ein Hilfspfleger einer psychiatrischen Einrichtung eine Rolle. Lange Zeit habe ich den Zusammenhang geahnt und gegrübelt, bis B.C Schiller in einem Nebensatz die Auflösung erwähnt. Sehr gut gemacht , überraschend und schlüssig.
Der Schreibstil ist wieder toll. Mit prägnanten Sätzen wird man als Leser an die dunkelsten Orte entführt und ohne langatmige Details von einer brenzligen Situation in die nächste katapultiert.
Meiner Meinung nach wackelt der Plot ein wenig. Ein paar Logiklöcher, die für mich nicht befriedigend sind, haben mich gestört. So wird Targa unter ihrem richtigen Namen und ohne viel Aufhebens von Freya von Rittberg und ihrer rechten Hand Zac als Personenschützerin engagiert. Wenn die beiden so professionell agieren würden, wie sie sich die restliche Geschichte lang geben, hätten sie Targa überprüft und herausgefunden, dass sie für die Polizei arbeitet und ein Spitzel sein könnte. Zudem Targa ein paar Monate zuvor einen Serientäter (aus dem ersten Band) zur Strecke gebracht hatte und ihr Name bekannt ist. Weiter veranstalten die Künstlerin und ihr Gefolge Mut - Challenges, in denen junge Menschen zu Tode kommen. Diese sagen so Sätze wie : " Ich bin bereit zu sterben, um zu leben" (Seite 138). Leider bleibt im Unklaren, mit welchen Mitteln die Täter erreichen, dass diese Menschen sich freiwillig auf so was einlassen. Das hätte besser ausgearbeitet werden dürfen.
Abgesehen davon hat mich die Geschichte überzeugt und genau das ausgelöst, was ich mir von einem Thriller wünsche. Gänsehaut, Spannung und Nervenkitzel.

Veröffentlicht am 07.06.2018

Humorvoll!

Manchmal hilft nur fauler Zauber
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Anna ist erst ein paar Stunden verheiratet, als ihr Mann Hartmut schon fremd geht. Mit seiner Sekretärin Vanessa, und das noch während der Hochzeitsfeier. Von da an ist für Anna klar :Der Mann muss weg.
Als ...

Anna ist erst ein paar Stunden verheiratet, als ihr Mann Hartmut schon fremd geht. Mit seiner Sekretärin Vanessa, und das noch während der Hochzeitsfeier. Von da an ist für Anna klar :Der Mann muss weg.
Als sie von einem Notar in Husum einen Brief bekommt, ist die Freude gross. Sie hat von einer entfernten Verwandten ein Häuschen auf Amrum geerbt. Anna möchte unbedingt dort leben, doch ganz sicher nicht mit Hartmut. So plant sie mit der Untermieterin ihres Häuschen, Vida, die Beseitigung von Hartmut.

Schon der Klappentext hat mir Lust auf diese Geschichte gemacht. Und tatsächlich habe ich genau das bekommen, was ich erwartet habe. Eine witzige, manchmal sarkastische und teilweise mit schwarzem Humor gewürzte Geschichte. Anna Engelmacher, der Name ist wohl Programm, bringt ihren Mann Hartmut um. Was ich ihr keinesfalls verübeln kann. Denn Hartmut, ist so negativ- nörgelig- überheblich gezeichnet, dass ich ihn am liebsten selbst erwürgt hätte. Das Klischee von einem Ehemann, der seine Frau unterdrückt, gängelt und mies behandelt.
Der Schreibstil ist frisch, witzig und flüssig. Einzig ein, zwei mal bin ich über Details gestolpert. Kapitel drei, war zum Beispiel ein einziges grosses Fragezeichen. Auch ein Kapitel mittendrin, in dem plötzlich Hartmut in Ich Perspektive zu Wort kommt, war verwirrend. Doch abgesehen davon ging es humorvoll zur Sache. Schmunzeln musste ich einige Male. Ob über Rassismus unter Lebensmitteln oder Botoxpartys.
Die Geschichte spielt auf Amrum, der Ort ist austauschbar. Ich will damit sagen, dass es wenige Beschreibungen der Landschaft oder zu der Atmosphäre gibt. Darauf liegt der Fokus der Geschichte nicht. Klasse hingegen, dass die Bräuche, kulinarischen Spezialitäten und Legenden gut erklärt und in die Story eingebunden wurden.
Die Figuren sind wie schon angetönt, doch sehr schwarz weiss gezeichnet. Teilweise überzeichnet, wie Hartmut oder seine Freundin/Sekretärin Vanessa. Zwar ergibt das im Endeffekt eine humorvolle Geschichte, der Gedanke der Überzeichnung bleibt trotzdem haften.
Sehr gut werden immer wieder neue Figuren eingeführt. Fast nebenher lernt man als Leser immer wieder andere Charaktere kennen, die einen Teil der Geschichte mittragen und diese abwechslungsreich gestalten.
Im Vorwort warnt die Autorin davor, das Buch nicht allzu ernst zu nehmen. Tue ich auch nicht, doch gut unterhalten hat mich "Manchmal hilft nur fauler Zauber" allemal.