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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.07.2018

Zwischenzeitlich etwas zäh

Gnadenmord
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DI Brooke hat eigentlich endlich mal ein paar Tage frei und will die Zeit nutzen, seine angeschlagene Beziehung zu seiner Tochter Terri zu kitten. Da wird er unerwartet zum Nachfolger seines Rivalen Ford ...

DI Brooke hat eigentlich endlich mal ein paar Tage frei und will die Zeit nutzen, seine angeschlagene Beziehung zu seiner Tochter Terri zu kitten. Da wird er unerwartet zum Nachfolger seines Rivalen Ford ernannt und erbt mit dessen alten Fällen auch gleich noch den Mord an einem älteren Ehepaar. Schnell wird klar, dass die bisherigen Ermittlungen nicht mit 100% gelaufen sind und so steht Brooke nicht nur unter Zeitdruck, sondern muss auch noch gegen die loyalen Mitarbeiter seines Vorgängers arbeiten.

„Gnadenmord“ ist bereits der vierte Fall für Brooke; die Vorgänger kenne ich nicht, bis auf wenige Kleinigkeiten konnte ich der Handlung aber auch so gut folgen. Der Schauplatz Nottingham und Umgebung wird leider nicht ganz so gut beleuchtet, ich hätte mir doch etwas mehr Lokalkolorit gewünscht. Brooke fand ich etwas undurchsichtig, sympathisch war er mir schon, aber so richtig habe ich seine Handlungsmotive nicht immer nachvollziehen können. Auch die anderen Figuren waren mir meist zu oberflächlich gestaltet (auch die, die erst in diesem Band eingeführt wurden und die somit nicht in vorherigen Büchern schon ausreichend vorgestellt wurden). Der Fall entwickelt sich recht spannend, auch wenn da durchaus noch etwas Luft nach oben gewesen wäre. Gerade im Mittelteil flaut die Spannung dann doch etwas ab und der Fall tritt auf der Stelle. Dunnes Stil fand ich zu Beginn gewöhnungsbedürftig, hat mir dann aber doch zugesagt und die Story liest sich sehr angenehm. Insgesamt war „Gnadenmord“ dann nicht so ganz mein Fall, da Spannungsbogen und Figuren mich nicht so richtig überzeugt haben. Andere Bücher des Autors (abgesehen von der Brooke-Reihe) würde ich aber durchaus einmal austesten wollen.

Veröffentlicht am 09.06.2018

Abschluss der Trilogie

Das Jahrhundertversprechen (Jahrhundertsturm-Serie 3)
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Nach Ende des Ersten Weltkriegs ist auch für die von Briests nichts mehr wie zuvor. Außer vielleicht die gut gehegte Feindschaft zu ihren nächsten Nachbarn, den von Cramms. Während Otto und Hermine um ...

Nach Ende des Ersten Weltkriegs ist auch für die von Briests nichts mehr wie zuvor. Außer vielleicht die gut gehegte Feindschaft zu ihren nächsten Nachbarn, den von Cramms. Während Otto und Hermine um die Zukunft von Gut und Detektei kämpfen, scheint ihren Ziehsohn Max die Vergangenheit einzuholen. Gerade als er sich als Mechaniker und Rennfahrer einen Namen zu machen versucht.

Die vorherigen Bände hatten mir sehr gut gefallen, sowohl was die fiktive Handlung wie auch die Einbindung ins historische Geschehen angeht. Hier schwächelt der vorliegende letzte Band meiner Meinung nach ein bisschen. Wahrscheinlich liegt das auch daran, dass mich die Geschichte des Motorsports dann doch sehr viel weniger fesseln kann als es Entwicklung von Eisenbahn (Band 1) bzw. Flugzeug (Band 2) konnte ; ) Dieser Aspekt der Handlung konnte mich also nicht so überzeugen, ansonsten ist der Blick auf den Geist der Zeit aber sehr gut gelungen. Die Zeit der Wirtschaftskrise und das Erstarken der nationalsozialistischen Strömungen gibt der Autor sehr authentisch wieder und bindet die Familiengeschichte der von Briests gut ein. Wie schon in Band 1 zeichnet sich schnell eine Liebegeschichte ab, die ich in ihrer epischen Breite dann doch nicht so ausführlich gebraucht hätte, im Großen und Ganzen habe ich das Schicksal der Familie aber sehr gerne verfolgt. Geschrieben ist die Story sehr ansprechend inklusive der reichlichen und authentische Ausflüge in den Berliner Dialekt. „Das Jahrhundertversprechen“ ist leider nicht der fulminante Höhepunkt geworden wie ich ihn mir erhofft hatte, unterm Strich habe ich ihn aber doch ganz gerne gelesen.

Veröffentlicht am 31.05.2018

Die Pranken des Löwen

Die Pranken des Löwen
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Robert Fitzooth wird durch einen glücklichen Wink des Schicksals zum Leibwächter der jungen Prinzessin Matilda. Nichtsahnend, dass sie einmal als ganz große Kaiserin in die Geschichte eingehend wird. Ebenso ...

Robert Fitzooth wird durch einen glücklichen Wink des Schicksals zum Leibwächter der jungen Prinzessin Matilda. Nichtsahnend, dass sie einmal als ganz große Kaiserin in die Geschichte eingehend wird. Ebenso wie Roberts Enkel, der den Sheriff von Nottingham das Fürchten lehren und mit seinen „Merry Men“ für Gerechtigkeit sorgen wird.

Ich hatte bisher noch kein Buch des Autors gelesen; unterm Strich habe ich Die Pranken des Löwen ganz gerne gelesen, auch wenn es doch kleine Kritikpunkte gibt. Eine stilistische Eigenheit hat mich zunehmend genervt. Für meinen Geschmack viel zu oft finden sich Wendungen ähnlich „das sollte sich noch rächen“, „er sollte bis an sein Lebensende dort bleiben“ usw. Ich will als Leser nicht ständig mit einem ungaren Halbsatz gespoilert werden, auch wenn es sich dabei um historisch verbriefte Tatsachen handelt. Ansonsten mochte ich den Erzählstil ganz gerne und das Buch liest sich recht flüssig. Dem Autor gelingt es sehr gut, bekannte Legenden über Robin Hood in die eigene fiktive Geschichte um ihn einzubinden. Historische Ereignisse werden zu Hauf angerissen, aber viele sind dann für mich zu oberflächlich abgehandelt. Die Handlung erstreckt sich über viele Jahre, da wären manche Ereignisse dann doch lieber ausgelassen und dafür andere ausführlicher behandelt worden. Der Cut zwischen Robert als Hauptfigur zu Robin hat mich dann doch sehr gestört. Ich hatte das Gefühl, das eine Buch beendet und ein neues zur Hand genommen zu haben. Zudem wurde ich mit Robin in der relativ kurzen Zeit dann nicht so richtig warm, er kommt mir sehr oberflächlich und auch leichtsinnig vor. Natürlich braucht diese Figur Entwicklungspotential, schließlich soll sie den Leser ja noch über weitere Bände fesseln, trotzdem hätte ich mir da auch jetzt schon etwas mehr gewünscht, eben auch um den „Verlust“ von Robert zu überwinden ; ) Den mochte ich sehr gerne, die ca. zwei Drittel des Buches, die sich um ihn drehen, lagen mir insgesamt vielleicht einfach mehr.
So richtig gefesselt hat mich Robin nicht, trotzdem bin ich schon ein bisschen neugierig was ihn in den nächsten Bänden erwarten wird. Weitere Geschichten über seinen Großvater würde ich hingegen jederzeit und sofort lesen wollen ; )

Veröffentlicht am 21.05.2018

Für neugierige Macher

Puff! Platsch! Peng! Mit 52 Experimenten durch das Jahr
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Von Klassikern wie der Kartoffelbatterie über kulinarische Experimente (wie macht man eigentlich Quark?) bis hin zur eigenen Minibiosphäre: in diesem Buch findet man für jeden Geschmack und jede Wetterlage ...

Von Klassikern wie der Kartoffelbatterie über kulinarische Experimente (wie macht man eigentlich Quark?) bis hin zur eigenen Minibiosphäre: in diesem Buch findet man für jeden Geschmack und jede Wetterlage einen spannenden Versuch. Diese sind kindgerecht erklärt, meist gut bebildert und liefern zusätzlich immer noch ein bisschen Wissen für obendrauf. Versuche, bei denen sicherheitshalber ein Erwachsener helfen sollte, sind entsprechend gekennzeichnet, es gibt jedoch auch genug Experimente, mit denen man Kinder guten Gewissens alleine werkeln lassen kann. Die Aufmachung kommt bunt und quietschig daher, mir hat der Stil der Figuren leider überhaupt nicht gefallen (ich glaube als Kind hätte ich sie auch nicht gemocht). Da es sich immer um Illustrationen im Comicstil handelt, sind manche Schritte auf den Bildern nicht ganz gut zu erkennen, da bin ich mir nicht sicher, ob jedes Kind sofort versteht was gemeint ist.
Unterm Strich fand ich das Buch recht gelungen, die Experimente machen Spaß und sorgen ganz spielerisch für einen Wissensgewinn, auch wenn an manchen Stellen noch etwas Verbesserungsbedarf vorhanden ist.

Veröffentlicht am 13.05.2018

Ewiges Eis?

Das Eis
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Bei einer spektakulären Gletscherkalbung in Spitzbergen wird plötzlich die Leiche des seit Jahren vermissten Umweltschützers Tom Harding frei. Sein alter Freund Sean Cawson war dabei als Tom den Tod bei ...

Bei einer spektakulären Gletscherkalbung in Spitzbergen wird plötzlich die Leiche des seit Jahren vermissten Umweltschützers Tom Harding frei. Sein alter Freund Sean Cawson war dabei als Tom den Tod bei einer gemeinsamen Besichtigung einer Eishöhle fand. Nun werden alte Wunden wieder aufgerissen und langsam tritt die Wahrheit ans Licht.

Ich hatte von der Autorin bereits „Die Bienen“ gelesen und hier wie da stellt sich bei mir dasselbe Fazit ein: tolle Grundidee, sehr gut recherchiert, spannende Fakten… und trotzdem springt bei mir der Funke einfach nicht über. Aber der Reihe nach. Die Grundthematik von ewigem Eis unter dem Einfluss des Klimawandels fand ich sehr interessant. Die Autorin hat wirklich informative und anschauliche Fakten zusammengetragen und verknüpft diese hervorragend mit der fiktiven Geschichte. Das Thema Umweltschutz nimmt somit ebenfalls viel Raum ein, jedoch ohne belehrend zu wirken. Ebenfalls sehr spannend fand ich Auszüge aus Forschungs- und Reiseberichten vergangener Tage, die die Autorin zwischen den Kapiteln wiedergibt. Bei der fiktiven Handlung rund um Tom und Sean hat mir dann doch ein bisschen was gefehlt, hier zu verworren erzählt, da zu langatmig geraten. Erst in der zweiten Hälfte wurde das etwas besser, das konnte für mich das Ruder aber nicht mehr endgültig herumreißen. Viele der Nebenfiguren fand ich etwas blass und unklar, oft werden sie auf eine Eigenschaft reduziert und zeigen wenig Entwicklungspotential. Die Beschreibungen der arktischen Landschaft sind der Autorin da viel besser gelungen, schon auf den ersten Seiten des Buches spürt man die beißende Kälte und wird von glitzernden Eisbergen beeindruckt. Auch sonst hat mir der Erzählstil recht gut gefallen, auch wenn dieser die z.T. langatmige Handlung nicht immer aufzupeppen vermag. Insgesamt also ein eher etwas durchwachsener Roman, der aber durchaus mit starken Momenten zu punkten vermag.