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Veröffentlicht am 10.06.2018

Überraschende Wendung

Young Elites (Band 2) - Das Bündnis der Rosen
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Nachdem Adelina Die Gemeinschaft der Dolch verlassen hat bzw. verlassen musste, sind sie und ihre Schwester Violetta auf der Suche nach anderen Begabten. Adelina möchte ihre eigene Gemeinschaft gründen ...

Nachdem Adelina Die Gemeinschaft der Dolch verlassen hat bzw. verlassen musste, sind sie und ihre Schwester Violetta auf der Suche nach anderen Begabten. Adelina möchte ihre eigene Gemeinschaft gründen und Rache an ihren Peinigern nehmen.

Das Cover ist nicht so meins, obwohl es natürlich einen starken Wiedererkennungswert besitzt, weil es sehr dem ersten Teil ähnelt.
Eigentlich mag ich Adelina schon, denn wenn man hinter ihre doch etwas kalte Fassade blickt fühlt sie sich eigentlich nur betrogen und handelt dementsprechend. Klar, bin ich in einigen Dingen überhaupt nicht ihrer Meinung, denn sie ist schon extrem und durch ihre besondere Macht fühlt sie sich stark und unbesiegbar, aber sie war im ersten Teil sehr unsicher deshalb und hat einfach nur nach jemandem gesucht, der so ist wie sie und sie aufnimmt. Und jetzt hat Die Gemeinschaft der Dolche sie verstoßen, verständlich das sie darüber nicht glücklich ist. Obwohl sie natürlich nicht ganz unschuldig daran ist. Aber genau diese Widersprüchlichkeit bekommt man sehr gut in den Abschnitten von Adelina vermittelt. Sie erzählt aus der Ich-Perspektive und so wird einem als Leser klar, dass sie einerseits weiß, dass sie nicht immer gut und richtig handelt, aber andererseits von ihrer „dunklen Seite“ dazu verleitet wird und diese Machtposition genießt.
Eine sehr gute Mischung und mal was anderes als immer nur die netten Helden, die auch fast immer nur richtig handeln.
Aber zusätzlich zu Adelina bekommt man auch wieder in diesem Teil der Reihe Einblicke in andere Sichtweisen und erfährt dadurch viel mehr über die anderen Charaktere und ihre Beweggründe. Und diese sind eigentlich bei allen irgendwie gleich, es geht sehr viel um Macht. Jeder möchte herrschen und das ohne viel an andere zu denken. Wenn man es recht bedenkt, gibt es keinen richtigen Sympathieträger in der Geschichte. Aber obwohl mich das häufig bei Geschichten stört, finde ich es hier gar nicht schlimm, denn es passt einfach alles. Anders würde die Geschichte nicht so viel Sinn ergeben.
Das Bündnis der Rosen baut sich gut auf und man kommt auch nach einer etwas längeren Pause vom ersten Teil gut in die Geschichte rein. Adelinas Entwicklung wird detailliert beschrieben und man erlebt hautnah, wie sie sich anscheinend immer mehr in ihrer Gabe verstrickt. Und so kommt der große Knall des Buches erst im letzten Drittel. Aber mir ist sowas schon öfters bei Trilogien aufgefallen. Häufig ist der erste Teil sehr rasant und spannend und im zweiten Teil baut sich alles etwas langsamer auf um dann an Fahrt für den dritten Teil zu gewinnen. Das klingt zwar nicht so berauschend, aber mir hat Das Bündnis der Rosen trotzdem sehr gut wieder gefallen, denn gerade Adelinas Weg mitzuerleben finde ich sehr interessant, weil sie sich eben nicht zur tollen, alles könnenden Heldin entwickelt.
Das Ende selber fand ich einfach nur toll und vorher gibt es obendrauf noch eine sehr interessante Wendung in der Geschichte, mit der ich so nicht gerechnet hatte und die mir großen Appetit auf den dritten Teil gemacht hat.

Mein Fazit: Obwohl es im ganzen Buch keinen richtigen Sympathieträger gibt, überzeugt mich die Geschichte trotzdem bis hierhin. Es ist einfach mal was anderes und nicht nach Schema F gestrickt und auch Adelina ist eine klasse Anti-Heldin, die mir gefällt, weil sie tief in ihrem inneren doch einfach nur geliebt werden möchte. Ich freue mich schon auf den dritten Teil. :)

Veröffentlicht am 02.05.2018

Überraschend

Das Paket
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Emma ist Psychologin, glücklich verheiratet und endlich schwanger. Als sie auf einem Kongress eine Rede hält, übernachtet sie danach dort in einem Hotel. Dort wird sie von einem Fremden überwältigt und ...

Emma ist Psychologin, glücklich verheiratet und endlich schwanger. Als sie auf einem Kongress eine Rede hält, übernachtet sie danach dort in einem Hotel. Dort wird sie von einem Fremden überwältigt und in ihrem Hotelzimmer vergewaltigt.
Doch sie hat angeblich nie in diesem Hotel eingecheckt und die Nummer des Hotelzimmers existiert auch nicht.

Das Cover ist natürlich genial. Es sieht nicht nur aus wie ein Buch, nein, man kann den Schuber sogar öffnen wie ein Paket und das Buch rausholen. Da haben sich die Designer was richtiges Tolles ausgedacht. 
Vorneweg muss ich sagen, dass mir Emma nicht wirklich sympathisch war. Von Anfang an nicht. Dieses extrem selbstkritische fand ich etwas nervig. Aber natürlich wird die Geschichte so aufgebaut, das man an Emmas Glaubwürdigkeit einfach zweifeln muss und so weiß man als Leser nie, ob Emma nun all das wirklich erlebt hat oder sie einfach nur psychisch krank ist.
Das ist schon ein sehr guter Schachzug, denn die ganze Zeit fragt man sich ob irgendwas real ist. Manchmal kam mir Emmas Verhalten einfach wie eine Angststörung vor, aber dann fragte ich mich, was ist der Grund? Ein sehr gutes Verwirrspiel ist Fitzek da gelungen.
Dazu kommen dann die kurzen und knappen Sätze, die sehr schnell eine große Spannung erzeugen. Denn man hetzt einfach nur so durch die Story.
Dann wiederum wirken manche Teile der Geschichte zusammenhanglos und ich musste mich fragen, wie passt das zusammen? Sollen alles vielleicht nur Zufälle sein?
Ich habe versucht den Durchblick zu behalten und dachte auch lange Zeit ich wüsste wie es ausgeht. Aber dann konnte mich Fitzek wieder überraschen mit einer Wendung, die ich nicht kommen gesehen habe. Was wirklich gut war, denn sonst hätte das Buch nicht so gut bei mir abgeschnitten. ;)
Okay, ich muss zugeben, das mir ein paar Stellen im Mittelteil etwas zu viel des Guten waren, denn manchmal ist vielleicht weniger mehr, aber Fitzek weiß geschickt, wie er seinen Leser wieder zurück zum Wesentlichen holen muss.
Das Ende ist dann einfach nur klasse! Eine totale Überraschung, mit der ich überhaupt gar nicht gerechnet hatte und die mich von dem Roman vollends überzeugt hat. Ich hatte eine ganz andere Idee und wäre niemals darauf gekommen.

Mein Fazit: Lange Zeit dachte ich wirklich ich hätte den Durchblick und Sebastian Fitzek könne mich nicht mehr überraschen, aber er schafft es in Das Paket einen in diesem Irrglauben zu lassen und haut einen dann mit einer großen Überraschung um. Da fallen mir nur Wörter wie Wow und Klasse ein. :)

Veröffentlicht am 16.03.2018

Sehr gut

Verrat
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Jessica Schulte am Hülse erzählt in diesem Buch in sieben Geschichten den wohl schlimmsten Verrat – den Verrat an der Liebe.

Das Cover gefällt mir ausgesprochen gut. Ich kann euch zwar nicht sagen, welche ...

Jessica Schulte am Hülse erzählt in diesem Buch in sieben Geschichten den wohl schlimmsten Verrat – den Verrat an der Liebe.

Das Cover gefällt mir ausgesprochen gut. Ich kann euch zwar nicht sagen, welche Blume das genau ist, aber ich mag sie gerne ansehen. 
In ihrem Vorwort sagt die Autorin, dass es sich um wahre Geschichten handelt. Nur leider führt sie das nicht weiter aus und man fragt sich, ob es sich um Geschichten handelt, die wirklich genauso passiert sind oder ob sie zu ähnlich passierten Dingen eine fiktive Geschichte drumherum gesponnen hat.
Nichts desto trotz habe ich kaum was an dem Buch auszusetzen, denn die Autorin erzählt jede ihrer sieben Geschichten in einem trockenen und teils sehr berichtenden Ton, der das Ganze noch dramatischer erscheinen lässt.
Mit präzisen und klaren Worten ohne viel Schnörkel enthüllen diese sieben Geschichten ihre grausame Seite und zeigen, was aus Liebe werden kann.
Doch obwohl Liebe neben dem Verrat im Mittelpunkt steht, sind die Geschichten geprägt von einer meist einseitigen Liebe und mit Romantik hat das hier nur wenig zu tun. Eher mit Tragik und so entwickelt man starkes Mitleid für die jeweiligen Personen.
Es sind Geschichten zum Nachdenken und weniger zum Genießen. Und so kann man sich nicht in Ruhe zurücklehnen und sich berieseln lassen, nein man ist mit Spannung dabei.
Und ich muss sagen, dass die sieben Geschichten durchweg sehr gut sind. Denn auch wenn sich an der Erzählweise nichts ändert, wird das nicht langweilig, denn jede Geschichte hat ihren eigenen Charakter und alle unterscheiden sich von ihren Handlungen sehr stark.
Einzig die Geschichte Flucht ist nicht so klar und direkt durchschaubar wie die anderen Geschichten, was aber nichts in ihrer Stärke mindert.
Am besten hat mir auch direkt die erste Geschichte gefallen, Vorbildliches Doppelleben. Zuerst hatte ich starke bedenken, denn wenn eine Kurzgeschichtensammlung mit einer so starken Geschichte beginnt, kann sie das dann auch halten?
Aber ich brauchte mir keine Gedanken zu machen, denn ja, das Buch kann halten was es verspricht.

Mein Fazit: Wer mal etwas über die negativen Seiten der Liebe und vor allem an dem Verrat an dieser lesen möchte, sollte unbedingt zu diesem Buch greifen, denn Jessica Schulte am Hülse kann in einem wunderbar klaren Erzählstil, die Tragik und Grausamkeit sehr gut beschreiben und herausbilden. Ein wirklich sehr tolles Buch!

Veröffentlicht am 28.02.2018

Ein King bleibt ein King

Sleeping Beauties
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In Dooling County taucht eine merkwürdige Frau auf, die Chaos verursacht und von der dortigen Polizeichefin verhaftet wird.
Zeitgleich gefällt Frauen auf der ganzen Welt eine Schlafkrankheit, Aurora genannt, ...

In Dooling County taucht eine merkwürdige Frau auf, die Chaos verursacht und von der dortigen Polizeichefin verhaftet wird.
Zeitgleich gefällt Frauen auf der ganzen Welt eine Schlafkrankheit, Aurora genannt, die sich mit einem komischen Nebeneffekt bemerkbar macht. Die Frauen werden in Kokons gehüllt.
Hängen diese beiden Dinge zusammen?

Das Cover finde ich persönlich sehr gruselig. Obwohl die weiße Schrift in der Titel und Autoren gefasst sind auf den ersten Blick dominieren, fällt doch die Motte mit den Augen sehr auf und ich mag es nicht so angestarrt zu werden. Allerdings das Blau ist wirklich klasse.
Der Schreibstil ist gewohnt Stephen King und ich muss leider sagen, dass ich während des ganzen Buch nicht groß gemerkt habe, dass er das mit seinem Sohn Owen zusammen geschrieben hat. Beim Lesen selber natürlich ist das kein Nachteil, aber schade finde ich das schon, dass man keinen Einschlag davon merkt. So geht er doch etwas unter, es sei denn die Schreibstile der beiden sind sich wirklich so ähnlich.
Zunächst werden die verschiedenen Charaktere vorgestellt und das sind bei einem so dicken Buch natürlich einige. Was aber ungemein geholfen hat, war die Liste mit den teilnehmenden Leuten, die vorne im Buch ist. Ideal zum Nachschlagen.
Doch letztendlich läuft es auf eine Handvoll Hauptcharaktere hinaus und die kristallisieren sich doch schnell aus der Masse heraus.
Was mir bei King sehr gut gefällt sind die häufig schnellen Szenenwechsel und somit auch häufig kurzen Kapitel. So hetzt man von einem Ereignis zum nächsten und erfährt noch vieles mehr was auch außerhalb von Dooling passiert, obwohl zwischendurch trotzdem die ausführlicheren Kapitel auftauchen, die einen dann wieder näher ins Bild um die Hauptcharaktere und das Hauptereignis versetzen. Dadurch konnte man das Buch trotz der Dicke sehr schnell und gut lesen.
Natürlich gerät so der Aufbau der Story etwas lang (was man kennt, wenn man einen King schon einmal gelesen hat) und Aurora passiert gefühlt in Realzeit.
So bleibt aber auch die Auflösung bis fast zum Ende komplett im Dunkeln und ich konnte mir gar nicht vorstellen, was es mit Aurora auf sich hat.
Was ich auch immer sehr mag bei den King’schen Erzählungen ist, dass er geschickt eine scheinbar harmlose Situation (immerhin passiert ja nicht so viel, die Frauen schlafen ja „nur“ ein) immer mehr auf die große Katastrophe zulaufen lassen kann. Das Szenario wirkt dadurch sehr realistisch und man kann sich alles einfach sehr gut vorstellen.
Was mich allerdings ein klein wenig gestört hat, sind die stereotypen, in die die Geschlechter gedrängt werden. Männer sind immer nur brutal und kriegerisch und Frauen sind die friedvollen Geschöpfe. Hier gibt es leider nur schwarz und weiß und nicht so viele Grauzonen.
Das Ende konnte mich dann nicht so groß überraschen und für Kings Verhältnisse war es ziemlich „normal“. Aber trotzdem ist es gut und stimmig.

Mein Fazit: Ein typischer Stephen King Roman, der leider kaum Einflüsse von seinem Sohn merken lässt. Aber da ich King sehr gerne lese, konnte ich mit Sleeping Beauties auch nichts falsch machen. Das Buch baut sich gut auf und läuft kontinuierlich auf eine Katastrophe zu. Wer Stephen King mag, sollte hier unbedingt mal reinschauen, auch wenn es ein großes und dickes Buch ist.

Veröffentlicht am 17.01.2018

Sehr gutes Buch

Stalker
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Alex beginnt einen Schreibkurs bei der Schriftstellerin Siobhan McGowan. Er verliebt sich direkt in sie und beginnt mehr über sie herauszufinden und stellt ihr nach. Seine Obsession beginnt.

Das Cover ...

Alex beginnt einen Schreibkurs bei der Schriftstellerin Siobhan McGowan. Er verliebt sich direkt in sie und beginnt mehr über sie herauszufinden und stellt ihr nach. Seine Obsession beginnt.

Das Cover gefällt mir wirklich gut. Es ist sehr einnehmend ohne überladen zu sein. Und diese grauen, gedeckten Farben wirken klasse im Kontrast mit den roten Blüten.
Durch die Wahl der Tagebuchform fühlt man sich einfach direkt angesprochen und so ist man auch direkt mitten drin in der Geschichte.
Nicht nur die Sicht von Siobhan lernen wir kennen, sondern auch Alex schreibt Tagebuch und erzählt uns alles aus seinem Blickwinkel. Und genau dieser Wechsel ist einfach wahnsinnig gut gelungen. Man lernt auf der einen Seite Siobhan näher kennen, die zuerst nur Kleinigkeiten feststellt und daher denkt, dass sie einfach nur schusselig ist. Sie ist das Opfer, das die Angst verkörpert und nach und nach feststellt was wirklich los ist.
Aber dann ist da noch Alex. Dessen Tonfall eher an kühle Gelassenheit grenzt und alles nicht als so furchtbar erachtet, denn schließlich liebt er sie und bald wird sie ihn auch lieben in seiner Vorstellung.
Und genau diese Wechsel sind gelungen und bauen eine gute Spannung im Buch auf.
Die Charaktere haben mir ganz gut gefallen. Siobhan wirkt am Anfang sehr verletzlich, aber vielleicht auch ein wenig naiv. Sie lässt sich sehr stark auf die Stalkergeschichte ein und findet irgendwie keinen Ausweg.
Alex hingegen ist ja eigentlich der Böse in der Geschichte, aber trotzdem hat man Phasen, wo man einfach nur Mitgefühl mit ihm haben muss. Denn durch die intime Art, das Tagebuch, erfährt man einfach so tiefgehendes über ihn und von ihm, dass das nicht ausbleibt.
Doch dann in der Mitte des Buches sinkt die Spannungskurve ein wenig und ich habe mich gefragt, worauf die Autoren hinauswollen. Das hatte mich kurzzeitig aus der Geschichte gerissen.
Jedoch lässt die erste überraschende Wendung nicht lange auf sich warten und man beginnt wieder von vorne atemlos durch die Geschichte zu hetzen.
Der Schreibstil ist sehr gut, was ich ja immer schwierig finde bei zwei Autoren. Aber er ist gut aufeinander abgestimmt und alles lässt sich flüssig lesen. Man merkt nicht, dass das Buch nicht nur von einem Autor geschrieben wurde.
Ich habe mich gefragt, ob die beiden sich die Rollen geteilt haben. Denn klar, sind die Schreibstile der Protagonisten anders. Ich hätte gerne etwas mehr über die Entstehung des Buches gewusst. Aber ich könnte mir das wirklich gut vorstellen, dass Louise Voss vielleicht Siobhan und Mark Edwards Alex Sicht geschrieben haben.
Das Ende wartet dann wieder mit einer sehr überraschenden Wendung auf und ist wirklich klasse. Es geht zwar nicht alles zu 100% gut aus, aber trotzdem ist es stimmig und einfach nur passend zur ganzen Geschichte.

Mein Fazit: Als ich das Buch begonnen habe, dachte ich an eine spannende (aber normale) Stalkergeschichte, aber die Entwicklungen im Roman haben mich teilweise vollkommen überrascht und waren einfach nur genial. In der Mitte sind zwar einige langatmige Stellen, aber ansonsten war das Buch sehr gut.