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ChiaraSchnee

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.11.2018

Aufwühlend, emotional und mitreißend

Dangerous Rush. Gefährliche Liebe
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Als "Furious Rush" zu Ende ging, war mir schon klar, dass Band 2 lange nicht so harmonisch und träumerisch sein würde. Tatsächlich bin ich mit ständigem Herzklopfen an der Fortsetzung der Geschichte gesessen. ...

Als "Furious Rush" zu Ende ging, war mir schon klar, dass Band 2 lange nicht so harmonisch und träumerisch sein würde. Tatsächlich bin ich mit ständigem Herzklopfen an der Fortsetzung der Geschichte gesessen.

Weitererzählt wird sie auch viel durch Hayden selbst, was ganz andere – und wichtige – Einblicke in sein (Gefühls-)Leben ermöglicht und seine Vergangenheit mit Felicia durchleuchtet. Durch seine Sicht, seine Gedanken, Verwirrungen und Handlungen habe ich die ganze Zeit darum gebangt, ob er und Kenzie das wirklich hinkriegen. Ein tolles Element, um Spannung zu erzeugen.

Ich muss zugeben er hat ein paar Dinge getan und gedacht, die ich ihm so schnell nicht vollkommen vergeben kann, auch wenn ich weiß, woher sie kommen. S.C. Stephens zeigt sehr glaubhaft was verdrängte Gefühle anrichten können, wenn man sich nicht mit ihnen auseinandersetzt – und wie wichtig Ehrlichkeit für eine Beziehung ist.

Hayden und Felicia haben mich wirklich ganz schön aufgeregt. Sie ist stur und scheint der Meinung zu sein irgendein gottgegebenes Anrecht auf Hayden zu haben. Tja und er ist so damit beschäftigt seine Schwierigkeiten mit MacKenzie und ihrer ruinierten Karriere in den Griff zu kriegen, dass er so ziemlich alles falsch macht aus den richtigen Beweggründen. Ich habe mich ungefähr so verraten von ihm gefühlt wie MacKenzie. Auch hier ist die Gefühlsebene voll beim Lesen bei mir angekommen.

Felicia, Haydens dumme Aktionen, MacKenzies Vater aber auch ihre Schwestern haben mich wirklich furchtbar aufgeregt. Doch gerade, weil es das Buch so gut geschafft hat, dass ich mich aufrege und mit MacKenzie mitfühle bin ich wirklich begeistert. So viel Eifersucht, Trauer und Verzweiflung habe ich beim Lesen lange nicht mehr hautnah miterlebt (auch wenn man dafür gute Nerven braucht).

Man folgt Hayden durch so viele dumme Aktionen, weiß wie schlecht manches davon bei MacKenzie ankommen würde, und gleichzeitig möchte man ihn auch in den Arm nehmen und sagen, dass es okay ist, wie er sich fühlt. Meine Liebe zu dem Paar und den anderen Charakteren (nicht allen) ist daher ungebrochen.

MacKenzie ist ganz tief am Boden, absolut verzweifelt und schafft es den Kopf hochzuhalten und zu kämpfen, obwohl es ihr keiner leichter macht – im Gegenteil. Der Kontrast zwischen ihr und Felicia wird beim Leser ebenso klar wie er zum Glück auch Hayden ist – meistens.

Am Ende hat mich am Buch an sich höchstens gestört, dass ich den Umschwung einiger Charaktere gegen Ende etwas plötzlich fand. Probleme haben sich in Luft aufgelöst, wobei man das auch auf Erkenntnis und die Befreiung durch Ehrlichkeit zurückführen kann.
Bis auf Kenzie. Der Spannung und dem Cliffhanger halber hätte man da durchaus noch etwas anrichten können.



Fazit:

"Dangerous Rush" ist kein Wohlfühlbuch. Es ist aufwühlend, emotional und mitreißend in all den Tiefen, die Hayden und MacKenzie durchmachen müssen. Obwohl die Autorin völlig auf den Cliffhanger oder große ungelöste Probleme pfeift, und damit Band 3 nicht zwingend nötig ist, freue ich mich schon zu den Charakteren und MacKenzies hart erkämpftem Weg nach oben zurück zu kehren. Die Nebencharaktere liegen mir fast genauso am Herz wie die Protagonisten und das passiert nicht oft – leider.
Meine Liebe zu Hayden ist ein bisschen (minimal) angeknackst durch eine Sache, aber ansonsten habe ich noch Herzchen in den Augen. Was für ein toller, lieber, leidenschaftlicher Kerl! Ein Bookboyfriend, der noch lange in meinem Herzen bleiben wird.

Veröffentlicht am 12.11.2018

Romeo und Julia auf der Rennstrecke

Furious Rush. Verbotene Liebe
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Wer Kellan Kyle liebt, wird sich auf Hayden Hayes stürzen!

Die "Thoughtless"-Reihe der Autorin war gut, aber auch etwas langatmig und anstrengend. Mit dieser Erfahrung habe ich an "Furious Rush" angefangen ...

Wer Kellan Kyle liebt, wird sich auf Hayden Hayes stürzen!

Die "Thoughtless"-Reihe der Autorin war gut, aber auch etwas langatmig und anstrengend. Mit dieser Erfahrung habe ich an "Furious Rush" angefangen und die ganze Zeit befürchtet, es könnte sich wieder so ziehen.
Tja, wie man sich irren kann.

Hayden hat alles, was ich von einem Buch Badboy will: Ein Motorrad, eine Lederjacke, ein paar illegale Verwicklungen, unverschämt gutes Aussehen, ein schwieriges Leben und das Herz am rechten Fleck. Doch Mackenzie sieht in ihm nur den neuen Fahrer des Rennteams, das mit dem ihrer Familie verfeindet ist, und begegnet ihm mit entsprechendem Misstrauen.
GANZ GENAU! Romeo und Juliette auf der Rennstrecke! Einfach super.
Die beiden ärgern sich anfangs wie Hund und Katz, doch dann merken sie, dass zwischen ihnen eine unglaubliche Anziehungskraft und Harmonie auf der Rennbahn besteht.

Mackenzie ist wirklich eine tolle Protagonistin. Sie ist zielstrebig, witzig und frech, wenn sie muss, aber auch unheimlich loyal gegenüber ihrer Familie und nimmt ihren großen Traum und ihren Beruf sehr ernst. Eine echte Powerfrau, die die Männer ihren Staub schlucken lässt. Zumal sie unter großem Druck seitens ihres Vaters steht.

"Furious Rush" wartet mit wenigen, aber lebendig dargestellten Nebencharakteren auf, die für einige Spannungsfelder sorgen. Manchmal habe ich sie geliebt, und manchmal gehasst. Emotionen sind auf jeden Fall garantiert. Dazu kommt noch, dass die Geschichte mit einem außergewöhnlichen (für Romane dieser Art) und begeisterndem Setting aufwartet. Illegale Straßenrennen durch die Nacht, die Übungs- und Wettkampfrennbahnen und der Strand geben einfach so viel Authentizität und Gefühl her, dass ich fast Herzchen in den Augen hatte beim Lesen.

Klar, Hayden hat einen dicken Pluspunkt, weil er Motorrad Rennen fährt, aber diese an sich fand ich anfangs eigentlich noch so spannend – bis ich das erste gelesen habe. S.C. Stephens schafft es die Rennen mit all ihren Tücken und der Anziehung samt dem Konkurrenzkampf zwischen Mackenzie und Hayden so unfassbar spannend und mitreißend zu beschreiben, dass ich meine Augen nicht von den Wörtern abwenden konnte. Hin und wieder kommt durch die Rennen, aber auch durch die Beziehungen aller Charaktere untereinander, eine gute Portion Drama rein, die gerade richtig dosiert war. Wirklich, ich liebe sowas ja. Aber Hayden hat am Ende auf jede romantisch-dramatische Geste aller Bücher bisher nochmal eins obendrauf gesetzt. Ich wäre beinahe geschmolzen und wollte mit sehnsüchtigem Blick gen Horizont schauen, auf der Suche nach einem Hayden, der zu mir fährt.

Die Lovestory prickelt insgesamt einfach richtig schön. So sollte sich eine neue, abenteuerliche, verbotene, große Liebe anfühlen – selbst wenn man sie nur liest. Es beginnt mit Feindschaft, dann necken sie sich und fordern sich heraus und schließlich stellt man sich nur noch vor, wie MacKenzie Juliette von ihrem Balkon schubst, zu Hayden herunterspringt, der sie auf seinem tiefschwarzen Motorrad in den Sonnenuntergang fährt.

Fazit:

Also falls es noch nicht klargeworden sein sollte: Ich liebe die Geschichte! Ich liebe Hayden! Ich liebe das Setting und alle anderen Charaktere! Einfach die Energie des Buches. Ich könnte vielleicht motzen, dass es keinen richtigen Cliffhanger gab, auch wenn es spannend endet, aber … NÖ! Ich liebe es und habe es direkt für den Leserpreis nominiert. Ganz nebenbei erwähnt.
Ein klarer Fall von: LEST ES!

Veröffentlicht am 12.06.2018

Wie immer genial

Zorn des Geliebten
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Alles in allem sind die Legacy Bände zwar großartige Romane, kommen aber nicht an die Originalreihe heran. Die Kerle sind nicht ganz so eindrucksvoll, die Geschichten nicht ganz so groß gestrickt. Es ist ...

Alles in allem sind die Legacy Bände zwar großartige Romane, kommen aber nicht an die Originalreihe heran. Die Kerle sind nicht ganz so eindrucksvoll, die Geschichten nicht ganz so groß gestrickt. Es ist ein bisschen wie ein brutales, vampirisches One Tree Hill mit Selbstverteidigungsprogramm.

Die Paare, die in diesem Band ihren Aufritt bekommen sind zum einen Peyton und Novalina aka. Novo und zum anderen der königliche Anwalt Saxton und Bitty's Onkel Ruhn.

Nach allem was er mit Blay und Qhuinn durchgemacht hat, gönne ich dem süßen geschniegelten Saxton sein Happy End von Herzen und die Storyline um die beiden war auch wirklich süß. Ruhn ist ein bisschen wie der große bullige Hund, der durch ein Kinderzimmer läuft und nichts kaputt machen will, aber im Ernstfall zum Pitbull wird. Doch auch Saxton zeigt ungeahnte Seiten, wenn es um seinen Partner geht.

Durch die beiden bekommt man nochmal ein paar ganz neue und andere Aspekte der verborgenen Welt der Vampire mit und schlussendlich hat mich die Richtung, in die es mit Ruhn ging, überrascht. So süß und aufregend die Liebesgeschichte der beiden war, gab es mir etwas zu wenig Probleme. Es tauchen Schwierigkeiten für die beiden auf, keine Frage, aber zumindest ihre Liebesgeschichte fängt unproblematisch an, was wiederum ein schöner Kontrast zu Qhuinn und Blay ist, aber mir persönlich ist etwas scharfer Pfeffer immer ganz recht.

Beide sind mir wahnsinnig schnell ans Herz gewachsen. Gerade Saxton gefällt mir nach diesem Band noch besser, dadurch, dass man sehen konnte wie stark er in seinem Leben schon war, noch ist und welche Schwierigkeiten er mit einem freundlichen Lächeln und den besten Absichten löst – oder eben auch nicht.

Peyton und Novo geben dafür einiges an emotionalem und physischen Drama her. Beide haben schwierige persönliche Verhältnisse, beide Familien würde ich der Bruderschaft gerne als Sparring Partner in den Ring schubsen, und doch waren sie nicht so konstruiert, dass ich die Augen vor lauter Klischee verdrehen musste. Sie zeigen viel mehr Tiefe, als man den Charakteren zu Beginn der Serie gegeben hätte, brechen dadurch aus ihren Stereotypen aus und werden zu lebendigen und nachvollziehbaren Wesen. Sie waren diejenigen, die am meisten Entwicklungspotenzial hatten und dieses auch nutzen konnten.

Novo's Schwester hat mich bei weitem am meisten Galle sprühen lassen. So ein giftiges, falsches, unsensibles Wesen weckt in mir den Wunsch in das Buch zu steigen, ihr einen Backstein um die Ohren zu hauen und dann wieder zu gehen. Novo hingegen regelt das Ganze mit weit mehr Selbstbeherrschung als ich es täte. Gerade durch ihre traurige Vergangenheit in Verbindung mit dem egoistischen Verhalten ihrer Schwester hoffe ich, dass viele Leser daraus das gleiche ziehen werden: Wir müssen und sollten uns nicht mit Menschen umgeben, die uns nichts geben, sondern nur einen Teil von uns nehmen und uns verletzen. Ob sie es böse meinen oder nicht.

Spannung gibt es vor allem durch die Bruderschaft, ihre Jagt auf das Böse und Schwierigkeiten im Kampf um Leben und Tot, wenn man die Azubis mit in den Außendienst nimmt. Denn was wäre ein Roman aus dem BDB Universum ohne Kampf?

Gute Romane sollten trotz allem Aspekte der Wirklichkeit spiegeln und neue Sichtweisen zeige. Ein kleiner Aspekt mit jedoch großer Aussagekraft ist bei der Bruderschaft das Thema Aussehen: J.R. Ward ist ein großartiges Beispiel dafür wie relativ Schönheit und Attraktivität sein kann. Novo ist von der Statur, wie schon Xhex, eher androgyn, muskulös und erfüllt wenig den weiblichen Stereotypen, dennoch und gerade deswegen ist sie für Peyton die schönste Frau der Welt. Andererseits gabs es in der Reihe auch schon kurvige und füllige Frauen, denen ein Krieger zu Füßen gefallen ist, was ich persönlich als insgesamt sehr wichtige Botschaft für das Selbstwertgefühl eines jeden von uns – nicht nur die Frauen – finde.

Wie immer habe ich den Roman schneller inhaliert als J.R. Ward Nachschub schreiben kann. Ihr Schreibstil ist unglaublich gut, passt immer zur Situation und lässt eine ganz wunderbare Welt für Fantasy Liebhaber real werden. Was Szenen und Charakterentwicklung angeht, hat J.R. Ward definitiv eine Krone und einen von Rehvenges Nerzmäntel verdient, also Hut ab.


Fazit:

Nicht nur die Welt der Black Dagger Bruderschaft, sondern auch J.R. Wards Können als Autorin machen "Black Dagger Legacy – Zorn des Geliebten" zu einem wie immer gelungenen Leseerlebnis. Ich freue mich – und hoffe – auf viele weitere Bände der Originalreihe und des Spin Offs. Die beiden Paare sind wunderschön entwickelt, sowohl die Figuren für sich allein als auch gemeinsam, die Geschichte ist spannend und zieht einen direkt in ihren Bann. Für alle Fans der Bruderschaft und solche, die es definitiv noch werden sollten. Diese Reihe verdient ihren Hype.

Veröffentlicht am 30.05.2018

Einfach genial. Ich liebe es.

Der Verstoßene
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Eigentlich sähe bei mir jede Rezension zur Black Dagger Reihe so aus: "Einfach genial. Ich liebe es. Ende."
Aber uneigentlich schwankt auch bei J.R. Ward von Buch zu Buch zwar nicht das Niveau des Schreibstils ...

Eigentlich sähe bei mir jede Rezension zur Black Dagger Reihe so aus: "Einfach genial. Ich liebe es. Ende."
Aber uneigentlich schwankt auch bei J.R. Ward von Buch zu Buch zwar nicht das Niveau des Schreibstils und der Erzählung, wohl aber wie mir die Geschichte an sich gefallen hat.

Stilistisch und formal ist Ward einfach genial. Das muss man ihr lassen. Sie passt ihren Stil den Gegebenheiten des Charakters an, der die jeweilige Szene erzählt und behält dabei dennoch ein unglaublich hohes Sprachniveau.

In "Der Ausgestoßene" erzählt sie Xcor und Laylas Geschichte weiter, aber auch Vishous und Throe bekommen ihre Szenen, dürfen ihre Gedanken und Machenschaften ausdrücken. Bei Letzteren beiden sind diese besorgniserregend düster, aber auch das fasziniert mich an der Autorin immer wieder. Charaktere ändern sich, sie tun unerwartete Dinge, wechseln die Seiten, entwickeln Potenzial – und Beziehungen kommen mit einem Sack voller Probleme aus dem Sonnenuntergang zurück.

Layla und Xcor waren ein Paar, das mich viele Bände lang gefesselt hat, gerade durch den Reiz des Verbotenen und den vielen Konfliktpunkten. Als Auserwählte war Layla so etwas wie die unantastbare Rose im Garten und Xcor war, nun ja, der Feind der Bruderschaft. Sie haben viel durchgemacht und müssen auch in diesem Band viel einstecken. Die drohende Trennung hängt über ihnen sowie Qhuinns unglaublich bescheuertes Verhalten (über das ich mich schon zu Genüge aufgeregt habe). Dennoch konnte ich viele schöne Momente mit ihnen genießen, Xcors fantastische Charakterentwicklung weiterbeobachten (wodurch er leider etwas aus der Bad Boy Clique herausgerutscht ist) und mit ihnen um ihre Liebe bangen.

Während die Lesser zu Beginn der Reihe noch omnipräsent waren, tritt jetzt ein zusätzlicher Feind auf oder zumindest eine Macht mit einigem Konfliktpotenzial. Die Geschichte von Assail wird am Rande mal erwähnt, Qhuinns schwer verletzter Bruder Luchas hat auch Potenzial zu einem Hauptcharakter zukünftiger Geschichten. Außerdem gibt es noch die Bands of Bastards, von denen ich hoffe, dass noch mehr kommen wird. Ich meine, eine Bande Verstoßener, die komplett loyal, geheimnisvoll und düster ist... Bitte ja?!

Der Hauptgrund, wegen dem mich der Roman aufgeregt hat, lässt sich in einem Wort zusammenfassen: Qhuinn. Obwohl ich ihn wirklich gerne mochte und mag, benimmt er sich wie ein riesiger Idiot. Er setzt Doppelmoral und Sturheit vor seine Familienwerte, tut ein paar Dinge, die ich ihm einfach nicht vergessen kann und bei alle dem dachte ich mir immer nur: "Schau dir Blay an! Blay ist der einzig Vernünftige hier!" Aber Qhuinn wäre nicht Qhuinn wenn er kein hitzköpfiger emotional verkorkster Schatz wäre. Wie er Layla behandelt hat, war unter aller Sau und hat mich stark an die Dreistigkeit von Jacob in Twilight erinnert. Er spielt sich auf, als wäre er der Einzige, der sich um ihre Kinder sorgt und als hätte Layla ihre Entscheidungen nicht abgewogen. Himmel, Qhuinn, sie ist ihre Mutter!


Fazit:

Es führt kein Weg dran vorbei. Die Bruderschaft gehört zu den Buchlieben meines Lebens. Xcor und Layla haben mich zwar ein bisschen enttäuscht, weil die ganze Spannung um sie jetzt erst einmal aufgehoben ist, aber es war insgesamt ein tolles Buch. Schade finde ich nur, dass es eher weniger Ausblicke darauf gibt, welche Paare uns als nächstes erwarten. Mittlerweile wissen wir es zwar, aber deren Geschichte macht mich noch gar nicht so neugierig (Allerdings sollte ich die Szenen von Assail endlich mal lesen und nicht nur überspringen).

Veröffentlicht am 25.04.2018

In einer Nacht durchgelesen

When it's Real – Wahre Liebe überwindet alles
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Welche Autorinnen stecken hinter "Erin Watt"? Das würde mich wirklich mal interessieren, damit ich deren Bücher genauso verschlingen kann, denn wie schon die "Paper"-Reihe hat mich auch "When it's real" ...

Welche Autorinnen stecken hinter "Erin Watt"? Das würde mich wirklich mal interessieren, damit ich deren Bücher genauso verschlingen kann, denn wie schon die "Paper"-Reihe hat mich auch "When it's real" als Einzelband völlig überzeugt.

Der Roman gibt an Seiten gut etwas her, ist von den beiden Protagonisten in der Ich-Perspektive erzählt und verzichtet auf schlüpfrige Darstellungen. Natürlich betrauere ich das wie immer ein bisschen, wenn ich es eigentlich erwartet hatte, aber ehrlich gesagt fehlt der Liebesgeschichte dadurch nichts.

Oakley Ford ist die Art von Teenager Rockstar, wie wir sie alle noch aus dem Bieber Fieber kennen (Kein Fan!). Nur hat er sich einige Skandale und Eskapaden geleistet, sodass er schließlich seinen Fokus und seine Inspiration verliert – und mit ihnen stagniert auch sein Erfolg. Die Idee von der Image-Freundin für den Rockstar ist nichts Neues, aber Erin Watt hat das beliebte Klischee auf sehr schöne Weise in einen süßen und spannenden Roman umgewandelt.

Wie auch schon Ella, lässt sich auch Vaughn schließlich durch Geld überzeugen, das sie braucht, um ihre Geschwister zu versorgen. Der Vorwurf sie wäre geldgierig finde ich an dieser Stelle nicht notwendig. Ihre Motive und Hintergründe geben durchaus zu verstehen, dass sie das Geld für ihre Geschwister dringend braucht.

Oakley ist ein sehr unterhaltsamer Kerl, dem die Situation anfangs überhaupt nicht passt, was er Vaughn zu spüren gibt, die so gar nicht einsehen will, warum sie vor dem Rockstar eine tiefe Verbeugung machen soll. Er ist oft spontan, führt aufregende Situationen herbei und hat mich viel zum Grinsen gebracht.

So unerreichbar, wie er sich gibt, ist er auch gar nicht. In einer anderen Rezension habe ich gelesen, Oakley sei ein Typ mit Ecken und Kanten – und das trifft es genau. Er kann der coole, souveräne und ernsthafte Sänger und Songwriter sein, der begeisternde Superstar, aber auch ein kompletter Idiot, der es schafft sich selbst zu blamieren. Damit wird beim Lesen auch immer wieder klar, dass er eben auch nur ein junger Mann mit einem Traum und Fehlern ist, was Oak sympathisch und realistisch macht. Doch die große Rockstar Welle ebbt dadurch etwas ab. Nichtsdestotrotz kommt er definitiv in meine Top 10 Book-Rockstars.

Vaughn ist ein Sturkopf, wie wir es von Erin Watt gewöhnt sind. Sie lässt sich für ihre Scheinbeziehung nicht verbiegen, versucht noch ihre richtige Beziehung auf die Reihe zu kriegen und behält ihren legeren Kleidungsstil trotz aller "Stilberater". Wer eine Protagonistin mit Rückgrat sucht, wird bei ihr sicher fündig. Als einzig negativen Punkt könnte ich ihre "berufliche" Orientierungslosigkeit nennen, aber wie vielen jungen Menschen geht das nicht anders? Deshalb gibt es hier einen Gnadenzuschuss dafür, dass sie nicht so richtig weiß wohin mit sich.

Um die Fan-Superstar-Beziehung öffentlich und glaubhaft zu machen, die Oakleys Ruf und Vaughns Familienkasse verbessern soll, bedient sich der Roman der Social Media Platform Twitter. Auf witzige und romantische Art – auch wenn man weiß, dass es nicht so ist – "verlieben" sich die beiden offiziell über Twitter Nachrichten, die sie hin und her schicken. Das Ganze wurde so süß dargestellt, dass ich dafür bin, dass das das nächste Roman Thema der Autorinnen wird. Die tatsächliche Beziehung zwischen den beiden knistert, prickelt und ist so süß, dass ich am liebsten selbst seine Freundin gewesen wäre. Aber wie könnte ich meine anderen Bookboyfriends alle für ihn verlassen?

Gegen Ende gibt es dann noch die gewohnte – aber verlangte – Portion Drama zwischen Oak und Vaughn, die es auch schon vorher immer mal wiedergab. Der Herzschmerz sitzt tief und für den Moment wollte ich Oakley wirklich erwürgen. Man kann jetzt sagen, dass das Drama am Ende so unglaublich vorhersehbar geworden ist, gerade in New Adult, wo es meistens Missverständnisse sind. So ist es auch – aber aus der Leseerfahrung heraus gefällt mir ein Buch nicht bessern, wenn das fehlt. Im Gegenteil. Irgendwas fehlt mir dann einfach in der Liebesgeschichte, wenn alles sich langsam aber sicher zu einer rosa Wolke auftürmt und dann endet.

Ein großer Kritikpunkt geht an die Übersetzung:
Bitte, BITTE: "Das Chick", "dieses Chick" … Auf meiner Gänsehaut hätte man Hartkäse hobeln können. Ich weiß, Übersetzungen sind teilweise eine schwierige Sache, da es selten eine exakte Übersetzung gibt, man den Grundton beibehalten muss und im Englischen grammatikalisch viele Dinge schwierig zu übertragen sind. Der englische Artikel "the" steht für die deutschen Artikel "der, die, das", sodass man je nach Kontext und Vokabel entscheiden muss. Aber "chick" ist weiblich im Gegensatz zum männlichen "dude", daher war es wirklich nicht nötig Vaughn zu asexualisieren. "Diese Chick", wäre erträglicher gewesen und hätte auch keinen so fahlen Nachgeschmack hinterlassen.

Fazit:

Gemeinsam haben Vaughn und Oakley etwas über sich selbst gelernt, sich entwickelt und gelitten. Nicht alle Probleme lassen sich lösen und das ist auch ganz gut so – wir sind hier nicht im Märchenwald. Ich gehöre auch nicht zu den Lesern, die sich darüber ärgern, wenn gewohnte Roman Strukturen befolgt statt gebrochen werden. Vielmehr ist es mir wichtig, dass zumindest meine große Portion Drama mit Sahne dabei ist und das war hier der Fall. Alles, was davor passiert ist, hat mich immer wieder überrascht, gepackt und schlussendlich hatte ich das Buch in einer Parallel-Lese-Aktion bis um fünf Uhr morgens durchgelesen. Danach bin ich mit einem seligen Grinsen ins Bett gefallen.