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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.07.2018

✎ Lukas Erler - Thomas Nyström & Anna Jonas 1 Ölspur

Ölspur
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Das Buch zog durch eine Kollegin bei mir ein und darf nun, nach dem Lesen, direkt weiterziehen. Leider hat es mich nämlich nicht ganz so erreicht, wie ich es mir gewünscht hätte.

Einen gut recherchierten ...

Das Buch zog durch eine Kollegin bei mir ein und darf nun, nach dem Lesen, direkt weiterziehen. Leider hat es mich nämlich nicht ganz so erreicht, wie ich es mir gewünscht hätte.

Einen gut recherchierten Wirtschaftskrimi, der nicht zu hochtrabend daherkommt, nehme ich gerne mal in die Hand. Ich interessiere mich nebenbei für solche Sachen, möchte jedoch nicht nach jeder Seite ein Lexikon zur Hand nehmen müssen, weil ich mit Fachbegriffen zugeschmissen werde.

Lukas Erler ist es gelungen, die Erklärungen rund um die Thematik gekonnt in den Krimi einzubauen. Dabei hatte ich zu keinem Moment das Gefühl, dumm da zu stehen, sondern er verpackte die Informationen so, dass jeder Laie etwas damit anfangen kann. So machte mir das Lesen in dieser Hinsicht das ganze Buch lang Freude und ich empfand es als sehr lehrreich.

Leider blieb mir jedoch die Spannung ein wenig auf der Strecke. Davon hatte ich mehr erwartet. Es gab keinen Zeitpunkt, zu dem ich das Werk nicht aus der Hand legen konnte. Für mich konnte es sogar ein paar Tage ungeachtet liegen bleiben, ohne dass ich nervös wurde. Dennoch habe ich es zu Ende gelesen.

Zum zweiten Teil der Reihe werde ich wohl eher nicht greifen - dafür war mir dieser einfach nicht interessant genug. Sollte er mir dennoch durch Zufall in die Hände fallen, werde ich zumindest mal reinlesen.

©2018

Veröffentlicht am 13.06.2018

✎ Martin Suter - Die dunkle Seite des Mondes

Die dunkle Seite des Mondes
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Es ist tatsächlich bereits eine kleine Ewigkeit her, dass ich das Hörbuch gehört habe und dennoch kann ich mich ziemlich gut an den Inhalt erinnern.

Martin Suters Schreibstil ist einprägend. Er beschreibt ...

Es ist tatsächlich bereits eine kleine Ewigkeit her, dass ich das Hörbuch gehört habe und dennoch kann ich mich ziemlich gut an den Inhalt erinnern.

Martin Suters Schreibstil ist einprägend. Er beschreibt detailverliebt und dabei manches Mal leider ein wenig zu genau. Die Ausführungen waren an der ein oder anderen Stelle doch zu viel. Wäre es kein Hörbuch gewesen, hätte ich sicher ein paar Stellen übersprungen, da sie mich so gar nicht reizten.

Dennoch schafft der Autor großartige Charaktere, sodass man trotz vieler Namen selten durcheinander kommt. Gerade Urs Blank wird einem nahe gebracht.

Leider konnte mich das Werk jedoch nicht vollends überzeugen. Was anfangs noch spannend klang und teilweise sehr in die Länge gezogen wurde, wird zum Ende hin zu schnell abgehandelt.

Dies ist mein zweites Buch vom Schriftsteller - und beide haben mich nicht sonderlich überzeugt. Daher denke ich, dass ich zu keinem weiteren aus seiner Feder greifen werde.

©2018

Veröffentlicht am 01.06.2018

✎ Joy Fielding - Zähl nicht die Stunden

Zähl nicht die Stunden
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Früher habe ich Joy Fielding immer mit Psychothrillern verbunden. Daher war ich auch so enttäuscht, als ich damals 'Ich will Ihren Mann' gelesen hatte. Mittlerweile jedoch weiß ich, dass man manche ihrer ...

Früher habe ich Joy Fielding immer mit Psychothrillern verbunden. Daher war ich auch so enttäuscht, als ich damals 'Ich will Ihren Mann' gelesen hatte. Mittlerweile jedoch weiß ich, dass man manche ihrer Bücher als Romane sehen muss - und beim vorliegenden ist dies auch wieder der Fall.

Als mir klar war, was ich in den Händen halte, konnte ich mich ganz auf die Geschichte einlassen. Ich hatte keine falschen Erwartungen und konnte zumindest beim Thema Genre nicht mehr enttäuscht werden.

Dennoch war die Geschichte nicht herausragend.

Die Figuren waren wieder stereotypisch mit allerlei Klischees behaftet. Dennoch hat es die Autorin geschafft, die Charaktere authentisch rüber zu bringen. Die Gefühle waren greifbar und ließen auch mich nicht kalt.

Gerade zum Schluss hin kommt ein Thema auf, welches sicher immer wieder heiß diskutiert wird und Büchern eine super Vorlage gibt. Leider war der Schriftstellerin es wichtiger, die Sache um den Betrug Jakes auszuarbeiten und darzustellen. Ich hätte mir gewünscht, dass sie Matties Kampf um ihr Leben mehr behandelt, tiefgründiger beschreibt, sich mehr darauf fokussiert. So aber bleibt dies nur eine kleine Nebenhandlung, die im großen Ganzen fast untergeht.

Nichtsdestotrotz ist Joy Fielding hier ein solider Roman gelungen, der an einigen Stellen sogar richtig emotional wurde. Mir hat er einige schöne Lesestunden beschert, jedoch wird er nicht lange nachhallen. Daher gebe ich eine bedingte Leseempfehlung.

©2018

Veröffentlicht am 16.05.2018

✎ Joy Fielding - Nur wenn du mich liebst

Nur wenn du mich liebst
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Da ich mich von Anfang an auf einen Roman eingestellt habe, war ich am Ende nicht zu enttäuscht. Wer hier jedoch einen Psychothriller erwartet, sollte das Buch am besten gar nicht erst zur Hand nehmen.

Wie ...

Da ich mich von Anfang an auf einen Roman eingestellt habe, war ich am Ende nicht zu enttäuscht. Wer hier jedoch einen Psychothriller erwartet, sollte das Buch am besten gar nicht erst zur Hand nehmen.

Wie gewohnt, ließ mich der Schreibstil der Autorin auch hier wieder die Seiten schnell umblättern. Man bekommt nichts Kompliziertes serviert und kann alles gut nachvollziehen.

Die Charaktere werden eingehend beleuchtet und man bekommt einen Einblick in deren Leben. Es bleibt aber zu sehr an der Oberfläche und leider sind es alles Stereotypen, sodass man nichts Neues erwarten darf. Dennoch habe ich die Entwicklung gerne verfolgt.

Durch verschiedene Abschnitte zu jeder einzelnen Freundin versucht Joy Fielding Fährten zu legen, dir mir persönlich jedoch nicht imponierten. Im Gegenteil: Ich hatte sehr schnell einen Verdacht, der sich dann auch bestätigte.

Und das ist mein größter Kritikpunkt: Mir war, als hätte ich die Geschichte um den Mörder bereits einmal aus ihrer Feder gelesen. Die Umstände waren anders, das Motiv war ein anderes, ... und doch hat es sich zu sehr geglichen. Dadurch war die Spannung für mich weg.

Im Bezug auf die handelnden Personen hat Frau Fielding einen guten Job geleistet. Im Bezug auf den Mord bin ich leider enttäuscht wurden, sodass es von mir nur eine eingeschränkte Leseempfehlung gibt.

©2018

Veröffentlicht am 14.05.2018

✎ Christoph Koch - Ich bin dann mal offline

Ich bin dann mal offline
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Tagtäglich erstaunen mich meine Mitmenschen aufs Neue. Ich weiß nicht, ob es das Land ist, in dem ich mittlerweile lebe oder ob ich diese Beobachtung auch in Deutschland machen würde: Schon die Kleinsten ...

Tagtäglich erstaunen mich meine Mitmenschen aufs Neue. Ich weiß nicht, ob es das Land ist, in dem ich mittlerweile lebe oder ob ich diese Beobachtung auch in Deutschland machen würde: Schon die Kleinsten werden mit dem Handy ruhiggestellt. Da begegnen mir Eltern mit ihrem Kinderwagen und der Sprössling hat ein Handy in der Hand und schaut sich YouTube-Videos an.
Aber auch andere Szenen beobachte ich immer wieder: Da sitzt eine Mama in unserer Müttergruppe, stillt ihr Kleines und beschäftigt sich ausschließlich mit ihrem Handy. Da sitzen Leute in der Metro und nahezu jeder hat sein Handy in der Hand. Da sitzen Freunde draußen beisammen, wollen eigentlich eine Gemeinschaft bilden und trotzdem haben einige ihr Handy ständig am Wickel.

Diese Aufzählung könnte ich beliebig fortsetzen, denn sowohl draußen als auch in meinem näheren Umkreis muss ich des Öfteren feststellen: Es geht nicht mehr ohne Handy. (und Internet)

Und diese Entwicklung finde ich sehr traurig ...

Ich möchte beide Sachen gar nicht schlechtreden, denn ich finde, dass beides wirklich sehr gute Erfindungen sind. Selbst an mir merke ich es: Sie erleichtern das Leben teilweise sehr. Aber ich glaube auch, dass sich einige zu sehr von ihnen einnehmen lassen, das Leben zu sehr davon abhängig machen.

Daher war ich gespannt, was der Autor uns über seine Offlinezeit berichten wird - zumal ich bereits von Alex Rühle 'Ohne Netz' kenne.

Christoph Koch schildert seine anfänglichen Schwierigkeiten, zeigt auf, wie es ihm ergangen ist und was er für sich daraus mitgenommen hat. Dabei hat er eine wichtige Erkenntnis, die sicher auf sehr viele Handy- und Internetnutzer zutrifft:

»[...] was ein ganz entscheidender Faktor zumindest meiner Sucht nach Erreichbarkeit und Verbundensein mit den Netzwerken dieser Welt ist: die Angst, etwas zu verpassen.« (S. 32)

Er befragt auch einige andere Leute, die zum Beispiel gänzlich auf ein Handy verzichten. Oder die gar nicht ohne leben können. Diese Aspekte fand ich sehr interessant.

Mir war vor dem Lesen nicht bewusst, wie alt dieses Buch bereits ist. Der Autor spricht nämlich Sachen an (zum Beispiel Google Buzz), die gar nicht mehr existieren. Und was ich dabei gemerkt habe: Auch ich habe immer mal wieder zum Handy gegriffen, um solche Sachen zum Beispiel schnell zu erfahren / klären.

Leider muss ich sagen, dass mich seine abschließenden "Tipps" irgendwie genervt haben. Anfangs haben sie sich noch gut gelesen, aber er schlägt immer mehr einen Lehr(er)ton an, der mir gar nicht gefiel.

Alles in Allem eine solide Leistung, die man gelesen haben kann, jedoch nicht muss.

©2018