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Veröffentlicht am 04.07.2017

Langatmiger Auftakt

Stefano
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Stefano Ferraro ist das Oberhaupt eines sehr einflussreichen Familienclans in Chicago. Einige Mitglieder seiner Familie besitzen die Fähigkeit des Schattengleitens, was bedeutet, dass sie sich mit Schatten ...

Stefano Ferraro ist das Oberhaupt eines sehr einflussreichen Familienclans in Chicago. Einige Mitglieder seiner Familie besitzen die Fähigkeit des Schattengleitens, was bedeutet, dass sie sich mit Schatten verbinden und in diesen reisen können. Stefano selbst ist auch ein Gleiter. Zudem ist er äußerst attraktiv, reich und sehr mächtig. Als er eines Tages der wunderschönen Francesca Capello begegnet, ist sein Interesse an dieser temperamentvollen, aber auch unsicheren Frau sofort geweckt. Francesca jedoch ist alles andere als begeistert von dem besitzergreifenden Werben des aufbrausenden Stefano, vor dem die Leute sowohl Respekt aber auch Angst zu empfinden scheinen.

Der Schreibstil ist sehr flüssig und lässt sich leicht lesen, beinhaltet aber auch einige Wiederholungen, die mich irgendwann genervt haben. Da die Beschreibungen detailliert sind, konnte ich mich gut in die Handlung und das Setting hinein versetzen. Erzählt wird sowohl aus der Sicht von Stefano als auch aus der von Francesca, weshalb man unterschiedliche Blickwinkel erhält, die zum Verständnis der Geschichte beitragen. Die Sichtwechsel waren zwar manchmal etwas sprunghaft, ich hatte aber dennoch keine Schwierigkeiten der Handlung zu folgen.

Der Ferraro Clan beinhaltet ziemlich viele Familienmitglieder inklusive einiger Geschwister und zahlreicher Cousins und Cousinen, weshalb ich anfangs Schwierigkeiten hatte, alle auseinander zu halten. Dies hat sich aber recht schnell gelegt und ich habe die vielen individuellen Charakter sehr genossen. So bekommt die Geschichte das gewisse Etwas, denn jeder Ferraro für sich hat ganz eigene kleine Marotten und ich bin jetzt schon gespannt, wenn diese in den Folgebänden in den Fokus gerückt werden.

Stefano selbst war mir bis zum Ende hin noch nicht richtig sympathisch. Er hat ein sehr hohes Pflichtbewusstsein und würde alles für seine Familie tun. Auch die Leute in seinem Viertel sind ihm wichtig und er will diese beschützen. Als Oberhaupt der Familie lastet eine große Verantwortung auf seinen Schultern und er hat es nicht immer leicht. Dennoch kam ich mit seiner herrischen und aggressiven Art nicht so gut klar. Besonders Francesca gegenüber verhält er sich wie ein ungehobelter Höhlenmensch. Anders als sie selbst empfinde ich das aber nicht als attraktiv und hätte mir das in diesem Ausmaß nicht gefallen lassen.

Auch mit Francesca bin ich leider nicht ganz warm geworden. Sie lässt sich einfach zu viel von Stefano gefallen, wodurch das bisschen Kontra, das sie ihm bietet einfach untergeht. Als sie Stefano begegnet hat sie gerade eine schlimme Zeit hinter sich und steht vor dem Nichts. Ich verstehe, dass sie Stefanos Schutz schätzt und ihn meinetwegen auch wirklich liebt, aber dennoch war sie mir als Protagonistin nicht stark genug. Neben den Ferraros blieb sie die bis zum Ende hin recht blass.

Die Nebencharaktere fand ich hingegen, wie bereits erwähnt, sehr spannend. Sie waren gut ausgearbeitet und interessant.

Mit der Handlung selbst konnte mich Christine Feehan auch nicht sonderlich begeistern. Erst die letzten etwa 200 Seiten fand ich richtig spannend. Davor gab es nur ein Hin und Her und es hat mich immens gestört, dass die Fähigkeiten der Familie Ferraro nicht im Vordergrund standen und es hier nur vereinzelte Szenen gab. Ich fand die Idee des Schattengleitens total spannend und hätte mir hier definitiv mehr Informationen gewünscht. Meiner Meinung nach hätten dem Buch 200 Seiten weniger und dafür ein Fokus auf die eigentliche Handlung besser getan.

Die sexuellen Szenen empfand ich teils eher als Vergewaltigung, auch wenn Francesca mit allem einverstanden war. Stefano will sie markieren und beißt sie dazu und beschert ihr auch blaue Flecken. Für mich hat das ehrlich gesagt nicht so viel mit Liebe und Leidenschaft zu tun, aber vielleicht ist das ja auch einfach Geschmackssache ?

Ich habe die Hoffnung, dass die Autorin in diesem Reihenauftakt erst einmal die grundlegende Thematik vorstellen und die Familienverhältnisse darstellen wollte. Demnach werde ich dem zweiten Band noch eine Chance geben, in dem einer der für mich interessantesten Charaktere (Ricco) im Mittelpunkt stehen wird. Ich hoffe, dass dann der Fantasyanteil höher sein wird und die Geschichte mich mehr mitnehmen kann.


Fazit:
Auch wenn ich die Thematik der Schattenwandler neu und interessant finde, konnte mich dieser Reihenauftakt leider nicht überzeugen. Mit den Charakteren wurde ich nicht warm und die Handlung hatte zu viele Längen. Außerdem war mir persönlich der Fantasyanteil zu gering.
Dennoch hat die Reihe definitiv Potential und ich werde dem zweiten Band vermutlich auch eine Chance geben.

Veröffentlicht am 26.06.2017

Konnte meine Erwartungen nicht erfüllen

Rush of Love – Verführt
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Ich habe schon sehr viel positives über die Bücher von Abbi Glines gehört und hatte daher hohe Erwartungen an dieses Buch. Leider wurden diese jedoch nicht wirklich erfüllt.
                        
Nachdem ...

Ich habe schon sehr viel positives über die Bücher von Abbi Glines gehört und hatte daher hohe Erwartungen an dieses Buch. Leider wurden diese jedoch nicht wirklich erfüllt.
                        
Nachdem die Mutter der Protagonistin Blaire an Krebs gestorben ist, muss die 19-jährige wieder Kontakt zu ihrem Vater aufnehmen, da sie keine anderen Angehörigen mehr hat. Dieser hat die Familie vor fünf Jahren verlassen und sich seitdem nicht mehr gemeldet. Als Blaire nach einer langen Autofahrt an der genannten Adresse ankommt platzt sie unerwartet in eine Party ihres Stiefbruders, der ihr gleich weismacht, dass sie nicht erwünscht ist. Trotzdem gewährt er ihr ein Bett in der Abstellkammer, bis ihr Vater von seinem Liebestrip aus Paris zurück ist.

Zunächst einmal der Schreibstil: dieser ist flüssig und leicht zu lesen, so dass ich das Buch innerhalb von zwei Tagen durchgelesen hatte. Allerdings sind die Dialoge teils richtig plump und ich musste mehrfach über die Ausdrucksweise den Kopf schütteln.

Blaire fand ich als Protagonistin überwiegend gelungen. Sie ist eine starke, junge Frau und möchte so schnell wie möglich wieder auf eigenen Beinen stehen. Dabei ist sie sich für nichts zu schade und arbeitet hart, um möglichst schnell wieder von der Familie ihres Vaters unabhängig zu sein. Allerdings sind ihre Moralvorstellungen recht ambivalent. Einerseits erklärt sie einer Freundin, dass sie sich von Männern nicht ausnutzen lassen soll und begeht dann doch genau dieselben Fehler. Anfangs dachte ich noch, Blaire sei tough und mutig und würde sich nicht alles bieten lassen. Doch leider kristallisierte sich schnell heraus, dass sie doch das klassische, unerfahrene Mauerblümchen ist, wie man es in dem Genre schon so oft gelesen hat.

Blaires Stiefbruder Rush ist der klassische Badboy, der jede Nacht eine andere Frau im Bett hat und Frauen wie Dreck behandelt. Auch Blaire gegenüber verhält er sich alles andere als nett und zuvorkommend. Rush ist äußerst attraktiv und stinkreich und verkehrt daher in einer komplett anderen Welt als Blaire, die zwar nie viel Geld aber dafür ein glückliches und liebevolles zu Hause bei ihrer Mutter hatte. Ich konnte seine Handlungen oft nicht nachvollziehen und auch die "Geheimnisse" seiner Vergangenheit fand ich nicht so überzeugend, als dass sie sein komplettes Verhalten ausreichend erklären konnten.

Die Handlung selbst konnte mich trotz allem packen, da ich vor allem die Nebencharaktere interessant fand. Diese bereichern die Geschichte ungemein und verleihen ihr die nötige Abwechslung.
Die Liebesgeschichte fand ich nicht vollkommen überzeugend, aber ich fand sie ok. Allerdings gab es bei den sexuellen Szenen manche, die ich moralisch so absolut nicht vertretbar finde und die ich in diesem Genre für jüngere Leser sogar als gefährlich erachte. So wird beispielsweise erwähnt, dass der Sex ohne Kondom durchgeführt wurde, was ja aber nicht so schlimm sein, da der Typ ja auf keinen Fall eine Krankheit haben könne. Bitte was??? Und wie sieht es mit Empfängnisverhütung aus??? Zudem gibt es eine Szene, in der der Typ es auch ohne Kondom treiben möchte und ihn (ihr versteht was ich meine ?) einfach vorher rausziehen will... Sorry, aber das geht in meinen Augen gar nicht!?

Am Ende gab es dann noch einen großen Twist, den ich so nicht erwartet hatte und den ich auch sehr interessant fand. Dies ist auch der einzige Grund, warum ich zumindest dem nächsten Band wohl noch eine Chance geben werde. Ich hoffe sehr, dass Abbi Glines Schreibstil mit der Zeit besser geworden ist und sie auch ihre Charaktere besser ausbaut. Bisher kann ich wirklich nicht verstehen, warum die Autorin -bzw. diese Reihe- so viele Fans hat.


Fazit:
Der erste Band der Rush of Love-Trilogie hat mir zwar ein paar unterhaltsame Lesestunden beschert, mich aber dennoch nicht überzeugen können. Die Protagnisten bedienen alle Klischees, der Schreibstil ist ausbaufähig und ziemlich plump und vor allem gibt es Szenen, die ich so moralisch nicht in Ordnung finde.

Veröffentlicht am 21.09.2018

Potential nicht genutzt

Mister Q
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Auf der Flucht vor ihrer Vergangenheit gelangt Elyse Gilbert, genannt Lucky, nach New York. Als sie auf eine Zeitungsanzeige stößt, dir ihr für 10 Nächte mit einem unbekannten Mann eine Millionen Dollar ...

Auf der Flucht vor ihrer Vergangenheit gelangt Elyse Gilbert, genannt Lucky, nach New York. Als sie auf eine Zeitungsanzeige stößt, dir ihr für 10 Nächte mit einem unbekannten Mann eine Millionen Dollar verspricht, zögert sie nicht lange. Mit dem Geld wären alle ihre Probleme gelöst. Der geheimnisvolle Q fühlt sich auf für ihn unbekannte Weise von Lucky angezogen und gibt ihr den Job. Er entführt Lucky in eine Welt voller Leidenschaft und Lust, doch hinter allem steckt ein viel größerer Plan, der schon vor langer Zeit seinen Anfang genommen hat.

Elyse Gilbert ist eine gebrochene, junge Frau, die sich dennoch nicht unterkriegen lässt und deren Überlebenswille unerschöpflich ist. Sie hat eine dunkle und grausame Vergangenheit, die mich wirklich erschüttert hat. Einerseits empfand ich ihre toughe Art als mutig und selbstbewusst. Andererseits ging Lucky mir zeitweise auch ganz schön auf die Nerven. Sie hatte bisher nie ein selbstbestimmtes Leben und begibt sich nun ohne großes Zögern erneut in die Hände eines ihr unbekannten Mannes. Dabei hinterfragt sie nur wenig. Das kam mir einfach nicht nur allein aufgrund ihrer Vergangenheit als unlogisch vor. Gewissermaßen verstehe ich ihre Beweggründe zwar, aber ganz nachvollziehen konnte ich ihre Gedanken und Handlungen dennoch nicht.
Mister Q ist in New York ein angesehener und bekannter Mann, weshalb er sein Privatleben um jeden Preis schützen möchte - und das nicht nur, weil er mit jeder Tat einen ausgeklügelten Plan verfolgt. Quinn geht es vor allem um Lust, Befriedigung und noch viel mehr um Kontrolle. Mit seinem Kontrollwahn übersteigt er sogar den guten, alten Christian Grey (Shades of Grey) noch um Längen. Und eine schlimme Vergangenheit hatte er natürlich auch. Mir sind hier einfach zu viele Klischees zusammen gekommen. Ich wurde bis zum Ende nicht mit seiner Art und auch seiner vulgären Ausdrucksweise warm. Ich lese zwar auch mal gerne einen raueren Ton in dem Genre, aber hier war es mir dann doch zu viel.

Die Liebesgeschichte war für mich einfach nicht nachvollziehbar. Quinn war in meinen Augen nie verliebt in Lucky, sondern wollte immer nur die Kontrolle über sie haben. Und warum die eigentlich so intelligente Lucky sich komplett von ihrer Lust beeinflussen lässt, konnte ich auch nicht verstehen. Wo kamen da auf einmal tiefe Gefühle her? Dass die beiden sich sexuell gegenseitig anziehen und antörnen, das mag ich ja noch nachvollziehen, aber der Rest kam dann irgendwie mehr oder weniger aus heiterem Himmel.

Abgesehen von der Liebesgeschichte konnte mich das Buch auch nur zeitweise mitreißen. Am Anfang fand ich die ganze Idee noch spannend und wollte herausfinden, was es denn mit Lucky und Quinn auf sich hat und warum die beiden so handeln, wie sie es eben tun. Aber irgendwann plätscherte alles nur noch so dahin bis sich schließlich eine erotische Szene an die andere reihte. Okay, das Buch wird als erotischer Roman verkauft, daher habe ich damit gerechnet und so etwas stört mich auch im Grunde nicht. Aber mir ging hier einfach die sonstige Handlung zu sehr verloren. Am Ende wird dann alles wichtige auf wenigen Seiten abgehandelt, was für mich auch noch ab einem gewissen Punkt ziemlich vorhersehbar war. Wenigstens hat die Spannung auf den letzten Seiten noch mal ordentlich zugelegt, so dass ich hier dann doch gefesselt war.

Fazit: "Mister Q" von Zara Cox kommt mit einer wirklich coolen Idee daher, verschenkt aber sein Potential durch zu viele erotische Szenen und unsympathische Charaktere, deren Handlungen ich nicht immer nachvollziehen konnte. Schade.

Veröffentlicht am 09.07.2018

Hat die Liebe eine Chance?

Herzflüstern
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Der 17-jährige Julian hat zu seiner Mutter eigentlich ein recht gutes Verhältnis, doch mit dem Freund seiner Mutter Bernd kommt er nicht so gut aus. Als er dann auch noch erfährt, dass er mit seiner Mutter ...

Der 17-jährige Julian hat zu seiner Mutter eigentlich ein recht gutes Verhältnis, doch mit dem Freund seiner Mutter Bernd kommt er nicht so gut aus. Als er dann auch noch erfährt, dass er mit seiner Mutter zu Bernd nach Köln ziehen muss, ist er wenig begeistert darüber.
Dann trifft er im Park und später in der Schule auf den 23-jährigen Markus und seine Gefühle fahren Achterbahn. Kann es vielleicht sein, dass er sich zu Markus hingezogen fühlt? Und wie würde sein Umfeld darauf reagieren?

Julian blieb für mich bis zum Ende hin recht blass. Er hat keine wirklichen eigenen Hobbys und auch seine persönliche Meinung und Einstellung kristallisiert sich erst spät heraus. Er lässt sich vielmehr von der Meinung anderer beeinflussen anstatt sein eigenes Ding durch zuziehen. Insgesamt erschien er mir häufig sehr unreif, was aber mit seinem doch recht jungen Alter begründet werden kann.

Markus hingegen ist deutlich erwachsener, was ich auch in seiner Bevormundung gegenüber Julian immer wieder zeigt. Er achtet darauf, dass dieser nicht zu viel Alkohol trinkt, dass er für die Schule lernt und weigert sich vor Julians 18. Geburtstag intim mit ihm zu werden. Außerdem liebt Markus Motorräder, studiert Mathematik auf Lehramt und flüchtet gerne, wenn es ihm zu viel wird.

Als Nebencharaktere spielen vor Allem Tim (Julians bester Freund) und Phillipp (Markus' bester Freund) eine Rolle. Die beiden werden zwar regelmäßig erwähnt, haben aber in meinen Augen keine tragende Rolle für die Story. Auffällig ist nur, dass auch die beiden nicht heterosexuell sind.
Weiterhin gibt es noch Lukas, der gewissermaßen einen Antagonisten darstellt und Julian die ganze Zeit mobbt.
Irgendwie hatte ich teilweise Probleme die ganzen Namen auseinander zu halten, die es zwar einige Charaktere gibt, aber eben nur Julian und Markus im Vordergrund stehen. Die Nebencharaktere bleiben blass.

Julians "Eltern" mochte ich von Anfang an nicht. Ich mochte hier einfach nicht, wie die beiden mit Julian und seinen Gefühlen umgehen. Hier lief mir auch insgesamt zu viel nach Schema F ab und es gab wenige Überraschungen. Auf mich wirkte die ganze Reaktion der beiden auf Julians Homosexualität zu gestellt und so als solle hier nur Dramatik eingefügt werden in die ansonsten blasse Story.

Der Schreibstil war mir an manchen Stellen zu plump und wirkte nicht ganz ausgereift. Die Geschichte ließ sich dennoch flüssig lesen, obwohl es manchmal etwas sprunghaft war. Gut gewählt war die Erzählperspektive aus Julians Sicht, da man so sein Gefühlschaos hautnah mitbekommen hat und sogar schon vor ihm selbst wusste, was mit ihm los ist. Dennoch war mir der Schreibstil manchmal zu emotionslos, wenn man bedenkt, dass Julian mitten drin gesteckt hat in dieser Gefühlsachterbahn.

Lediglich etwa die letzten 100 Seiten des Buches konnten mich richtig fesseln. Ansonsten hat es mir leider an Spannung gefehlt. Die Handlung plätscherte so dahin und es ist recht wenig passiert. Die Liebesgeschichte hat sich zwar schön aufgebaut und war auch weitestgehend authentisch, bei mir ist der Funke aber leider nicht übergesprungen.
Ich denke, mein Hauptproblem mit dem Buch war einfach, dass ich keinen Zugang zu Julian gefunden habe und so nicht richtig mitfühlen konnte bei seiner Story.
Gut gefallen hat mir aber, der kleinere Handlungsstrang um Julians Freund Tim, der für meinen Geschmack gerne weiter hätte ausgebaut werden können.

Fazit:
Leider konnte mich "Herzflüstern - Julian & Markus" von Katharina B. Gross nicht überzeugen. Die Story wirkte mir zu gestellt und konstruiert und ich habe leider keinen Zugang zum Protagonisten finden können. Dennoch war die Liebesgeschichte ganz süß.

Veröffentlicht am 15.06.2018

Wenn Liebe obsessiv wird...

Du bist mein Verlangen
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Miles hat Mallory in den letzten Jahren heimlich beobachtet und ihr Leben in eine von ihm gewollte Richtung gelenkt. Allerdings hat er bisher nur im Verborgenen agiert und Mallory weiß nicht einmal von ...

Miles hat Mallory in den letzten Jahren heimlich beobachtet und ihr Leben in eine von ihm gewollte Richtung gelenkt. Allerdings hat er bisher nur im Verborgenen agiert und Mallory weiß nicht einmal von seiner Existenz. Als Mallory einen Job in New York beginnt, trifft sie eines abends auf den geheimnisvollen Oz und zwischen den beiden fliegen sofort die Funken. Doch was passiert, wenn Mallory die Wahrheit - nicht nur über ihn, sondern über ihr bisheriges Leben - erfährt?

Ehrlich gesagt hat mir das Buch nicht so gut gefallen. Ich fand es einfach vorhersehbar und mochte die beiden Protagonisten nicht.

Miles ist wie besessen von Mallory, die er eigentlich gar nicht kennt. Er hat sie seitdem er sie zum ersten Mal sah ununterbrochen gestalket und immer wieder aus dem Hintergrund in ihr Leben eingegriffen. Das ist für mich alles andere als fürsorglich oder gar sexy sondern einfach nur unheimlich. Im Buch wird zwar versucht zu erklären, warum er genau so geworden ist, aber für mich sind diese Erklärungen auf keinen Fall ausreichend.

Hier beginnt auch schon meine Kritik an Mallory. Es wird zwar versucht sie als starke und intelligente Frau darzustellen, aber das ist sie in meinen Augen überhaupt nicht. Sie findet Miles Verhalten sogar attraktiv und fühlt sich geschmeichelt von ihm total bevormundet zu werden. Auch als sie irgendwann erfährt, was Miles alles getan hat, kommt sie in meinen Augen zu schnell darüber hinweg. Ich hätte vermutlich das Weite gesucht vor diesem Irren. Aber damit nicht genug, auch sonst handelt sie mehrfach leichtsinnig und unüberlegt und ich hätte sie mehrfach gerne kräftig geschüttelt, um sie zu Verstand zu bringen.

Ich fand die Nebencharaktere wie Mallorys beste Freundin deutlich spannender als die Protagonisten. Hier wurde im Hintergrund der Grundstein für eine Fortsetzung der Reihe gelegt, die mich ehrlicherweise viel mehr gereizt hat als die Geschichte um Miles und Mallory.

Die Handlung selbst konnte mich zwar unterhalten, aber leider eher weniger begeistern. Die Grundidee hat mir sehr gut gefallen, aber an der Umsetzung hat es dann leider gehapert. Für mich war das alles ziemlich unauthentisch und mir hat auch die gewisse Tiefe gefehlt. Die Emotionen bleiben sehr oberflächlich und die erotischen Szenen waren mir echt schon zu viel. Im Grunde mag ich erotische Geschichten, aber hier wurden diese einfach so sehr in den Vordergrund gestellt, dass die Hauptstory zur Nebensache wurde und sich nicht richtig entfalten konnte. Mir fehlten leider die Hintergründe, die alles realistischer gemacht hätten und die Geschichte war mir zu gehetzt.

Den Schreibstil selbst habe ich nicht zu bemängeln. Er ist flüssig und angenehm zu lesen. Erzählt wird abwechselnd aus der Sicht von Mallory und Miles, was auch sehr gut zur Geschichte gepasst hat. Allerdings konnte mir auch das die Charaktere und deren Beweggründe nicht wirklich nahe bringen.

Fazit:
Mich konnte "Du bist mein Verlangen" von Alexa Riley leider nicht überzeugen. Ich wurde mit den Charakteren nicht warm und auch die vorhersehbare und überspitzte Handlung konnte mich nicht fesseln.