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Veröffentlicht am 17.06.2018

Eine schöne Geschichte für Zwischendurch

Das Mädchen, das in der Metro las
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Neben der hübschen optischen Gestaltung mit den vielen Büchern auf dem Umschlag, dem weißen Einband und dem roten Lesebändchen sprachen mich besonders die kurzen Kapitel an, denn meiner Meinung nach regt ...

Neben der hübschen optischen Gestaltung mit den vielen Büchern auf dem Umschlag, dem weißen Einband und dem roten Lesebändchen sprachen mich besonders die kurzen Kapitel an, denn meiner Meinung nach regt das immer zum raschen Weiterlesenwollen an – nur noch das eine kleine Kapitel – und plötzlich hat man das Buch beendet. Auch die Thematik reizte mich, schließlich handelt es sich um ein Buch über Bücher.

Schön zu lesen war die Begeisterung von Juliette für die Welt der Bücher. Schnell wurde deutlich, dass ihr ihr eigentlicher Beruf nicht ausreichte, und als sie auf den kauzigen Soliman und seine neugierige Tochter Zaide traf, entdeckte sie eine neue Leidenschaft: das Übermitteln von Büchern an bestimmte Menschen. Besonders spannend fand ich die Entwicklung, die Juliettes Geschichte daraufhin nahm, obwohl sie sich zunächst zu sträuben schien. Interessant waren die Darstellungen ihrer Beobachtungen in der Metro.

Insgesamt empfand ich die Geschichte zwar als recht spannend, aber gleichzeitig als sehr ruhig und leider nicht ganz rund. Es passierte nicht viel, vieles wurde angeschnitten, Botschaften angedeutet – einige davon wurden gelungen integriert und projiziert, andere meiner Meinung nach leider nicht ganz zu Ende geführt. Nichtsdestotrotz gab es einige emotionale Momente, die mich beschäftigt haben. Ein trauriger Abschied, hoffnungsvolle Möglichkeiten, liebevolle, kluge Gespräche über Freundschaft, Bücher, Mut, Berufe, Berufungen, die Liebe, das Leben.

Ich erhielt einen interessanten Einblick in das Leben einer buchverliebten, jungen Frau, die auf neue Herausforderungen stößt. Die Geschichte nimmt ihren Lauf, es war schön, darüber zu lesen, aber langfristig konnte ich nicht viel für mich mitnehmen. Etwas störend fand ich die Gedankensprünge der Protagonistin, denen ich nicht immer folgen konnte. Dennoch kein Fehlgriff, eher eine nette Zwischendurchlektüre.

Das Mädchen, das in der Metro las ist eine Liebeserklärung an die Welt der Bücher – eine schöne Geschichte für Zwischendurch, von der ich persönlich jedoch nicht so viel mitnehmen kann, die mich aber dennoch gut unterhalten hat.

Vielen Dank an den DuMont Verlag für das Rezensionsexemplar.

Veröffentlicht am 07.03.2018

Eine unterhaltsame Geschichte mit interessanten Nebenfiguren

Absolute Gewinner
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Zunächst möchte ich die optische Gestaltung von Absolute Gewinner loben, denn das besondere ist, dass sich das Cover anfühlt wie ein Basketball, was das Leseerlebnis noch authentischer macht. Auch gefielen ...

Zunächst möchte ich die optische Gestaltung von Absolute Gewinner loben, denn das besondere ist, dass sich das Cover anfühlt wie ein Basketball, was das Leseerlebnis noch authentischer macht. Auch gefielen mir die kleinen Illustrationen mit passenden kurzen Zitaten an den Kapitelanfängen richtig gut.

Der Protagonist Luca war mir leider wenig sympathisch. Ich hatte zwischendurch das Gefühl, dass er, obwohl (oder weil?) er eher in einer Außenseiterposition war, wenig Empathie und Feingefühl besaß, manchmal wirkte er ziemlich skurril und vor allem intolerant. Der Schreibstil war jugendlich und locker, dadurch dass die Geschichte in der Ich-Perspektive verfasst wurde kam es so rüber, als würde Luca einem Kumpel von den Geschehnissen berichten, was ich zweckgemäß fand, zumindest was die Erzählweise anging. Im Buch gab es allerdings zahlreiche Vorurteile, die vor allem optische Eigenschaften von Menschen betrafen, beispielsweise blieben kleine Männer nie locker und Dunkelhäutige hätten ein typisches riesiges Afro-Lachen, was ich in dem Kontext irgendwie unangenehm fand, besonders wenn man bedenkt, dass Luca selber sehr unter einer körperlichen, störenden Eigenschaft leidet.

Wer nicht locker blieb, war der General. Wie das so ist bei kleinen Männern.
(Absolute Gewinner, S. 222)

Zu Beginn wurde der Aspekt, dass Luca eine sehr hohe, krächzige Stimme besaß, immer wieder thematisiert, sodass ich das Gefühl hatte, dass es wichtig für den Verlauf sein würde. Doch später habe ich das nicht mehr auf dem Schirm gehabt, auch wurde es nicht mehr erwähnt, was ich unpassend fand, denn letztendlich stellte genau das anfangs einen sehr wichtigen Punkt in Lucas Leben dar, mit dem er nicht gut zurecht zu kommen schien. Ich hätte mir dahingehend gewünscht, dass dies nochmal aufgegriffen wird und nicht während der rasanten Ereignisse völlig aus den Augen verloren wird.

Ich persönlich habe zuvor kein Buch gelesen, das sich mit der Sportart Basketball beschäftigt, somit fand ich die Thematik sehr erfrischend, auch wenn es zahlreiche spezifische Begriffe gab, die mir größtenteils fremd waren, sich aber meistens aus dem Zusammenhang ergeben haben. Insgesamt gefiel mir die inhaltliche Umsetzung ganz gut, das Tempo wurde durch krimihafte Aspekte angehoben. Nicht nur, dass der Trainer der bunten, jugendlichen Truppe von heute auf morgen verschwand, plötzlich hatten zwielichtige Gestalten ihren Auftritt und die Kids mussten sogar einen Ausflug nach St. Pauli unternehmen, um etwas über die Hintergründe ihres Trainers zu erfahren. Es gab ein paar Wendungen, die insbesondere Jana – eines der Mannschaftsmitglieder – betrafen und mich überraschen konnten.

Neben jugendlichen Angelegenheiten wie Verliebtsein, Vereinssport und Konflikte mit den Eltern wurden außerdem Gesichtspunkte wie unklare familiäre Hintergründe und dessen Erforschung, Macht, Selbstvertrauen, korrupte Wettbüros und besondere Fähigkeiten im Computerbereich angesprochen. Daraus ergaben sich zahlreiche krimihafte, gefährliche, aber auch humorvolle und skurrile Situationen, in denen mir die Rolle des Coaches am besten gefiel. Auch hätte ich ehrlich gesagt nicht erwartet, dass der Handlungsverlauf so ernst und tiefgründig sein würde. Besonders von Heinrichs Talenten konnte die Gruppe profitieren, wodurch er zu einer wichtigen Basis wurde – und für mich zum Helden.

Die Auflösung fand ich angemessen, auch wenn noch ein paar Fragen meinerseits offen geblieben sind. Letztendlich handelte es sich für mich um eine spannende, jugendliche Geschichte für Zwischendurch, die mich gut unterhalten hat und die man aufgrund des lockeren Schreibstils und der übersichtlichen Seitenzahl recht flott lesen kann. Mit dem Protagonisten bin ich leider nicht wirklich warm geworden, die Nebencharaktere, vor allem Heinrich und Jana, aber auch den Coach, empfand ich persönlich als viel interessanter und ihre Geschichten gehaltvoller als Lucas.

Absolute Gewinner gefiel mir im Ansatz zwar gut, jedoch fehlte mir etwas. Bezüglich der erhofften Gruppendynamik zwischen den Jugendlichen wurden ein paar wichtige Aspekte angesprochen, die leider nicht alle ausgebaut worden sind. Dennoch eine unterhaltsame Geschichte mit interessanten Nebenfiguren, bei der das Tempo zwischendurch durch krimihafte Anteile angehoben wurde.

Danke an den Magellan Verlag für das Rezensionsexemplar.

Veröffentlicht am 16.12.2017

Angenehme Unterhaltungsliteratur

Frigid
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Zunächst möchte ich kurz anmerken: Wer zur Hölle ist das auf dem Cover? Unsere Protagonistin Sydney hat schwarze Locken. Die Frau auf dem Cover jedoch hellblonde (gesträhnte?) wellige Haare. Sowas finde ...

Zunächst möchte ich kurz anmerken: Wer zur Hölle ist das auf dem Cover? Unsere Protagonistin Sydney hat schwarze Locken. Die Frau auf dem Cover jedoch hellblonde (gesträhnte?) wellige Haare. Sowas finde ich immer ein wenig blöd, zumal ich mich mittlerweile an Buchcovern mit Gesichtern bzw. Menschen drauf satt gesehen habe.

Die Geschichte ist relativ klischeehaft, Sydney ist die eher unscheinbare beste Freundin des Bad- und vor allem Playboys Kyler, der ein Mädel nach dem anderen abschleppt und sich nichts, aber wirklich gar nichts aus festen Beziehungen macht. Plötzlich sind sie natürlich ganz alleine in einer einsamen Hütte eingeschneit und tadaaa, sie kommen sich näher. Mehr werde ich zu der Handlung nicht verraten, jedoch ist sie relativ vorhersehbar. Genervt haben mich Sydneys unendlich lange Selbstzweifel-Monologe und ihre dramatisierende Art.

Nichtsdestotrotz hat mir das Buch gut gefallen, es war eine unterhaltende Lektüre für zwei Tage, die mich zum Lachen bringen konnte. Richtig gelungen fand ich die eingebauten spannenden Anteile, denn irgendjemand hat es scheinbar auf die beiden abgesehen und somit haben sich mehrere dramatische und gefährliche Situationen ergeben. Natürlich beinhaltete das Buch auch prickelnde Momente, die gut umgesetzt und beschrieben wurden, da hat Frau Armentrout wirklich ein Händchen für.

Frigid ist sicherlich nicht Armentrouts bestes Buch, jedoch hat es mir trotz aller Kritikpunkte gut gefallen. Es ist kein literarisches Meisterwerk, sondern dient als Unterhaltungsliteratur, und das funktioniert in der Umsetzung hier ganz gut. Wer also Lust auf eine spannende Geschichte, die kalte Winterabende ein wenig aufheizt, hat, und nicht so viel Wert auf eine außergewöhnliche Handlung legt, könnte durchaus Gefallen an dem Buch finden.

Veröffentlicht am 21.10.2017

Leider blieben die Emotionen oftmals auf der Strecke und ein paar Charaktere recht blass

Snow Heart
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An dieser Stelle möchte ich gerne die grandiose Arbeit von Covergestalter Alexander Kopainski loben. Auch dieses Cover ist ihm wieder wahnsinnig gut gelungen, die wenigen aber wirklich schönen und leuchtenden ...

An dieser Stelle möchte ich gerne die grandiose Arbeit von Covergestalter Alexander Kopainski loben. Auch dieses Cover ist ihm wieder wahnsinnig gut gelungen, die wenigen aber wirklich schönen und leuchtenden Farben harmonieren perfekt miteinander.

Den Anfang der Geschichte, die aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird, die zu Beginn der Kapitel nicht gekennzeichnet wurden, fand ich ein wenig verwirrend. Ich benötigte ein paar Seiten, bis ich mich auf den Inhalt einlassen konnte und mich zurechtfand. Der Schreibstil war sehr locker, humorvoll und jugendlich. Somit kann ich mir vorstellen, dass sich insbesondere jüngere Leser in der Geschichte und den Charakteren wiederfinden.

„Caspara O’Mahony, ich bringe dich um!“
Oh nein! Seit wann sah meine Oma wieder fern? Die Medien hatten sie informiert. Ich war erledigt. „Es tut mir leid, ich…“ Sie warf mir einen Plüschwolf entgegen. War ich jetzt bei der Ghetto-Großmutter von Rotkäppchen gelandet?

Bezogen auf die Protagonistin Caspara war ich recht zwiegespalten. Einerseits fand ich sie sympathisch, aber andererseits auch nicht. Ich bekam sie nicht wirklich zu fassen, konnte manche Gedankengänge nicht nachvollziehen. Positiv fand ich, dass sie Buchbloggerin war. Dass dies jedoch nur zu Beginn thematisiert wurde fand ich schade. Die anderen Charaktere waren ganz nett, viele sind mir jedoch nicht im Gedächtnis geblieben. Die Rolle ihrer Großmutter und dessen Entwicklung innerhalb der Geschichte, insbesondere aber zum Ende hin, war gelungen dargestellt und sehr interessant. Ich mochte ihre lockere, jung-gebliebene Art. Wyatt war mir sympathisch, er blieb zum Teil aber recht blass.

Zwischen den teilweise sehr dramatischen Ereignissen und langfristig beeinflussenden Wendungen gab es meiner Meinung nach wenig Verschnaufpausen und zahlreiche Gedankensprünge. Irgendwie war immer etwas los, sodass es mir leider etwas schwer fiel, der eigentlichen Handlung zu folgen. Manches ging mir ein bisschen zu schnell, wodurch das Projizieren der dargestellten Emotionen nicht immer erfolgte. Es gab eine Liebesgeschichte, die für mich persönlich situativ etwas kitschig wirkte.

Snow Heart gefiel mir insgesamt mit seiner außergewöhnlichen Thematik ganz gut, jedoch fehlten mir ein paar Verschnaufpausen zwischen den Ereignissen. Leider blieben dabei die Emotionen oftmals auf der Strecke und ein paar Charaktere recht blass. Gut gefiel mir die Idee, die Geschichte anhand verschiedener Perspektiven zu erzählen, wodurch ich einen differenzierten Einblick in die Gedanken der Personen bekam. Am liebsten mochte ich Casparas Großmutter. Ich kann die Geschichte insbesondere jüngeren Lesern beziehungsweise Lesern, die jugendliche, humorvolle Schreibstile mögen, empfehlen. Für mich war es eine nette Zwischendurchlektüre!

Veröffentlicht am 21.10.2017

Ein wirklich spannendes und unterhaltsames Buch für zwischendurch, was mich jedoch leider nicht gänzlich überzeugen konnte

Monster Geek
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Gut gefiel mir die optische Gestaltung des Buches, insbesondere das zur Geschichte passende Cover und die einleitenden Zitate an den Kapitelanfängen. Die Protagonistin Jess war mir sympathisch, sie war ...

Gut gefiel mir die optische Gestaltung des Buches, insbesondere das zur Geschichte passende Cover und die einleitenden Zitate an den Kapitelanfängen. Die Protagonistin Jess war mir sympathisch, sie war ziemlich sarkastisch, mutig und schlagfertig. Sie wollte um jeden Preis stark und unnahbar wirken, sehnte sich scheinbar jedoch innerlich nach jemandem, der für sie da ist und sich um sie kümmert, was sie wiederum aber nur schlecht zulassen konnte, wenn es dann mal so war. Viele Eigenschaften und Ansichten von ihr wurden mir quasi auf dem Präsentierteller vermittelt, was es mir etwas schwer machte, selber etwas über sie herauszufinden. Matej fand ich durch seine ehrliche Art sehr angenehm, jedoch teilweise fast schon zu ehrlich, naiv und gutgläubig. Petr kam leider nicht so oft in der Geschichte vor, wie ich angenommen hatte. Wer Angst vor einer eventuellen Dreiecksbeziehung hat kann somit aufatmen.

Der Schreibstil war ziemlich locker, mir persönlich leider teilweise zu umgangssprachlich und gleichzeitig umständlich bezogen auf manche Satzkonstruktionen. Eine bestimmte Situation empfand ich persönlich als störend: Jess besitzt eine bestimmte Fähigkeit ihre Waffen betreffend, von der wirklich JEDES MAL, wenn sie die auch nur in die Hand nimmt, berichtet wird. Doch plötzlich befindet sie sich in einer wirklich brenzligen und gefährlichen Situation und… vergisst ihre Fähigkeit? Das habe ich ihr nicht abgekauft.

Ein wirklich spannendes und unterhaltsames Buch für zwischendurch, was mich jedoch leider nicht gänzlich überzeugen konnte. Die Monsterjägerthematik und die schlagfertige Protagonistin fand ich super, während mir am Ende aber insgesamt etwas gefehlt hat, womit ein differenzierter Ausbau einzelner Situationen und damit ein paar Seiten mehr vermutlich nicht geschadet hätten.