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Veröffentlicht am 29.11.2017

Gefangen in deinen eigenen Gedanken...

Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken
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„Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken“ heißt John Greens neuer und langersehnter Roman.
Der Titel machte mich von vornherein neugierig. Ich erwartete eine außergewöhnliche und, wie von John Green gewohnt, ...

„Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken“ heißt John Greens neuer und langersehnter Roman.
Der Titel machte mich von vornherein neugierig. Ich erwartete eine außergewöhnliche und, wie von John Green gewohnt, tiefsinnige Geschichte. Sowohl im Englisch- als auch Deutschsprachigen Raum wurde das Buch ja schon hoch gelobt. Meiner Meinung nach zu hoch.

Die Idee des Wendecovers gefällt mir sehr gut. Ich persönlich mag die dunkelblaue Seite, die innen ist, lieber. Aber allgemein passt das Cover gut zum Inhalt und verrät auch schon einige Details.

Aza Holmes ist ein schwieriger Charakter, mit dem ich leider bis zum Ende nicht wirklich warm geworden bin. Sie ist so gefangen in ihrer Gedankenwelt, dass sie auf mich einfach unglaublich unnahbar wirkt.
Ihre Geschichte ist zwar traurig, jedoch nicht wirklich berührend. Sie ist einfach keine Hazel, mit der man von Anfang an mitfühlen kann.

Azas Gedanken sind so verworren und präsent, dass die Rahmenhandlung eigentlich völlig in den Hintergrund rückt. Im Großen und Ganzen ist der Plot aber auch recht sinnlos. Ein Milliardär, eine Eidechse, viel Geld und einige Jugendliche. Das Ganze ist mehr eine Aneinanderreihung langweiliger Umstände als eine wirkliche Geschichte. Die Auflösung am Ende ist dann eigentlich auch unnötig.

Viel vielversprechender fand ich ja Azas Freunde, doch sie sind eigentlich nur blasse Figuren, ohne Eigenleben. Man erfährt nicht viel mehr über sie, als das Daisy arm und ein Star Wars Fand und Davis reich und ein Iron Man Fan ist. Und Mychal Kunst liebt.

Auch an John Greens Schreibstil konnte ich in „Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken“ nicht viel Positives finden. Immer wiederkehrende Metaphern und auch Azas innere Konflikte bestehen aus nicht viel mehr als „Tu es. Tu es nicht“.

Leider war „Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken“ nach „Eine wie Alaska“ wieder eine große Enttäuschung für mich. Die meiste Zeit habe ich mich ziemlich gelangweilt und war sehr froh, dass das Buch nur rund 280 Seiten hat.
Eine Leseempfehlung gibt es daher von mit leider nicht.

Veröffentlicht am 14.11.2017

Viel verschenktes Potenzial...

The School for Good and Evil, Band 1: Es kann nur eine geben (Die Bestseller-Buchreihe zum Netflix-Film)
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Sophie warten seit Jahren darauf, vom Schulmeister gekidnappt und in die Schule der Guten gebracht zu werden. Doch als es soweit ist, wird alles ganz anders als erwartet. Während ihre beste Freundin, die ...

Sophie warten seit Jahren darauf, vom Schulmeister gekidnappt und in die Schule der Guten gebracht zu werden. Doch als es soweit ist, wird alles ganz anders als erwartet. Während ihre beste Freundin, die hässliche Agatha, in die Schule der Guten kommt, muss Sophie in die der Bösen. Zuerst versuchen die beiden alles, um wieder nach Hause zu kommen, oder zumindest ihre Plätze zu tauschen. Doch nach und nach fühlen sich beide in den für sie ausgewählte Schulen immer wohler...

"The School for Good and Evil - Es kann nur eine geben" ist der Auftakt der besonders in Amerika stark gehypten Reihe von Soman Chainani.

Besonders das Cover hielt mich lange Zeit immer wieder vom Kauf des Buches ab. Ich weiß, es ist absolute geschmackssache, aber ich finde es ganz furchtbar. Die beiden Anime-artigen Mädchenbilder passen überhaupt nicht zum Rest und zerstören den, meiner Meinung nach sogar recht hübschen, Hintergrund mit den Schlössern total.
Trotzdem muss man sagen, dass das Cover ziemlich gut zum Inhalt passt und auch viele Details daraus abbildet.

Die Grundidee dagegen, konnte mich schon vom Klappentext her sehr überzeugen. Ich liebe Märchenadaptationen, hatte hier aber doch etwas anderes erwartet und wurde an einigen Stellen doch etwas enttäuscht. Denn wirklich viel Märchen befindet sich, außer der Tatsache, dass Gut gegen Böse kämpft, nicht im Buch.

Die Geschichte beginnt etwas schleppend, spitzt sich zum Ende jedoch so stark zu, dass es kaum noch möglich ist, zu erkennen, wer mit wem auf einer Seite steht. Ständig (und teilweise völlig ohne Grund) ändern die Figuren ihre Meinung über irgendwen. Teilweise befinden sich meiner Meinung nach sogar grobe Logikfehler im Buch.

Alles in Allem ist "The School for Good and Evil" ein von der Thematik her interessantes, in der Umsetzung aber eher schwaches Buch. Da es sich auf Grund der Länge und einigen langatmigen Szenen auch nicht wirklich als Buch für "Zwischendurch" eignet, gibt es keine Leseempfehlung von mir.

Veröffentlicht am 19.08.2017

Nett, aber mit größeren Schwächen

Gegen das Glück hat das Schicksal keine Chance
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Die Mutter der 17-jährigen Lucille und ihrer 10-jährigen Schwester Wren verlässt die beiden Hals über Kopf und die Mädchen sind auf sich allein gestellt. Auch der Vater ist kurz zuvor verschwunden und ...

Die Mutter der 17-jährigen Lucille und ihrer 10-jährigen Schwester Wren verlässt die beiden Hals über Kopf und die Mädchen sind auf sich allein gestellt. Auch der Vater ist kurz zuvor verschwunden und lässt nichts mehr von sich hören.
Damit das Jugendamt nichts von dem Dilemma mitbekommt und die beiden Mädchen womöglich trennt, versucht Lucille mit allen Mitteln die Wahrheit zu verschweigen. Sie versucht den Alltag neben der Schule und Job zu bewältigen und sich gut um Wren zu kümmern.
Auch Lus Freunde Eden und Digby stehen ihr zur Seite, und besonders Digby ist für Lu mittlerweile mehr als nur ein guter Freund....

"Gegen das Glück hat das Schicksal keine Chance" von Estelle Laure ist mein allererstes Hörbuch überhaupt (abgesehen von einigen CDs/Kassetten, die ich als Kind hatte^^). Das Hörbuch wird von Julia Meier gesprochen.

So ganz konnte mich die Story leider nicht übezeugen. Irgendwie ist es an einigen Stellen viel zu viel Drama, die Protagonisten selbst bleiben dabei aber irgendwie seltsam blass. Lu wirkt auf mich einfach total unnahbar.
Auch der Funken zwischen Digby und Lu konnte bei mir nicht richtig überspringen, ich habe irgendwie keine wirklichen Emotionen zwischen den beiden gespürt.

Julia Meier gefiel mir als Sprecherin per se recht gut, nur manchmal wirkte ihre Stimme auf mich etwas unpassend für bestimmte Szenen, irgendwie zu "alt" für Lu.
Außerdem hatte ich das Gefühl, dass Julia Meier extrem viele Pausen beim Sprechen gemacht hat, ich weiß aber nicht, ob das nicht eventuell normal ist bei Hörbüchern.

Insgesamt ist "Gegen das Glück hat das Schicksal keine Chance" eine generell schöne Geschichte, die aber leider mit einem ganz offenen Ende endet (und ich hasse das wirklich extrem :D). Außerdem konnte ich mich leider einfach nicht richtig in die Geschichte hereinfühlen, die Figuren blieben für mich sehr unnahbar.
Ich denke, man kann das Hörbuch durchaus einmal gehört haben - man sollte sich aber nicht zu viel davon erwarten.

Veröffentlicht am 15.07.2017

Über das Zusammenleben mit einer Eule...

Die Eule, die gern aus dem Wasserhahn trank
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Martin Windrow wünscht sich seit einiger Zeit eine Eule. Doch mit seinem ersten "Versuch" Wellington wird er nicht wirklich glücklich. Aber dann tritt Mumble, ein kleines, flauschiges Eulenküken, in das ...

Martin Windrow wünscht sich seit einiger Zeit eine Eule. Doch mit seinem ersten "Versuch" Wellington wird er nicht wirklich glücklich. Aber dann tritt Mumble, ein kleines, flauschiges Eulenküken, in das Leben des Historikers...

Bücher über das Zusammenleben mit Tieren, wie es auch "Die Eule, die gern aus dem Wasserhahn trank" ist, lese ich generell sehr gerne.
Bei diesem Buch spricht mich besonders das Cover hat, es ist einfach schlicht und schön und auch der Titel passt perfekt zum Inhalt. Allein vom Cover wäre ich aber nicht von einer realen Geschichte ausgegangen. Besonders erfreut war ich dann aber, als ich bemerkte, dass es sich doch um eine reale Geschichte handelt. Denn von Hunden oder Katzen liest man ja häufiger, aber ein Buch über das Zusammenleben mit einer Eule war mir bisher noch nicht bekannt.

Das Buch ist in viele kleine Kapitel unterteilt, in denen Mumbles und Martins Geschichte erzählt wird. Manche Episoden sind äußerst lustig, andere wiederum sehr traurig. Beginnend mit Mumbles Einzug, weiter mit den Schwierigkeiten, die die Eulenhaltung in einer Großstadt mit sich bringt, bis zum Älterwerden von Mumble und schließlich ihrem Lebensende.

Ein Großteil des Buches beschäftigt sich aber mit allgemeinen Informationen zu Eulen. Zum Beispiel erfährt man etwas über ihr normales Revierverhalten oder auch etwas über den Körperbau von Eulen. Diese Fakten sind zwar grundsätzlich sehr interessant, sind aber doch etwas langatmiger zu lesen, als die Epidsoden aus Mumbles Leben.

Da mich Eulen nicht so sehr interessieren, hätte ich mir weniger Fakten und dafür mehr lustige Geschichten gewünscht. Trotzdem gefiel mit "Die Eule, die gern aus dem Wasserhahn trank" im Großen und Ganzen recht gut und für Eulen-Fans ist sie definitiv zu empfehlen. Allen anderen sollte jedoch vor der lektüre bewusst sein, dass sich bei dem Buch doch zum Großteil um ein Sachbuch handelt.

Veröffentlicht am 17.06.2018

Ein Buch, dass dem Hype leider absolut nicht gerecht wird :( Schade!

Children of Blood and Bone
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"Children of Blood and Bone - Golderner Zorn" von Tomi Adeyemi gilt als DAS Buchhighlight 2018 - im englischsprachigen Raum zumindest. In Deutschland wurde der Erscheinungstermin extra um einige Monate ...

"Children of Blood and Bone - Golderner Zorn" von Tomi Adeyemi gilt als DAS Buchhighlight 2018 - im englischsprachigen Raum zumindest. In Deutschland wurde der Erscheinungstermin extra um einige Monate vorgezogen und in Amerika plant man bereits eine Verfilmung.

Schon vor dem offiziellen Erscheinungsdatum erhält das Buch im deutschsprachigen Raum aber eher viel Kritik. Leider auch von mir. Vielleicht liegt es an der Übersetzung, vielleicht am Buch selbst.
Auf jeden Fall nicht liegt es an der Grundidee. Denn diese ist durchaus interessant.
In Verbindung mit dem Cover und dem Schlusswort der Autorin lässt sich ein Setting mit einem stark afrikanischen Touch erkennen. Rassentrennung und die Unterdrückung von Minderheiten werden thematisiert. Alles unter dem Mantel der Magie und Phantastik.

Die Umsetzung ist meiner Meinung nach aber etwas unglücklich. Die vier Hauptcharaktere Zélie, ihr Bruder Tzain, die Prinzessin Amari und ihr Bruder Inan (aus deren Sicht die Geschichte abwechselnd erzählt wird) verhalten sich alle eher stereotyp. Zélie ist DIE Heldin des Romans, jedoch lösen sich ihre Probleme häufig viel zu einfach und sie ist oftmals unpassend naiv. Tzain übernimmt die klassische „großer-Bruder“-Rolle und versucht Zélie vor alles und jedem zu beschützen. Beide entwickeln sich im Laufe des Buches nicht wirklich weiter und verlieren eher an Authentizität. Mehr Potenzial zeigen die beiden Königskinder, insbesondere Amari entwickelt sich zu einer starken Persönlichkeit, während Inan Probleme hat, sich für eine Seite zu entscheiden.

Die Handlung in „Children of Blood and Bone“ wirkt häufig überstürzt, denn es reiht sich ein Desaster an das nächste. Hier hätte ich mir einfach gewünscht, dass sich die Autorin etwas Zeit lässt und die Hintergründe und vor allem die vielen außergewöhnlichen Begriffe genauer erklärt. Denn zum Schluss lässt sie den Leser mit vielen offenen Fragen zurück.
Diese Fragen werden vermutlich im 2019 erscheinenden zweiten Teil der Trilogie geklärt.

Ich persönlich werde den zweiten Band aber wohl nicht mehr lesen. Denn leider konnte mich „Children of Blood and Bone – Goldener Zorn“ nicht überzeugen. Ich kann daher auch keine Leseempfehlung für das Buch aussprechen.