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Veröffentlicht am 19.06.2018

Leider hat die Autorin den Weg zur Selbstliebe noch nicht gefunden

Bye-bye, Traumfigur
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Silvia Aeschbach spricht mit diesem Buch ein sehr wichtiges Thema an: Selbstliebe. Die meisten Frauen (und auch Männer) scheinen immer ein paar Kilos zu viel auf den Rippen zu haben. Denn wer ist denn ...

Silvia Aeschbach spricht mit diesem Buch ein sehr wichtiges Thema an: Selbstliebe. Die meisten Frauen (und auch Männer) scheinen immer ein paar Kilos zu viel auf den Rippen zu haben. Denn wer ist denn heutzutage mit sich zufrieden? Immer gäbe es noch etwas zu verbessern. Ein paar Kilo weniger, ein bisschen erfolgreicher, Job und Familie muss beides parallel klappen, und so weiter und so fort. Aeschbach erzählt von ihrer Kindheit und Jugend, wo sie von einst zu dünn über ihre „angeborene“ Liebe zu Süßem plötzlich eher eine fülligere Figur hatte. Von da an fing es an, dass sie sich stets über ihren Körper definiert hat. Tief getroffen ist sie davon, dass der Vater ihr immer erzählt hat, was die Mutter doch für schlanke Beine habe (und die Autorin wohl eben nicht). Weiter geht es mit Jugendfreunden, oder Buben, die nicht an der Autorin sondern deren Schulfreundin interessiert waren. Dann der Einstieg in die Arbeitswelt, wo Aeschbach von den Eltern genötigt wird, Kindergärtnerin zu werden. Geprägt wird das Leben auch durch sexuelle Übergriffe, die sie jedoch zu der damaligen Zeit nicht bzw. nur unzureichend angesprochen hat, was ich verstehen kann. Es scheint, als wäre Aeschbach durch ihre Kindheit und Jugend tief geprägt und bis heute nie vollends mit ihrem Körper zufrieden.

Ich habe mir von diesem Buch keinen Ratgeber zum Abnehmen erhofft. Sehr wohl habe ich mir, für alle Körpertypen und Gewichtsklassen, ein Buch über Selbstliebe und das Finden der Selbstliebe erhofft. Leider wurden diese Erwartungen nicht erfüllt. Durch das Buch hinweg hat man häufig das Gefühl, die Autorin predigt zwar über Selbstliebe, hat es aber persönlich noch nicht dorthin geschafft. Oft kommen zynische Kommentare, auch heute noch scheint sie über Aussagen von Bekannten und Arbeitskollegen beleidigt bzw. traurig, obwohl diese Kommentare teils 20 Jahre und länger her sind. Weiters schreibt sie häufig sehr pauschalisierend. Zum Beispiel heißt es zum Abnehmen, „(…)wir wissen auch, dass dies wenn überhaupt nur mit einer sehr gesunden und kohlenhydratarmen Ernährung und vielen Sporteinheiten gelingen kann.“ Dem kann ich nicht zustimmen. Gesund heißt nicht gleich kohlenhydratarm. Die Wissenschaft ist sich nicht einig, ob eine kohlenhydratarme Ernährung gesund ist. Weiters sind in Aeschbachs Augen erfolgreiche Frauen besonders unzufrieden mit ihrem Körper. Wie sie auf diese Aussage kommt weiß ich nicht. Es scheint mir, dass ihr manche Frauen sauer aufstoßen, was meiner Meinung nach auch nicht der Sinn eines solchen Buches ist. Dennoch muss ich sagen, dass ich den Schreibstil wirklich genossen habe. Die Autorin schreibt humorvoll, zum Teil selbstironisch und mit viel Sarkasmus.

Ich hoffe, die Autorin kann ihre Vergangenheit verarbeiten und ihre Ängste hinter sich lassen, sodass sie die Selbstliebe wirklich findet.

Veröffentlicht am 21.01.2018

Nichts Besonderes…

Hangman. Das Spiel des Mörders (Ein New-Scotland-Yard-Thriller 2)
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„Hangman“ ist die Fortsetzung von „Ragdoll“ von Daniel Cole. Eineinhalb Jahre nach dem ersten Fall gibt es erneut Morde, die an den Ragdoll Fall erinnern. Aufgehängt an der Brooklyn Bridge in New York ...

„Hangman“ ist die Fortsetzung von „Ragdoll“ von Daniel Cole. Eineinhalb Jahre nach dem ersten Fall gibt es erneut Morde, die an den Ragdoll Fall erinnern. Aufgehängt an der Brooklyn Bridge in New York City wird ein Toter gefunden, dem das Wort „Köder“ in seine Brust geritzt wurde. Chief Inspector Emily Baxter wird aus London nach New York geholt, um das dortige Team zu unterstützen. So ermittelt sie zusammen mit der CIA und dem FBI in New York City. Jedoch gibt es inzwischen auch in London Morde. Und immer haben die Toten das Wort „Köder“ oder „Puppe“ in die Brust geritzt…

Ich fand das Buch nicht sonderlich aufregend. Baxter ist ganz offensichtlich noch von dem Ragdoll Fall tief traumatisiert. Sie ist Alkoholikerin und schafft es nicht mehr, ihren Mitmenschen und Kollegen zu vertrauen. In der ersten Hälfte des Buches ging es eher langsam voran, dann nahm das Geschehen Fahrt auf und wurde ein bisschen spannender. Am Schluss fühlte man sich teilweise wie in einem Action Film, mit unzähligen Toten, teils auf schlimmste Art verstümmelt, die aber alle nicht sonderlich viel bedeuteten. Auch das Motiv für die Tat war nicht unbedingt kreativ. Und plötzlich ist das ganze so schnell wie es begonnen hatte auch wieder vorbei. Hier hätte ich mir noch ein bisschen mehr Erklärung gewünscht. Insgesamt nicht unbedingt mein Fall, es fehlt das gewisse Etwas.

Veröffentlicht am 20.02.2022

Ein Buch ohne Mehrwert

Happy Life Diät
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"Wenn du also den Kuchen isst und dabei die ganze Zeit denkst: "Oh Gott, davon werde ich fett!", dann setzt dein Körper eher Fett an, als wenn du dir keine Gedanken darüber machst, sondern den Kuchen geniesst."

Shermine ...

"Wenn du also den Kuchen isst und dabei die ganze Zeit denkst: "Oh Gott, davon werde ich fett!", dann setzt dein Körper eher Fett an, als wenn du dir keine Gedanken darüber machst, sondern den Kuchen geniesst."

Shermine Shahrivar, deutsch-iranisches Model und "Schönheitskönigin" (gemäss Wikipedia), verrät uns in diesem Buch ihre Tipps für ein glückliches Leben. Sie hat sich dazu "sechs Säulen" zurecht gelegt und hat sehr spezifische Vorstellungen davon, wie man im Leben glücklich wird. Sie strebt im Leben nach Balance und empfehlt es dem Leser, ihr gleichzutun. Ihre Tipps sind eine Reihe scheinbar wahllos aneinandergereihter Lebensweisheiten, wovon manche klar werden lassen, was für ein anderes Leben Shermine lebt als die meisten. Anfangs gibt sie einen kurzen Einblick in ihr Leben indem sie kurz darüber spricht, wie ihr Vater die Familie verlassen hat und wie es war, als sie nach der Geburt ihrer Tochter plötzlich allein erziehend war. Da hätte sie anknüpfen können und sicher noch einen spannenden Einblick geben können, aber es bleibt bei dieser kurzen Geschichte. Die Tipps sind zum Teil pauschalisierende Lebensweisheiten, zum Teil schlicht und einfach Falschaussagen. Die Tipps für gesunde Haut sind zum Teil haarsträubend - so empfiehlt sie z.B., zwei mal täglich zu duschen, zudem sei viel Wasser trinken das beste Anti Aging Mittel. Auch andere fehlerhafte Aussagen sind enthalten, z.B. sei Kalium für den Knochenhaushalt wichtig und vor allem in Zucchini, Pilzen, Kürbis uns Lachs enthalten. Fazit: von mir gibts leider nur einen Stern für dieses Werk.

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Veröffentlicht am 13.05.2021

Enttäuschend

Pretty Happy
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Nena Schink, Wirtschaftsjournalistin, und Vivienne Wulf, Schauspielerin. Die beiden jungen, blondierten Frauen mit guter Figur unter 30, welche dem Mainstream-Ideal an Schönheit entsprechen, haben beschlossen, ...

Nena Schink, Wirtschaftsjournalistin, und Vivienne Wulf, Schauspielerin. Die beiden jungen, blondierten Frauen mit guter Figur unter 30, welche dem Mainstream-Ideal an Schönheit entsprechen, haben beschlossen, ein Buch über den Stellenwert von Schönheit in unserer Gesellschaft zu schreiben. An sich ein spannendes Thema, wo viel rauszuholen wäre. Schade nur, dass beide Autorinnen dies nur machen, um sich selbst weiterzubringen und wohl versucht haben, so wenig Aufwand wie möglich in dieses Projekt zu stecken. Warum haben eigentlich die beiden Autorinnen zum Thema was zu sagen? Ich bin nicht sicher. Sie sind Frauen, vermutlich ist das der Grund. Zudem setzen sich gemäss Amazon-Biographie beide für "female empowerment" ein. Wie sie das genau machen? Ich bin nicht sicher. Eigentlich klingt das ja alles interessant. Nur schade, dass beide sich für das Buch ganz offensichtlich nie mit feministischer Literatur befasst haben. Als Quellen dienen überwiegend online Artikel und Youtube Videos. Sie schreiben frei von der Leber weg. Mal schreibt die eine ein Kapitel, mal die andere. Hauptsächlich geht es um ihre eigenen Erlebnisse in ihrem wohlbehüteten Leben. Geschrieben wird in der Ich-Form. Der Leser weiss nie, welche der beiden gerade schreibt, was etwas befremdlich wirkt, wohl aber absichtlich so gemacht wurde. Was ich gelernt habe: die Autorinnen sind beide unglaublich oberflächlich und werfen pauschalisierende "facts" in den Raum. Eine der beiden fühlt sich am wohlsten, wenn sie Minirock und high heels trägt. Sätze wie "Süßigkeiten sind eigentlich tabu." lassen mich an der Message des Buchs zweifeln. Absolut 'tone-deaf'e Aussagen wie "Ich bin der festen Überzeugung, dass wir Frauen nicht vorankommen, weil wir uns zwar als Feministinnen bezeichnen, aber nicht wirklich zueinanderstehen." sind im Buch keine Seltenheit. Nur für uns Leser haben sich die beiden Autorinnen auf die Suche nach ihrer "eigenen persönlichen Gleichung des Glücks" begeben. Ich darf es hier sicher verraten, die "Glückskomponenten" sind Freundschaft, Familie, Liebe, Erfolg und Reisen. Ach, so einfach ist es also, vielen Dank. Frau Wulf reist für drei Wochen nach Indien und erlebt dort eine Offenbarung. Sie kann in der Zeit in einem kleinen Einzelzimmer (mit Bad!) ihre dortige "Ernährungskur" überstehen, und das ganze sogar ohne Make up. Zudem hat sie "auch sechs Monate nach der Kur" ihre "Ernährung noch im Griff". Ach, Gott sei Dank. Die drei-wöchige Kur hat ihr Leben verändert und sie zu der Glücksspezialistin gemacht, die sie heute ist. Die Autorinnen verraten auch folgendes: "Wir können uns zwar hinter einer Fassade aus Schminke verstecken, doch das wird uns nur noch unglücklicher machen." und "Heute ist Make-up nur noch ein nettes Accessoir für mich (...) auf das ich getrost verzichten kann." Tja, interessant, allerdings verzichtet keine der beiden in der Öffentlichkeit oder auf ihrem instagram Kanal darauf. Beim Lesen fragt man sich wirklich, wie dieses Buch durchs Lektorat rutschen konnte.

Fazit: Zwei verwöhnte, weltfremde, selbst-absorbierte, oberflächliche, naive, blondierte junge Frauen werfen pauschalisierende Aussagen raus und wollen hier der Durchschnittsfrau erklären, wie man glücklich wird und dass es auch ohne Make up geht. Tja, meine Lieben, ich weiss das. Wenn man euren Instagram Kanal anschaut, wisst ihr es jedoch noch nicht.

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Veröffentlicht am 10.02.2018

Beobachtungen der Autorin aus ihrer Praxis ohne wissenschaftlichen Hintergrund

Kochbuch für die Seele
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Ich war sehr gespannt auf dieses Buch, da ich die Idee eines „Kochbuchs“ für die Seele gut finde. Leider ist die Umsetzung völlig anders als erwartet. Die Autorin reiht in diesem Buch eine Ansammlung an ...

Ich war sehr gespannt auf dieses Buch, da ich die Idee eines „Kochbuchs“ für die Seele gut finde. Leider ist die Umsetzung völlig anders als erwartet. Die Autorin reiht in diesem Buch eine Ansammlung an eigenen Beobachtungen und Halbwahrheiten aneinander. Sie konstruiert 5 Gruppen: die Zufriedenen, die ewig Unzufriedenen, die ewig Hungrigen, die Kontrollierten, die Angepassten. Diese Gruppen überschneiden sich teilweise mit psychischen Erkrankungen die im ICD-10 bzw. DSM System erwähnt werden. Vieles wiederholt sich im Buch mehrmals, auch innerhalb der postulierten Gruppen. Die Autorin springt innerhalb der Gruppen oft von einem Thema zum Nächsten, um dann später wieder zurückzuspringen. So entsteht keine klare Linie, man hat vielmehr das Gefühl es handle sich um eine Aneinanderreihung von Beobachtungen der Autorin. Zu den einzelnen Gruppen scheint die Autorin teils eigenwillige Ansichten zu haben. Zum Beispiel ist Anorexie gemäss der Autorin immer ein Schrei nach Aufmerksamkeit. Auch erklärt sie, dass gemäss ihren Beobachtungen Anorexie häufiger bei Zwillingen vorkommt, da ein Zwilling sich von dem anderen abgrenzen will, nachdem diese zuvor jahrelang komplett gleich gekleidet das Leben Seite an Seite bestritten hatten. Eine Statistik zitiert sie hier nicht. Möglich, dass dies stimmt, hier kenne ich die Materie zu wenig.

Auch sagt die Autorin, Personen mit Magersucht wüssten, dass sie eine gestörte Körperwahrnehmung haben. Ich denke genau das ist etwas was die Patienten nicht unbedingt wissen und woran in Therapiesitzungen gearbeitet werden muss! Weiters wird behauptet, Personen mit Essstörung wüssten selber, dass die Störung nicht gut für ihren Körper ist (ungesund). Ich weiss nicht, ob man das pauschal behaupten kann. Ich denke Patienten mit Anorexie denken nicht primär an ihre Gesundheit. Dann meint die Autorin auch, bei Bulimie sei durch das Erbrechen „der gesamte Magen-Darm-Trakt verwirrt“.

Häufig werden von der Autorin Sätze wie „ich denke …“, „in meiner Erfahrung“, „ich kann mir vorstellen“ benutzt. Allzu oft werden pauschalisierende Aussagen ohne jegliche Referenz auf den Tisch gelegt. Die Autorin scheint sich aus ihrer Erfahrung heraus und ihren Vorstellungen hier etwas zusammenzufantasieren. Weiters zeugen manche Aussagen nur ansatzweise von einem Verständnis der medizinischen Themen und psychischen Krankheiten an sich.

Sehr wenig wird darauf eingegangen, WAS man denn tatsächlich essen sollte. Es wird erwähnt, man solle sich ausgewogen ernähren. Mehrmals sagt die Autorin auch, dass Verbote nur die Lust fördern, das verbotene Produkt essen zu wollen. Sie spricht sich daher gegen Verbote aus. Hier hätte ich mir eine Vertiefung gewünscht.

Am Ende jedes Kapitels stellt die Autorin Übungen vor. Hier gibt es zwei Übungen, die bei drei der fünf Gruppen (komplett gleich) vorkommen! Insgesamt kann ich den Übungen nur wenig abgewinnen.

Fazit: zu allgemein gehalten, zu viele Pauschalisierungen, viele Wiederholungen ohne medizinischen Hintergrund.