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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.07.2018

Ida, der „Fall Dora“

Ida
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„Ida ist das gelungene Debütbuch der Autorin Katharina Adler, in dem sie über das Leben ihrer Urgroßmutter Ida – zum Teil fiktiv und zum Teil belegt - berichtet.

Ida litt schon von Kindheit an, an Stimmproblemen, ...

„Ida ist das gelungene Debütbuch der Autorin Katharina Adler, in dem sie über das Leben ihrer Urgroßmutter Ida – zum Teil fiktiv und zum Teil belegt - berichtet.

Ida litt schon von Kindheit an, an Stimmproblemen, Reizhusten und diversen anderen Krankheitssymptomen. Mit 18 Jahren beginnt sie durch ihren Vater gedrängt eine Therapie bei Sigmund Freud, in der er sehr merkwürdige Behandlungsmethoden an ihr ausprobiert. Ida bricht die Behandlung - bei dem damals noch recht unbekannten Freud - eigenmächtig vorzeitig ab. Dieser kurze Lebensabschnitt wird als „Fall Dora“ bekannt, hat aber im Nachhinein betrachtet nur wenig mit Idas Leben gemeinsam.

Der Schreibstil von Katharina Adler lässt sich angenehm und flüssig lesen. Sie wechselt zwischen den Zeiten und berichtet mal von Ida als Kind und dann wieder von der erwachsenen Ida. Dieser Wechsel hat mich gefesselt und ich wollte immer gerne erfahren, wie es in der anderen Zeit weiterging.
Neben Idas Leben erfährt man eine Menge Details aus der damaligen Zeit, der Politik und den Kriegen. Dadurch kann man gut in die Atmosphäre der Geschichte eintauchen.

Ida ist eine starke Protagonistin, unnachgiebig aber auch humorvoll, deren Leben keineswegs gradlinig verlaufen ist, die sich aber allen Schwierigkeiten entgegengestellt hat. Die Öffentlichkeit hat eigentlich nur an „Dora“ Interesse und über ihr übriges Leben wurde wenig bekannt.

Diese Biografie über Ida, die im wahren Leben mal als Heldin und mal Hysterikern gesehen wurde, ist ein interessanter und mitreißender Roman, in dem die Anfänge der Wahrnehmung der psychischen Krankheiten dargestellt werden.
Von mir gibt es für diesen interessanten Roman eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 01.07.2018

Ein Ratgeber der begeistert

Müssen macht müde - Wollen macht wach! 2 Audio-CDs
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Das Hörbuch „Müssen macht müde – wollen macht wach!“ ist eine tolle Ergänzung zu dem Motivationsratgeber „Müssen macht müde – wollen macht wach!“ von Andreas Winter. Natürlich kann man auch nur die CDs ...

Das Hörbuch „Müssen macht müde – wollen macht wach!“ ist eine tolle Ergänzung zu dem Motivationsratgeber „Müssen macht müde – wollen macht wach!“ von Andreas Winter. Natürlich kann man auch nur die CDs hören, aber für mich war es sinnvoll mir beim Lesen, die für mich wichtigen Punkte zu markieren, um sie schnell wiederzufinden und beim Hören alles mühelos zu vertiefen. Der Inhalt ist eine gekürzte Fassung des Buches in dem es darum geht, sich bewusst zu machen, was warum so ermüdend und energieraubend ist und wie man am besten dagegen ankommt. Wer ernsthaft daran interessiert ist in seinem Leben etwas zu verändern und bereit ist an seiner Einstellung zu arbeiten, findet in diesem Buch einen hilfreichen Ratgeber mit realistischen Tipps.

Gesprochen wird das Hörbuch vom Autor selbst. Seine angenehme Stimme macht es leicht zuzuhören und die musikalischen Einschübe zu Kapitelgewinn sind passend gewählt. Besonders gut gefallen hat mir am Ende die „Traumreise“, bei der man wirklich gut zu sich finden und entspannen kann.

Ich kann das Hörbuch jedem, der wirklich etwas ändern möchte nur empfehlen.

Veröffentlicht am 01.07.2018

Interessant und hilfreich

Müssen macht müde - Wollen macht wach!
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„Müssen macht müde – wollen macht wach!“ ist ein interessanter Motivationsratgeber von Andreas Winter, dessen Titel eigentlich schon alles sagt. Aber wie kommt man gegen das Müssen an ? Was kann man gegen ...

„Müssen macht müde – wollen macht wach!“ ist ein interessanter Motivationsratgeber von Andreas Winter, dessen Titel eigentlich schon alles sagt. Aber wie kommt man gegen das Müssen an ? Was kann man gegen die ganzen Pflichten und Zwänge, die das Leben bestimmen und wirklich ermüdend sind machen ?

Auf unterhaltsame Weise vermittelt Andreas Winter interessante Fakten und erklärt anhand von Beispielen die wohl jeder so oder in ähnlicher Form kennt und/oder erlebt hat, wodurch wir uns selbst blockieren und was wir tun können, um der Belastung zu entkommen. Letztendlich ist der Weg dorthin klar, man muss sein Ziel wollen. Dabei wählt der Autor sehr bildhafte Beispiele, wie das Kleinkind, das laufen lernen will und dafür vorbehaltlos das Risiko sich durch einen Sturz zu verletzen eingeht, um sein Ziel zu erreichen.

Zwischendurch gibt es immer wieder Tipps, die in kurzen hilfreichen Sätzen einzelne Themen zusammenfassen und sich gut in den Alltag integrieren lassen.

Es geht darum sich bewusst zu machen, was warum so ermüdend und energieraubend ist und wie man am besten dagegen ankommt. Wer ernsthaft daran interessiert ist in seinem Leben etwas zu verändern und bereit ist an seiner Einstellung zu arbeiten, findet in diesem Buch einen hilfreichen Ratgeber mit realistischen Tipps.

Veröffentlicht am 28.06.2018

Menschliche Abgründe

Der Flüstermann: Thriller
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„Der Flüstermann“ ist der dritte Thriller mit der Protagonistin Laura Kern von der Autorin Catherine Shepherd. Zum Verständnis sind Kenntnisse aus den vorangegangenen Bänden nicht zwingend notwendig, ...

„Der Flüstermann“ ist der dritte Thriller mit der Protagonistin Laura Kern von der Autorin Catherine Shepherd. Zum Verständnis sind Kenntnisse aus den vorangegangenen Bänden nicht zwingend notwendig, da die Fälle in sich abgeschlossen sind.

Im Internet taucht ein grausames Video auf, in dem der Mörder seinem Opfer zuerst etwas ins Ohr flüstert und anschließend umbringt. Laura Kern wird mit den Ermittlungen beauftragt und da ihr Partner Max verletzt ist, soll Taylor sie unterstützen. Kurze Zeit später erscheint ein weiteres Video mit einem weiteren Mord, aber es ist vollkommen unklar, nach welchen Kriterien der Mörder seine Opfer aussucht und warum er sie tötet. Laura versucht einen Zusammenhang zu erkennen und stößt dabei auf ein dunkles Geheimnis….

Der Schreibstil von Catherine Shepherd ist flüssig und lässt sich leicht lesen. Ich war direkt von der ersten Seite an gefesselt und mitten im Geschehen. Durch detaillierte Beschreibungen der Umgebung entstanden beim Lesen zahlreiche Bilder in meinem Kopf. Auch die Charaktere werden lebendig und facettenreich dargestellt. Die Spannung war von Anfang an spürbar und hat sich stetig gesteigert, so dass ich das Buch kaum noch aus der Hand legen wollte, um endlich zu erfahren was und wer hinter dieser grausamen Mordserie steckt.

Die Perspektive der Handlung wechselt zwischen der Gegenwart und den aktuellen Ermittlungen und einer zurückliegenden Tunesienreise. Auch wenn man recht schnell die Vermutung bekommt, dass es Zusammenhänge geben muss, sind diese nicht zu durchschauen und nichts scheint zusammenzupassen. Jedes Mal, wenn ich dachte, dass die Lösung einen Schritt näher kommt, kam alles anders als gedacht.
Letztendlich ist die Zusammenführung der Handlungsstränge gut gelungen und der Thriller in sich stimmig.

Für diesen Thriller gebe ich eine klare Leseempfehlung für Menschen mit staken Nerven. Mich hat er von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt.


Veröffentlicht am 24.06.2018

Medizin im 19. Jahrhundert

Die Charité: Hoffnung und Schicksal
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„Die Chartitè“ ist ein weiterer gut recherchierter historischer Roman der Autorin Ulrike Schweikert.

Das Buch beginnt 1831 in Berlin. Die Cholera bricht aus und in die Medizin sucht unermüdlich nach ...

„Die Chartitè“ ist ein weiterer gut recherchierter historischer Roman der Autorin Ulrike Schweikert.

Das Buch beginnt 1831 in Berlin. Die Cholera bricht aus und in die Medizin sucht unermüdlich nach den Ursachen, um einen Heilungsweg zu finden. Im Mittelpunkt des Geschehens stehen drei starke Frauen – die Hebamme Martha, Gräfin Ludovica und die Pflegerin Elisabeth – und einige Ärzte der Charitè.

Sehr beeindruckend stellt die Autorin das Leben in der Berliner Charitè dar. Die Beschreibungen sind ausgesprochen authentisch und man kann die medizinische Entwicklung, neue Operationsmethoden und andere Fortschritte miterleben. Die Schicksale, die zum Teil fiktiv und zum Teil historisch belegt sind, werden erschreckend geschildert, so dass man mit den Menschen hofft, bangt und leidet. Die Behandlungsmethoden wirken aus jetziger Sicht beängstigend, haben aber letztendlich zu den heutigen Erfolgen in der Medizin geführt.

Einfühlsam und schonungslos werden die Verhältnisse der damaligen Gesellschaft beschrieben. Es ist bewundernswert mit welchem Enthusiasmus die Ärzte und Schwestern mit den ihnen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten versucht haben, das Leid der Menschen zu mildern. Allerdings wird auch die andere Seite nicht verschwiegen, dass armen Menschen regelrecht zu Versuchskaninchen wurden und unnötige Schmerzen ertragen mussten.
Ihre Charaktere beschreibt Ulrike Schweikert glaubhaft und man erfährt neben ihrer Arbeit auch noch einiges über ihre Gefühle und ihr Privatleben, was den Roman abwechslungsreich und fesselnd gemacht hat.

Auch wenn sich die Zustände in den Krankenhaussälen heute gebessert haben, sind die Missstände bei den Pflegekräften die Gleichen – zu wenige Pfleger für zu viele Patienten.

Von mir gibt es für diesen gut recherchierten, interessanten und gleichzeitig unterhaltsamen Roman eine klare Leseempfehlung.