Cover-Bild Erst wenn du tot bist
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Berlin Verlag Taschenbuch
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 02.05.2016
  • ISBN: 9783833310287
Katharina Höftmann

Erst wenn du tot bist

Kriminalroman
Fanny Wolff, 34 Jahre, ehemalige Kriegsreporterin, leidet unter Panikattacken. Also krempelt sie ihr Leben kurzerhand um, zieht zurück nach Stralsund und heuert bei den Ostsee-Nachrichten an. Kaum dort angekommen, spült der Sund ihr eine Leiche vor die Füße. Melanie Schmidt, junge Mutter zweier Kinder, schwierige Verhältnisse, wurde wohl ermordet. Der ermittelnde Kriminalkommissar ist ausgerechnet Lars Wolff, Fannys Zwillingsbruder. Er zeigt sich alles andere als begeistert über ihre Einmischung, doch Fanny lässt Melanies Geschichte, ihr Leben zwischen Jugendamt und Hartz IV, zwischen Partywochenenden und tiefster Depression nicht los. Ob mit oder ohne Lars: sie ist fest entschlossen, den Mörder zu finden.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Mein Leseeindruck

1

Beim Anblick des Covers hatte mich so eine Kälte umfangen. Eine Kälte, die mich aber auch wieder neugierig macht. Durch diese Blautöne wird eine gewisse Distanz vermittelt. Ich bin mir nicht sicher, ob ...

Beim Anblick des Covers hatte mich so eine Kälte umfangen. Eine Kälte, die mich aber auch wieder neugierig macht. Durch diese Blautöne wird eine gewisse Distanz vermittelt. Ich bin mir nicht sicher, ob mir dieses Buch in der Buchhandlung sofort ins Auge gestochen hätte.


Etwas erstaunt war ich, als ich die Nummerierung der Kapitel gesehen habe. Es fängt nämlich mit 0 an. Nicht wie gewöhnlich mit 1 oder Prolog, nein, 0. Schon wieder ein Punkt, der das Buch interessant machte.

Auch die Zitate zu den Kapitel fand ich schön gewählt.


Aber kommen wir kurz zum Inhalt: Fanny, 34 Jahre, ist Kriegsreporterin und fast überall auf der Welt unterwegs, um von Macht und Elend zu berichten. Eines Tages wird der psychische Druck jedoch so groß, dass sie dem Beruf den Rücken kehrt und in ihre alte Heimat, Stralsund, zurückkehrt. Vorbei sind die Geräusche und Ängste des Bombenhagels und des Terrors.

Bei ihrer Joggingrunde findet Fanny, am ersten Tag ihres neuen Job als stellvertretende Chefredakteurin bei den Ostsee-Nachrichten, eine Tote. Am Fundort trifft sie einen alten Bekannten, nämlich ihren Zwillingsbruder Lars, der als Kommissar arbeitet. Nach ersten Recherchen der Polizei handelt es sich bei der Toten um die 23jährige Melanie Schmidt. Eine Frau, die wohl keiner Party abgeneigt war. Fanny möchte mehr über die Tote wissen und ermittelt auf eigene Faust.


Mehr möchte ich jedoch nicht verraten, da man dieses Buch wirklich lesen MUSS.

Die Autorin hat es wirklich geschafft, mich mit den fast 300 Seiten an die Geschichte zu fesseln. Ich wollte immer mehr wissen und wurde dadurch komplett in Fannys Leben gezogen. Die Gedanken der Protagonisten konnte ich sehr gut nachempfinden, gerade weil auch ihre tiefsten Empfindungen und Träume kursiv geschrieben waren. Tagsüber gibt sie sich als toughe Journalistin, aber nachts holt sie ihr Leben ein. Die Ängste, die Bedrohung, all dieses wirkt sehr realistisch und erzeugen selbst beim Lesen ein beklemmende Gefühl.


Die Verbundenheit zu ihrem Zwillingsbruder wird zwar auf de Probe gestellt, jedoch wird dieses zarte Band sehr deutlich dargestellt.


Aufgrund der Aktualität der Themen z.B. Flüchtlingskrise fand ich es noch erschreckender zu lesen, wie manipulativ die Medien sein können. Sehr gut fand ich hierzu Fannys Haltung. (Seite 123)

Denn viele Menschen haben keine eigene Meinung mehr oder haben es verlernt, sich selbst eine Meinung zu bilden und quatschen einfach alles nur nach. Auch wenn es der größte Blödsinn ist. Aber "es stand ja so in Zeitung".


Was mich an der Geschichte etwas irritiert hat, waren die vielen kleinen Nebenstränge die aufgemacht wurden, die aber nichts mit dem eigentlichen Krimi zu tun hatten. Diese Nebenstränge sind auch meistens komplett ins Leere gelaufen. Keine Aufklärung oder sonstiges, sondern einfach nur ein neues, wenn auch, aktuelles Thema aufgemacht.


- Fazit -


Es handelt sich hierbei um keinen gewöhnlichen Krimi. Er spezifiziert sehr deutlich die psychische Krankheit und ihre Folgen. Sowohl bei Melanie, als auch bei Fanny. Jede der beiden Frauen geht unterschiedlich mit psychischer Beladung um. Deshalb ist das Ende mit der Auflösung des Täters auch nicht wirklich verwunderlich. Und mit dem Schluss wird dann auch wieder der Titel des Buches deutlich. Nämlich "Erst wenn du tot bist .......".

Veröffentlicht am 15.09.2016

Erst wenn du tot bist

0

Fanny wollte es in ihrer Heimatstadt Stralsund eigentlich etwas ruhiger angehen lassen. Nach der jahrelangen journalistischen Tätigkeit für diverse große Zeitungen in Kriegsgebieten hatte sie genug von ...

Fanny wollte es in ihrer Heimatstadt Stralsund eigentlich etwas ruhiger angehen lassen. Nach der jahrelangen journalistischen Tätigkeit für diverse große Zeitungen in Kriegsgebieten hatte sie genug von all dem Leid und Elend. All diese Erfahrungen haben dazu geführt, dass sie anfing Panikattacken zu bekommen und sogar ihre Beziehung hielt diesen Druck nicht aus. So nahm sie einen Job bei den Ostsee-Nachrichten an und brach alle Zelte im Ausland ab. Auf ihrer morgendlichen Joggingstrecke macht Fanny aber einen grausigen Fund und schon stürzt sie sich Hals über Kopf in die Ermittlungs- und Recherchearbeit. Wie in alten Zeiten schlägt ihr Reporter-Herz höher und sie versucht mit allen ihr bekannten Mitteln den Mord an der jungen Mutter Melanie Schmidt aufzudecken. Zusammen mit ihrem Zwillingsbruder Lars, welcher die polizeilichen Ermittlungen leitet, versucht sie dem Mörder auf die Schliche zu kommen und scheut sich nicht davor allen involvierten Personen auf den Zahn zu fühlen.

Positiv aufgefallen ist mir der lockere und klare Schreibstil, mit dem die Autorin Spannung erzeugt und mich kontinuierlich dazu gebracht hat immer weiter zu lesen. Zudem fand ich die Charaktere passend und die Thematik gut gewählt. Aktuelle Themen werden angeschnitten, gewisse Klischees bedient und so manche Szene kennt man aus dem gesellschaftlichen Alltag nur zu gut.

Bemängeln muss ich hingegen einige Szenen, die ich unpassend, unnötig oder teilweise einfach übertrieben fand. Ohne zu viel verraten zu wollen, waren es Szenen, die meines Erachtens nicht zum Charakter „Fanny“ gepasst und bei mir Kopfschütteln verursacht haben. Es wurden auch Dinge erwähnt, die gar nicht mehr in dem Buch weiter behandelt und somit links liegen gelassen wurden. Auch der Mitteilungsdrang einiger Charaktere hat mich stutzig gemacht, denn Fanny kam unglaublich schnell an diverse Informationen und Menschen heran, was ich eher unglaubwürdig finde und auch das ihr Bruder, der Polizist, sie so extrem in die Ermittlungsarbeit eingebunden hat empfand ich als unverhältnismäßig.

Letztendlich ist „Erst wenn du tot bist“ ist ein netter Krimi für zwischendurch, bei dem man nicht zu viel denken und sich gut berieseln lassen kann.