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Veröffentlicht am 29.07.2018

Wunderschön!

Idol – Gib mir die Welt
1

Erst die Eishockeyspieler, jetzt die Musiker. Kristen Callihan hat mit ihrer unvergleichlichen Schreibweise wieder mal ein mitreißendes Werk erschaffen.

Libby lebt auf dem Land auf einer abgeschiedenen ...

Erst die Eishockeyspieler, jetzt die Musiker. Kristen Callihan hat mit ihrer unvergleichlichen Schreibweise wieder mal ein mitreißendes Werk erschaffen.

Libby lebt auf dem Land auf einer abgeschiedenen Farm und versteckt sich vor der Welt. Als ein besoffener Kerl am Morgen auf ihrer Wiese liegt, greift sie zu drastischen Maßnahmen um den Typen so schnell wie möglich wieder los zu werden. Da wusste Libby aber noch nicht, dass das gar nicht so schnell möglich sein soll und, dass Killian James ihr Leben bis in die Tiefen erschüttern wird.

Killian ist gar nicht der Typ für solche Aktionen. Klar, als Rockstar hat er schon die ein oder andere Katastrophe erlebt und selbst verursacht, aber so tief gesunken, dass er mit dem Motorrad besoffen einen Zaun umgenietet hat, ist er bisher nicht. Das kühle Nass hat er absolut verdient, wenn auch die Furie vor ihm weniger kratzbürstig sein könnte.

Zwei Menschen, die auf ihre eigene Weise verloren wirken und sich gegenseitig auf
besondere Art helfen, ins Leben zurück zu finden: Musik...

Da ich bisher jedes Mal begeistert von den Büchern der Autorin war, habe ich mich natürlich sofort auf "Idol" gestürzt. Der erste Band der VIP - Reihe wurde aus den Sichten der beiden Hauptcharaktere geschrieben und das hat mir persönlich sehr gut gefallen. Denn sowohl Libbs als auch Killian sind sehr vielschichtige Personen mit ihren tiefgründigen Denkweisen, Ängsten, Zweifeln und auch Träumen. Es war unglaublich intensiv in den Kopf der beiden einzutauchen, aber oft auch so frustrierend und schön zugleich. Sie sind sich so ähnlich, dass ihre heraufbeschworenen Probleme durch einfache Kommunikation geklärt hätten werden können, würden beide nicht davor zurück scheuen, dem anderen vermeindliche Steine in den Weg zu legen.

Die Emotionen geraten total außer Kontrolle. Sie sind so intensiv, ausdrucksstark und manchmal auch dramatisch, dass man sich auf einer total heftigen Achterbahnfahrt befindet. Aber das. was mich am meisten mitgerissen hat, war diese Verbindung und das Zusammenspiel von Killian und Libbs ohne Worte benutzen zu müssen. Sie sind wie zwei Hälften einer Seele, fühlen gleich, verstehen sich wortlos, aber leiden auch für den jeweils anderen auf eine Art, die den Leser sprachlos hinterlässt.

Ab und zu ist es wirklich einen Hauch zu dramatisch und auch etwas vorhersehbar, aber das hat mich nicht gestört, weil Kristen Callihan das durch ihre Schreibweise wieder weg macht. Ich finde, die Autorin ist eine Wortkünstlerin, was Gefühle angeht. Sie übertrifft sich jedes Mal selbst und ihr leichter Stil, der angenehme Wortfluss und vor allem ihr lockerer Satzbau machen ihr Buch zu einem schönen Leseerlebnis. Ich liebe ihren Humor. Diese frechen Dialoge, die sarkastischen Geplänkel und die Wortgefechte mit dem erotischen Unterton gemischt mit dieser emotionalen Intensität und den fast schon poetischen Lebensdarstellungen sind typisch für die Autorin und machen "Idol - Gib mir die Welt" für mich zu einem fesselnden Leseerlebnis.

Veröffentlicht am 23.07.2018

Ein Jugendbuch mit Humor und dem gewissen Mehr an Tiefgang

My First Love
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Ein neues Buch von Tanja Voosen? Wer mir schon eine zeit lang folgt, weiß sofort, dass dieses Buch sehnsüchtig von mir erwartet wurde. Ich habe viele Werke von ihr gelesen und war doch noch diese leichten, ...

Ein neues Buch von Tanja Voosen? Wer mir schon eine zeit lang folgt, weiß sofort, dass dieses Buch sehnsüchtig von mir erwartet wurde. Ich habe viele Werke von ihr gelesen und war doch noch diese leichten, süßen Liebesgeschichten von circa 200 Seiten gewohnt. Was also hat diese Autorin zu bieten, wenn sie sie ich mal auf ganzen 444 Seiten austoben darf? Ich war gespannt!

Zu Beginn zeichnet Tanja Voosen als erstes mal ganz detailliert das Umfeld und die Protagonistin selbst. Natürlich finden wir schon auf den ersten Seiten Spuren des für mich so typischen Voos´schen Humor´s. Ich war sofort hingerissen. Die Autorin lässt sich Zeit mit der Einführung. Wir lernen Cassidy ziemlich gut kennen, erfahren ihre Hintergründe, ihre Beweggründe, was sie zu dem Job "Schlussmach-Service" bewogen hat. Ihre Persönlichkeit wird uns auf sympathische Weise in allen Feinheiten dargelegt und nachdem ich mich an das langsamere Herantasten gewöhnt hatte, was ich einfach durch die kürzeren Bücher nicht gewohnt war, flogen die Seiten nur so dahin.

Cassidy ist eine richtige Zwiebel-Persönlichkeit. Äußerlich sarkastisch, schlagfertig, fast schon ein wenig kaltherzig und auch sehr hart. Umso besser man sie kennen lernt, umso mehr Nuancen der echten Cass kommen zum Vorschein.
Das Mädchen, das für seine Zukunft kämpft, für seine Träume und Wünsche.
Das Mädchen, das die Familie und andere in ihrem Umfeld nie außen vor lässt und sich rein hängt um jeden beschützen und bestärken zu können.
Das Mädchen, das niemals offen sagen würde, Dinge aus reinem Herzen zu machen, ohne auf den eigenen Vorteil aus zu sein, obwohl sie dabei wohl auch nicht immer den besten Weg nimmt.
Cassidy´s größter Fehler, wenn man ihn als solchen bezeichnen kann, ist ihr fehlendes Vertrauen in andere, vor allem fremde Menschen. Sie hat ihre beste Freundin Lorn und deren Familie, aber selbst in ihre Mutter oder auch ihren Bruder steckt sie wenig dieser Eigenschaft. Leider, oder für uns zum Glück, gar nicht so unverständlich, wenn man ihre Lebensumstände kennt.
Ich finde Cassidy Caster authentisch, großherzig und etwas schonungslos zur gleichen Zeit, und doch bewundere ich sie auf die eine Art und Weise.

Der größte Feind wird gleichzeitig ihr Wettpartner und zwischen Cass und Colton knallt es einige Male gewaltig. Dabei hat es Tanja Voosen geschafft nicht diese überaus kitschige Highschoolromanze zu zeichnen. Im Gegenteil. Ich fand mich oftmals an meine Schulzeit erinnert. Ihre Beschreibungen und den Verlauf so mancher Situationen konnte ich absolut nach empfinden. So kommt es, dass Colton eine Mischung aus uns gezeichnetem, oberflächlichen Bad Boy darstellen soll, aus Cassidys Sicht, und doch zeigen sich später Seiten an ihm, die einen jungen Kerl offenbaren, dessen Herz vielleicht genauso gebrochen ist, wie das der großen Schlussmacherin Cassidy. So oft ist genau das an den Schulen das Problem. Menschen vorzeitig zu verurteilen, bevor man hinter die Schutzmaske geschaut hat. Was sich da entwickelt, oder eben auch nicht, wo diese Wette hinführt, und warum ich am Ende oftmals viele Tränen vergossen habe, müsst ihr selbst raus finden.

Was ich euch allerdings erzählen möchte, ist, wie Tanja Voosen für mich eine ganze Szene erschaffen hat, von der ich mich nicht lösen konnte. Die Charaktere sind so voller Tiefe, voller Hingabe erschaffen worden, dass ich quasi ins Buch hüpfen hätte können, und sie wären meine besten Freunde gewesen. Ich kenne jedes Lächeln, jeden wunden Punkt und verstehe jede Handlung, als wäre ich vor Ort gewesen und hätte die Geschichte selbst mit erlebt. Auch die Nebencharaktere wurden so schön wichtig genommen.
Da waren die etwas zu naive Mutter, mit den vielen Dates. Der unverstandene kleine Bruder, in dem so viel mehr steckt, als man anfangs meint. Lorn, die beste Freundin mit dem großen Basketballtalent und dem nicht weniger großen Herzen. Oder auch der gefühlvolle empathische Theo. Auch wenn hier nicht alles läuft, wie man sich es vorstellen würde, hat jeder einen griffigen starken Punkt in der Geschichte und ich könnte sie mir niemals ohne diese Personen vor stellen. Übrigens begrüße ich es sehr, dass Tanja Voosen nicht automatisch jedem Charakter einfach ein perfektes Ende zugedacht hat. Ein bisschen Dramatik darf in einem Jugendbuch absolut vor kommen.

Stark sein bedeutete eben nicht nur, an einer Stelle jeden Sturm überstehen zu können, sondern auch bereit zu sein, alte Dinge loszulassen und erneut Wurzeln an unbekannten Orten zu schlagen.
(S. 412)

Was soll ich euch also abschließend erzählen. Das Buch wurde aus der Sicht der phänomenalen Cassidy Caster erzählt und ist ein abgeschlossener Einzelband. Die Schreibweise von Tanja Voosen hat mich in "My First Love" absolut vom Hocker gehauen. Sie ist natürlich gewohnt flüssig und leicht, der typische Humor findet seine Momente und die Emotionen reißen einen mit. Aber vor allem hat die Autorin es geschafft mich sprachgewandt zu berühren und mit Erkenntnissen zu erschüttern, die einem vielleicht selbst nie so ganz offen bewusst waren. Kennt ihr das, wenn man eine Tatsache unterbewusst schon immer genau wusste, sie einem aber erst in den Kopf kommt, wenn einem mal direkt gesagt wird, was Sache ist. Manche solcher kleinen Weisheiten hat Frau Voosen einfach in ihre Geschichte eingewoben und es war wunderschön. Außerdem hat mich natürlich die Geschichte der "ersten großen Liebe" absolut verzaubert und sich meines Herzens bemächtigt, und das so bodenständig. Ich bin kein großer Fan von Klischee´s und auch wenn uns die eine oder andere Szene etwas bekannt vor kommen kann, bin ich wirklich total zufrieden mit dem Verlauf. Ich war so von der Geschichte gefesselt, dass ich das Buch innerhalb 24h gelesen hatte und mit Tränen in den Augen lächelnd zur Seite gelegt habe.
Ich werde wohl noch eine Weile daran zurück denken.

Klare Leseempfehlung, für Jugendbuchbegeisterte mit dem gewissen Mehr in der Handlung.

Veröffentlicht am 20.07.2018

Spannender Auftakt!

Sturmtochter, Band 1: Für immer verboten (Dramatische Romantasy mit Elemente-Magie von SPIEGEL-Bestsellerautorin Bianca Iosivoni)
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Ava ist ein ganz normales Mädchen im Teenageralter mitten auf einer kalten nordischen Insel. Sie hat eine beste Freundin Brianna, zwei coole Dads und ist sportlich sehr begabt.

Aber das allein wäre ja ...

Ava ist ein ganz normales Mädchen im Teenageralter mitten auf einer kalten nordischen Insel. Sie hat eine beste Freundin Brianna, zwei coole Dads und ist sportlich sehr begabt.

Aber das allein wäre ja langweilig.

Also nutzt sie ihr seit klein auf erworbenes Talent fürs Kämpfen um die Insel Skye von Elementaren zu befreien. Ihr Vater hat Ava alles über diese gruseligen Wesen erzählt und sie sieht es als einen Akt der Rache an, ihre Heimat davor zu beschützen und dabei herauszufinden, wer den Tod ihrer Mutter verschuldet hat.  Als sie von den Clans erfährt, welche die Elemente beherrschen, von den Aufgaben, die ihr bevor stehen und wer eigentlich schon alles involviert ist, bricht plötzlich die Hölle los und Avalee's Welt wird plötzlich nass und sehr explosiv.

Bianca Iosivoni hatte mich schon öfter am Haken durch ihre tollen New Adult - Geschichten. Aber mit "Sturmtochter - ", dem ersten Band einer Trilogie, konnte sie mich sofort in den Bann ziehen. Mit tollen frischen und spritzig jugendlichen Dialogen, einem Hauch Humor und einer spannenden, nervenkitzelnden Story riss mich die Autorin sofort mit und ich habe das erste Buch in einem Stück gelesen. Erzählt wird es die meiste Zeit aus der Sicht von Avalee, ab und zu gibt es mal ein Kapitel aus der Sicht einer anderen Person, aber ich fand das ganz erfrischend, da man so auch ein wenig vom Hintergrund anderer Clans erfährt.

Die Nebencharaktere sind super sympathisch und so schön individuell gestaltet. Jeder gibt eine andere Nuance dazu und rundet die Geschichte ab. Vor allem Brianna, Lance und Reid haben es mir angetan. Die stehen für Liebenswürdigkeit, düstere Attraktivität und den sexy Pausenclown.
Ich hab mich echt amüsiert.

Die Schreibweise ist locker und leicht, nicht zu komplex und doch schön detailliert. Vor allem die malerischen Beschreibungen haben mir gefallen und ich befand mich quasi mitten in der Natur von Schottland. Nach dem dramatischen Ende bin ich auch sehr gespannt auf den nächsten Band und hoffe die Zeit wird nicht so lang.

Veröffentlicht am 09.07.2018

Ich liebe dieses Buch!

Tell me three things
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Ein neuer Ort. Eine neue Familie. Eine neue Schule.

Eine alte Jessie....

Von Chicago nach L. A. zu ziehen ist schon nicht einfach. Aber dazu in eine neue familiäre Situation geworfen zu werden und auch ...

Ein neuer Ort. Eine neue Familie. Eine neue Schule.

Eine alte Jessie....

Von Chicago nach L. A. zu ziehen ist schon nicht einfach. Aber dazu in eine neue familiäre Situation geworfen zu werden und auch noch in die teuerste Privatschule der Umgebung gehen zu müssen, ist für Jessie echt ein Albtraum. Das bodenständige Nerdmädchen mit dem eher flippigen Kleidungsstil fällt auf der Privatschule auf wie ein bunter Hund. Auch ihre verheerende Tollpatschigkeit trägt wohl dazu bei, dass Fettnäpfchen immer besonders ihr ein Bein stellen. Da kommt die mysteriöse Nachricht eines angeblichen Mitschülers, der sich nur Somebody Nobody nennt, genau zur rechten Zeit. Er bietet ihr Hilfe an, sich in diesem Minenfeld zu bewegen und wird eine feste Größe in Jessie´s Leben. Neben neuen Freundinnen,  Zoff mit den Eltern, der schwierigen Lage sich zurecht zu finden und überhaupt sich selbst zu finden, muss die 16-jährige auch noch heraus finden, wer dieser poetische und doch so trockene Emailschreiber ist. Dabei arbeitet sie noch den tragischen Tod auf, der ihr Leben erst in diese Situation gebracht hat.
Rockstar Liam? Der gutaussehende Caleb? Ihr Stiefbruder Theo? Der verschrobene Ethan?
Oder möchte ihr jemand doch einen bösen Streich spielen? Lest selbst!

Zu Beginn ist Jessie ein typisches Teenagermädel. Jede Situation ist ein Angriff auf sie, die neue Umgebung nicht leicht zu bewältigen und auch die Einsamkeit macht ihr sehr zu schaffen. Aber dann beginnt sie auch durch Hilfe von SN aus ihrem Schneckenhaus zu kriechen, wird ein bisschen mutiger, offener und nach und nach macht sie sich immer besser. J zu beobachten ist, als würde man seine eigene Teenagerzeit teilweise noch einmal aus anderer Sichtweise betrachten und ich finde Julie Buxbaum hat es wundervoll beschrieben. Die Zeit des Erwachsenwerdens ist ein Prozess über Jahre und der ist weiß Gott nicht immer einfach. Wie sie ihre Probleme bewältigt, ist authentisch, altersgemäß und sehr sympathisch.

Das junge Mädel zu so einer wichtigen Zeit begleiten zu dürfen war aufregend und emotional zugleich. Nervenaufreibend, witzig und eine Achterbahn der Gefühle, genauso wie es sein muss.

Die Nebencharaktere sind ganz zauberhaft gestaltet. Die wichtigsten bekommen einen kleinen, aber stilvollen Hintergrund. Sie sind echt und wirken sehr plastisch. Man kann sich toll in sie rein versetzen und umso mehr man vor allem die freundlichen Jungs und Mädels der Schule kennen lernt, umso mehr schließt man sie ins Herz.

Auch die Schreibweise von Julie Buxbaum ist einfach klasse. Der Sprachstil ist jugendlich gehalten, passend zum Alter der Protagonisten und die Seiten fliegen nur so dahin. Locker und leicht, emotional wie auch humorvoll beschreibt sie, wie sich ein junges Mädchen durch ihren Alltag schlägt und dabei nach und nach ein Stückchen reift.

Mein heimlicher Favorit hat sich zum Schluss auch als "der Richtige" herausgestellt und ich bin unglaublich Happy darüber. Die Idee ist vielleicht nicht unbedingt die neueste, aber ich liebe das Buch, die Handlung und die kleinen Überraschungen, aber vor allem liebe ich die Verbindung zwischen zwei besonderen Menschen, die nicht so ganz in die Gesellschaft zu passen scheinen, es aber dann doch wieder irgendwie tun... falls ihr versteht was ich meine.

Ein klarer Buchtipp!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Gefühl
  • Geschichte
  • Figuren
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 13.06.2018

Must-Have!!!

Durch Magie erwacht (Die Magie-Reihe 1)
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Eine Hexe sein? Muss das sein? Mel könnte sich wahrlich besseres vorstellen. Normalerweise müsste sie schon in der Teenagerzeit ihre Prüfungen ablegen, aber das war Mel egal. Sie beginnt mit 23 Jahren ...

Eine Hexe sein? Muss das sein? Mel könnte sich wahrlich besseres vorstellen. Normalerweise müsste sie schon in der Teenagerzeit ihre Prüfungen ablegen, aber das war Mel egal. Sie beginnt mit 23 Jahren und hat vorher erstmal ihr College abgeschlossen. Um ihre zweite Prüfung zu bestehen soll sie in Partnerarbeit ein Drachenei ausbrüten. Ihre wesentlich jüngere Mitschülerin nimmt das alles weniger ernst, doch für Mel stehen wichtige Lizenzen auf dem Spiel. Als aus dem Ei aber kein Drache sondern etwas viel selteneres raus kommt und auch noch entwischt, sieht sich die junge Hexe gezwungen ihren Hexenmeister zu Rate zu ziehen. Ash Bradak ist wirklich alles andere als ein typischer Lehrer und jeder fürchtet ihn, oder hat Respekt der geradezu panische Ausmaße annimmt. Aber eben nicht Mel. Als sie ihn um Hilfe bittet und Ash und seine Truppe los legen müssen um magische Tiere wieder einzufangen, merken wir schnell, das etwas nicht stimmt. Woher kommen diese ganzen Tiere? Wer lauert in den Schatten und wer bringt Mel dazu, ihre besonderen Eigenschaften offen zu legen?

Ich habe mich sofort in die Charaktere verliebt. Diese bildlichen Darstellungen, die spürbare Liebe in den Persönlichkeiten und dazu wieder eine freche und selbstbewusste Protagonistin. Ich war sofort Feuer und Flamme. Mel ist schlagfertig, ehrgeizig und richtig gewitzt. Mit ihrer Intelligenz, ihrem scharfsinnigen Denken und dem Talent für die Zaubertränke hat sie bei vielen wichtigen Personen sofort ein Stein im Brett. Ich fand sie total sympathisch und authentisch dargestellt. Dass sie dann noch ihren Weg geht und sich nicht einfach alles vor setzen lässt, sprich ihren Dickkopf durchsetzt ohne dabei kindisch zu wirken, ist fantastisch. Mit ihrer sarkastischen Ausdrucksweise, dem manchmal schon respektlosem Auftreten, wenn ihr etwas so überhaupt nicht in den Kram passt und ihrem schwarzen Humor, war ich sofort ein Fan von Mel!

Ash hat so eine brachiale Ausstrahlung. Er ist groß und breit, besitzt diese raue herbe Art mit seinem Gegenüber umzugehen und strahlt absolutes Selbstbewusstsein aus. Der Hexenmeister wirkt auf viele sehr einschüchternd, ich finde aber man bemerkt richtig gut, wie warmherzig und empathisch er ist. Ash macht seine Späße, hat eine große Klappe und scheut vor keiner Diskussion, aber er liest seine Mitmenschen wie ein offenes Buch und kümmert sich derartig beschützend um seine Lieben, dass man ihm nur verfallen kann.

Die Nebencharaktere habe ich schmachtend genauso in mein Herz geschlossen. Jeder der verrückten Hexenmeister ist so einzigartig, witzig und ausdrucksstark. Ich möchte sie und ihre doofen Sprüche nicht missen. Es ist eine richtig runde Sache, da die Männer einfach jede Charaktereigenschaft abdecken.
Auch Percy, trotz … naja… lest selbst, hat sich einen Platz ergattert. Ich verstehe ihn, ich verstehe seine Beweggründe und ich liebe seine Art. Er ist ein starker Elf und musste so viel durch machen!
Die bösen Charaktere sind auch super gestaltet und selbst da ist es schwierig nur das schlechte zu sehen.

“Durch Magie erwacht” ist ein abgeschlossener Einzelband. Und dieses Mal muss ich ehrlich empört ausrufen: WARUM? Ich will mehr!!! Diese Handlung ist so vielfältig, dass man locker zwei Bücher daraus hätte machen können. Es ist so wahnsinnig viel los, so viele kleine Stränge, die am Ende ein großes Ganzes ergeben und auch erst dann Sinn machen. Es war fantastisch, und doch war da so viel Input gerade am Ende, dass ich mir manchmal eine kleine Verschnaufpause und auch ein bisschen mehr Ausführlichkeit gewünscht hätte. Versteht mich nicht falsch! Dieses Buch ist neu und erfrischend innovativ. Ich feiere die Story! Sie ist bemerkenswert, mitreißend und aufregend. Ständig puscht die Autorin das Adrenalin nach oben und es passiert irgendwas interessantes, überraschendes oder sogar zauberhaft frech-romantisches. Ob Prophezeiungen, Gottheiten, Hexen, Elfen, heftige Angriffe oder witzige Begegnungen unter Freunden, Begeisterung pur überfiel mich bei dieser Handlung, vor allem weil die Story gespickt ist mit kecken, schlagfertigen Dialogen und unvorhersehbaren Tathergängen. Aber es hätte einfach mehr sein dürfen. Am Ende fühlte ich mich etwas überrannt und es ging mir zu schnell. Es wäre so toll gewesen, aus diesem Buch zwei zu machen und sich ein bisschen mehr Zeit zu lassen, um Geheimnisse aufzudecken oder diese Verbindungen zwischen den Charakteren noch intensiver zu gestalten. Ich will einfach mehr von allen!

Geschrieben wurde aus der Sicht von ein paar verschieden Charakteren, wobei es dieses Mal mit Namen angekündigt wird und man sich als Leser super rein versetzen kann. Es waren auch nur eine handvoll Charaktere und das Geschehen konnte einfach besser nachvollzogen werden. Die Schreibweise von Christina M. Fischer ist locker und leicht, nicht zu kompliziert und flüssig. Ich flog über die Seiten und hatte “Durch Magie erwacht” innerhalb eines Tages quasi eingeatmet, weil es so interessant gestaltet ist.
Das Worldbuilding der Autorin fand ich durchaus kreativ und überzeugend, wenn auch so viele magische Wesen auf mich eingestürzt sind, dass ich manchmal fast den Überblick verloren hätte. Es wurde verständlich erklärt und schön detailliert und malerisch beschrieben. Ich wurde einfach mitgenommen in die Welt der Wächter und konnte es vor meinem inneren Auge sehen, wo mich die Autorin mit hinnimmt. Es war phänomenal.

Emotional kam vor allem das Knistern bei mir an. Die impulsive und doch irgendwie zurückhaltende Liebesgeschichte im Buch hat mich berührt und amüsiert. Man kann gar nicht anders als mit allem was man hat mitzufiebern.

Ich bin eigentlich noch nicht bereit mich zu lösen. Es war zu wenig und ich möchte mehr! Mehr von Mel, Ash, Percy aber auch mehr von Ruben, Morlok oder Ken. Ich finde die anderen Hexenmeister haben gut und gerne ihre eigene Geschichte verdient, und ich wünsche mir noch mehr von dieser magischen Welt mit ihren Drachen und allem anderen.

Für Fans von magischen Wesen und einer spannenden Geschichte mit einer süßen, prickelnden Portion Liebesgeschichte ohne Kitsch ein absolutes Muss-Read!