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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.07.2018

Eine schöne Prinzessinnengeschichte im angenehmen Jugendbuchstil

Wenn die Sterne Schleier tragen
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~ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ ~ Um was geht es? ~ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ ~
Cecilia wird von ihrem Vater genötigt den Prinzen von Europa zu heiraten. Dabei kennt sie ihn noch nicht einmal wirklich und ist darüber deshalb alles andere als ...

~ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ ~ Um was geht es? ~ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ ~
Cecilia wird von ihrem Vater genötigt den Prinzen von Europa zu heiraten. Dabei kennt sie ihn noch nicht einmal wirklich und ist darüber deshalb alles andere als begeistert. Glücklicherweise ist Noran jedoch ein viel netterer und gutaussehender Typ, als sie erwartet hat. Und er will ihr auch die nötige Zeit lassen, die sie braucht, um ihn kennenzulernen und seinen Antrag anzunehmen. Es wäre also alles eigentlich perfekt. Wäre da nicht noch Elias, Norans Bruder, der Cecilias Herz ebenso schneller schlagen lässt, obwohl er doch eigentlich Tabu für sie ist…

~ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ ~ Meine Meinung ~ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ ~
Als erstes muss ich erst einmal loswerden, dass ich den Schreibstil sehr angenehm fand. Die Geschichte war in einem angenehmen Tempo erzählt und die Charaktere sind vom Wesen her so unterschiedlich, dass man sie sich auf Anhieb gut vorstellen kann. Hinzukommen die zahlreichen Nebencharaktere, die ebenso genügend Farbe erhalten haben, um sie gut auseinander zu halten und einschätzen zu lernen.
Cecilia ist im Grunde ihres Herzens ein sehr einfaches Mädchen, dass oft unsicher ist und dennoch versucht Selbstbewusstsein auszustrahlen. Sie hat ein paar Hobbys – allen voran Tennis – die sie ausübt und ihr einfach noch mehr Facetten verleihen. Und hin und wieder kommt auch ihr stürmisches Temperament zum Vorschein, dass hin und wieder für Konflikte sorgt. Auch die beiden Brüder Noran und Elias sind vom Wesen her sehr unterschiedlich, obwohl man die ganze Zeit diese unterschwellige Abneigung spürt, die die beiden füreinander hegen. Diese gegenseitige Rivalität ist bei jedem Aufeinandertreffen mit dabei, was durchgängig für angespannte Situationen sorgt. Was ich etwas eigenartig fand, war die hin und wieder aufkommende Strenge im Hause des Königs – gerade vom Königspaar ausgehend. Und dann gab es wieder Situationen, in denen ich das Gefühl hatte, es gebe keine wirklichen Strafen, obwohl eindeutig das Gesetz gebrochen worden war. Gerade gegen Ende war da eine Szene, die mich auch im Nachhinein noch nachdenklich macht.
Ansonsten fand ich die Geschichte wirklich solide, denn das Buch hatte alles, was man von einem guten Jugendbuch in diesem Genre erwartet. Angenehme Handlungsstränge, Einblicke in das königliche Leben, eine Liebesgeschichte, die den Leser mitfiebern lässt und eine Protagonistin, die der ganzen Story die richtige Würze verleiht, um die Geschichte spannend zu gestalten. Auch ihre Schwester und ihren Vater mochte ich sehr – ach! Und ihren Onkel :D Den hab ich sofort ins Herz geschlossen. Der hatte einfach etwas. Ansonsten fand ich ein paar Personen ein wenig zu ähnlich vom Wesen her, Die Königin z.B., Norans Sandkastenfreundin und deren Mutter und teilweise auch Cecilias Mutter, wenn ich ehrlich bin. Dafür hatten dann aber wieder Dienerinnen ein echtes Gesicht. Gerade Cecilias Kammerzofe fand ich sehr liebreizend. Sie hat wirklich perfekt zu ihr gepasst.

Ja… was könnt ich sonst noch erzählen, ohne zu viel zu verraten?
Es gibt hier und da ein paar kryptische Andeutungen zu Cecilia, die sich gegen Ende des Romans vermehren und dem Ende des Buches noch einmal ein „Wie?“-Effekt verleihen, was ich an diesem Punkt wirklich großartig fand.
Ansonsten könnt ich über das Ende jedoch nur jammern… xD Die Autorin hört wirklich mit einem ganz gemeinem Cliffhanger auf. Ich mein, versteht mich nicht falsch, ich mag Cliffhanger und schreibe ja selbst auch immer welche :D, aber der war echt fies. Daher bleibt einfach nur noch zu sagen: Hoffen wir, dass Band 2 bald erscheint, damit wir erfahren, wie es weitergeht :)

Kurz um: Wer Selection mochte oder ähnliche Romane, sollte auf jeden Fall mal einen Blick ins Buch werfen.

Veröffentlicht am 10.07.2018

Für mich eine tolle Sci-Fi-Endzeit-Jugend-Dystopie der besonderen Art

Cat & Cole 1: Die letzte Generation
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Ich muss erst einmal gestehen, dass ich so ein Buch in dieser Variante noch nicht gelesen habe. Das Thema ist genial verbaut, die Autorin hat mit ihrer Seuche ganz neue Maßstäbe gesetzt, was die Menschlichkeit ...

Ich muss erst einmal gestehen, dass ich so ein Buch in dieser Variante noch nicht gelesen habe. Das Thema ist genial verbaut, die Autorin hat mit ihrer Seuche ganz neue Maßstäbe gesetzt, was die Menschlichkeit der Überlebenden anbelangt. An der ein oder anderen Stelle war ich auch echt erst einmal geschockt, doch man gewöhnt sich schnell an diese Zukunftsvision, die hoffentlich so in diesem Bereich niemals eintritt. Eine Zukunft, in der es normal ist, dass Menschen vollkommen verkabelt sind, ihr Äußeres mühelos durch einen Code verändern können und durch ihr Panel jede Krankheit heilen können, solange sie eben den Code dazu besitzen. Die Geschichte selbst war wirklich packend und aufregend. Ich habe sowohl Cat als auch Cole sehr gemocht. Auch die ganzen zusätzlichen Charaktere, die nach und nach eingewoben worden waren, passen perfekt ins Bild und zeigen unterschiedliche Facetten auf, wodurch es schon ein bunter Haufen Menschen wird, die man teils echt gerne ins Herz schließt :) Die Autorin hatte auch viele Überraschungen parat, mit denen man so nicht unbedingt rechnet. Der Schreibstil war flüssig und ich bin gemeinsam mit einer Freundin auch rasch durchgekommen. Doch es war auch ganz schön viel Technik und das ein oder andere Programmierdetail hätte man auch weglassen können. Wenn man nicht gerade Programmierer oder Genforscher ist, wird man mit 90% der Dinge, die da erklärt werden, nicht viel anfangen können. Zum Glück ist aber die Geschichte das tragende der Handlung und nicht die Details, wie irgendwelche Codes oder Kabel im menschlichen Körper funktionieren :D Da hätte ich mir – ihr könnt es sicher schon rauslesen – ein klein wenig „weniger“ eben gewünscht.
Ansonsten gab es keine Stelle im Buch, die langweilig oder langatmig war. Es hat für mich wirklich alles gepasst, von den ruhigen Parts, in denen viele Details zur Welt erzählt wurden und zu Cats Vergangenheit, bis hin zu den aufregenden Situationen, in denen man die Luft anhielt und hoffte, dass alles gut ausgehen würde.
Die Liebesgeschichte ist zum Glück auch nicht erdrückend oder zu viel. Es gibt eine – für die, die es interessiert – doch sie ist eher ein Randthema im Buch, was ich wirklich gut fand, obwohl sie für mich nicht unbedingt überhaupt in der Geschichte hätte drin vorkommen müssen. Das Ende war dann noch einmal eine eigene Sache für sich, das vermutlich viele Leser schockieren und überraschen wird.

Kurz um, ich würde sagen, jeder der Sci-Fi, Endzeit, Dystopien und Jugendromane mag, sollte sich das Buch einmal zur Handnehmen. Doch bedenkt, es ist nur der Auftakt einer Reihe, doch der Cliffhanger zum Ende zum Glück nicht allzu schlimm :) Ich kann also jetzt geduldig auf die Fortsetzung warten, ohne mir die Haare zu raufen.

Veröffentlicht am 04.06.2018

Ein schönes, wissensreiches Hörbuch für Zwischendurch

Frag doch mal … die Maus! Wissen für Kinder: Tiere und Menschen
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~ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ ~ Um was geht es? ~ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ ~
der cbj audio-Verlag hat wieder ein neues Hörbuch von >Frag doch mal… die Maus< herausgebracht. Heute möchte ich euch dieses vorstellen.
Vorab: geeignet ist es ...

~ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ ~ Um was geht es? ~ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ ~
der cbj audio-Verlag hat wieder ein neues Hörbuch von >Frag doch mal… die Maus< herausgebracht. Heute möchte ich euch dieses vorstellen.
Vorab: geeignet ist es für Kinder von 5 bis 8 Jahren in meinen Augen.

~ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ ~ Meine Meinung ~ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ ~
Bereits der Vorgänger hat meinem Sohn (7 Jahre) gut gefallen. Er hört sich gerne Wissens-CDs für Kinder an, die immer wieder mit etwas Neuem aufwarten.
In diesem Hörbuch - gelesen von Armin Maiwald - geht es um das Thema >Tiere und Menschen<. Dabei erfahren wir nicht nur, warum die Katze schnurrt oder warum Vögel auf Stromleitungen sitzen können, ohne einen Schlag zu bekommen, sondern auch warum wir eine Schrumpelhaut nach der Badewanne haben.
In kurzen, knackigen Sätzen, unterlegt mit angenehmer Musik, werden die Themen nach und nach abgearbeitet.
Das Hörbuch ist etwas für Zwischendurch, kann aber auch einfach kapitelweise immer wieder genossen werden, womit es sich hervorragend einteilen lässt, denn insgesamt hat es eine Länge von etwas über einer Stunde.
Kurz um, wer Kinder gerne auf angenehme Art und Weise fördert, kann mit diesem Hörbuch nichts falsch machen.
Es ist ruhig und dennoch angenehm zu hören. Die Erzählerstimme ist gut gewählt und hat ebenso etwas Beruhigendes an sich.
Mein Sohn hatte viel Spaß mit dem Hörbuch, warum auch von seiner Seite 4 Däumchen vergeben werden. Einen Punkt Abzug - so sagt er - gibt es, weil er gerne mehr über unterschiedliche Tiere erfahren hätte. Aber vielleicht kommt das ja noch in einer weiteren Auflage :)

Veröffentlicht am 20.03.2018

Interessante Thematik, ein lesenswerter Roman.

Die Gabe
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~ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ ~ Um was geht es? ~ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ ~
Bevor ich anfange zu erklären, um was es geht, möchte ich anmerken, dass das Cover mich tatsächlich überhaupt nicht angesprochen hat. Ich weiß, nachdem ich das ...

~ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ ~ Um was geht es? ~ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ ~
Bevor ich anfange zu erklären, um was es geht, möchte ich anmerken, dass das Cover mich tatsächlich überhaupt nicht angesprochen hat. Ich weiß, nachdem ich das Buch gelesen habe, was es ausdrücken soll, aber es wirkt viel zu gewöhnlich und für mich eben auch >nichts sagend<, so dass es tatsächlich Glück war, dass ich bei diesem Buch hängen blieb und mir den Klappentext durchgelesen habe.

In diesem Buch geht es um verschiedene Personen, aus deren Sicht wir den Umschwung der Welt mitbekommen und deren Geschichte wir so verfolgen können. Es gibt also nicht nur einen Protagonisten, sondern sehr viele, die in den unterschiedlichen Bereichen zu tun haben und leben.
Innerhalb von wenigen Tagen erlangen die Frauen in der Welt eine besondere >Gabe<. Jeder fasst diese Gabe anders aus, aber letztlich ist es bei allen gleich: Sie können bei Berührung Elektroschocks austeilen, was sie innerhalb von kurzester Zeit gegenüber den Männern rein körperlich gesehen stärker macht.
Doch, ändert sich die Welt deshalb wirklich zum Guten?

~ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ ~ Meine Meinung ~ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ ~
Zuerst einmal muss ich etwas zum Schreibstil sagen, bevor ich in andere Details hineingehe: Der Stil hat mich selbst jetzt nicht umgehauen. Es wird als historische Roman-Erzählung betitelt, doch letztlich fand ich es fast eher als Aneinanderreihungen von Fakten mit paar Sätzen drumherum. Es war interessant, auf den Punkt gebracht und hat an Fakten und Handlungen damit alles geboten, was man von einem Buch erhofft. Doch dennoch hatte ich die ganze Zeit das Gefühl, als hätte die Autorin das nur runtergeschrieben. Dieses gewisse Feingefühl, um an der richtigen Stelle echte Spannung hervorzurufen, hat mir bei fast allen "spannenden" Stellen gefehlt.
Das ist so der einzige Kritikpunkt den ich tatsächlich habe, ansonsten fand ich den Roman so als Ganzen interessant, aufschlussreich und von der Idee her gut angegangen.
Die ganzen verschiedenen Handlungsstränge haben mich jetzt nicht gestört. Die eine war manchmal interessante als die andere, aber das ist in jedem Roman so und wechselte sich auch ab.
Ich denke, dass dieser Roman grundsätzlich für jeden etwas ist, der sich mit solchen Themen gerne beschäftigt oder auf Dystopien steht. Letztlich ist dieser Roman ja auch nichts anderes als eine Dystopie, die aber viele Menschen ansprechen wird, weil so ein Szenario viele anregende Aspekte hat und außerdem unzählige Punkte für Diskussionen bietet.
Nach dem Lesen habe ich mich auch erst einmal mit ein paar Leuten über dieses Buch unterhalten müssen, um Ansichten auszutauschen.
Doch letztlich sollte jedem Menschen in meinen Augen klar sein, dass es nicht entscheidend ist zu welcher Rasse man gehört oder welches Geschlecht man besitzt. Es kommt auf das Wesen an und die Tatsache, wie man Situationen angeht und Probleme löst. Leider greifen Menschen, egal ob sie Mann oder Frau sind, oft zu unterdrückenden Mitteln, wenn sie sich anderen gegenüber überlegen fühlen. Daher denke ich, dass dieser Roman einigen neue Denkanstöße bieten wird.

Abschließend möchte ich noch loswerden, dass ich finde, dass dieses Buch ein wichtiges Thema aufgegriffen hat und die Autorin es gut umgesetzt hat.
Wer jetzt einen klassischen Roman erwartet, könnte ein klein wenig enttäuscht werden. Dennoch empfehle ich es jedem, da das Buch nichts beschönigt und die wichtigen Dinge wunderbar auf den Punkt bringt.

Veröffentlicht am 20.03.2018

Auch wenn ich deutlich über dem veranschlagten Leseralter ab 8 Jahren liege...

Bulli & Lina (Band 1) - Ein Pony verliebt sich
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~ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ ~ Vorweg ~ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ ~
Am 12.2.18 veröffentlichte der Loewe Verlag „Bulli und Lina – Ein Pony verliebt sich“, den ersten Teil der neuen Serie der Bestseller-Autorinnen Frauke Scheunemann und ...

~ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ ~ Vorweg ~ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ ~
Am 12.2.18 veröffentlichte der Loewe Verlag „Bulli und Lina – Ein Pony verliebt sich“, den ersten Teil der neuen Serie der Bestseller-Autorinnen Frauke Scheunemann und Antje Szillat, die von einem eher ungewöhnlichen Reiter-Pferd-Gespann erzählt. Die Illustrationen stammen von Susanne Göhlich.

~ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ ~ Inhalt des Buches ~ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ ~
Den Anfang der Sommerferien kann die 11-jährige Lina kaum erwarten, denn ein Malkurs wartet auf die begeisterte Hobbykünstlerin. Doch leider durchkreuzen Koikarpfen ihre Ferienpläne, denn die sind der ganze Stolz ihres Onkels und bedürfen Pflege während seiner Urlaubsreise. Also beschließt Linas Mutter kurzerhand, dass sie die Hamburger Stadtluft gegen Landidylle eintauschen. Sehr zu Linas Entsetzen, denn sie findet nicht nur den alten muffigen Hof ihres Onkels schrecklich, sondern vor allem den Nachbarhof, auf dem die heimtückischsten Ungeheurer der Welt hausen – Pferde!
Dumm nur, dass sich eines der Ponys – Lord Royal Bullheimer, genannt Bulli – auf den ersten Blick in das Mädchen verliebt, obwohl er Kinder eigentlich doof findet. Aber irgendetwas sagt ihm, dass sie unbedingt seine Reiterin werden muss! Seine Versuche ihr Herz zu gewinnen, bewirken allerdings eher, dass sie das aufdringliche Pony für durchgeknallt hält. Bullis große Stunde schlägt jedoch, als die wertvollen Koikarpfen von Linas Onkel gestohlen werden. Denn Bullis Spürnüstern macht so schnell niemand etwas vor und schon sind die beiden einem kniffligen Rätsel auf der Spur.

~ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ ~ Cover, Bilder und Gestaltung ~ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ ~
Das Cover von „Bulli und Lina“ ist im Hintergrund in auffälligem Rot gehalten und zeigt ein großes Hufeisen, in dem die beiden Hauptcharaktere zu sehen sind. Obwohl es zusätzlich mit vielen Herzen verziert wurde, ist es keineswegs so kitschig wie die meisten Pferdebücher für Mädchen, da der Zeichenstil eher comichaft ist. Auch alle weiteren Illustrationen sind in diesem Stil gehalten. Die Zeichnungen sind recht einfach und kindgerecht gehalten, vielleicht um wie eine Art Tagebuch zu wirken. Allerdings ist mir der Zeichenstil bereits zu rudimentär und ich könnte mir auch vorstellen, dass sich Lina als talentierte Malerin damit nicht zufrieden gegeben hätte. Viele Bilder sehen leider aus, als wären sie in einer Minute hingeschmiert wurden. Ich möchte der Illustratorin damit nicht unterstellen, sie könne nicht zeichnen und es ist sicherlich ein gewollter Stil, nur mag ich ihn leider überhaupt nicht. Natürlich ist das Buch für eine sehr viel jüngere Zielgruppe gedacht, aber ich hätte die Bilder auch schon als Kind als nicht schön empfunden, vor allem, da Figuren manchmal auf Folgeseiten anders aussehen und Bulli leider öfter so wirkt, als müsste er dringend mal zum Physiotherapeuten. Es mag sein, dass es Kinder durchaus anspricht, ich bin aber der Typ – wenn Bilder dann ordentlich. Damit meine ich keine realistischen Gemälde, aber eine gewisse anatomische Richtigkeit fände ich ansprechender.
Ansonsten ist die Gestaltung gut auf die Zielgruppe abgestimmt. Die Schrift ist in einer angenehmen Größe und die eingearbeiteten Zeichnungen lockern das Schriftbild auf.

~ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ ~ Meine Meinung zum Buch ~ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ ~

Story:
Es ist schon eine ganze Weile her, seit auch ich das Glück der Erde auf dem Rücken der Pferde fand und so ziemlich alles las, worauf ein Pferd abgebildet war. Dabei störte mich auch damals schon, dass sowohl Charaktere, als auch Plotpoints sehr oft aufs gleiche idyllische Schema hinausliefen. „Bulli und Lina“ gehen da ganz andere Wege, denn ein Mädchen, das Pferde nicht mag, trifft auf ein Pony, das keine Kinder mag. Reiterhofidylle sieht anders aus und Liebe auf den ersten Blick ist es nur für Bulli. Erst einige Zwischenfälle bringen die beiden einander näher. Dabei punktet die Story mit frischen Ideen und einer gut nachvollziehbaren Gefühlsdarstellung der Charaktere. Durch Beimischung von Witz und Detektivelementen, kommt garantiert keine Langeweile auf. Als Kriminalfälle würde ich ihr kleines Abenteuer zwar nicht bezeichnen, aber das kann sich in den Folgebänden ja noch intensivieren. Mir hat besonders gut gefallen, dass sich das Buch eher weniger auf die klassische Reiter-Pferd-Beziehung und das Reiterleben an sich, sondern auf das Thema Freundschaft konzentriert. Das macht „Bulli und Lina“ eben nicht nur zu einem Buch für Pferdefans.
Sehr lobenswert fand ich auch, dass dem Buch ein gesundes Maß an Realismus zu Grunde lag, was Linas Umgang mit Pferden betraf. Sehr oft habe ich schon gelesen, wie sich absolute Reitneulinge aufs Pferd setzten und natürlich sofort im Galopp über Wiesen jagen oder Hindernisse überspringen konnten. Natürlich ist das wohl der Traum eines jeden Pferdenarrens, aber leider in den meisten Fällen eben illusorisch und es entsteht der Eindruck Reiten wäre nichts wozu Übung nötig ist. Da freute es mich doch zu lesen, dass Lina so ihre Schwierigkeiten mit dem ersten Ritt hat und ich bin gespannt wie ihre Erfahrungen auf dem Pferderücken weitergehen.

Schreibstil:
„Bulli und Lina“ ist im Präsens und Ich-Perspektive verfasst. Junge Leser sollten sich also gut ins Geschehen hineinfinden können. Etwas ungewöhnlich ist der Wechsel der Erzählperspektive zwischen Lina und Bulli, was die Geschichte zu etwas besonderem macht, denn ich habe bisher noch kein Pferdebuch gelesen, dass auch die Perspektive des Pferdes berücksichtigt. Bulli wird damit nicht nur zum bloßen „Instrument“ des Reiterglücks, sondern zu einem eigenständigen Charakter, der das Geschehen maßgeblich beeinflusst. Dies wird nochmal unterstrichen, da beide durch einen unterschiedlichen Schreibstil charakterisiert wurden. Beide haben jedoch gemein, dass sie sehr locker, witzig und gut lesbar geschrieben sind. Es gibt viel wörtliche Rede in Umgangssprache und kurze Sätze, die die Situationen spannend beschreiben und die Gefühle der Charaktere gut herüber bringen. Kinder dürften keine großen Schwierigkeiten haben am Ball zu bleiben. Sehr gut fand ich, dass sehr oft eine Lösung gefunden wurde um Begriffe, die eher nicht zum Wortschatz eines 11-jährigen Mädchens gehören, doch verwenden zu können. Zwar wurden einige pferdespezifische Begriffe ohne nähere Definition benutzt, da das Buch aber vermutlich hauptsächlich von Pferdefans gelesen werden wird, dürften sie deswegen durchaus geläufig sein.

Charaktere:
Im Zentrum des Geschehens stehen Lina und Bulli. Da beide Charaktere in der Ich-Perspektive erzählt werden, findet man als Leser leicht Zugang zu ihren Persönlichkeiten. Obwohl Lina nicht unbedingt zu der Art Protagonisten zählt, die ich sofort ins Herz schließe, weil sie eben doch öfter zickig und etwas egoistisch sind, waren ihre Gefühle und Handlungen in den Situationen durchaus nachvollziehbar, weshalb dies verzeihlich ist. Da sie ansonsten aber ein ziemlich normaler Charakter ist, sollten sich Mädchen in diesem Alter gut mit ihr identifizieren können. Bulli war mir auf Grund seiner Großspurigkeit nicht unbedingt sympathisch. Wäre es ein Mensch gewesen, wäre er bei mir als Charakter sofort unten durch gewesen. Da er jedoch ein Pony war, konnte ich ihm diese negativen Eigenschaften gar nicht übel nehmen. Zusammen sind sie ein Gespann, das auch für Folgebände jede Menge Spaß und Spannung verspricht.
Auch Nebencharaktere wie Lucas und Walli sind gut charakterisiert und in die Geschichte einbezogen.

Fazit:
Auch wenn ich deutlich über dem veranschlagten Leseralter ab 8 Jahren liege, hatte ich Freude am Lesen von „Bulli und Lina“, da es mich in meine Pferdenarrenzeit zurückversetzte und gleichzeitig eine wirklich gute Geschichte war, gerade weil sie auf untypische Charakterkonstellationen und einen abwechslungsreichen Plot zurückgreift. Obwohl es sich um ein Pferdebuch handelt, steht dies nicht nur im Vordergrund, sodass auch nicht so pferdeaffine Leser ihren Spaß an der Geschichte finden werden. Die Verknüpfung mit Detektivelementen erweitert die Zielgruppe und lässt auf eine interessante Storyentwicklung hoffen.
Einzig die Illustrationen haben bei mir einen negativen Eindruck hinterlassen, aber da dies das Lesevergnügen an sich nicht beeinflusst, bekommt der erste Teil der „Bulli und Lina“- Reihe 4,5 (für ganzzahlige Wertungen 5) Sterne von mir.

~ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ ~ Wem würde ich das Buch empfehlen? ~ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ ~
Dieses ganz besondere Pferdebuch wird nicht nur die Herzen vieler Pferdefans erobern, sondern bietet durch Witz, Spannung und interessante Charaktere auch viel Vergnügen für eine breite Leserschaft ab 8 Jahren. Wer also die Nüstern voll hat, von klischeegespickten Reiterhofidyllen, der ist bei „Bulli und Lina“ genau richtig.