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Veröffentlicht am 06.09.2018

Ein Liebesroman mit zwei Botschaften

Der Zauber zwischen den Seiten
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"Der Zauber zwischen den Seiten" ist ein Roman der Autorin Cristina Caboni und erschien 2018 als Taschenbuch mit 352 Seiten im blanvalet Verlag der Random House Gruppe.

Als Protagonistin Sofia merkt, ...

"Der Zauber zwischen den Seiten" ist ein Roman der Autorin Cristina Caboni und erschien 2018 als Taschenbuch mit 352 Seiten im blanvalet Verlag der Random House Gruppe.

Als Protagonistin Sofia merkt, dass ihre Ehe mit Alberto ihr Ende erreicht hat widmet sie sich wieder ihrer Leidenschaft: den Büchern. Bereits als Kind war sie von ihnen fasziniert und hat später mit ihnen gearbeitet. Als durch Zufall ein besonderes Exemplar in ihren Besitz fällt, entdeckt Sofia darin einen Brief aus dem 19. Jahrhundert, welcher von Clarice verfasst wurde. Um den Spuren von Clarice zu folgen, trifft Sofia auf den Graphologen Tomaso, mit dem gemeinsam sie auf so manche Überraschung stößt.

Cristina Caboni schreibt sehr flüssig und verständlich und lässt zusätzlich noch einiges an geschriebenem Gefühl in die Zeilen einfließen, sodass man sich als Leser/in perfekt in die Handlung und die Protagonistin hineinversetzen kann und das Buch gar nicht mehr so schnell aus der Hand legen möchte.
Dass der Roman in der Erzählperspektive verfasst wurde kommt besonders den Rückblenden in die Geschichte von Clarice zu gute, welche deutlich anhand von vorherigen Jahres- und Ortsangaben gekennzeichnet wurden. Ebenfalls deutlich durch eine andere Schriftart abgesetzt sind die versteckten Botschafen von Clarice, wodurch der/die Leser/in keinesfalls in Versuchung gerät, sich in der Person zu vertun.

Ein besonderes Highlight sind zum einen das wunderschöne Cover, aber auch die Zitate zu Beginn jeden Kapitels, welche von unterschiedlichen Personen stammen und hervorheben, wie viel Mühe und Recherche die Autorin für die Aufmachung des Buches auf sich genommen hat.

Die beiden Hauptprotagonistinnen Sofia und Clarice sind sehr schön gestaltete Charaktere, die trotz unterschiedlicher Lebzeiten dieselben Erfahrungen sammeln mussten und somit auch eine von zwei Botschaften des Buches gut erzählen.
Während sich Sofia in der Gegenwart eher unbewusst durch ihre Ehe immer mehr in die Rolle der Hausfrau drängen lässt, so ist das Leben von Clarice bereits von Anfang an fremdbestimmt. Beide Frauen kämpfen in ihrem eigenen Anliegen um die Gleichberechtigung der Frau und ihre eigene Freiheit und Selbstbestimmung über ihr Leben.
Die zweite Botschaft des Buches ist hier ganz klar die Leidenschaft, welche hier durch die Liebe zu Büchern dargestellt wird, und diese niemals zu vernachlässigen und immer das zu tun, was das Herz einem sagt, egal was andere dazu sagen und davon halten.

Gegen Ende des Buches hat die Autorin noch mal eine kleine Überraschung eingebaut, denn als man gerade denkt, die Geschichte um Clarice sei vorbei, gibt es noch einmal einen kleinen Wink des Schicksals, der sowohl Sofia als auch Tomaso noch mal kurzzeitig sprachlos werden lässt und auch beim Leser/in noch mal neue Gedankenzweige aufdeckt.

"Der Zauber zwischen den Seiten" ist ein sehr schöner Roman, welcher sich durch die buchige Handlung sehr für jede buchbegeisterte Person handelt, aber doch eher das weibliche Geschlecht als Zielgruppe hat. Für mich ist das Buch auf jeden Fall empfehlenswert und gehört ins Regal der geeigneten Sommerlektüren.

Veröffentlicht am 11.07.2018

Lesenswert und geeignet für Ackerman-Neulinge

Racheopfer
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"Racheopfer" ist ein Kurzthriller des Autors Ethan Cross und gehört zur "Ich bin..." Reihe mit Protagonist und Serienkiller Francis Ackerman jr. .
Das Buch erschien 2018 mit 160 Seiten erstmals als Paperback-Ausgabe ...

"Racheopfer" ist ein Kurzthriller des Autors Ethan Cross und gehört zur "Ich bin..." Reihe mit Protagonist und Serienkiller Francis Ackerman jr. .
Das Buch erschien 2018 mit 160 Seiten erstmals als Paperback-Ausgabe im Bastei Lübbe Verlag.



"Racheopfer" wurde als Vorgeschichte des Serienkillers Francis Ackerman jr. beworben und weckte dadurch meine Neugier, da mir die eigentliche Buchreihe zu dem Zeitpunkt noch unbekannt war und ich den Kurzthriller somit als Einstieg nehmen wollte. Doch obwohl man sich auf den ca. 160 Seiten einen guten Eindruck über den Hauptprotagonisten machen kann, so umfasst seine Vergangenheit/Vorgeschichte lediglich ein paar Zeilen und Andeutungen.


Der/die Leser/in lernt in "Racheopfer" einen sehr intelligenten Menschen mit einer unglaublich schnellen Auffassungsgabe und Lösungsfindung kennen. Sein einziger Makel: angebliche Fehlentwicklungen im paralimbischen Gewebe und seiner Amygdala, was ihn laut Forschern zu einem Serienkiller gemacht hat.
Genau an dieser Stelle setzt der Kurzthriller ein, denn Ackerman soll die neue Testperson in der Klinik werden und an einer Therapie teilnehmen.


Doch jeder der gerne Thriller liest, der weiß bereits an dieser Stelle, dass nichts so einfach läuft wie geplant.

Persönliche Rachegefühle und Traumata spielen hier eine ganz besondere Rolle und beherrschen die Protagonisten Dr. Jennifer Kelly und David McNamara in ihrem Handeln, wodurch sich weitreichende Konsequenzen, nicht nur für die Klinik, ergeben. Dadurch wird die Wahl des Buchtitels deutlich, denn sowohl Einzelpersonen sind hier Opfer ihrer eigenen Rache als auch Unschuldige werden aus Rachsucht in Mitleidenschaft gezogen.


Das Cover des Buches lässt jedenfalls auf Grund seiner Einfachheit wenig Interpretationsspielraum. Der rote Titelschriftzug auf schwarzem Untergrund macht aufmerksam und wirkt gleichzeitig auf eine Art gefährlich, da sich im selben Rotton eine Art Qualm um den Titel zieht.


Ethan Cross' Schreibstil ist sehr gut verständlich und lässt sich flüssig lesen. Unbeachtet seiner restlichen Werke bin ich hier allerdings bei der Charaktererstellung und der Schnelligkeit des Kurzthrillers ein wenig enttäuscht.

Die meisten Charaktere, inbesondere Jennifer und David, ernten kaum bis gar keine Sympathie. Auf Grund ihrer jeweiligen Ausbildung und dem Wissensstand Ackerman betreffend wirken ihr Denken und Handeln teils unnachvollziehbar, unlogisch und nervig.

Doch Klinikleiter Dr. Stewart Kendrick schießt sich schließlich noch an die Spitze meiner Unsympathie-Liste. Das er seinen Ruf und Erfolg vor das Leben anderer setzt lässt mich persönlich genauso den Kopf schütteln wie die Tatsache, dass in der Klinik die Forschung an Straftätern unteranderem mit Hilfe von Medikamenten erfolgt, da im Buch keinerlei Hinweis darauf zu finden ist, ob dies auf freiwilliger Basis geschieht.


Ab der zweiten Hälfte des Kurzthrillers geht die Handlung rasant vorran und Francis Ackerman jr. fasziniert damit, wie schnell er Umdenken kann und neue Fluchtmöglichkeiten und -pläne findet. Doch so schnell und spannend es weitergeht, umso lieber hätte ich manche Szene gerne noch mit ein paar mehr Details und psychischen Spielen seitens Ackerman genossen. Insbesondere die Konfrontation zwischen Jennifer und Francis hätte für meinen Geschmack etwas umfangreicher sein können, in dem sie z.B. als ausgebildete Psychiaterin ihn mehr analysiert oder der Mord an ihrer Familie detaillierter geschildert wird.


Das Ende von "Racheopfer" ist offen gehalten, was durchaus verständlich ist, da es sich ja, wie bereits erwähnt, um eine Vorgeschichte ergänzend zu bereits erschienenen Büchern handelt.

Besonderen Anklang am Ende fand aber bei mir der gewählte Vergleich zwischen Ackerman und einem Wolf, den der Hauptprotagonist selbst stellt, nachdem er sich Auge in Auge mit dem Tier gegenüber steht.

(Zitat Seite 155/156: "Er empfand eine merkwürdige Verwandtschaft zu dem Tier. Sie beiden waren in eine Welt geboren, in der es ihnen bestimmt war, die Bösen zu sein, und keiner von ihnen konnte etwas dagegen tun. Keiner konnte sein Wesen ändern. Es war bedeutungslos, ob Ackerman mehr sein wollte, als er war. Die Welt hatte ihm seine Rolle zugewiesen und die Menschen hatten bestimmte Erwartungen an ihn.")

Eine gute Beschreibung mit Anspielung auf eine Welt voller Vorurteile.


Trotz kleinerer Kritikpunkte halte ich "Racheopfer" für absolut lesenswert und auch für Ackerman-Neulinge, wie mich, gut geeignet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Action
  • Handlung
  • Spannung
  • Tempo
Veröffentlicht am 21.09.2020

Schöne emotionale Geschichte über eine alte Liebe, die nie rostet

Mein Wunsch für dich
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"Mein Wunsch für dich" ist ein Roman der Autorin Michelle Adams und erschien 2020 mit 384 Seiten als Taschenbuch im Heyne Verlag der Random House Gruppe.

Die Geschichte von den Protagonisten Elizabeth ...

"Mein Wunsch für dich" ist ein Roman der Autorin Michelle Adams und erschien 2020 mit 384 Seiten als Taschenbuch im Heyne Verlag der Random House Gruppe.

Die Geschichte von den Protagonisten Elizabeth und Thomas (Tom) spielt in zwei Zeitzonen: Der Vergangenheit und der Gegenwart. Dies wurde über den Kapiteln deutlich mit den Überschriften "Damals" und "Heute" hervorgehoben wodurch keine Verwechslung entstehen konnte und sich die Handlung fließend fortsetzte.

Allerdings trugen nicht nur diese Kleinigkeiten zum Lesefluss bei, sondern auch Michelle Adams' Schreibstil, der leicht, bildhaft und verständlich war. Besonders zum Ende hin wurden auch die Emotionen gut transportiert.

Die Handlung empfinde ich absolut nicht als die typische 0815 Liebesgeschichte im Romangenre, da sie dafür schon ein ganz anderes Schema aufweist. Denn eigentlich gibt es hier nur den Anfang und das Ende, während der "große Hauptteil" im Sinne von großer Beziehungsentwicklung fehlt, was natürlich auch mit der Jahresspanne zusammenhängt.
Die vermittelten Werte der Geschichte, zu hoffen, zu träumen, etwas zu wagen, sind Stoff zum Nachdenken, denn das Buch sagt ganz klar: Mach bevor es zu spät ist.

Die Harmonie zwischen Elizabeth und Tom war für mich jederzeit spürbar, weswegen mich das Buch auch emotional erreichen konnte und ich mich über jeden Wunsch mit gefreut habe, aber auch die Traurigkeit nachempfinden konnte.

"Mein Wunsch für dich" ist ein toller und empfehlenswerter Roman, dem nur das kleine i- Tüpfelchen gefehlt hätte. Daher vergebe ich 4,5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.05.2019

Bittersüße Teenie-Krankenhausromanze

Drei Schritte zu dir
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"Drei Schritte zu Dir" ist ein Jugendroman der Autoren Rachael Lippincott, Mikki Daughtry und Tobias Iaconis. Das Buch erschien als Hardcoverausgabe mit 304 Seiten im Jahr 2019 im dtv Verlag.

Die Protagonisten ...

"Drei Schritte zu Dir" ist ein Jugendroman der Autoren Rachael Lippincott, Mikki Daughtry und Tobias Iaconis. Das Buch erschien als Hardcoverausgabe mit 304 Seiten im Jahr 2019 im dtv Verlag.

Die Protagonisten Stella und Will leiden beide unter Mukoviszidose und liegen nicht zum ersten Mal infolge einer Therapie im Krankenhaus. Obwohl beide total unterschiedliche Ansätze im Umgang mit ihrer Krankheit haben, fühlen beide sich sehr schnell voneinander angezogen, wodurch sich eine Krankenhausromanze entwickelt, die so einige Schwierigkeit mit sich bringt.

Das Autorentrio hat sich hier für die Erzählung in der Ich-Perspektive entschieden, wodurch die Gefühle der beiden Patienten Stella und Will stärker an den/die Leser/in übertragen werden sollen. Zusätzlich wird dies unerstützt, dass pro Kapitel die Sichtweise von einem Protagonisten zum Anderen wechselt.
Mit einem flüssigen und bildlichen Schreibstil lässt sich das Buch kaum aus der Hand legen, wodurch die knapp 300 Seiten innerhalb kürzester Zeit gelesen sind.
Leicht störend fand ich nur die medizinischen Begriffe, über die man im Text gelegentlich stolpert und mit denen Jemand, der nicht medizinisch gebildet ist, erstmal nichts anfangen kann.

Stella ist ein sehr kontrollierter Mensch und ist sehr fixiert auf ihre Krankheit, die sie hauptsächlich bekämpft in der Hoffnung die Ehe ihrer Eltern damit zu retten und im Falle ihres Todes Mutter und Vater vereint als Stütze zu hinterlassen.
Will hingegen ist das komplette Gegenteil, denn er hat den nahenden Tod zwar bereits akzeptiert, allerdings versucht er nach außen hin sich stark zu geben und sein verbliebenes Leben zu genießen und einfach Spaß zu haben. Aus dem Grund ist er eher widerwillig in der Klinik und möchte sie mit der ab dem 18. Lebensjahr eintretenden Selbstbestimmung verlassen.

Beide Charaktere machen ab ca. der Hälfte des Buches eine interessante Wandlung durch, denn mit der Unterstützung und der Hartnäckigkeit der neuen Krankenhausbekanntschaft ändern sowohl Stella als auch Will jeweils ihre Einstellung zur Krankheit bzw. zum Leben.
Diese neuen Züge der Persönlichkeiten fand ich in Verbindung zu den keimenden Gefühlen durchaus nachvollziehbar und hat mir sehr gut gefallen, da die Protagonisten sich somit weiterentwickelten und der Roman bzw. dessen Figuren nicht auf einer Stelle stehen blieben.

Das recht bittersüße Ende ließ mich allerdings nicht ganz befriedigt zurück, da mir noch die ein oder andere Frage über die Zukunft im Hinterkopf blieben und ich mich fragte, ob die Geschichte eventuell noch fortgeführt wird.

"Drei Schritte zu Dir" ist ein gefühlvoller Jugendroman, der gleichzeitig einen ernsten Hintergrund vermittelt und im Stil von "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" das tragische Los von zwei jungen und sympathischen schwer Erkrankten erzählt, die ganz unerwartet ihrer ersten großen Liebe begegnen.

Von mir gibt es für dieses Jugendbuch eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 25.01.2024

Leider nicht das volle Potenzial ausgeschöpft

Endlich allein
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"Endlich allein" ist ein Thriller von Sarah Alderson, der 2023 als Taschenbuch mit 352 Seiten im Goldmann Verlag der Penguin Random House Gruppe erschien.



Das Buch beginnt relativ sanft. Ein Paar ...



"Endlich allein" ist ein Thriller von Sarah Alderson, der 2023 als Taschenbuch mit 352 Seiten im Goldmann Verlag der Penguin Random House Gruppe erschien.



Das Buch beginnt relativ sanft. Ein Paar möchte seine Flitterwochen auf einer einsamen Insel in Schottland verbringen. Doch schnell beginnen die ersten Merkwürdigkeiten und ein mulmiges Gefühl stellt sich ein.



An dieser Stelle wandelt sich das Buch immer mehr. Plötzlich ist man als Leser gefangen zwischen Psychospielchen und Verfolgung, kommt der ganzen Lösung aber nicht näher.



Mir persönlich hatte die Geschichte im Verlauf doch zu viele Längen, die mich nicht in ihrer Spannung gepackt haben. Auch mit den Protagonisten Laura und Liam wurde ich nicht warm um mit ihnen mitzufiebern.



Die Wendung und Auflösung am Ende hat mir jedoch sehr gut gefallen und klang für mich logisch nachvollziehbar, was mir an dieser Stelle besonders wichtig war.



Insgesamt gebe ich "Endlich allein" nur vier Sterne, obwohl ich mehr Potenzial in der Geschichte gesehen habe.