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Veröffentlicht am 05.10.2018

Neues aus L.A.

Blutrausch - Er muss töten (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 9)
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In ihrem neunten Fall bekommen es Profiler Robert Hunter und sein Partner Carlos Garcia mit einem ganz speziellen Serienmörder zu tun. Sein jüngstes Opfer ist eine schöne junge Frau, die als Model arbeitete. ...

In ihrem neunten Fall bekommen es Profiler Robert Hunter und sein Partner Carlos Garcia mit einem ganz speziellen Serienmörder zu tun. Sein jüngstes Opfer ist eine schöne junge Frau, die als Model arbeitete. Nun aber liegt sie, brutal verstümmelt, vor den Detectives. In ihre Haut wurde eine Botschaft geritzt: „Schönheit umgibt sie“. Jetzt setzt das Team, zu dem nun auch noch zwei FBI-Agenten stoßen, alles daran, diese Botschaft zu entschlüsseln. Es scheint der einzige Weg zum Täter zu sein. Doch die neuen Arbeitskollegen müssen erstmal zueinander finden und am gleichen Strang ziehen. Wenn das nicht gelingt, wird die Suche nach dem Täter unnötig erschwert. Da heißt es also: “Zusammenraufen und das gemeinsame Ziel nicht aus den Augen verlieren“.
Der amerikanische Autor Chris Carter hat mit „Blutrausch – Er muss töten“ wieder einen spannenden Thriller der Robert Hunter Reihe geschrieben. Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und nüchtern, die Handlung blutig und brutal – eben ein echter Thriller. Der Spannungsbogen wird gut gehalten bis zum etwas überraschend schnellen Ende. Hunter ist auch hier wieder , man kann es nicht anders bezeichnen, ein Superman, der alles kann – intelligent, attraktiv, nett. Vielleicht doch etwas zu viel des Guten, etwas weniger Perfektion wäre realistischer. In diesem Band hat mir Garcia mit seinem triefenden Sarkasmus besonders gut gefallen. Die Einteilung in kurze Kapitel (104 auf 445 Seiten) finde ich sehr gut, man hat beim Lesen den Eindruck, es geht schnell voran. Das 104. Kapitel lässt auf einen baldigen neuen Band der Reihe hoffen, darauf kann man sich als Thrillerfan nur freuen.
Das Cover kommt diesmal ganz ohne die bisher obligatorische Farbe Rot aus, dieses Mal herrscht lila vor. Ansonsten passt die Covergestaltung gut in die Reihe der bisherigen Bände. Der Titel ist, wie immer, reißerisch, passend für das Genre.

Veröffentlicht am 20.09.2018

Schatten der Vergangenheit

Luckiest Girl Alive
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Ani FaNelli hat einen glamourösen Job bei einer Modezeitschrift, keine Geldsorgen und ist mit einem adeligen, gut aussehenden, jungen Mann verlobt. Schon bald soll die rauschende Hochzeitsfeier stattfinden. ...

Ani FaNelli hat einen glamourösen Job bei einer Modezeitschrift, keine Geldsorgen und ist mit einem adeligen, gut aussehenden, jungen Mann verlobt. Schon bald soll die rauschende Hochzeitsfeier stattfinden. Für alle Außenstehenden scheint sie eine sehr glückliche Frau mit einem perfekten Leben zu sein. Doch nun dreht sie einen Dokumentarfilm über ein furchtbares Ereignis in ihrer Jugendzeit. Gelingt es ihr, trotzdem ihre heile Welt zu erhalten? Oder zerstören die Erinnerungen ihre mühsam errichtete Fassade?
Jessica Knoll beschreibt in ihrem Roman "Luckiest girl alive“ das Schicksal einer jungen amerikanischen Frau. Anfangs hatte ich ein wenig Mühe, mich in dieses Buch einzulesen, doch spätestens ab der zweiten Hälfte fand ich es sehr spannend. In Rückblenden wird über Anis Schulzeit berichtet, die nicht so harmonisch verlief, wie wir alle es uns für uns und unsere Kinder wünschen. Auch ihr Familienleben kann man sich durchaus einvernehmlicher vorstellen. Von den Ereignissen der Vergangenheit war ich sehr überrascht und betroffen, so hatte ich das nicht kommen sehen. Für mein Empfinden beschreibt die Autorin sehr empathisch die Gefühle der Protagonistin. Manches hätte Ani sicher durch vorausschauendes Handeln verhindern können, doch das soll keineswegs eine Entschuldigung für das Verhalten anderer Personen sein. Und so stellt es Jessica Knoll auch dar: Manche Verhaltensweisen sind unentschuldbar. Und dann kommt dieses schreckliche Inferno, das leider, gerade in den USA, immer wieder geschieht. Leider sehr aktuell. Mit ihrem flüssigen Schreibstil sorgt die Autorin für viel Spannung, die zum Ende hin stark zunimmt.
Das Cover mit der schwarzen Rose finde ich sehr edel und passend. Der englischsprachige Titel passt zum Buch, ich fände aber einen deutschen Titel besser. Ich kann dieses Buch weiter empfehlen, auch wenn ich den Einstieg nicht ganz so gelungen fand, gerade, wenn man sich für die Welt der Reichen und Schönen eher wenig interessiert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Charaktere
  • Geschichte
Veröffentlicht am 14.07.2018

Bodenständiger Krimi

Totenweg
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Frida ist Polizistin in Hamburg, eilt aber nach einem Hilferuf ihrer Mutter in ihre Heimat auf den elterlichen Obsthof in der Elbmarsch zurück: Ihr Vater wurde brutal zusammen geschlagen. Hier ermittelt ...

Frida ist Polizistin in Hamburg, eilt aber nach einem Hilferuf ihrer Mutter in ihre Heimat auf den elterlichen Obsthof in der Elbmarsch zurück: Ihr Vater wurde brutal zusammen geschlagen. Hier ermittelt nun Kriminalkommissar Haverkorn, der Frida noch von einem anderen Fall her kennt: Vor zwanzig Jahren wurde Fridas Freundin Marit kaltblütig ermordet, der Mörder wurde nie gefunden. Ein Verbrechen, das sowohl Frida als auch Haverkorn bis in die Gegenwart verfolgt, Frida, weil sie damals nicht die ganze Wahrheit gesagt hat, Haverkorn, weil er diesen Fall nicht lösen konnte. Und nun stehen sie sich wieder gegenüber, mit der alten Last und zusätzlichen neuen Sorgen.
Der Krimi „Totenweg“ aus der Feder der deutschen Autorin Romy Fölck ist der erste Band einer Serie um die Ermittler Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn. Romy Fölck schreibt flüssig und schnörkellos, der Leser fliegt nur so durch das 380 Seiten starke Buch. Frida ist mit ihren Fehlern und Unsicherheiten eine sympathische Protagonistin, wie auch Haverkorn, der engagierte Kommissar. Die beiden haben ihr privates Päckchen zu tragen, das macht sie menschlich und das wird gut in die Geschichte eingearbeitet. Sie sind keine Superhelden, eher so die Menschen von nebenan. Die Spannung wird über einen großen Teil des Buches gehalten, es gibt einige unvorhersehbare Wendungen, sowohl was das Verbrechen angeht, als auch im privaten Bereich.
Das Cover zeigt eine typische norddeutsche Landschaft, ich hatte mir nach der Lektüre des Buches den „Totenweg“ etwas düsterer vorgestellt, hier wirkt er eher idyllisch. Der grellrote Titel weist dann schon eher auf den Krimi hin. Der Titel passt zur Geschichte und ist prägnant, also gut gewählt.

Veröffentlicht am 11.07.2018

Wie das Töten begann...

Racheopfer
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Jennifer Kellys Familie gehörte zu den ersten Opfern des Serienkillers Francis Ackerman jr. Jennifer überlebte als einzige das Blutbad, dem ihre Lieben zum Opfer fielen. Als Erwachsene trifft sie wieder ...

Jennifer Kellys Familie gehörte zu den ersten Opfern des Serienkillers Francis Ackerman jr. Jennifer überlebte als einzige das Blutbad, dem ihre Lieben zum Opfer fielen. Als Erwachsene trifft sie wieder auf ihren Peiniger, dieses Mal in einer psychiatrischen Klinik. Jennifer ist Psychiaterin und hat darauf hin gewirkt, dass Ackerman in ihre Klinik verlegt wird, zu Forschungszwecken, wie der Schritt begründet wurde. Doch Jennifer ist voller Hass auf den Mann, der ihr die Familie genommen hat, und hat eigene Pläne mit ihm. Ihr Feind jedoch ist ein äußerst cleverer und manipulativer Charakter, da muss jeglicher Racheplan bestens überlegt sein…
Der Thriller „Racheopfer“ vom amerikanischen Autor Ethan Cross ist die Vorgeschichte zum Band „Ich bin die Nacht“. Wer jetzt glaubt, man erfährt hier mehr über Ackermans traumatische Kindheit, der wird enttäuscht, dem ist leider nicht so. Trotzdem ist dieses 156 Seiten kurze Buch voller Spannung, geschrieben in einer flüssigen, schnell zu lesenden Sprache. Auch mit Grausamkeiten geizt der Autor nicht, Ackerman ist nun mal so, wie er ist – brutal, manipulativ und ohne Mitgefühl. Und er weiß, dass er so ist, denkt, das ist seine Bestimmung. Sein grauenvoller Vater hat da wohl ganze Arbeit geleistet, dort liegt das Böse begründet. Jennifer ist voller Zorn und Rachegedanken, aber gerade das lässt sie unvorsichtig werden – sie ist im Sinne des Wortes blind vor Hass. Von dieser Protagonistin hätte ich mir etwas mehr Cleverness gewünscht. Ethan Cross gelingt es, den Spannungsbogen hoch zu halten bis zum ganz speziellen Schluss.
Das düstere Cover mit den blutroten Buchstaben fällt einem Thrillerleser sofort ins Auge. Mir gefällt es sehr gut. Der Titel „Racheopfer“ ist ebenfalls gut gewählt, er passt zum Buch.

  • Einzelne Kategorien
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  • Tempo
Veröffentlicht am 04.07.2018

Spannender Jugendthriller

Mädchen, Mädchen, tot bist du
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An einer Schule in Amsterdam scheint ein Spuk umzugehen: Junge Mädchen nehmen sich, scheinbar grundlos, das Leben. Tess ist erst vor Kurzem in diese Stadt gezogen und fühlt sich noch nicht wohl in ihrem ...

An einer Schule in Amsterdam scheint ein Spuk umzugehen: Junge Mädchen nehmen sich, scheinbar grundlos, das Leben. Tess ist erst vor Kurzem in diese Stadt gezogen und fühlt sich noch nicht wohl in ihrem neuen Umfeld. Als sie bedrohliche anonyme Briefe bekommt, setzt sie alles daran, herauszufinden, was hinter dieser Post steckt. Und sie befasst sich auch näher mit den mysteriösen Selbstmorden, nachdem sie zufällig zum Bergungszeitpunkt am Fundort einer Leiche vorbei gekommen ist. Doch sie fühlt sich immer mehr bedroht und kann diese Bedrohung überhaupt nicht einordnen. Ist wirklich jemand hinter ihr her oder erzeugen ihre Nachforschungen Gefühle der Angst und Beklemmung bei ihr? Die Polizei zumindest nimmt ihre Ängste nicht wirklich ernst…
Die niederländische Autorin Mel Wallis de Vries hat mit „Mädchen, Mädchen, tot bist du“ einen tollen Jugendthriller geschrieben. In einem sehr flüssigen Schreibstil erzählt sie eine mysteriöse Geschichte um unerklärliche Selbstmorde. Der Leser fliegt nur so durch das Buch bis zum überraschenden Ende. Der Spannungsbogen flacht nur im Mittelteil etwas ab, das ändert sich jedoch schnell wieder. Empfohlen wird das Buch ab 14 Jahren, früher würde ich es auf keinen Fall empfehlen, an manchen Stellen ist es doch recht unheimlich. Ich bin der Zielgruppe zwar schon lange entwachsen, hatte aber trotzdem ein sehr kurzweiliges Leseerlebnis. Von dieser Autorin hatte ich bisher noch nicht gehört, ich werde aber definitiv meine Augen nach weiteren Büchern von ihr offen halten.
Das Cover gefällt mir gut, es lässt auf die vermeintliche Willkür der Todesfälle schließen. Auch der Titel geht in diese Richtung, beide zusammen machen den Eindruck eines makabren Spiels.

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  • Geschichte