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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.12.2022

Viele Überraschungen und falsche Fährten

Lightlark
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Alle hundert Jahre findet im Königreich Lightlark das Centennial statt. Dabei treten sechs Herrscher:innen mit unterschiedlichen magischen Fähigkeiten gegeneinander an, um einen Fluch zu brechen, der seit ...

Alle hundert Jahre findet im Königreich Lightlark das Centennial statt. Dabei treten sechs Herrscher:innen mit unterschiedlichen magischen Fähigkeiten gegeneinander an, um einen Fluch zu brechen, der seit Jahrhunderten auf ihren Reichen liegt. Isla ist eine von ihnen, doch ihr größtes Geheimnis, droht sie in Lebensgefahr zu bringen. Denn sie muss als einzige das Centennial ganz ohne magische Kräfte bestreiten. Und um das Fortbestehen von Lightlark zu sichern, muss eine:r der Herrscher:innen sterben.

Den Wettkampf selbst hatte ich mir anhand des Klappentextes etwas anders vorgestellt. Dennoch fand ich alle Aufgaben, die Isla zu bestreiten hatte, sehr spannend und man konnte immer wieder neue Seiten an ihr entdecken. In der zweiten Hälfte des Buches wird der Fokus dann in eine andere Richtung gerückt, wodurch die Geschichte eine neue Wendung nahm, aber auch kurze Zeit etwas an ihrer Dynamik verlor. Durch viele Überraschungen und falsche Fährten, die die Autorin eingebaut hat, wurde es aber trotzdem nie langweilig und teilweise war ich wirklich schockiert über die Geschehnisse. Am Ende nahm das Buch auch nochmal deutlich an Fahrt auf, sodass es mir schwer fiel, es auf den letzten hundert Seiten aus der Hand zu legen.

Die Liebesgeschichte konnte ich anfangs nicht nachvollziehen. Die Entwicklung dieser und die Überlegungen der Autorin dahinter, haben mir dann aber doch gefallen. Denn immer wieder muss Isla sich fragen, wem sie wirklich vertrauen kann.

Isla selbst ist eine starke, loyale und zielstrebige Protagonistin. Die teilweise naiv und impulsiv gehandelt hat, aber durch ihr großes Herz, ihren Humor und in Anbetracht der Tatsache, in welcher verzwickten Lage sie sich befindet, konnte ich ihr das letztendlich verzeihen. Besonders schön fand ich die Botschaft dahinter, dass sie auf den ersten Blick die mit der geringsten Macht ist, aber durch ihre starke Persönlichkeit und ihrem Durchhaltevermögen das Meiste ausrichten kann.
Neben Isla haben mir auch die anderen Charaktere gefallen, da alle ganz individuelle Persönlichkeiten haben und man sich im gesamten Buch nie sicher sein kann, wer Isla eine Hilfe ist und wer sie tot sehen will.

Insgesamt ließ sich das Buch flüssig lesen, sodass man zwischen den Kapitel schnell vorangekommen ist. Lightlark wird toll beschrieben und birgt viele Überraschungen für die Leser:innen. Neben den Inhalt überzeugt mich aber auch die wunderschöne Umschlaggestaltung vor allen in Kombination mit dem farbigen Buchschnitt als Extra.

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Veröffentlicht am 26.07.2022

Schöner Wandel der Protagonistin, die sich dennoch immer treu bleibt!

Küsse unter Kirschblüten – Tokyo Ever After
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In „Tokyo ever after - Prinzessin auf Probe“ von Emiko Jean lernen wir Izumi kennen, die auf eine kleine kalifornische Highschool geht und durch eine rätselhafte Botschaft in einem Buch ihrer Mutter auf ...

In „Tokyo ever after - Prinzessin auf Probe“ von Emiko Jean lernen wir Izumi kennen, die auf eine kleine kalifornische Highschool geht und durch eine rätselhafte Botschaft in einem Buch ihrer Mutter auf einen Hinweis auf ihren ihr unbekannten Vater stößt. Wie sich herausstellt ist dieser tatsächlich niemand geringeres als Makotonomiya Toshihito - der Kronprinz von Japan. Für Izumi beginnt damit eine besondere, aufregende Reise, die zu einer Achterbahnfahrt der Gefühle wird.

Was sie jedoch nie verliert, ist ihr besonderer, zum Teil auch etwas überzogener Humor, mit welchem sie die Leser:innen als Ich-Erzählerin durch die Geschichte führt. Das knallige Cover passt dabei wunderbar zu ihrer spritzigen Art, besitzt aber auch eine gewisse Eleganz.

Generell musste ich bei diesem Buch direkt an „Plötzlich Prinzessin“ denken, es bringt jedoch viel eigenes mit sich, wie die Geschichte und Kultur Japans, und beschäftigt sich neben dem Hauptgeschehen mit ganz individuellen Problemen der Protagonistin. Es wird schnell deutlich, dass Izumi in einer Identitätskrise steckt. In der amerikanischen Kleinstadt, in der sie aufgewachsen ist, fühlt sie sich oft aufgrund ihres Aussehens nicht dazugehörig. Und in Japan sticht sie äußerlich zwar nicht mehr so stark hervor, jedoch durch ihre Gewohnheiten und ihren anders geprägten, kulturellen Hintergrund. In Amerika fühlt sie sich somit oft zu japanisch und in Japan zu amerikanisch. Schritt für Schritt muss sie erst lernen, dass letztendlich beide Seiten sie zu der jungen Frau machen, die sie geworden ist und auf die sie stolz sein kann.
Es ist wirklich schön wie im Buch ihr Wandel aufgezeigt wird und man ganz verschiedene Seiten von ihr kennenlernt. Denn Izumi ist nicht nur das junge, scherzende Mädchen, das sich selbst nicht so ernst nimmt, manchmal einfach nicht über ihre Taten nachdenkt und dadurch in eine ganze Menge Fettnäpfchen trifft, sondern beweist sich auch als eine großherzige, liebenswerte und kluge junge Frau.
Zusätzlich ist Izumi noch von einer ganzen Reihe an vielseitigen Nebencharakteren umgeben, die das Buch lebendig machen. Wobei Izumi auch lernen muss, dass nicht jede:r ihr Bestes will und sich ebenso andere wiederum als gute Freunde entpuppen können.
Zuletzt gab es auch eine Liebesgeschichte, die ich nicht unbedingt gebraucht hätte, die aber ganz süß war. Aber es war schön zu sehen, wie selbstlos und fürsorglich Izumi für ihre Liebsten sorgt und ich bin froh, dass es in diesem Buch um so viel mehr ging und es sich nicht als oberflächliche Lovestory entwickelt hat.

„Tokyo ever after - Prinzessin auf Probe“ ist ein lustiges (man muss sich definitiv erst einmal an den ausgefallenen Humor von Izumi gewöhnen), aber auch ein einfühlsames Buch mit einem schön dargestellten Wandel der Protagonistin, die sich jedoch immer treu bleibt. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 03.08.2020

Durchblättern, reinlesen, inspirieren lassen!

HOLIDAY Reisebuch: Die schönsten Wochenendtrips – 52 überraschende Städte für Entdecker
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„Die schönsten Wochenendtrips - 52 überraschende Städte für Entdecker“ nimmt einen mit auf eine Reise in europäische Städte, die man zumeist nicht sofort im Kopf hat, wenn man an bestimmte Teile Europas ...

„Die schönsten Wochenendtrips - 52 überraschende Städte für Entdecker“ nimmt einen mit auf eine Reise in europäische Städte, die man zumeist nicht sofort im Kopf hat, wenn man an bestimmte Teile Europas denkt, was nicht bedeutet, dass sie weniger attraktiv sind als Reiseziel, wie dieses Buch beweist. Es wird darin eine tolle Auswahl an Städten in Deutschland, West-, Mittel- und Südost-, Nord- und Ost- sowie Südeuropa vorgestellt. Abgegrenzt mit unterschiedlichen Farben behält man dabei auch gut den Überblick. Auf vier Seiten pro Destination bekommt man als Leser fünf Ausflugsziele präsentiert aus Kunst, Kultur und Natur, Historischen und Modernem, wobei der Bereich Kunst doch sehr hervor sticht, wie es mir erschien. Außerdem werden zusätzliche Infos zur besten Reisezeit, Reisedauer und zu Übernachtungsmöglichkeiten gegeben. Eine Map des Stadtkerns zeigt praktischerweise die Lage der vorgestellten Ausflugsziele und die tollen Bilder sowie das Cover, die direkt beim Ansehen Fernweh auslösen, runden das Ganze ab. Insgesamt ein tolles Gesamtkonzept, dass als Hardcover auch ein richtiger Hingucker ist.
Das Buch ist wirklich praktisch, wenn man einfach mal wo durch blättern, an bestimmten Stellen reinlesen und sich inspirieren lassen möchte, weil es modern und übersichtlich gestaltet ist. Es macht wirklich Spaß damit die Städte zu entdecken. Allerdings hätte ich mir noch ein paar kleine Geheimtipps zum Beispiel auch zum Thema Essen gewünscht. Die Unterkünfte sind mir persönlich nicht so wichtig, da ich mich immer anderweitig umsehe und nehmen für mich hier nur Platz weg für spannendere Infos. Ich denke auch, dass die meisten Ziele für mich jetzt nicht unbedingt Wochenendtrips wären, weil es mir dafür persönlich zu weit und die Anreise zu teuer wäre, aber warum nicht hier inspirieren lassen und aus einem Wochenende einen ganzen Urlaub machen.
Insgesamt gefällt mir das Buch gut und erhält 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 22.07.2018

Ein sehr kluges Buch mit starken Worten

Die Wahrheit über Dinge, die einfach passieren
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Inhalt:
„Die Wahrheit über Dinge, die einfach passieren“ von Ali Benjamin handelt von der jungen Suzy, deren Freundin Franny im Alter von zwölf Jahren im Meer ertrunken ist. Da Franny eine gute Schwimmerin ...

Inhalt:
„Die Wahrheit über Dinge, die einfach passieren“ von Ali Benjamin handelt von der jungen Suzy, deren Freundin Franny im Alter von zwölf Jahren im Meer ertrunken ist. Da Franny eine gute Schwimmerin war, kann Suzy diese Tatsache nicht akzeptieren und sucht krampfhaft nach einem Grund für dieses Unglück. Dann entdeckt sie bei einem Schulausflug eine besondere Quallenart in einem Aquarium und will beweisen, dass ihre Freundin von eben diesen Tieren gestochen wurde und ihr Tod damit begründet ist.

Cover und Aufmachung:
Das Cover und die gesamte Innengestaltung passend zur Thematik und die Motive ziehen sich durch das komplette Buch. Das Covermotiv, bei dem das Mädchen nach der Qualle greift, könnte dafür stehen, dass Suzy zweifellos an ihrer Quallentheorie festhält. Eine sehr gelungene Gestaltung vom Cover, über das Vorsatz, bis hin zu den Kapitelanfängen.

Meine Meinung:
Von den ersten Seiten an merkt man, wie gut die Autorin mit Worten umgehen kann und wie geschickt sie Sachverhalte miteinander verstrickt. Sie bringt viele unterschiedliche Komponenten zusammen von Verlust, über alte und neue Freundschaften und auch ganz allgemein unser Dasein als Mensch und unser Leben mit anderen Spezies auf diesem Planeten wird betrachtet. Das Thema Tod ist natürlich für junge Leser nicht immer leicht darstellbar, aber die Autorin spricht dieses Thema behutsam, aber auch sehr ehrlich an. Sie gibt dem Leser in sämtlichen Situation immer wieder neue Denkanstöße mit und wird damit sowohl jüngeren wie älteren Lesern gerecht.
Suzy als Protagonistin schließt man sofort ins Herz. Sie ist ein eigensinniger, aber gleichzeitig auch sehr kluger Charakter und auch ihre „Fehler“ werden durch die Autorin gut begründet und im Laufe des Buches erkennt Suzy, dass nicht all ihre Entscheidungen richtig waren und sie lernt daraus. Diese Entwicklung finde ich sehr schön. Die Botschaft dahinter, dass man aus Fehlern besonders viel lernen kann, ist merklich sehr wichtig für die Autorin.
Neben unserer Protagonistin sind auch die Nebencharaktere wie ihre Lehrerin, ihre Psychologin und ihre Familie schön dargestellt. Sie nehmen aber nicht zu viel Platz ein, wodurch Suzys Geschichte stets im Vordergrund bleibt.
Das Buch spielt auf zwei Zeitebenen bzw. gibt es eine Ebene der Gegenwart und eine, bei der sich unsere Protagonistin an bestimmte Ereignisse der Vergangenen gemeinsam mit ihrer Freundin Franny erinnert. Das hat mir sehr gut gefallen, da man sich somit langsam an ein Ereignis annähert, worauf schon von Anfang an angespielt wird. Es wird schnell deutlich, dass Suzy diesbezüglich Schuldgefühle hat, und sie deshalb versucht mit Hilfe der Aufklärung des Todes von Franny etwas wieder gut zu machen.
Die Gliederung des Buches fand ich auch sehr interessant und gut überlegt. Es gibt sieben Teile, die jeweils mit einem kurzen Textabschnitt beginnen u.a. unter dem Titeln „Hypothese“, „Untersuchung“ und „Ergebnisse“. Diese sind aus der Sicht von Suzys Lehrerin verfasst und sind immer darauf abgestimmt, wie weit Suzy mit ihren Erkenntnissen zur Frannys Tod und den Quallen ist.

Fazit:
Insgesamt handelt es sich bei „Die Wahrheit über Dinge, die einfach passieren“ von Ali Benjamin um ein wirklich lesenswertes Buch, mit einer klugen und starken Protagonistin und noch klügeren und stärkeren Worten, die nachdenklich machen und begeistern. Letztendlich hat für mich aber irgendwie noch der letzte Funke gefehlt und somit bekommt das Buch von mir sehr gute 4,5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 06.02.2018

Selbstfindung

Frag mich, wie es für mich war
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Inhalt:
"Frag mich, wie es für mich war" von Christine Heppermann handelt von Addie, die sich nach einer ungewollten Schwangerschaft für eine Abtreibung entscheidet. Dabei wird sie von ihrem liebevollen ...

Inhalt:
"Frag mich, wie es für mich war" von Christine Heppermann handelt von Addie, die sich nach einer ungewollten Schwangerschaft für eine Abtreibung entscheidet. Dabei wird sie von ihrem liebevollen Freund und ihren Eltern unterstützt, allerdings fühlt sie sich erdrückt von dieser Fürsorge. Niemand scheint zu verstehen, dass sie nun eine andere, erwachsenere Addie ist und, dass nicht nur sie sich ändert, sondern mit ihr auch Beziehungen, Freundschaften und Interessen.

Cover:
Das Cover hat etwas Besonderes an sich und anfangs war ich vom Cover verwirrt und konnte es nicht einordnen, aber rückblickend scheint es doch gut zum Inhalt zu passen, denn das Leben ist manchmal ein Sprung ins kalte Wasser, man muss sich nur entscheiden wieder aufzutauchen und weiterzuschwimmen und darf nicht Unterwasser bleiben und alles um sich herum abschotten. Und manchmal kann ein Treffen am See alles verändern.

Meine Meinung:
Christine Heppermann spricht eine ernste Thematik an, welche ein großes Konfliktpotenzial mitbringt. Auch im Buch merkt man dies, da Addie auf eine katholische Schule geht, kommt oft die Frage auf, ob Abtreibung Mord ist und sie eine große Sünde begangen hat. Doch Addie hinterfragt die Bibelgeschichte und ihre Ansichten kritisch und interpretiert diese für sich neu. Manchmal mit Humor und dann wieder ernst und tiefgründig.
Allerdings übertreibt die Autorin es nicht mit diesen Themen und bringt auch andere mit ein, welche man anfangs so nicht erwartet, aber die verständlicherweise aus Addies Findungsprozess resultieren.
Der Satz des Buches ist sehr besonders, da es sich um kurze Texte handelt, die in Gedichtform aus Addies Sicht verfasst sind und ihr als Tagebuch dienen. Und trotz der wenigen Zeilen, liest man ihre Veränderungen zwischen den Zeilen heraus und kann sich alle Charaktere sehr gut vorstellen und sich ein gutes Bild von Addie verschaffen.
Da das Buch den Eindruck erwecken soll aus der Sicht unserer Protagonistin verfasst zu sein, benutzt die Autorin eine leichte Jugendsprache, wodurch es authentisch, aber nicht plump wirkt.
Das Ende lässt dann einiges an Interpretationsspielraum offen, jedoch kann man erahnen, in welche Richtung Addies Leben verlaufen wird.
Manchmal ging es aber etwas zu schnell voran und es wäre von Vorteil gewesen der Geschichte noch mehr Seiten zu geben, auf denen man noch tiefer in die Geschichte eintauchen kann.

Fazit:
Mit "Frag mich, wie es für mich war" schafft Christine Heppermann ein kurzes Lesevergnügen mit ernster Thematik und einem Wandlungsprozess unserer Protagonistin. Heppermann wird dabei aber nicht zu dramatisch, sondern macht nachdenklich, wie man selbst entscheiden würde und was diese Entscheidung bei einem auslösen könnte.
Dieses Buch erhält von mir 4 von 5 Sternen.