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Veröffentlicht am 15.09.2016

Düsseldorfer Politthriller

Schwarzlicht
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Die Landtagswahl in NRW steht vor der Tür. Im Penthouse eines befreundeten Baulöwen wird der derzeitige Ministerpräsident, gerade mit seiner Geliebten aus der Schweiz zurück, tot aufgefunden. Alles deutet ...

Die Landtagswahl in NRW steht vor der Tür. Im Penthouse eines befreundeten Baulöwen wird der derzeitige Ministerpräsident, gerade mit seiner Geliebten aus der Schweiz zurück, tot aufgefunden. Alles deutet auf einen Unfall oder auch auf Selbstmord hin. Oder hat sein Tod vielleicht mit der Abhöraffäre zutun, die ihm die Opposition in die Schuhe schieben will? Vincent Veih, vorläufiger Dezernatsleiter des Kommissariats KK11 in Düsseldorf, hat seine Zweifel und das mit recht. Bei seinen Ermittlungen, die er oft auf sehr unkonventionelle Weise führt, stößt er nicht nur auf den Neid seiner Kollegen.

In diesem Buch lerne ich einen sehr interessanten neuen Kommissar kennen - Vincent Veih. Er lebt von seiner Freundin getrennt (oder sind wir noch zusammen?), hat zu seiner Mutter, die ihn für ihre RAF-Karriere erst zu Bekannten und dann zu den Großeltern gab, ein sehr gespaltenes Verhältnis und auch das Verhältnis zu seinem verstorbenen Großvater, dessen Briefe aus dem polnischen Kriegsgebiet an seine Frau, Vincent für eine Ausstellung hergeben soll, ist nicht unproblematisch. Als er eine alte Freundin aus Jugendtagen trifft, die in Schwierigkeiten steckt, versucht er auch ihr zu helfen. Alles in allem ein sehr sympathischer Mann, der seinen eigenen Weg geht.

Aber auch die anderen Protagonisten mit ihren kleinen und größeren Macken und Vorlieben haben sich schnell in mein Gedächtnis geschlichen. Die Handlungsorte sind so detailliert beschrieben, dass ich mich schon bald in Düsseldorf heimisch gefühlt habe. Die angesprochenen Themen sind aktuell - Korruption, Schwarzgeld, Mobbing, Baupfusch, Prostitution und Drogen - und fügen sich gut in die Mordfall-Ermittlungen ein. Die Spannung steigt von Anfang an langsam an und hält den Bogen bis zum Schluss. Wenn ich mir nun vorstelle, dass diese politischen Machenschaften und Verwicklungen real sein könnten, dann bin ich schon etwas schockiert.


FAZIT:
Mit "Schwarzlicht" ist Horst Eckert ein spannender Krimi aus dem politischen und wirtschaftlichen Millieu gelungen, der es geschafft hat, mich beim Lesen zu halten und sehr gut zu unterhalten.
Ich hoffe, dass ich von Vincent Veih noch mehr zu lesen bekomme.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ermittlungen nit sehr viel Humor

Sauerkrautkoma
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Sein Ruf als Superermittler ist bis nach München gedrungen und nun sitzt Franz Eberhofer in der Löwengrube und dreht Däumchen. Bis sein Vater dafür "sorgt" dass er einen neuen Fall zu lösen bekommt: Im ...

Sein Ruf als Superermittler ist bis nach München gedrungen und nun sitzt Franz Eberhofer in der Löwengrube und dreht Däumchen. Bis sein Vater dafür "sorgt" dass er einen neuen Fall zu lösen bekommt: Im Koffer des Opel Admiral seines Vaters, der gestohlen wurde, wird die Leiche einer jungen Frau gefunden...

Aber auch in Niederkaltenkirchen ist einiges los. Leopold hat sich von Panida getrennt und ist erstmal wieder nachhause gezogen - was Franz absolut nicht passt. Dass Franz endlich seine Susi heiraten will, hat einen ehemaligen Jugendfreund von Susi auf den Plan gerufen, der sie auch haben will...


Neben den altbekannten Protagonisten, die ich schon richtig liebgewonnen habe, aus den vorherigen 4 "Fällen", lerne ich hier wieder ein paar neue Mitwirkende kennen. Da diese ebenso liebevoll gezeichnet sind, wie die Personen, die ich schon kenne, reihen sie sich problemlos in meine Kopfgalerie ein. Ein Mord, Hochzeitsvorbereitungen, der Einzug von Leopold und die Versetzung nach München - ganz schön viel Stoff, den Rita Falk hier wieder mühelos in einen nicht ganz bierernsten Krimi verarbeitet hat. Am Besten gefällt mir immer noch die Oma Eberhofer, die ihre Männer und deren Freunde immer im Griff hat.

Ein Glossar am Ende der Geschichte erklärt die wichtigsten bayerischen Wort für Nichtbayern. Und es gibt auch diesmal wieder einige Rezepte aus Oma´s Rezeptbuch. Wobei bei mir der Plan, die Bayrisch Creme nach zu kochen schon steht.


FAZIT:
Auch der 5. Provinzkrimi hat mir ein Grinsen ins Gesicht gezaubert und mich sehr gut unterhalten.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Die mörderischen Seiten von Meran

Kurschattenerbe
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Nach "Burgfrieden" ist "Kurschattenerbe" der zweite Roman von Sigrid Neureiter, der im schönen Südtirol spielt. Bei einem Symposium über den Minnesänger Oswald von Wolkenstein verschwindet zum einen die ...

Nach "Burgfrieden" ist "Kurschattenerbe" der zweite Roman von Sigrid Neureiter, der im schönen Südtirol spielt. Bei einem Symposium über den Minnesänger Oswald von Wolkenstein verschwindet zum einen die Vielle einer jungen Geigenspielerin, der Wissenschaftler Arthur Kammelbach verschwindet und der Maler Peter Mitterer wird erschlagen in seinem Haus aufgefunden. Wie schon im ersten Roman nimmt die PR-Beraterin Jennifer "Jenny" Sommer die Fährte auf und beginnt mit ihrer Suche. Hier erfährt sie nicht nur Neues, sondern begibt sich auch selbst in allerhöchste Gefahr...

Schon das Cover mit einem Wahrzeichen Merans und der Passer mit den Bäumen am Flussrand im Vorder- und den südtiroler Bergen im Hintergrund macht Lust, sich näher mit diesem Buch zu beschäftigen. Liebevoll und mit ihren Stärken und Schwächen detailliert beschriebene Protagonisten, die ich zum Teil bereits aus dem ersten Roman kenne, fügen sich nachvollziehbar in die Geschichte ein und machen sie sehr farbenfroh. Interessant ist die Verbindung einer russischen Familie mit dem Maler Peter Mitterer, die schon sehr lange Zeit zurück liegt.

Leicht und flüssig liest sich die in 21 Kapitel bzw. 5 Tage (Montag bis Freitag) unterteilte Geschichte, die immer wieder neue Wendungen nimmt. Sehr gut gefallen mir die Beschreibungen der Landschaft, vor allem der Garten mit den Pflanzenfiguren und der Wanderungen, bei denen Jenny unterwegs ist. Aber auch die Geschichte von Alexej Ruschko passt gut in das Gesamtkonzept. Die am Anfang eines neuen Tages eingeschobenen Verse von Oswald von Wolkenstein lassen mich ein wenig in seine Kunst eintauchen. Immer wieder eingeflochtene Erinnerungen an den ersten Roman machen Lust, auch diesen noch zu lesen, wenn man ihn nicht schon kennt.

Ich habe eine spannende Geschichte mit facettenreichen Protagonisten gelesen, viel über Meran und seine Umgebung erfahren und mich sehr gut unterhalten gefühlt. Ein tolles Buch nicht nur für Südtirolliebhaber.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Es sind die kleinen Dinge die zählen

Der Poet der kleinen Dinge
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Alex, die Weltenbummlerin, arbeitet derzeit in einer Hühnerfarm und lebt bei Marlene mit ihrem Hund Tobby und ihrem Mann Bertrand. Da ist dann auch noch Gerard - ein menschliches Wesen, das so anders ist ...

Alex, die Weltenbummlerin, arbeitet derzeit in einer Hühnerfarm und lebt bei Marlene mit ihrem Hund Tobby und ihrem Mann Bertrand. Da ist dann auch noch Gerard - ein menschliches Wesen, das so anders ist und wunderbar in seiner Hässlichkeit. Ihn, den ungewollten Bruder von Bertrand, schließt sie ins Herz und versucht ihn ein ganz kleines bisschen aus seiner Einsamkeit herauszuholen...

Ein wunderbar leises Buch, auch wenn es mal zu ein wenig Brutalität kommt, das mich von der ersten Seite an gefesselt und dann auf eine ganz besondere Reise mitgenommen hat. Ich erlebe, wie Alex Gefühle für Gerard, der nur "Roswell" genannt wird, entwickelt und ihn ebenfalls zu "Gefühlsaus-brüchen" verleitet, die sie nie vermutet hätte. Vielleicht macht es auch der Gegensatz zwischen Alex und Marlene, die Gerard am liebsten ganz loswerden würde, aus, dass dieses Buch mich so berührt hat.

Ein wunderbares kleines Buch, das ich sehr gerne weiter empfehle.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Mord in Reiterkreisen

Eine unbeliebte Frau
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Oberstaatsanwalt Joachim Hardenbach wird mit einer Ladung Schrot im Gesicht in einem Weinberg gefunden. Isabel Kerstner liegt tot am Fuße des Atzelbergturmes. Liegt hier beides Mal Selbstmord vor? Bei ...

Oberstaatsanwalt Joachim Hardenbach wird mit einer Ladung Schrot im Gesicht in einem Weinberg gefunden. Isabel Kerstner liegt tot am Fuße des Atzelbergturmes. Liegt hier beides Mal Selbstmord vor? Bei Oliver von Bodenstein und Pia Kirchhoff vom K11 in Hofheim stellen sich bald Zweifel ein...

Und was die Beiden alles zutage fördern, füllt dieses Buch. Hier geht es um Liebe, Eifersucht, Rache, Menschenhandel, Geldwäsche und Prostitution. Alles eingewoben in eine Geschichte, die in der gehobenen Gesellschaft angesiedelt ist. Ein Reitstallbesitzer und seine Frau spielen hier ebenso eine Rolle, wie das Klientel, das seine Pferde im Gut eingestellt haben, Tierärzte und der Gutsverwalter und seine Frau. Während der Ermittlungen kommen immer weitere Straftaten zutage, die alle irgendwie miteinander verwoben sind.

Da die verschiedenen Personen, angefangen bei Oliver und Pia, so detailliert gezeichnet und mit den unterschiedlichsten Charaktären ausgestattet sind, kann ich sie mir sehr gut vorstellen. Ich habe schnell meine Sympathien vergeben und auch jemanden gefunden, den ich von Anfang an nicht mochte. Mir gefällt auch sehr gut, dass sich mir das Private der beiden Ermittler schon jetzt etwas erschließt. Bei der Suche nach dem Täter hat mich Nele Neuhaus mehrfach auf´s Glatteis geführt und schlussendlich war ich überrascht, dem Täter gegenüber zu stehen. Ihn hatte ich absolut nicht auf meiner Liste.


FAZIT:
Eine spannende Geschichte mit einem sympathischen Ermittlerduo - lesenswert.