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Veröffentlicht am 31.08.2018

Ein sehr spannender Comic-Roman für Jugendliche und junge Erwachsene.

Ich bin Princess X
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„Ich bin Princess X“ von Cherie Priest ist das erste Buch, das ich von dieser Autorin gelesen habe. Der Comicstil erinnerte mich eher an ein Buch für jüngere Jugendliche, jedoch ist die Handlung extrem ...

„Ich bin Princess X“ von Cherie Priest ist das erste Buch, das ich von dieser Autorin gelesen habe. Der Comicstil erinnerte mich eher an ein Buch für jüngere Jugendliche, jedoch ist die Handlung extrem spannend, weshalb ich es für Jugendliche ab 14 und als YA Buch empfehlen würde.

Worum geht es ?
Libby und May sind beste Freundinnen, seit sie zur gleichen Zeit neu an einer Schule gelandet sind. Libby stirbt mit ihrer Mutter bei einem Verkehrsunfall. Jahre später wird May auf eine längst verschwunden geglaubte Figur aufmerksam, die sie an einen Schaufenster sieht – Princess X, die sie gemeinsam mit May in einer Freistunde entwickelt hat, und zu der sie viele Abenteuergeschichten erfunden haben. Die Prinzessin sieht ihrer verstorbenen Freundin extrem ähnlich – und auch sonst ist die Geschichte ganz anders. Fasziniert begibt sich May auf die Suche – denn sie zweifelt mittlerweile an dem Ableben ihrer besten Freundin.

Meine Meinung zum Buch:
Der Comicstil hat mich davon abgehalten, schon früher zu dem Buch zu greifen. Beim Lesen ist mir dann aufgefallen, dass die Comics für die Handlung unerlässlich sind, und in dem überwiegend texthaltigen Buch eine zusätzliche Spannungskomponente geben.
May ist mir als Protagonistin sehr sympathisch und ich habe in ihr eine Identifikationsfigur gefunden. May lebt, ganz anders als Libby, in einfacheren Verhältnissen, und schlussendlich bei ihrem Vater, der sich dann doch noch von seiner Mutter getrennt hat. Die ständigen Umzüge und Veränderungen machen May zu schaffen, ebenso ist es schwer für sie, den Tod ihrer besten Freundin, mit der sie so viel geteilt hat, so verarbeiten.
Princess X taucht plötzlich in ihrem Leben auf, die Faszination, die von ihr ausgeht, teilen viele andere, so dass es haufenweise Fanartikel gibt. May wird sehr neugierig –und sucht sich auch professionelle Hilfe bei ihrer Websuche.
Sehr schön finde ich die Anlehnung im Comic an die dann doch real existierenden Personen. Die Handlung war durchwegs spannend geschrieben – ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen. Die Aufklärung war fast vollständig, warum der Rabe nicht mehr helfen konnte, war mir jedoch auch bis zum Schluss nicht klar.

Fazit: Ein sehr spannender Comic-Roman für Jugendliche und junge Erwachsene.

Veröffentlicht am 21.07.2018

Spannend von der ersten bis zur letzten Seite

Aura 2: Aura – Der Verrat
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"Aura – Der Verrat" ist der zweite Band einer Reihe von Clara Benedict und in Juni 2018 im Thienemann Verlag erschienen. Der Nachfolgeband, "Aura - Der Fluch" wird im Oktober 2018 erscheinen. Da die Handlung ...

"Aura – Der Verrat" ist der zweite Band einer Reihe von Clara Benedict und in Juni 2018 im Thienemann Verlag erschienen. Der Nachfolgeband, "Aura - Der Fluch" wird im Oktober 2018 erscheinen. Da die Handlung aufbauend ist, sollten die Bände unbedingt in der richtigen Reihenfolge gelesen werden. Der Auftaktband „Aura – Die Gabe“ ist bereits im Frühling 2018 erschienen. Den Auftaktband fand ich durchschnittlich und wollte der Reihe unbedingt noch eine Chance geben.


Die Handlung setzt genau dort fort, wo der erste Band geendet hat. Hannah ist auf der Flucht und bekommt unerwartet Hilfe. Genau an der Akademie der Feinde soll sie eingeschleust werden – das wäre die beste Tarnung für sie. Sie muss es jedoch um jeden Preis schaffen, unauffällig dort zu bleiben, da ihr ansonsten der sichere Tod droht. Dafür wird sie auch mit einer neuen Identität ausgestattet – Gwendolyn.


Über Gwen und ihre Freunde erfährt man in dem Buch durch die Handlung wesentlich mehr als im ersten Band, wodurch mir das Buch auch sehr gut gefallen hat. Nur Nebencharaktere bleiben flach, viele Schüler*innen bekommen ein deutliches Profil und ich konnte mir sowohl Gwens Freundeskreis wie auch ihren Hauptwiedersacher gut vorstellen. Die Lehrenden werden zwar optisch nicht beschrieben, durch die charakterliche Beschreibung ist jedoch ein deutliches Bild entstanden und auch die Akademie selbst konnte ich mir gut vorstellen.
Obwohl die Handlung am Ende einen Cliffhanger hat, ist die Geschichte des zweiten Bandes für mich in sich abgeschlossen und ich freue mich schon darauf, den dritten Band zu lesen.


"Aura – Der Verrat" ist der zweite Band einer Reihe von Clara Benedict und in Juni 2018 im Thienemann Verlag erschienen. Der Nachfolgeband, "Aura - Der Fluch" wird im Oktober 2018 erscheinen. Da die Handlung aufbauend ist, sollten die Bände unbedingt in der richtigen Reihenfolge gelesen werden. Der Auftaktband „Aura – Die Gabe“ ist bereits im Frühling 2018 erschienen. Den Auftaktband fand ich durchschnittlich und wollte der Reihe unbedingt noch eine Chance geben.


Die Handlung setzt genau dort fort, wo der erste Band geendet hat. Hannah ist auf der Flucht und bekommt unerwartet Hilfe. Genau an der Akademie der Feinde soll sie eingeschleust werden – das wäre die beste Tarnung für sie. Sie muss es jedoch um jeden Preis schaffen, unauffällig dort zu bleiben, da ihr ansonsten der sichere Tod droht. Dafür wird sie auch mit einer neuen Identität ausgestattet – Gwendolyn.


Über Gwen und ihre Freunde erfährt man in dem Buch durch die Handlung wesentlich mehr als im ersten Band, wodurch mir das Buch auch sehr gut gefallen hat. Nur Nebencharaktere bleiben flach, viele Schülerinnen bekommen ein deutliches Profil und ich konnte mir sowohl Gwens Freundeskreis wie auch ihren Hauptwiedersacher gut vorstellen. Die Lehrenden werden zwar optisch nicht beschrieben, durch die charakterliche Beschreibung ist jedoch ein deutliches Bild entstanden und auch die Akademie selbst konnte ich mir gut vorstellen.
Obwohl die Handlung am Ende einen Cliffhanger hat, ist die Geschichte des zweiten Bandes für mich in sich abgeschlossen und ich freue mich schon darauf, den dritten Band zu lesen.


Wie schon im ersten Band bin ich mit der Erzählweise sehr gut zurechtgekommen. Der Schreibstil entspricht mit der Wortwahl und den einfachen Sätzen durch und durch dem Genre Jugendbuch. Die Handlung lässt sich flüssig lesen, die Kapitellänge passt sehr gut für die jugendlichen Leserinnen. Am Ende jedes Kapitels habe ich den Wunsch zum Weiterlesen gespürt und wollte stets wissen, wie die Geschichte ausgeht. In der Handlung war ich beim Lesen stets mittendrin und habe mich in Gwen und ihre Probleme und Gedanken sehr gut hineinversetzen können. Die Abfolge der Handlung war durchwegs logisch und nachvollziehbar, ein Handlungsstrang hat sich von Beginn bis Ende durch die Geschichte gezogen, alles war in sich schlüssig.

Fazit: Spannend von der ersten bis zur letzten Seite

Veröffentlicht am 13.07.2018

Endlich auch als E-Book erhältlich

Doktorspiele
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Diese Rezension bezieht sich auf die geschriebene Version des Buches.

Vom Roman (und der Verfilmung) von „Doktorspiele“ habe ich viel gehört und wollte es schon lange lesen. Jetzt ist das Buch auch als ...

Diese Rezension bezieht sich auf die geschriebene Version des Buches.

Vom Roman (und der Verfilmung) von „Doktorspiele“ habe ich viel gehört und wollte es schon lange lesen. Jetzt ist das Buch auch als E-Book vom dp Verlag erhältlich. Da das Hardcoverbuch nur 160 Seiten aufweist, ist es ein kurzes und kurzweiliges Lesevergnügen, auch für unterwegs.
Von Jaromir Konecny habe ich mittlerweile schon einige Bücher gelesen, die mir alle sehr gut gefallen haben. Sein Schreibstil ist unverwechselbar und jedes Buch auf seine Weise einzigartig. „Herzslam“ konnte mich ebenso begeistern wie „Die unglaublichen Abenteuer des Migranten Nemec“ und bei der Krimiserie „Tote Tulpen“ und „Falsche Veilchen“ warte ich schon sehnsüchtig auf den bei der Erscheinung von „Falsche Veilchen“ angekündigten dritten Band.

Worum geht es jetzt aber im Buch „Doktorspiele“?
Der 16-Jährige Andi hat es nicht leicht bei den Mädchen, noch schwerer wird es, weil sich seine Gedanken ständig um seinen Intimbereich drehen. Mit dem ehemals besten Freund hat er sich zerkracht, Mädchen gegenüber ist er schüchtern und nur beim Fußballspielen blüht er richtig auf. Auch zu Hause ist es schwierig – Geldsorgen, Arbeitslosigkeit des Vaters und eine schwierige Beziehung der Eltern zueinander setzen Andi zu. Außerdem kommt bald seine gleichaltrige Cousine zu Besuch, die er das letzte Mal vor 10 Jahren bei gegenseitigen Doktorspielen gesehen hat.

Beim Lesen musste ich an mehreren Stellen laut loslachen, so witzig und treffend waren einige Szenen beschrieben. Die Handlung ist, für die Kürze, gut. Obwohl über manche Charaktere gar nicht so viel geschrieben ist, hauchen ihnen die Dialoge so viel Leben ein, dass ich eine gute Vorstellung der Personen und der Umgebung bekommen habe, das Kopfkino war sofort aktiv. Meine Identifikationsfigur in dem Buch war Lilli, die ich wegen ihres Fachwissens und ihrer direkten Art sofort in mein Herz geschlossen habe.

Fazit: Wer das Buch bisher noch nicht gelesen hat, sollte es dringend nachholen. Gute Unterhaltung für Junge, Junggebliebene und alle, die mit Jugendlichen zu tun haben.

Veröffentlicht am 10.07.2018

Genialer Auftakt einer dystopischen Prinzessinnenserie

Wenn die Sterne Schleier tragen
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„Cecilia- Wenn die Sterne Schleier tragen“ von Anna Nigra ist der Debutroman der Autorin, sowie der erste Band der Cecilia- Reihe. Anfang Juli 2018 ist das Buch als Klappbroschur im A Tree & A Velley ...

„Cecilia- Wenn die Sterne Schleier tragen“ von Anna Nigra ist der Debutroman der Autorin, sowie der erste Band der Cecilia- Reihe. Anfang Juli 2018 ist das Buch als Klappbroschur im A Tree & A Velley – Verlag erschienen. Nach einmaligem Lesen sieht das Buch noch aus wie neu, was für eine hochwertige Verarbeitung spricht.
In einer dystopischen Parallelwelt soll die junge Cecilia Königin von Europa werden, und den äußerst attraktiven Kronprinzen Noran heiraten. Am Hof fühlt sie sich nicht besonders willkommen, gerade die Königin ist ihr gegenüber sehr ablehnend. Die Gründe für die Heirat liegen im Dunkeln und auch Cecilia selbst ist wenig begeistert von dieser Idee. Außer Noran lebt auch der jüngere Prinz Elias am Hof von Vienna, das Wien zwar nachempfunden (zumindest auf der Coverrückseite) ist, die Stadt aber mit dem Wien, das ich kenne, nichts gemeinsam hat.


Meine Meinung:
Der Schreibstil passt gut für ein Jugendbuch. Die Sätze sind kurz und eher einfach gehalten. So schreibt die Protagonistin Cecilia (Lia) über sich selbst: „Meine Talente lagen eher im kreativen Bereich. Ich malte gerne und konnte gut Klavier spielen. Die einzige Sportart, die ich wirklich beherrschte, war Tennis. Ich spiele quasi seit ich laufen konnte“ (S. 35). Ebenso finden sich in diesem Buch auch viele direkte Reden, die einen guten Einblick in die jeweiligen Charaktere geben, wie zum Beispiel an der Stelle, als Cecilias Zofe eintrifft: „„Oh, verzeiht bitte, Miss, ich bin zu spät. Ich wurde aufgehalten. Es tut mir so leid! Bitte vergeben Sie mir! Es wird nie wieder vorkommen“, platze es aus ihr (Anm. der Zofe) heraus und sie verbeugte sich. Sieben oder acht Mal! „Ähm, schon gut“, sagte ich. „Wer bist du überhaupt?““ (S. 25).

Durch die einfachen Satzkonstruktionen fliegen die Seiten nur so dahin und man merkt gar nicht, dass man schon wieder umblättern muss und im Nullkommanichts das Kapitel auch schon fertig gelesen hat. Besonders für ungeübte LeserInnen ist es ein großer Vorteil, wenn die Sätze einfach zu verstehen sind und auch an das Vokabular von jungen LeserInnen angepasst ist.
Durch die vielen direkten Reden ist es möglich, auch ohne langatmige Beschreibungen, in das Seelenleben der (Neben)Figuren einzutauchen und über deren Art und Charakter mehr zu erfahren. Da das Buch aus Cecilias Sicht geschrieben ist, wäre es sonst schwierig ein vollständiges Bild zu bekommen, da der Blick der Protagonistin einerseits eine starke persönliche Färbung hat und andererseits der Erfahrungsschatz von Cecilia eingeschränkt ist, so dass ihr vieles am Charakter von anderen nicht auffallen würde, das aber durch die direkten Reden ans Tageslicht gebracht wird.

Der Aufbau der Handlung verläuft ohne Logikfehler, die einzelnen Handlungen passen (für mich) fast immer zu den Personen, die ich mir beim Lesen vorstelle, nur selten musste ich mein Bild korrigieren. Da das aber erst später im Verlauf der Handlung passiert, möchte ich nicht näher darauf eingehen.

Ich habe mit Cecilia mitgefiebert und mitgelitten, welchem der beiden Prinzen sie ihr Herz schenken wird. Dabei wurde ich an das Lied „Two princes“ von den Spindoctors erinnert, wobei der Sänger definitiv Elias wäre. Hierbei wurde ich zwischen den beiden regelrecht hin- und hergeschmissen – beim Lesen habe ich so richtig gemerkt, wie schwierig die Situation für Cecilia ist.

Flach und oberflächlich bleiben in der Geschichte die Erwachsenen, die natürlich für die zukünftige und gerade der Pubertät entwachsenen Cecilia nicht besonders interessant sind und daher auch nicht thematisiert werden.

Meine Identifikation in diesem Buch ist die Zofe Vigrinia (Gini), und ich hoffe auf jeden Fall, dass sie auch im zweiten Band eine Rolle spielen wird. Ebenso ist mir Onkel Dan von Beginn weg sympathisch gewesen und ich habe es genossen, ihn in einigen Kapiteln näher kennenzulernen.

Sehr fies finde ich den Cliffhanger am Ende des Buches, und dass der Erscheinungstermin von Teil 2 (an dem aber schon geschrieben wird) noch nicht feststeht – ich warte auf dieses Buch.


Fazit: ein genialer Serienauftakt, der sich so gar nicht nach einem Erstlingsroman liest. Ich möchte am liebsten sofort den zweiten Band lesen.

Veröffentlicht am 22.05.2018

Beginn der Frauenbewegung

Die Frauen vom Löwenhof - Agnetas Erbe (Die Löwenhof-Saga 1)
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„Die Frauen vom Löwenhof – Agnetas Erbe“ ist der erste Band einer Trilogie von Corina Bomann. Die beiden Folgebände erscheinen innerhalb des nächsten Jahres, die Titel lauten „Marthildas Geheimnis“ und ...

„Die Frauen vom Löwenhof – Agnetas Erbe“ ist der erste Band einer Trilogie von Corina Bomann. Die beiden Folgebände erscheinen innerhalb des nächsten Jahres, die Titel lauten „Marthildas Geheimnis“ und „Solveigs Versprechen“. Es ist das zweite Buch, das ich von dieser Autorin gelesen habe, daher lag die Latte für dieses Buch sehr hoch.

Über 700 Seiten bzw. 900 Minuten beim Hörbuch sind ganz schön viel, daher rate ich, vor dem Kauf unbedingt in die Hör- oder Leseprobe reinzuschauen, ob Schreibstil bzw. Sprechweise auch über so weite Strecken gefallen können. Wer die Erzählweise der Autorin bereits kennt, kann sich das getrost sparen – das Buch ist wieder sehr gefühlvoll und plastisch geschrieben, das Kopfkino ist bei mir schon auf den ersten Seiten angesprungen.

Der Titel des Buches nimmt schon einen Teil der Handlung vorweg – denn bei „Agnetas Erbe“ ist klar, dass sich Agneta als Erbin des Löwenhofes wiederfindet. Ich habe sehr mit ihrem Vater und ganz besonders mit ihrem Bruder mitgefiebert und mitgelitten, der Bruder war meine Lieblingsfigur im Buch, denn seine Herzlichkeit war für mich spürbar.

Agneta ist Studentin der Kunst im Stockholm, verliebt in einen anderen Studenten und muss plötzlich in ihre Heimat zurückkehren. Die Rückkehr bedeutet für sie, dass sie ihren Traum, Künstlerin zu werden, zum Wohl des Löwenhofes aufgeben muss. Für sie ist es besonders schwer, da sie kein konventionelles Leben als Ehefrau und Mutter fristen möchte. Sie glaubt daran, dass auch Frauen einen Platz in der Gesellschaft haben sollten, der zu dieser Zeit nur Männern vorbehalten war. Es war der Beginn der Frauenbewegung, Frauen wurden erstmals zu Universitäten zugelassen und begannen, dort Karriere zu machen. Agneta möchte sich nicht angepasst verhalten, sondern für ihre Träume kämpfen, doch als ihr Traum zerplatzt sieht sie, wie wenig Rückendeckung einer Frau bleibt, wenn sie nicht mit den Konventionen der Gesellschaft geht und wie wenig die Lippenbekenntnisse von Menschen in guten Zeiten in der Not wert sein können. Diese Naivität passt zum geringen Lebensalter der Protagonistin, die auch mit dem goldenen Löffel im Mund groß wurde und nie körperlich arbeiten oder um ihr finanzielles Auskommen sorgen musste.

Das Leben am Hof ist mit Agnetas verhassten Mutter, der schönen und strengen Stella verbunden, die ständig ungebeten mit Ratschlägen auf der Matte steht, verbunden. Stella hat bestimmte Vorstellungen, wie sich eine Frau in der Gesellschaft zu verhalten hat und kritisiert Agnetas Verhalten permanent und fordert mehr Haltung und würdevolleres Auftreten von ihrer Tochter, Konflikte stehen auf der Tagesordnung.

Die Geschichte erlaubt tiefe Einblicke in die damalige Zeit, besonders, wie es vielen Frauen damals ergangen ist. Die Handlung beginnt 1913 und reicht bis etwa zur Mitte des ersten Weltkrieges. Obwohl sich die Handlung in Schweden abspielt, bekommt man schon viel vom Krieg mit, da sich die Auswirkungen teilweise auch bis nach Schweden ziehen.
Interessant ist für mich auch, welche unterschiedlichen soziale Schichten die Frauenbewegung damals angezogen hat, und wie kollektiv die Probleme von Frauen zur damaligen Zeit waren und was sich seither alles getan hat.

Da ich von der Handlung nicht viel vorweg nehmen möchte, lobe ich an dieser Stelle den logischen und schlüssigen Aufbau. Ich konnte die Welt stets durch Agnetas Augen und mir ihren Gefühlen wahrnehmen und mich auch immer besser in andere Personen, wie zum Beispiel Agnetas Mutter, hineinversetzen. Ich bin schon gespannt darauf, wie die Geschichte in den weiteren Bänden fortgesetzt wird, denn im aktuellen Band sind für mich noch einige Fragen offen geblieben.

Fazit: Ein gut konstruierter historischer Roman zum Beginn der Frauenbewegung