Profilbild von Durga108

Durga108

Lesejury Star
offline

Durga108 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Durga108 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.07.2018

Die Kunst des Schönen Schreibens

Handlettering
0

"Aufrichtig und persönlich sind Briefe unter Freunden, kreativ und wertvoll sind Botschaften, die von Hand in Schönschrift verfasst werden. Hier kommt beides zusammen: Inspirierende Briefe großer Persönlichkeiten, ...

"Aufrichtig und persönlich sind Briefe unter Freunden, kreativ und wertvoll sind Botschaften, die von Hand in Schönschrift verfasst werden. Hier kommt beides zusammen: Inspirierende Briefe großer Persönlichkeiten, gelesen von Thomas Loibl, Rosalie Thomass und Peter Veit, zeugen von innigen Freundschaften. Anleitungen und Vorlagen laden dazu ein, sich selbst der Kunst des Handletterings zu widmen und einzigartige Grußbotschaften für liebe Menschen zu gestalten."

Das Hörbuch ist sehr schön gestaltet und enthält zehn Handlettering-Vorlagen im Postkartenfomat, eine CD mit Auszügen von Briefen berühmter Schriftsteller wie z.B. Goethe an Schiller, Mörike an Storm oder van Gogh an Gauguin. Die Autoren werden in einer kleinen Broschüren kurz beschrieben.

Das Hören dieser Texte, insgesamt 76 Minuten lang, soll zum eigenen Schreiben inspirieren sowie zum Gestalten der Postkarten. Ist das nicht eine tolle Idee? Was gibt es Schöneres als einen handgeschriebenen Liebes-oder Dankesbrief, allein die Umsetzung anhand des vorhandenen Materials scheitert. Die Texte der CD sind aus dem Zusammenhand gerissen und sie animieren mich nicht, selbst zu schreiben. Die Postkarten kann man schön gestalten und beschriften, allerdings nicht indem man auf die Texte der CD achtet. Aufgrund dieser Diskrepanz geht das Konzept leider für mich nicht auf, zumal die Qualität der gesprochenen Texte z.T. zu wünschen übrig lassen.

Ich konnte die an sich sehr schöne Idee leider nicht umsetzen.

Veröffentlicht am 03.07.2018

Muss man?

1000 Dinge die man im Leben getan, gesehen und probiert haben muss
0

Die Autorinnen, Stefanie Rehmann und Noemi Caruso, haben es tatsächlich geschafft, 1000 Dinge aufzulisten, die man ihrer Meinung nach im Leben getan, gesehen und probiert haben muss. Beide haben den Schweizer ...

Die Autorinnen, Stefanie Rehmann und Noemi Caruso, haben es tatsächlich geschafft, 1000 Dinge aufzulisten, die man ihrer Meinung nach im Leben getan, gesehen und probiert haben muss. Beide haben den Schweizer way2 Verlag gegründet, in dem auch dieses Buch erschienen ist.

Ich bin etwas hin- und hergerissen, ambivalent sozusagen. Die Idee ist nicht schlecht, jedoch auch leider nichts Neues. Ich würde behaupten, es ist das 1000. Bucketlist-Book. Eine Bucketliste ist eine Art Wunschliste; eine Liste von Dingen, Erfahrungen usw., die man tun möchte bevor man "in die Kiste springt" ("kick the bucket"). Im Film "Das Beste kommt zum Schluss" mit Morgan Freeman und Jack Nicholson kommt eine solche Liste zum Einsatz und ist seitdem in aller Munde.

Der Unterschied zu anderen Bucketlist-Büchern ist im Prinzip nur die Anzahl der Dinge. Dadurch entstand ein gut 500 Seiten starkes Buch mit zwei Fotos bzw. zwei Dingen pro Seite, die man in seinem Leben getan haben sollte bevor man in die Kiste springt. Manches hat mich wirklich inspiriert und motiviert, es ebenfalls auszuprobieren wie z.B. "auf der chinesischen Mauer entlang wandern" oder "einen Schotten unter den Rock schauen". Manches scheint m.E. nur aufgezählt worden zu sein, um eben die 1000 Dinge zu erreichen, wie z.B. "bei einer Schneeballschlacht dabei sein", "finanziell von niemandem abhängig zu sein" oder "eine Petition unterschreiben und mithelfen, die Tierwelt zu unterstützen". Das Layout ist leider auch nicht sehr ansprechend. Die Fotos sind ausschließlich schwarz/weiß und ein paar farbige Bilder hätten das Buch etwas abwechslungsreicher gemacht.

Mir hätte eine Bucketlist mit weniger, dafür außergewöhnlicheren Dingen wesentlich besser gefallen. Das wäre m.E. für Leser viel interessanter und inspirierender.

Veröffentlicht am 04.06.2018

Dublin Krimi

Zu nah
0

Zum Inhalt: "Frankie Sheehan ist eine der besten Detectives der Dubliner Gardai und gerade wieder in den Dienst eingetreten. Ihr letzter Fall hätte sie beinah das Leben gekostet. Die physischen Wunden ...

Zum Inhalt: "Frankie Sheehan ist eine der besten Detectives der Dubliner Gardai und gerade wieder in den Dienst eingetreten. Ihr letzter Fall hätte sie beinah das Leben gekostet. Die physischen Wunden sind verheilt, die psychischen noch nicht. Wenn sie nun scheitert, ist sie draußen, ihren Job los.
Eleanor Costello ist erhängt worden. Je länger Frankie ermittelt, desto mehr Risse. bekommt das Bild der professionellen Wissenschaftlerin; dunkle Geheimnisse der Professorin kommen ans Licht. Bald darauf wird eine zweite Leiche gefunden. Spuren führen Frankie ins Darknet, sie stößt auf Sadomasochisten, die sich über ihre Todesfantasien austauschen. Und alle Hinweise führen zurück zu Eleanor. Immer weniger erscheint sie als das eigentliche Opfer..."

Olivia Kiernan ist Autorin und Bloggerin und stammt aus County Meat, Irland. Sie hat mit "Zu nah" ihr Debut abgelegt und arbeitet wohl schon an ihrem zweiten Werk. Sabina Godec liest, wie man sie auch als Stimme anderer Hörbücher kennt, außergewöhnlich gut und brilliert in diesem Genre.

Details über das kalte Wetter in Dublin kurz vor Weihnachten passen zur düsteren Atmosphäre der Handlung. Das Darknet ist mittlerweile in aller Munde und die Autorin hat damit ein sehr ausbaufähiges Thema aufgegriffen. Ist dort wirklich alles zu haben, auch die abwegigste sexuelle Phantasie? Frankie und ihr Team sind bei ihren Ermittlungen mit echten Abgründen konfrontiert, die es manchmal schwer machen, das Opfer wertzuschätzen und objektiv zu bleiben.

Mich konnte trotz der Aktualität das Buch nicht fesseln, die Protagonisten sind flach, die Ermittlungen teilweise sehr konstruiert. Frankie verfällt immer wieder in den Hörer verwirrende Flashbacks, so dass man den Eindruck gewinnt, den ersten Teil verpasst zu haben. Die Fälle der beiden Leichen sind so ineinander verwoben, dass ich manche Passagen mehrmals hören musste, weil ich nicht mehr wusste, um wen es sich nun handelt. Die Spannung fällt leider immer wieder ab. Mich konnte Kiernan nicht überzeugen und ich werde auch nicht auf ihr zweites Buch warten.

Veröffentlicht am 23.04.2018

Es plätschert vor sich hin

Die Geschichte des Wassers
0

Maja Lundes "Die Geschichte des Wasser" hat viel Potential, Aktualität und sie erzählt anhand von zwei intelligent zeitlich versetzter Handlungsstränge die Geschichte.
Ein Teil davon bildet Signe, eine ...

Maja Lundes "Die Geschichte des Wasser" hat viel Potential, Aktualität und sie erzählt anhand von zwei intelligent zeitlich versetzter Handlungsstränge die Geschichte.
Ein Teil davon bildet Signe, eine unermüdliche norwegische Umweltaktivistin, die um den Erhalt der Gletscher kämpft. Der zweite Teil spielt im Jahr 1941 und handelt von David und seiner Tochter Lou aus Argeles, Südfrankreich, die mit den Folgen der Wasserknappheit kämpfen. Sie sind Klimaflüchtlinge auf dem Weg nach Nordeuropa, die bereits den kleinen Bruder und die Mutter und Ehefrau verloren haben.
Trotz der Brisanz des Themas hat es Maja Lunde nicht geschafft, mich in ihren Bann zu ziehen. Die Protagonisten sind farblos, die Dialoge konstruiert. Für mich bleibt "Die Geschichte des Wassers" lediglich ein gescheiterter Versuch, die Erfolgsgeschichte der Bienen weiterzuführen. Da es sich dabei um den zweiten Band eines Klima-Quartetts handelt, besteht Hoffnung, dass mich Band drei und vier wieder mehr mitreißen.

Veröffentlicht am 24.11.2017

366 Aphorismen

... durch's Jahr kommen
0

Bernd Desinger veröffentlichte in dem handlichen Büchlein "... durch's Jahr kommen" 366 Aphorismen. Ja, 366 - er hat auch an die Schaltjahre gedacht. Es ist außerdem immerwährend zeitlos. Bei den Sinnsprüchen ...

Bernd Desinger veröffentlichte in dem handlichen Büchlein "... durch's Jahr kommen" 366 Aphorismen. Ja, 366 - er hat auch an die Schaltjahre gedacht. Es ist außerdem immerwährend zeitlos. Bei den Sinnsprüchen bin ich etwas hin- und hergerissen; manche sind sehr auf den Punkt, andere aber auch irgendwie schon zu oft gehört, unsinnig, altklug, dann aber auch wieder humorvoll. Manche gefallen mir mehr, manche weniger. Jedoch muss ich sagen, dass mich die Mehrheit nicht überzeug. Ich hatte die Überlegung, jeden Morgen des neuen Jahres mit einem Aphorismus zu starten, das Büchlein vielleicht sogar an Weihnachten zu verschenken, allerdings erscheint mir dafür der Inhalt zu schwach und zu abgedroschen.

Diese Sinnsprüche haben mir besonders gut gefallen:
"Im Nachhinein verklären sich die Dinge."
"Dem Tod ist es gleich, ob dein Infarkt durch einen Herzfehler oder durch Stress verursacht wurde."
Dann gibt es aber auch Stilblüten wie z.B.:
"Schlechter Rat ist billig."
Schon 1 Mio. mal gehört:
"Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht."
Quellen werden übrigens nicht erwähnt.
Unverstanden:
"Es gibt keine Atheisten."

Machen Sie sich Ihr eigenes Bild. Empfehlen will ich es nicht.