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Veröffentlicht am 14.09.2018

Die Welt war so groß

Die Welt war so groß
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Die Welt war so groß, von Rona Jaffe

Cover:
Das Cover strahlt eine Leichtigkeit aus, wie sie nur die Jugend kennt.

Inhalt:
Vier junge Frauen, aus ganz unterschiedlichen Schichten der USA, werden durch ...

Die Welt war so groß, von Rona Jaffe

Cover:
Das Cover strahlt eine Leichtigkeit aus, wie sie nur die Jugend kennt.

Inhalt:
Vier junge Frauen, aus ganz unterschiedlichen Schichten der USA, werden durch ihr Leben begleitet.
Das College-Leben, der 50er Jahre, mit all seinen engen Grenzen, den gesellschaftlichen Vorstellungen und Anforderungen.
Jede kämpft (oder lebt) für einen anderen Traum.
Nach 20 Jahren beim Klassentreffen reflektiert jede, wo sie steht und ob sie die Weichen nochmals neu ausrichten will.

Meine Meinung:
Eine tolle Geschichte, sehr differenziert erzählt.
Jeder Charakter hat seine eigene Geschichte, auch die Männer die dazu gehören.
Die Autorin versteht es sehr gut den Zeitgeist der jeweiligen Zeitepoche deutlich zu machen, auch wenn jede Person individuell damit umgeht.
Als Leser machen wir mit den Protagonisten diese Zeitreise durch.

Doch trotz der schillernden Zeit und den durchaus dramatischen oder interessanten Begebenheiten, wirkt es manchmal sehr ruhig und das Interesse flacht zeitweise etwas ab.

Autorin:
Rona Jaffe wurde 1931 in Brooklyn geboren und starb im Jahre 2005.
1958 erschien ihr Debütroman „Das Beste von allem“, der lange vor „Sex and the City“ das Leben und die Liebesgeschichten von fünf Freundinnen in New York beschrieb.

Mein Fazit:
Eine tolle Geschichte um vier ganz unterschiedliche junge Frauen von den 50er bis zu den 70er Jahren in den USA. College-Zeit, Erwachsenwerden, Familie!
Spannend erzählt und sehr interessant.
Aber das „gewisse Etwas“ hat mir gefehlt.
Von mir 4 Sterne.

Veröffentlicht am 07.09.2018

Man muss auch mal loslassen können

Man muss auch mal loslassen können
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Man muss auch mal loslassen können, von Monika Bittel

Cover:
Herrlich schräg und genau passend zum Buch.

Inhalt:
Charlotte, Wilma und Jessy sind fest entschlossen, ihrem Leben ein Ende zu setzen. Nur ...

Man muss auch mal loslassen können, von Monika Bittel

Cover:
Herrlich schräg und genau passend zum Buch.

Inhalt:
Charlotte, Wilma und Jessy sind fest entschlossen, ihrem Leben ein Ende zu setzen. Nur geht dabei ständig etwas schief.
O-Ton: Wir haben da ein Problem mit unseren Schutzengeln, die arbeiten zu gut!
Als sie sich an der nächsten Tankstelle mit genügend Alkohol eindecken wollen, um sich Mut anzutrinken, laufen sie den beiden Möchtegern-Gangstern Moritz und Ralle direkt in die Arme.
Und damit nimmt ihr Vorhaben eine rasante Kehrtwendung an.

Meine Meinung:
Eine Geschichte die mich auf eine ungewöhnliche Achterbahn geschickt hat.

Der Einstig ist sehr witzig (teilweise makaber und voll schwarzem Humor) und ganz viel Situationskomik. Ich hatte mehrmals laute Lachattacken.
Die drei Frauen werden super charakterisiert. Sie sind alle jeweils ganz besonders eigenwillige und eigenartige Charaktere und grundverschieden.
Trotzdem stimmt die Chemie irgendwie sofort.

Dann kommt der Mittelteil.
Hier begann dann das Ganze sich zu oft im Kreis zu drehen, es wiederholte sich ziemlich viel und es wurde irgendwie zäh und ich dachte mir: ja, das weiß ich jetzt schon.
Vor allem Moritz mit seinem politischen „Gelabere“ und Jessy mit ihrem „son of a bitch“, ging mir irgendwann echt auf die Nerven.
Das war auch der Teil in dem ich es kurz zu überzogen, zu abgehoben, zu lächerlich und verrückt hielt.

Doch dann kam der Teil der das Ruder (für mich) wieder total herumschwenkte.
Jetzt war es so verblüffend weise, dabei immer noch voller Humor.
Ja es war echt erstaunlich die Gedankengänge und Wendungen in den Gedanken und Gesprächen der Protagonisten mit zu verfolgen.
Das Ende war dann einfach wunderschön.

Ein paar Sprüche aus dem Buch möchte ich zitieren, alle geht nicht, es sind zu viele gute:
-Und schöne Grüße an deinen guten Charakter, falls du ihm jemals wieder begegnest.
-Ich würde zwar die gleichen Fehler wieder machen, aber ein bisserl früher, damit ich mehr davon habe.
-Wenn du das noch langsamer machst, passiert es rückwärts.
-Sterben kann gar nicht so schwer sein, das hat bis jetzt noch jeder geschafft.

PS: Die Vorstellung der Protagonisten vorne in der Klappe ist genial.

Autorin:
Monika Bittl, geb. 1963 in einem kleinen Dorf im Altmühltal, hat Germanistik und Psychologie studiert. Seit 1992ist sie freie Autorin.

Mein Fazit:
Toller Einstig, etwas schwächelnder Mittelteil (für mich), brillantes Ende.
Am Ende siegt die Freundschaft, und das Schöne im Leben wird erkannt.
Dazu super Sprüche die ich leider hier gar nicht alle wiedergeben kann.
Für den Mittelteil ziehe ich einen Stern ab, aber ein Buch für das ich auf jedenfall eine Lese und Kaufempfehlung gebe.

Veröffentlicht am 16.08.2018

Eine Braut zu viel

Eine Braut zu viel
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Eine Braut zu viel, von Sarah Harvey


Inhalt:
Kurz vor der Hochzeit trennt sich Felicity von ihrem Verlobten Richard.
Doch anstatt dass er aus ihrem Leben verschwindet, heiratet er plötzlich einfach ihre ...

Eine Braut zu viel, von Sarah Harvey


Inhalt:
Kurz vor der Hochzeit trennt sich Felicity von ihrem Verlobten Richard.
Doch anstatt dass er aus ihrem Leben verschwindet, heiratet er plötzlich einfach ihre Schwester (Ring, Kleid, Feier – alles wird einfach übernommen).
Doch damit gehen die „Schwierigkeiten“ weiter. Denn Richards EX-Freundin Kat ist aufgetaucht und will ihn um jeden Preis zurück.
Und zu allem Überfloss erweckt Kats Ehemann Alex nun Felicitys Aufmerksamkeit.
Ein Durcheinander ohne Gleichen……….

Meine Meinung:
Felicitiy ist eine junge Frau, wie man sie sich im Leben gut vorstellen kann. Mal ist sie sehr mutig und konsequent, dann wieder ängstlich und zögerlich, aber das macht sie so menschlich und sympathisch.
Allgemein wird sehr viel Familie in diesem Roman integriert und dies hat dann sehr viel Konflikt-Material.
Es gibt Irrungen und Wirrungen, am Ende haben wir acht Personen – und jeder will einen anderen haben, den, den er eben nicht haben kann!?

Der Schreibstil ist sehr flüssig und mit einem herrlichen Humor ausgestattet.

Das Happy End ist dann wie schon erwartet, aber eben einfach schön. Klar werden einige Klitsches bedient, aber die sind ja zu erwarten.

Mein Fazit:
Ein schöner „Liebes“-Roman, der mich gut unterhalten hat.
4 Sterne.

Veröffentlicht am 14.07.2018

Mein wundervoller Antikladen im Schatten des Eiffelturms

Mein wundervoller Antikladen im Schatten des Eiffelturms
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Mein wundervoller Antikladen im Schatten des Eiffelturms,
Von Rebecca Raisin


Cover:
Sehr romantisch und passend zur Geschichte

Inhalt:
Anouk hat sich mit Leib und Seele ihrem Antikladen verschrieben. ...

Mein wundervoller Antikladen im Schatten des Eiffelturms,
Von Rebecca Raisin


Cover:
Sehr romantisch und passend zur Geschichte

Inhalt:
Anouk hat sich mit Leib und Seele ihrem Antikladen verschrieben. Für sie sind es nicht nur X-beliebige Gegenstände, die sie kauft und verkauft, sondern jedes Exponat hat seine Geschichte und diese will sie weitererzählen und weiterleben lassen.
Im Moment allerdings macht es ihr das Leben nicht gerade leicht.
Ihr EX hat sie betrogen und belogen (auch geschäflich) und ihre Familie hält sie mehr als auf Trapp.
Da kommt der smarte Tristan zum völlig falschen Zeitpunkt in ihr (Liebes-)Leben.
Wird sie der Liebe trozdem eine Chance geben?

Meine Meinung:
Eine total romantische Geschichte mit einer etwas leicht zu durchschauenden Geschichte.
Die Protagonisten sind soweit gut charakterisiert, doch sie sind eben relativ leicht zu durchschauen und machen keine große Entwicklung durch.
Anouk ist sehr sympathisch, obwohl sie hoffnungslos romantisch und zu gutgläubig, sowie vertrauenselig ist und sich deshalb leicht ausnützen lässt. Auf der anderen Seite geht ihre Fantasie leicht mit ihr durch und sie schießt schon mal übers Ziel hinaus. (Zusammen mit der herrlich skurillen Madam Dupont).

Wir steigen schnelll in die Geschichte ein und sie entwickelt sich stetig, doch irgendwann scheint sie sich im Kreis zu drehen. Es sind immer die gleichen Ratschläge und die gleichen Gedanken die immer wieder auftauchen.

Paris wird wunderbar beschrieben, so dass man am liebsten sofort eine Reise dorthin buchen würde.

Am Schluß wird (mit dem Herzspezialisten) noch etwas dick aufgetragen.
Das Happy End ist unvermeidbar und folgerichtig.

Autorin:
Rebecca Raisin war schon immer verrückt nach Büchern, und aus der Freude am Lesen erwuchs schon bald der Drang, selber zu schreiben.

Mein Fazit:
Einen sehr romantische Geschichte, die sich zum Ende zu fast ein bisschen zu sehr im Kreis dreht. Aber ab und zu braucht man solche Bücher und Anouk hatte ich wirklich ins Herz geschlossen, so dass ich ihr, ihre teilweise “naïve” Sichtweise gerne verziehen habe.

Veröffentlicht am 18.06.2018

Das Dorf oder Autonomie für Anfänger

Das Dorf oder Autonomie für Anfänger
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Das Dorf
Oder Autonomie für Anfänger, von Lars Sitting

Cover:
Das „freche Huhn“ lässt schon mal den Humor ahnen.

Inhalt:
Ein Dorf soll den Braunkohlebaggern weichen. Doch eine Handvoll der Einwohner(schon ...

Das Dorf
Oder Autonomie für Anfänger, von Lars Sitting

Cover:
Das „freche Huhn“ lässt schon mal den Humor ahnen.

Inhalt:
Ein Dorf soll den Braunkohlebaggern weichen. Doch eine Handvoll der Einwohner(schon Ü50) wehrt sich und schreibt einen Brief nach Brüssel.
Prompt kommt von dort eine Antwort und Klein Krams ist zur Republik ernannt.
Jetzt beginnen die Schwierigkeiten erst Recht.
Die EU kann sich nach dem Brexit nicht auch noch diesen Klecksit leisten.
Und so entwickelt sich ein Kampf zwischen David und Goliath.

Meine Meinung:
Diese Geschichte bewegt sich auf einem schmalen Grat zwischen Humor und „Veraschung“, zwischen möglicher Fiktion und unrealistischer Übertreibung.
Ich schwanke bei Lesen ständig zwischen Lachen und ungläubig den Kopf schütteln.
Ich kann mir das Ganze teilweise gut vorstellen, dann wieder ist es einfach zu viel und zu dick aufgetragen.
Viele Dinge regen zum Nachdenken an und ich denke auch, es zeigt sich, ein goldener Mittelweg ist nie falsch.
Manche Handlungen hätten für mich weiter ausgeführt werden sollen und manche fand ich überflüssig und zu unrealistisch.

Zivilcourage, Humor und eine unglaubliche Lebenslust der sympathischen Alten machen das Buch aus.

Autor:
Lars Sitting, geb. 1973, arbeitete als Journalist für verschiedene Tageszeitungen. Seit 2007 ist er Redakteur.

Mein Fazit:
Ein tolles Buch, das auf jeden Fall zum Nachdenken anregt.
Wenn die Erzählweise für mich auch eine Gratwanderung von einem Extrem ins andere war.
Von mir 4 Sterne.