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Veröffentlicht am 01.08.2018

Romantisches Cottage als Zuflucht und Rückzugsort

Cottage mit Meerblick
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Claire mietet sich für ein paar Wochen ein altes Cottage direkt am Strand. Sie will zur Ruhe kommen, sich neu definieren, aber vor allem: jeden Tag, der ihr geschenkt ist, aufs Neue bewusst leben und genießen. ...

Claire mietet sich für ein paar Wochen ein altes Cottage direkt am Strand. Sie will zur Ruhe kommen, sich neu definieren, aber vor allem: jeden Tag, der ihr geschenkt ist, aufs Neue bewusst leben und genießen. Sie hat ihre schwere Krankheit gemeistert, fühlt sich noch nicht so fit, wie sie gerne wäre. Aber hier in diesem Cottage mit dem Meer vor der Türe, wird sie ihre Ruhe finden und auftanken können.

Oder nicht? Was ist mit diesem verdammt gutaussehenden Ed im Cottage nebenan? Bringt er Claire aus ihrer Ruhe? Bleibt er der griesgrämige Kerl, der er bei ihrer ersten Begegnung zu sein scheint, oder könnte sich ein Urlaubsflirt – vielleicht sogar mehr entwickeln?

Claire ist eine starke, kämpferische junge Frau, die in jüngster Zeit in ihrem Leben nicht nur auf der gesundheitlichen Linie kämpfen musste. Doch irgendwann sehnt sich jeder nach einer Schulter zum Anlehnen – und sei es nur für ganz kurze Zeit.

Ed wirkt verschlossen, griesgrämig und dann wieder offen und interessiert. Was steckt hinter seiner verhaltenen, wechselnden Wesensart? Wird Claire einen Weg zu ihm finden können?

In „Cottage mit Meerblick“ werden wir von Caroline Roberts aus unserem Alltag mit herrlichen Bildern ans Meer versetzt. Wir leben und leiden mit Claire mit. Das Buch lädt zum Träumen und schmelzen ein.

Der Schreibstil ist angenehm locker und flüssig zu lesen, die Beschreibungen farbenfroh und bildgewaltig. Einzig bin ich ab und an über die Zeitleiste gestolpert, genauso wie die eine oder andere Szene nicht dort anschließt, wo sie vor zwei Sätzen noch war. Es stört die Handlung der Geschichte nicht, der Leser holpert allerdings über diese Stellen. Auch sind manche der Szenen mehr als kurz gehalten.

Doch im Großen und Ganzen hat mir das Lesen von „Cottage mit Meerblick“ sehr viel Spaß gemacht. Ich habe dabei Sehnsucht nach so einem Cottage am Meer entwickelt – vielleicht nicht unbedingt das von Claire, eher eines wie Ed es hat. Meine Leseempfehlung geht an alle die Romane mit etwas tiefgründigeren Themen versehen, wie hier unter anderem die Krankheit von Claire, und nicht die glatte, von der ersten Seite vorhersehbare, Geschichte lesen wollen.

Veröffentlicht am 16.07.2018

Der Wandel von Hass zu Liebe, gefühlvoll und behutsam beschrieben

Eine unbeugsame Braut
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Illiana, die junge Heilerin, wird gezwungen den berüchtigten und gefürchteten Ritter Markus Järv zu heiraten. Sie ist entsetzt und schockiert. Als Frau der damaligen Zeit hat sie keine wirkliche Möglichkeit ...

Illiana, die junge Heilerin, wird gezwungen den berüchtigten und gefürchteten Ritter Markus Järv zu heiraten. Sie ist entsetzt und schockiert. Als Frau der damaligen Zeit hat sie keine wirkliche Möglichkeit „nein“ zu sagen. Doch warum stimmt Markus dieser Verbindung zu? Offensichtlich liegt ihm nichts an der jungen Frau. Oder doch?

Für Illiana beginnt mit der Heirat ein abenteuerlicher Weg. Doch ihre Herzlichkeit und ihr offenes Wesen machen es leicht sie zu mögen. Anders bei Markus. Er zeigt seine raue, verschlossene, düstere Fassade. Trotzdem gelingt es Illiana hinter diese Mauer zu blicken und den verletzten Mann dahinter zu erkennen.

Auf ihrem gemeinsamen Weg begegnet ihnen immer wieder der Tod in Form hasserfüllter, mordlüsterner Gegner. Werden sie allen Gefahren trotzen können?

Hass und Liebe, Leidenschaft und Lust, Achtung und Verachtung liegen oftmals sehr nahe beisammen. Dies wird von Simona Ahrnstedt treffend beschrieben. Mit gefühlvoll gewählten Worten dürfen wir miterleben wie sich anfängliche Angst, Abneigung, ja auch Hass, langsam wandelt zu Liebe und Achtung vor dem anderen. Wenn auch sehr schön beschrieben, so sind mir doch die eine oder andere sexuelle Szene etwas zu unrealistisch für eine Zeit in der eine Frau keinerlei Rechte und ein junges Mädchen wie Illiana keine Erfahrung – wie man in der Hochzeitsnacht sieht – hat.

Der Titel „Eine unbeugsame Braut“ beschreibt Illiana etwas ungenau. Ja, sie hat für damalige Verhältnisse viel Mut ihre Meinung zu sagen. Allerdings fügt sie sich dem Schicksal und stimmt der Heirat zu. Sie tritt ihrem Mann zwar immer wieder mit ihrem eigenen Willen auf die Füße, doch genau dieser Wesenszug scheint Markus zu gefallen. Auch wird ihre Willensstärke von Simona Ahrnstedt behutsam und auch humorvoll beschrieben, sodass wir immer wieder über und mit Illiana schmunzeln dürfen.

Im Großen und Ganzen kann ich „Eine unbeugsame Braut“ nur wärmstens empfehlen. Das Buch ist perfekt für den nächsten Urlaub. Es holt uns innerhalb weniger Seiten aus dem Alltag in eine längst vergangene Zeit.

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  • Cover
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  • Charaktere
  • Atmosphäre
  • Handlung
Veröffentlicht am 15.07.2018

SM-Geschichten mit Leidenschaft erzählt

Ich unterwerfe mich! 12 Erotische SM-Geschichten
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Kathy March beschreibt in „Ich unterwerfe mich“ in jeder der12 Geschichten ein anderes Szenario. Wie schon der Titel und das sehr gut gemachte und passende Cover verrät, geht es hier darum, dass sich Frauen ...

Kathy March beschreibt in „Ich unterwerfe mich“ in jeder der12 Geschichten ein anderes Szenario. Wie schon der Titel und das sehr gut gemachte und passende Cover verrät, geht es hier darum, dass sich Frauen freiwillig einem oder mehreren Männer unterwerfen.

Das Spiel mit Dominanz und Devotion wird in verschiedenen Stärkegraden beschrieben. Die Sprache ist passend gewählt, sodass der Leser keine Abneigung gegen eine etwas deftigere Ausdrucksweise haben sollte. Auch die Länge der einzelnen Geschichten ist angenehm. Der Leser hat somit eine kurze, in sich abgeschlossene, erotische Fantasie vor sich liegen, die ihn von angeregt bis nachdenklich stimmen kann.

Grundsätzlich haben mir fast alle Geschichten zugesagt. Für mich ist es unabdingbar, dass bei SM der devote Teil klar und direkt seine Einwilligung und seine Grenzen bekanntgibt – auch wenn es nur Geschichten fürs Kopfkino sein sollen muss die Botschaft der Freiwilligkeit gegeben sein. Bei einer Geschichte war dies definitiv nicht der Fall und bei einer anderen ist mir dies leider bis zum Schluss nicht klar genug rüber gekommen. In beiden Fällen fielen die Geschichten für mich unter Vergewaltigung. Und das ist einfach nicht lesenswert.

Positiv möchte ich hervorheben, dass bei einigen Geschichten explizit die Verwendung von Kondomen erwähnt wird. Klar ist bei verschiedenen Praktiken und fürs Kopfkino ein Schutz manchmal hinderlich oder nur der „halbe Spaß“. Doch gerade bei SM und dem Sex mit nicht so gut bekannten oder gar unbekannten Männern ist dieser Faktor lebenswichtig. Alleine schon die Botschaft aus diesem Buch, dass SM sehr wohl auch sicher praktiziert werden kann, finde ich – gerade für Leser die sich vielleicht in der Versuchsphase befinden – sehr hilfreich und kann das Ansehen von SM durchaus heben.

Die 12 Geschichten habe ich durch den lockeren Schreibstill flüssig und mit vielen Bildern in meinem Kopf gelesen. Eine empfehlenswerte Lektüre für all jene Leser, die mit SM schon etwas anfangen können. Einzelne Geschichten sicherlich auch für jeden Neueinsteiger.

Veröffentlicht am 07.07.2018

Trotzt Freundschaft auch schwierigen Zeiten?

Ein fast perfekter Urlaub (Fast perfekt 3)
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Im Roman „Ein fast perfekter Urlaub“ von Adele Breau dreht sich alles um die vier Freundinnen Eva, Lucie, Alice und Mathilde. Das letzte Jahr war für alle vier Freundinnen mehr als ereignisreich. So dürfen ...

Im Roman „Ein fast perfekter Urlaub“ von Adele Breau dreht sich alles um die vier Freundinnen Eva, Lucie, Alice und Mathilde. Das letzte Jahr war für alle vier Freundinnen mehr als ereignisreich. So dürfen wir nicht nur die vier unterschiedlichen Frauen, sondern auch ihre Kinder, Ex-Partner und Partner kennenlernen und begleiten.

Im gemeinsamen Urlaub der neu zusammengewürfelten Familien kommen ein paar brisante Details an die Oberfläche, teilweise ausgelöst durch den plötzlichen und unerwarteten Tod eines Ex-Partners. So zum Beispiel wird Lucie mit ihrer Vergangenheit konfrontiert, Alice damit, dass ihre jugendliche Tochter einen wesentlich älteren Freund hat. Wußte wirklich keine der Freundinnen darüber Bescheid? Oder, dass nicht so klar ist wer der Vater von Evas Sohn Jef ist. Werden wir dies überhaupt erfahren. Und Mathilde? Genießt sie ihr Singelleben oder ist sie nun doch bereit für eine Beziehung? Welche Rolle spielt Ralf in dem ganzen Gefüge? Aber nicht nur Beziehungen werden neu bewertet, auch berufliches muss sich erst finden und entwickeln.

All diese Neuerungen führen zu einer Spannung zwischen den Freundinnen. Wird ihre Freundschaft diese Schwierigkeiten überstehen?

Bei der Fülle an Personen war das Personenverzeichnis zu Beginn für mich überaus wichtig und bis zum Schluss ein Rettungsanker bei der Frage: wer ist das noch mal? Wer war da mit wem? Zu wem gehört jetzt dieses Kind? Die ist wohl auch der einzige Punkt den ich etwas bemängeln muss. Es waren mir eindeutig zu viele Personen am Spielfeld. Vielleicht liegt dies aber auch nur an meinem persönlichen Empfinden.

Die Flüssigkeit des Schreibstils hat mir definitiv zugesagt. Ebenso die Sprache und Personenbeschreibung. Dem Leser werden aber auch die Gefühlregungen der verschiedenen Protagonisten authentisch nahe gebracht. Hin und wieder hatte ich für ein oder zwei Zeilen den Faden verloren, weil zu einer anderen Person gesprungen und über sie erzählt wird. Doch da kommt man nach dem jeweils ersten Absatz dahinter.

Gut gefallen hat mir zum Schluss das Abrunden des Romans im Wege eines Ausblicks auf die Lebenssituation der Freundinnen nach einem Jahr. So bleibt (fast) keine Frage offen. Ich empfehle das Buch allen LeserInnen, die keine typische Liebesgeschichte, bei der nach zwei Seiten das Ende klar ist, lesen möchten. Hier vereint sich Liebesgeschichte, Freundschaft, Familienproblematik, Trauer und Eifersucht in einem Buch.

Veröffentlicht am 27.06.2018

Geschichte Irlands sehr gut aufbereitet und verpackt

Die Herren der Grünen Insel
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Irland im 12. Jahrhundert. Die Herrscher der kleinen Königreiche kämpfen untereinander, aber auch der Feind von außen will bekämpft werden. Irgendwo sind da natürlich zu wenige Ressourcen über.

Der Roman ...

Irland im 12. Jahrhundert. Die Herrscher der kleinen Königreiche kämpfen untereinander, aber auch der Feind von außen will bekämpft werden. Irgendwo sind da natürlich zu wenige Ressourcen über.

Der Roman bringt die Geschichte Irlands um diese Zeit dem Leser anschaulich, kämpferisch und mordend nahe. Dazwischen eine verzwickte Liebesgeschichte ohne Herzchen und rosaroter Brille.

Anfangs hatte ich meine Probleme mit den vielen schwierigen Namen, doch nach und nach fielen sie mir leichter, auch fand ich den Wechsel der einzelnen Kapitel aus jeweiliger Sicht eines anderen Hauptprotagonisten nicht mehr störend.

Einer dieser Hauptpersonen ist der Krieger Ascall von Toora. Er wirbt um Caitlin O'Bjólan aus einer verfeindeten Familie. Als er abgewiesen wird, entführt er die junge Frau gewaltsam. Auf Druck seines Königs heiratet er zwar Caitlin, aber die erbitterte Feindschaft zwischen den Familien bleibt bestehen bzw. die Fronten verhärten sich. Dazu kommt, dass Riacán O'Bjólan fest entschlossen ist, seine Schwester Caitlín zurück zu holen.

Immer wenn es Krieg gibt, ist auch ein Waffenhändler mit dabei. So auch hier. Pól ist durchtrieben und schmiedet immer wieder Intrigen zu seinem Vorteil.

Zu den Hauptfiguren würde ich noch Aoife, die Tochter des irischen Königs Diarmait, zählen. Während eines Aufenthalts am Hofe Eleonores von Aquitanien bekommt das eher schüchterne Mädchen einen Geschmack davon, wie sich Macht anfühlt und wie sie selbst mächtig werden kann. Durch diese höfische Schule gegangen, macht ihre Figur eine erstaunliche Entwicklung durch.

Grundsätzlich ist für mich die Geschichte Irlands sehr gut aufgearbeitet und von der Autorin dargeboten worden. Die Liebesgeschichte lockert die doch sehr kriegerischen Handlungen immer wieder mal auf, ohne kitschig werden zu können. Auch wenn der Gesamteindruck des Romans bei mir eher auf der getrübten Seite zu finden ist. Allerdings hat mir die Autorin das Land so bildhaft nahebringen können, dass ich regelrecht Lust habe, mir selbst einzelne Orte anzusehen.