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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.07.2018

Zuviel gewollt

Wen der Rabe ruft
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Blue Sargent ist speziell. Sie ist die Tochter einer Wahrsagerin, kann aber selbst nichts sehen. Sie verstärkt nur die Energie anderer. Als sie, wie jedes Jahr im April, die Seelen empfängt, die bald sterben ...

Blue Sargent ist speziell. Sie ist die Tochter einer Wahrsagerin, kann aber selbst nichts sehen. Sie verstärkt nur die Energie anderer. Als sie, wie jedes Jahr im April, die Seelen empfängt, die bald sterben werden, kann sie plötzlich einen Geist eines Jungen namens Gansey sehen. Laut einer Prophezeiung wird er bald sterben und sie soll der Grund dafür sein.

Die Figur der Blue war mir von Anfang an sympathisch. Jedoch hatte ich meine Schwierigkeiten mit den männlichen Protagonisten. Deren Probleme und Motive finde ich bei den Haaren herbeigezogen und helfen auch nicht der Erzählung. Die Entwicklung der Geschichte fand ich auch nicht packend bzw. spannend. Nach dem guten Anfang gleitet die Autorin in eine eigenartige Suche ab, die sich zieht und deren Motivation ungeklärt bleibt.

Für den Anfang gibts einen Punkt mehr, daher für mich nur 3 Punkte wert und die Fortsetzung werde ich nicht lesen.

Veröffentlicht am 09.07.2018

philosophische Prosa

Die Eleganz des Igels
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Die Witwe Renée ist 54 Jahre alt und ist seit 27 Jahren Concierge in dem noblen Stadthaus in der Rue de Grenelle 7 in Paris. Obwohl sie intelligent ist und am liebsten in der Weltliteratur versinkt, achtet ...

Die Witwe Renée ist 54 Jahre alt und ist seit 27 Jahren Concierge in dem noblen Stadthaus in der Rue de Grenelle 7 in Paris. Obwohl sie intelligent ist und am liebsten in der Weltliteratur versinkt, achtet sie peinlich darauf dem nichtssagenden Stereotyp einer Concierge zu entsprechen. Ihre Überlegungen zur Philosophie der Welt behält sie für sich und ihren Kater Leo.
Im gleichen Haus wohnt Paloma, mit ihren zwölf Jahren scheint sie der Welt schon überdrüssig zu sein, macht sich ihre Gedanken darüber und schreibt diese in ihr Tagebuch.

Mit dieser Geschichte versinkt man das Leben der reichen einzelnen Anwohner des Stadthauses. Die feine Handlung fand ich schön, aber sie wurde in meinen Augen zu sehr durch hochtrabendes philosophisches Gedankenabschweifen gestört. Die vielen Fremdwörter im Text, wie z.B. harangieren oder diaphan, erweitern auf gewisse Art den Horizont, machen aber auch das Lesen aber etwas anstrengender. Vielleicht war ich aber auch nicht in der passenden Stimmung, um mich auf diese Lektüre bewusst einlassen zu können.

Wer auf jeden Fall gerne in literarischer Prosa schwelgt, seinen Wortschatz mit neuen Fremdwörter bestücken will und sich mit philosophischen Fragen beschäftigt, ist mit diesem Buch gut bedient. Für mich leider nur 3 Sterne.

Veröffentlicht am 31.05.2018

Ballett, Ballett, Ballett

Die Schwester des Tänzers
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Die Familie Nijinsky lebt und liebt für das Ballett. Die Geschwister Bronislawa und Waslaw erlernen schon als Kinder um 1900 in St. Petersburg den Tanz an der kaiserlichen Ballettschule. Bronislawa, kurz ...

Die Familie Nijinsky lebt und liebt für das Ballett. Die Geschwister Bronislawa und Waslaw erlernen schon als Kinder um 1900 in St. Petersburg den Tanz an der kaiserlichen Ballettschule. Bronislawa, kurz Bronia genannt, erzählt von ihrem Leben im Schatten ihres berühmten Bruders. Wie sieht so ein Tänzerleben während den beiden Weltkriegen aus, dass durch hartes Training, schmerzenden Füssen und der Suche nach Ruhm geprägt ist?

Die Autorin erzählt die fiktive Biographie der russischen Balletttänzerin Bronislawa Nijinska, der Schwester des legendären Waslaw Nijinsky und selbst gefeierter Star des Ballets Russes.

Thematisch fand ich es spannend in die Welt des professionellen Balletts einzutauchen. Leider fand ich die Umsetzung langatmig, da Bronia von Engagement zu Engagement zieht, dazwischen gibt es neue Ideen und häufige Proben. Deshalb wirkt alles sich wiederholend.
Dazu fand ich den Anfang sprachlich ungeschliffen, wodurch der Lesefluss gestört war. Am Ende wurden noch vereinzelt die Namen der Protagonisten verwechselt und Jahreszahlen falsch geschrieben.

Das alles führt dazu, dass ich nur 3 Sterne vergebe. Aber Ballettinteressierte würden sicher gefallen an diesem Buch finden.

Veröffentlicht am 23.03.2018

viel Potential

Die Buchspringer
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Amy und ihre Mutter Alexis fliehen aus ihren Alltag und verbringen ihre Sommerferien auf einer Shetlandinsel, die der Hauptsitz ihrer Familie ist. Amy erfährt, dass sie als Mitglied der Familie Lennox ...

Amy und ihre Mutter Alexis fliehen aus ihren Alltag und verbringen ihre Sommerferien auf einer Shetlandinsel, die der Hauptsitz ihrer Familie ist. Amy erfährt, dass sie als Mitglied der Familie Lennox of Stormsay über die Fähigkeit verfügt, in Bücher zu reisen und dort Einfluss auf die Geschichten zu nehmen. Was zunächst wie eine besondere Gabe erscheint, wird für sie aber bald zu einer Herausforderung. Gemeinsam mit Schir Khan aus dem Dschungelbuch und Goethes Werther macht sich Amy auf die Suche nach dem Dieb, der Buchideen stiehlt und so die Welt der Literatur in grosse Bedrängnis gerät. Schlussendlich wird es ein Kampf um Leben und Tod.

Den Einstieg in die Geschichte fand ich etwas schwierig. Einige Ecken der Geschichte wirken unausgegoren und zu oberflächlich. Die Grundidee des Buches hat viel Potential, dass die Autorin aber nicht ganz ausgeschöpft hat. Die Verknüpfungen zwischen den unterschiedlichsten Büchern, wie z.B. Alice im Wunderland und Anna Karenina, hat mir sehr gefallen. Eine trotzdem nette Erzählung für Bibliophile.

Veröffentlicht am 10.03.2018

Auf königlichen Spuren

Die Schattenschwester
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Star d'Aplièse ist mit ihrer Schwester CeCe eng verbunden. Keine macht einen Schritt ohne die andere und so laut CeCe ist, so sensibel und introvertiert ist Star. Ihr Adoptivvater hinterlässt nach seinem ...

Star d'Aplièse ist mit ihrer Schwester CeCe eng verbunden. Keine macht einen Schritt ohne die andere und so laut CeCe ist, so sensibel und introvertiert ist Star. Ihr Adoptivvater hinterlässt nach seinem Tode jeder Hinweise auf ihre leibliche Familie und Star begibt sich mutig auf die Suche und muss dabei viele eigene Hürden überwinden.

Das dritte Buch der Sieben Schwester-Reihe ist das bislang ruhigste der Serie. In gewohnter Weise erzählt die Autorin die Geschichte einer der Schwestern und eine aus der Vergangenheit. Die Verbindung zwischen den beiden Erzählebenen geschah für mich zu spät. Es wäre schön gewesen, wenn Star früher mehr Hinweise über ihre Herkunft bekommen hätte. Das gelang der Autorin in den vorgängigen Büchern besser. Ausserdem fand ich die Entwicklung vom stillen Mäuschen zur abenteuerlichen, selbstbewussten Frau etwas zu abrupt, um dann wieder gegen Ende des Buches zu ihren alten introvertierten Verhaltensweisen zurückzukehren.
Zusammenfassend kann man sagen, dass die Autorin ihrem Stil treu bleibt. Bei diesem Buch erschien die Erzählung etwas blass und belanglos.