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Veröffentlicht am 25.08.2018

Absolute Leseempfehlung! Für mich ein weiteres Lesehighlight von Brittainy C. Cherry.

Wie die Luft zum Atmen
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„Wie die Luft zum Atmen“ ist der Auftakt zu der großartigen Romance-Elements-Reihe von Brittainy C. Cherry. Die Bücher sind alle in sich abgeschlossen und auch die Charaktere haben keinerlei Verbindungen ...

„Wie die Luft zum Atmen“ ist der Auftakt zu der großartigen Romance-Elements-Reihe von Brittainy C. Cherry. Die Bücher sind alle in sich abgeschlossen und auch die Charaktere haben keinerlei Verbindungen zu denen der anderen Bände, so dass die Lese-Reihenfolge egal ist. Für mich war es jetzt das dritte Buch, das ich von der Autorin gelesen habe und wie schon bei den anderen beiden war ich absolut begeistert und gefangen von der Geschichte.

Elizabeth hat vor einem Jahr ihren Mann bei einem Unfall verloren und lebt seitdem mit ihrer kleinen Tochter bei der Mutter. Als sie sich entschließt, wieder in ihr altes Haus zurückzuziehen, begegnet sie Tristan.

Er ist ein mürrischer Einsiedler, um den jeder in dem kleinen Ort einen Bogen macht und Liz vor ihm warnt. Ihre ersten Begegnungen sind nicht gerade aufbauend und Tristan macht ziemlich deutlich, dass er keinerlei Kontakt zu Liz wünscht. Allerdings hat sie einen tiefen Schmerz in seinen Augen gesehen, der dem ihren gleicht. Deswegen fühlt sie sich zu ihm hingezogen.

Die große Liebe seines Lebens zu verlieren - und dann auch noch sein Kind – das wirft einen komplett aus der Bahn und verändert das eigene Leben in kaum vorstellbarem Maße. Doch Brittainy C. Cherry versteht es wie kaum jemand anderes diesen Schmerz, diese Trauer, die Verzweiflung greifbar zu machen.

Gleichzeitig gibt sie aber auch Hoffnung darauf, dass sich das Leben auch wieder positiv entwickeln kann. Die Art und Weise, wie sich die Beziehung zwischen Tristan und Liz entwickelt, empfand ich als sehr gelungen. Die langsamen Fortschritte, Rückschläge und die Versuche an der alten Liebe festzuhalten, sowie die Schuldgefühle noch am Leben zu sein und sich erneut zu verlieben, wirkten sehr realistisch.

Der Schreibstil war wieder großartig (auch wenn es ein paar kleine Fehler gab). Die Emotionen werden gut rübergebracht, die Charaktere erwachen direkt zum Leben. Auch in diesem Buch setzt die Autorin wieder das Stilmittel der sich wiederholenden Phrasen ein. Das Atmen und die weißen Federn ziehen sich wie ein roter Faden durch das Buch.

Die Erzählperspektive wechselt zwischen Tristans Sicht und Elizabeths. Bei Tristan kommen teilweise noch Rückblenden in die Vergangenheit dazu. Die Charaktere sind liebevoll und authentisch gezeichnet, auch die Nebencharaktere kommen nicht zu kurz und erhalten ihre ganz besonderen Ecken und Kanten.

Das Cover ist ähnlich gestaltet wie die anderen der Reihe und zeigt einen traurig-wirkenden Mann. Sehr schön finde ich die Federn, die den Titel einrahmen, da sie in dem Buch eine wichtige (und sehr schöne Rolle) spielen. Solche Details, die eine Verbindung zum Buchinhalt schaffen, liebe ich.

Fazit:
Absolute Leseempfehlung! Für mich ein weiteres Lesehighlight von Brittainy C. Cherry.

Veröffentlicht am 21.07.2018

Dieses Buch hat mich tief berührt und ist auf jeden Fall ein Lesehighlight für mich.

Wie die Stille unter Wasser
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Der dritte Band der Romance-Elements-Reihe „Wie die Stille unter Wasser“ von Brittany C. Cherry ist im Januar 2018 erschienen.

Maggie hat durch ein schreckliches Erlebnis in ihrer Kindheit die Stimme ...

Der dritte Band der Romance-Elements-Reihe „Wie die Stille unter Wasser“ von Brittany C. Cherry ist im Januar 2018 erschienen.

Maggie hat durch ein schreckliches Erlebnis in ihrer Kindheit die Stimme verloren und ein schweres Trauma erlitten. Sie hat Panikattacken und traut sich nicht mehr, das Haus zu verlassen. Einzig Brooks, der beste Freund ihres Stiefbruders, ist ihr Anker. Während ihre Familie durch die Folgen des Traumas immer mehr auseinanderzubrechen droht, gibt er ihr Halt, Vertrauen und Liebe. Doch dann treibt sein Traum ihn fort von Maggie.

Die Autorin ist der absolute Wahnsinn. Sie schafft es immer wieder, mich mit ihren Geschichten in den Bann zu ziehen. Ihr Schreibstil ist fesselnd, gefühlvoll und einfach wunderbar. Vom ersten Moment an erwachen die Charaktere zum Leben und nehmen einen mit auf ihre turbulente, emotionsgeladene und berührende Reise.

Aus wechselnder Sicht von Maggie und Brooks kann sich der Leser ein Bild von den Geschehnissen, Gefühlen, Ängsten, Träumen und Hoffnungen machen. Aber auch die anderen Charaktere sind anschaulich gezeichnet (Ich liebe Bücher, die die Nebencharaktere nicht schwach lassen, um mit ihnen dann später weitere Geschichten zu schreiben. In diesem Buch erwachen alle zum Leben).

Aufgeteilt ist das Buch in drei (wenn man den Prolog und Epilog mitzählt in fünf) Zeiten. Zu den einzelnen Inhalten will ich nichts verraten, nur so viel, dass man miterlebt, wie Maggie erst zerbricht und dann langsam aber sicher dank Brooks über sich hinauswächst und letzten Endes zu seinem Anker wird.

Faszinierend finde ich die Art und Weise wie Maggie mit ihrer Stummheit umgeht, wie intensiv sie ihre Umgebung wahrnimmt und wie gut Brooks und Maggies Vater sie auch ohne Worte verstehen. Ebenso wird anschaulich dargestellt, wie sich jeder für ein Ereignis, das man gar nicht genau kennt, die Schuld gibt und wie unterschiedlich die einzelnen Personen mit dieser Schuld umgehen.

Das Thema Wasser zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte, ebenso benutzt die Autorin auch hier wieder das Stilmittel der Phrasenwiederholung, die Maggies und Brooks‘ Rituale und Verbundenheit, aber auch die zu ihrer Familie widerspiegeln.

Das Cover reiht sich harmonisch ein in die Romance-Elements-Cover und zeigt eine passende Version vom erwachsenen Brooks.

Fazit:
Dieses Buch hat mich tief berührt und ist auf jeden Fall ein Lesehighlight für mich.

Veröffentlicht am 07.07.2018

Prima Lesevergnügen und eine gelungene Sommerlektüre

Sommerblues
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„Sommerblues“ ist ein NewAdult-Roman von Sabine Fischer, über einen Rockmusiker und eine alleinerziehende Mutter.

Schon allein diesen Umstand empfand ich mal als etwas Besonderes, dass es hier nicht um ...

„Sommerblues“ ist ein NewAdult-Roman von Sabine Fischer, über einen Rockmusiker und eine alleinerziehende Mutter.

Schon allein diesen Umstand empfand ich mal als etwas Besonderes, dass es hier nicht um zwei junge Erwachsene ging, sondern das Alter etwas über dem „Standard-NewAdult“ lag. Mona ist alleinerziehende Mutter Anfang dreißig von 14-jährigen Zwillingsmädchen. Jan ist Keyboarder in einer Rockband. Vor vielen Jahren sind die beiden sich kurz im Urlaub begegnet und seitdem ist Jan heimlich in Mona verliebt. Plötzlich steht sie mit ihren Mädels wieder vor ihm und zwischen den beiden entwickelt sich ein heißer Urlaubsflirt. Doch Jan steht nicht gerne im Fokus der Presse und Mona hat einer Reporterin zugesagt, Details aus seinem Leben zu verkaufen. Da ist der Ärger wohl vorprogrammiert.

Der Einstieg in die Geschichte gelingt problemlos und Jans jugendliche, fast noch kindliche Schwärmerei von Mona ist wirklich zuckersüß. Doch auch den Zeitsprung nach dem Prolog kann man gut verfolgen. Jan hat es wirklich geschafft, seinen Traum vom Rockstar zu verwirklichen, wohingegen Mona als alleinerziehende Mutter ziemlich zu kämpfen hat, um über die Runden zu kommen. Mutig, aber auch etwas blauäugig wagt sie den Sprung in die Selbstständigkeit und verrennt sich dabei gewaltig.

Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven (von Jan, Mona und auch von Viviane) in der personalen Form erzählt. Die Gefühle der Charaktere sind gut nachvollziehbar und ich konnte mich sehr gut in sie hineinfühlen. Viviane war mir vom ersten Augenblick an unsympathisch, wohingegen Jan ein wahres Goldstück ist und auch Mona und die Zwillinge mochte ich sehr gerne.

Der Schreibstil ist sehr gut zu lesen, das Kopfkino wird angeregt und auch die Gefühle der Protas werden gut rübergebracht. Es macht Spaß, das Kennenlernen von Jan und Mona mitzuerleben und zu sehen, wie sie sich so langsam aber sicher näherkommen. Als Leser sieht man das Damoklesschwert allerdings die ganze Zeit über ihnen schweben und es ist nur eine Frage der Zeit, wann es niedersaust. Die Wendungen in dem Buch sind demnach nicht wirklich überraschend, aber das tat meinem Lesevergnügen keinen Abbruch.

Auch das Cover gefällt mir von der Farbgestaltung und dem Motivausschnitt.

Fazit:
Prima Lesevergnügen und eine gelungene Sommerlektüre

Veröffentlicht am 06.07.2018

Gute Lektüre gerade für Jugendliche

Erebos
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„Erebos“ ist ein Jugendroman von Ursula Poznanski.

In einer Londoner Schule macht ein Computerspiel die Runde. Doch obwohl immer mehr es spielen, gibt es keinerlei Infos darüber, denn eine der Regeln ...

„Erebos“ ist ein Jugendroman von Ursula Poznanski.

In einer Londoner Schule macht ein Computerspiel die Runde. Doch obwohl immer mehr es spielen, gibt es keinerlei Infos darüber, denn eine der Regeln von Erebos heißt, dass man mit niemanden drüber reden darf. Das Spiel darf nur alleine gespielt werden und die Spieler dürfen sich nicht untereinander austauschen. Ebenfalls hat man nur eine einzige Chance, dieses Spiel zu spielen. Wenn man einmal ausgeschieden ist, dann ist es vorbei. Auch Nick beginnt zu spielen und ist sofort begeistert davon, wie real alles bei diesem Spiel ist. Doch das Spiel verlangt nicht nur Aufgaben in der virtuellen Welt, sondern auch in der realen Welt. Mit der Zeit werden diese immer kniffliger und gefährlicher, bis Nick sogar aufgetragen wird, einen Lehrer zu töten. Daraufhin versucht Nick mit Freunden gegen das Spiel zu arbeiten und Schlimmeres zu verhindern.

Das Buch ist wirklich sehr gut und fesselnd geschrieben. Ähnlich wie das Spiel Erebos macht auch das Buch süchtig und man will es gar nicht mehr aus der Hand legen. Die Geschichte wird aus zwei verschiedenen Sichten erzählt, einmal aus Nicks Sicht und einmal aus der Sicht von Nicks Avatar im Spiel (eigentlich gibt es sogar noch eine dritte Ebene, aber die verrate ich jetzt nicht). Interessant fand ich es, dass Nicks Geschichte im Präteritum geschrieben ist, wohingegen Sarius‘ Part im Präsens steht. Dadurch erfährt die Spielebene nochmal einen ziemlichen Spannungsschub.

Das Buch vermittelt auf sehr eindrucksvolle Weise (ohne dabei belehrend zu wirken), welche Gefahren von Computerspielen ausgehen, wie schnell man in eine Abhängigkeit gelangen kann und wie man sich charakterlich verändert und den Bezug zu der Realität verlieren kann. Die Schüler vernachlässigen immer mehr ihre Familie, Freunde und Hobbies und leben nur noch im Spiel. Die Wenigsten machen sich wirklich Gedanken darum, was das für Aufgaben sind, die sie da im realen Leben ausführen sollen und ob sie damit jemanden schaden. Selbst als es zu den ersten ernsten Vorfällen kommt, wollen manche nicht einsehen, dass hier etwas komplett schief läuft und das Spiel gefährlich ist.

Die Auflösung, wer hinter dem Ganzen steckt, fand ich sehr überraschend und auch da muss ich sagen, dass die Person – auch wenn das Motiv verständlich ist – jeden Bezug zur Realität verloren hat und weit über das Ziel hinausgeschossen ist, ohne Rücksicht auf Verluste und Kollateralschäden.

Insgesamt fand ich das Buch sehr gut und halte es für eine wichtige Lektüre gerade für Jugendliche, um sie auf die Gefahren von Computerspielen aufmerksam zu machen.

Veröffentlicht am 24.06.2018

Ein faszinierendes Buch über die Liebe zu Büchern, die Rolle der Frau in der Vergangenheit und auch die Erkenntnis, dass die Realität manchmal doch schöner ist als Bücher.

Animant Crumbs Staubchronik
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„Animant Crumbs Staubchronik“ von Lin Rina ist im November 2017 beim Drachenmond Verlag erschienen.

Aufgefallen ist es mir aufgrund des wunderschönen Covers. Die Silhouette einer Frau gibt gleichzeitig ...

„Animant Crumbs Staubchronik“ von Lin Rina ist im November 2017 beim Drachenmond Verlag erschienen.

Aufgefallen ist es mir aufgrund des wunderschönen Covers. Die Silhouette einer Frau gibt gleichzeitig den Blick auf eine riesige Bibliothek frei. Und auch im Inneren sind die Seiten mit schönen Verzierungen versehen (einzig der Druck war bei mir leider fehlerhaft, was ich zu spät bemerkt habe – auf jeder dritten Seite war ein kleiner Riss im Papier ☹).

Die Geschichte spielt mi Jahre 1890. Die 19jährige Animant lebt mit ihren Eltern auf dem Land. Anstatt mit ihrer Mutter auf sämtliche Bälle und Soireen zu gehen und sich für Kleider und Männer zu interessieren, versteckt sie sich lieber auf dem Dachboden und verschlingt Bücher. Ihr Onkel macht ihr und ihren Eltern ein für damalige Zeiten ungehöriges Angebot: Sie soll für einen Monat als Bibliothekarsassistentin in der Londoner Unibibliothek arbeiten.

Animant ist für mich ein sehr sympathischer, herzlicher Charakter. Sie ist ruhig, intelligent, wissbegierig, vielleicht etwas kühl. Gleichzeitig sprüht sie vor Sarkasmus und Wortwitz, wenn ihr jemand dumm kommt. Im Gegensatz zu vielen anderen Frauen der gehobenen Schicht in der damaligen Zeit langweilen sie Bälle und gesellschaftliche Veranstaltungen. Die Frauen sind ihr zu oberflächlich und dumm, die Männer zu ignorant und selbstherrlich.
Da zieht sie die Welt der (Sach-)Bücher vor. Der Einstieg ins Arbeitsleben – ein Unding für eine Frau ihres Standes – fällt ihr schwer, zumal der Bibliothekar sehr mürrisch und eigenbrödlerisch ist, und ihr die anstehenden Arbeitsgänge kaum erklärt. Doch Animant findet sich schnell ein und Gefallen an dem Job. Sie blüht merklich auf, findet sogar Freundinnen und so langsam aber sicher auch etwas mehr Freude an gesellschaftlichen Veranstaltungen und Verständnis für ihre Mutter. Zu verfolgen, wie Animant die Liebe für sich entdeckt, sich ihre Gefühle entwickeln, ist wunderschön. Und am Ende leidet man mit ihr und hofft auf eine Wendung des Schicksals.

Die Geschichte ist aus Animants Sicht in der Ich-Erzählperspektive geschrieben und der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig zu lesen. Die Dialoge zwischen Animant und Mr. Reed, aber auch zu den anderen Charakteren sind sehr amüsant und sprühen vor Spitzen und Sarkasmus.

Der Leser wird in eine Zeit entführt, in der die Rollenbilder Mann-Frau noch sehr stark waren. Arbeitende Frauen gab es nur in den unteren Schichten, studierende Frauen waren ein Unding und mussten stark für ihre Rechte kämpfen. Aber Ungleichberechtigung gab es nicht nur zwischen Männern und Frauen, sondern auch die Kluft zwischen Arm und Reich war sehr groß. Das Buch vermittelt diese Aspekte auf sehr unaufdringliche aber anschauliche Art und Weise. Ebenso das Thema Religion wird kurz angerissen.

Die Lebensumstände (Kleider, Kutschen, Dreck auf den Straßen, Krankheit, Armut etc.) werden sehr authentisch geschildert und man fühlt sich in eine frühere Zeit versetzt. Die Liebe zu Büchern wird hier ebenfalls sehr deutlich und ich würde mir wünschen, in dieser wunderschönen Bibliothek sein zu dürfen.

Fazit:
Ein faszinierendes Buch über die Liebe zu Büchern, die Rolle der Frau in der Vergangenheit und auch die Erkenntnis, dass die Realität manchmal doch schöner ist als Bücher.