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Veröffentlicht am 25.07.2018

Schöne Geschichte mit interessanten Charakteren!

Worte, die leuchten wie Sterne
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"Worte, die leuchten wie Sterne" ist der zweite deutschsprachige Roman von Autorin Brigid Kemmerer, der im HarperCollins Verlag erschienen ist.
Er ist keine wirkliche Fortsetzung ihres ersten Buches "Der ...

"Worte, die leuchten wie Sterne" ist der zweite deutschsprachige Roman von Autorin Brigid Kemmerer, der im HarperCollins Verlag erschienen ist.
Er ist keine wirkliche Fortsetzung ihres ersten Buches "Der Himmel in deinen Worten", aber Protagonist Rev Fletcher tauchte bereits dort als Nebenfigur auf und umgekehrt treten Emma und Declon aus dem ersten Band hier am Rande auf. Man muss diesen Band aber nicht gelesen haben, da die Autorin geschickt in die Handlung und die Personen einführt.
Wie auch im ersten Band greift Brigid Kemmerer anspruchsvolle Themen auf: während Protagonist Rev immer noch mit den Schatten seiner Kindheit in Gestalt seines gewalttätigen Vaters kämpft, ist die weibliche Protagonistin Emma eher virtuell unterwegs. Mit ihrer Begeisterung für Computerspiele und das Programmieren gerät sie vor allem mit ihrer Mutter und deren Vorstellungen von sinnvoller Freizeitgestaltung oft aneinander. Neben diesem und anderen familiären Konflikten hat Emma aber auch immer mit virtuellen Attacken zu kämpfen.
Durch Zufall kreuzen sich die Wege von Rev und Emma und irgendwie erkennen sie ihre Seelenverwandtschaft - können sie sich gegenseitig Halt geben?
Brigid Kemmerer hat ihre Hauptfiguren sehr authentisch gestaltet, gerade bei Emma und den Reibereien mit ihrer Mutter gibt es sicher einen hohen Wiedererkenneffekt. Revs Problemkreis ist schon etwas komplizierter.
Mir gefällt sehr gut, wie sich die Geschichte langsam entwickelt. Insbesondere die Themenkreise "Spielsucht" und "Bedrohungen in der virtuellen Welt" sind ja sehr aktuell. Der Schreibstil ist sehr flüssig und liest sich gut.
Erneut muss ich sagen, dass der englische Titel "More Than We Can Tell", mir besser gefällt und treffender ist als der deutsche " Worte, die leuchten wie Sterne". Insgesamt wird die emotionale Dichte des Vorgängerbands diesmal nicht ganz erreicht. Während "Der Himmel in deinen Worten" teils schon fast philosophische Überlegungen zum Sinn des Lebens und der Frage des Schicksals anstellte - hier war ja Julies Mutter gestorben und auch Declan litt immer noch unter dem Verlust von seiner kleinen Schwester, bewegen sich die Probleme in "Worte, die leuchten wie Sterne" in weniger existentiellen und damit etwas ruhigeren Bahnen. Auch konnte ich - anders als in Band 1 - die Annäherung von Rev und Emma und die Geschwindigkeit hiervon nicht so ganz nachvollziehen. Dass Rev sich einer quasi Unbekannten mit seinen intimsten Problemen öffnet, während er gegenüber seinen Pflegeeltern und seinem Freund dicht macht, erschien mit nicht so ganz plausibel. Dass Emma etwas zurückhaltender ist, hat mich mehr überzeugt, auch wenn sie sich dadurch in große Gefahr gebracht hat. Ich mochte Emma und Rev sehr gerne und finde, sie passen ganz gut zusammen. Erneut ein lesenswertes Jungendbuch von Brigid Kemmerer.

Veröffentlicht am 19.07.2018

Warmherzige Geschichte mit unterhaltsamen bis skurilen Zwischentönen!

Miss Gladys und ihr Astronaut
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David M. Barnett entwickelt in seinem Roman "MIss Gladys und ihr Astronaut" eine verrückte Geschichte, teils schon skuril um den britischen Astronauten Thomas Major, der auf Marsmission geht, und per Telefon ...

David M. Barnett entwickelt in seinem Roman "MIss Gladys und ihr Astronaut" eine verrückte Geschichte, teils schon skuril um den britischen Astronauten Thomas Major, der auf Marsmission geht, und per Telefon die ganz irdischen Probleme von Miss Gladys, einer demenzkranken älteren Dame, und ihrer Familie löst.
Ich muss gestehen, mir hat der englische Titel "Calling Major Tom" besser gefallen, denn auch ich habe aus dem Titel und dem Klappentext einen intensiven Kontakt zwischen Thomas und Miss Gladys geschlossen. In Wahrheit kommunizieren eigentlich Miss Gladys Enkel mit dem Astronauten. Dafür finde ich das deutsche Cover besser - ähnlich schräg wie der Inhalt des Buches.
Wer Sinn für britischen Humor hat, der ist bei dem Buch gut aufgehoben - angefangen von seltsamen Abkürzungen für die Britische Weltraumbehörde über die ungewöhnlichen Lebensumstände von Miss Gladys Familie (Sohn und Familienvater im Gefängnis) bis zu den Dialogen von Tom mit seiner Ground Controll.
Thomas Major selbst ist auch eine interessante, teils amüsante, teils tragische Figur: vom Leben und den Menschen enttäuscht hat er sich zum Eigenbrötler entwickelt, dem die Marsmission gerade recht kommt, um sich endlich von der Menschheit in ungestörte Ruhe zu verabschieden. Wobei ich denke, dass seine Einstellung sich zum Ende des Buches hin tatsächlich geändert und er mit vielen Erlebnissen und MIssständen, die ihm widerfahren sind, seinen Frieden gemacht hat.
Mehr noch als die tüttelige Miss Gladys, die nur Ärger verursacht, stehen ihre Enkel im Vordergrund: die 15jährige Elli, die den Laden schmeißt und mit 3 Jobs neben der Schule für das Einkommen sorgt, und der 10jährige James, ein preisverdächtiger Nachwuchswissenschaftler.
Mit Hilfe von Thomas versuchen die beiden die Probleme zu lösen, die Miss Gladys in ihrer Naivität (und Demenz) verursacht hat.
Letztlich auch eine Geschichte über Familienzusammenhalt und Freundschaft.
Dazu finden sich auch liebevoll beschriebene Nebenfiguren, wie Schulfreund Delil oder Agenturdirektor Baumann oder PR-Assistentin Claudia.
Kurzum eine unterhaltsame Lektüre für zwischendurch!

Veröffentlicht am 17.07.2018

Kurzweiliger Ostseeurlaub!

Dünenzauber
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In ihrem Roman „Dünenzauber“ nimmt uns Autorin Evelyn Kühne zum zweiten Mal – nach dem Roman „Dünengeflüster“ - mit an die Ostsee in das Örtchen Prerow.
Protagonistin Klara, eine junge engagierte Journalistin, ...

In ihrem Roman „Dünenzauber“ nimmt uns Autorin Evelyn Kühne zum zweiten Mal – nach dem Roman „Dünengeflüster“ - mit an die Ostsee in das Örtchen Prerow.
Protagonistin Klara, eine junge engagierte Journalistin, soll ihrer langjährigen Freundin Jessi unter die Arme greifen bei einer Art „Himmelfahrtskommando“: Jessi will in Kürze mit ihrem Freund und Verlobten Erik nach Kanada auswandern und da sie nun auch noch etwas unverhofft schwanger geworden ist, soll ihre Beziehung vor dem großen Umzug noch legalisiert werden. Dass dies innerhalb der nächsten drei Wochen passieren muss und dann auch noch in einem kleinen Örtchen an der Ostsee, macht die Sache nicht unbedingt einfacher…
Soweit der Einstieg in die Geschichte, der neben der langjährigen, engen Freundschaft zwischen Klara und Jessi von Kindesbeinen an auch Klaras beruflichen Werdegang beleuchtet. Bis die beiden Freundinnen sich auf den Weg nach Prerow machen, war es mir schon fast ein wenig zu langatmig, andererseits zeigen sich schon zu dieser Zeit leichte Andeutungen, dass Jessi etwas mit sich herumträgt, das sie belastet.
Im Fortgang der Geschichte entspinnt die Autorin zahlreiche Handlungsfäden, die sie geschickt miteinander verwebt, auch wenn die Haupthandlung ein wenig vorhersehbar ist.
Gut gefiel mir die Fragestellung, wozu man sich gegenseitig aus Freundschaft heraus verpflichtet ist und wie man mit einem Geheimnis umgeht, das sowohl einen selbst, wie auch die Freundin und letztlich die ganze Freundschaft belastet.
Für mich als Leserin wurde im Buch an mehreren Stellen, noch bevor ich das Autorenporträt gelesen hatte, deutlich, wie stark die Autorin unter ihrer eigenen Krebserkrankung gelitten haben muss: Protagonistin Klara hat ihre Großmutter und Mutter durch eine Krebserkrankung verloren (der letzte Verlust wird ziemlich eindringlich beschrieben und die Antipathie gegenüber der Ostsee fußt letztlich hierauf), Klara leidet mit einem Kollegen mit, dessen Frau erkrankt ist, und schildert die psychischen Belastungen bei ihren regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen.
Die Geschichte ist in der Erzählperspektive geschrieben, liest sich flüssig und leicht.
Fazit: einerseits Liebesgeschichte, andererseits auch mehr, so eine Geschichte über eine langjährige Frauenfreundschaft!

Veröffentlicht am 03.07.2018

Bewegende Familiensaga!

Das Erbe von Juniper House
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In ihrem Buch "Das Erbe von Juniper House" schildert Autorin Sophia Herzinger die bewegte Lebensgeschichte der jungen Engländerin Emma Doyle, die als Halbwaise zu Zeiten des ersten Weltkrieges in den Haushalt ...

In ihrem Buch "Das Erbe von Juniper House" schildert Autorin Sophia Herzinger die bewegte Lebensgeschichte der jungen Engländerin Emma Doyle, die als Halbwaise zu Zeiten des ersten Weltkrieges in den Haushalt ihrer wohlhabenden Tante aufgenommen wird, dort eine gute Ausbildung erhält, um dann in der Pralinenfabrik ihres Onkels arbeiten zu dürfen. Sie verliebt sich in den jungen Erben Norman Hessby, scheidet jedoch als nicht standesgemäße Verbindung für eine Heirat aus. Ihr weiteres persönliches Schicksal, das bereits in der Vergangenheit durch den Verlust von Bruder, Mutter und zuletzt Vater geprägt war, geht ähnlich bewegt weiter.
Man erlebt Emmas Lebensgeschichte geschickt in Form von Rückblenden, die die knapp 101-Jährige ihrer Enkelin Sara erzählt. Während Emmas Erlebnisse in der Ich-Perspektive geschrieben sind und so den Leser unmittelbar in Emmas Welt, Gefühle und Gedanken mitnehmen, wird die Rahmenhandlung in der Gegenwart aus Saras Sicht in der eher unpersönlichen Erzählperspektive geschrieben. Aber dies ist nur ein weiterer Grund, weshalb mir die Gegenwartsgeschichte rund um Sara, ihre Pseudo-Beziehungsprobleme und Krisen weniger gefallen hat. Mir war diese Sara im Vergleich zu ihrer lebensstarken, schicksalsgebeutelten Großmutter viel zu wehleidig, wenn sie sich über ihre Mutter und deren zahlreiche Beziehungen, ihren Freund mit seinen unerwarteten Lebensplänen aufregt, insgesamt wie "Jammern auf hohem Niveau" gerade vor der Hintegrundgeschichte ihrer Großmutter.
Insgesamt eine schöne Familiensaga mit überraschenden Wendungen, die mir bis auf das ewige Jammern der Enkelin Sara gut gefallen hat.

Veröffentlicht am 16.06.2018

Unterwegs mit "Brautzilla"...

Nächster Halt: Australien
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"Nächster Halt: Australien" ist der ist der vierte Band der „The Lonely Hearts Travel Club-Reihe“ der Autorin Katy Colins rund um Reiseagenturinhaberin Georgia Green.
Diesmal stehen allerdings weniger ...

"Nächster Halt: Australien" ist der ist der vierte Band der „The Lonely Hearts Travel Club-Reihe“ der Autorin Katy Colins rund um Reiseagenturinhaberin Georgia Green.
Diesmal stehen allerdings weniger Reiseerlebnisse in „Down Under“ auf dem Programm - wie vielleicht der Titel vermuten lässt - als vielmehr Herz und Schmerz, Chaos und blanke Nerven rund um die anstehende Hochzeit von Georgias bester Freundin Shelley.
Ich kannte die vorangehenden Bände der „The Lonely Hearts Travel Club-Reihe“ nicht, habe aber sofort Anschluss an die Geschichte, die Charaktere und den Stand der Dinge gefunden, weil die Autorin immer wieder sehr geschickt Erklärungen und Querverweise in die laufende Geschichte einfließen lässt.
Schon allein das Wort „Brautzilla“ fand ich köstlich und es erschließt sich einem im Laufe der Geschichte die Bedeutung und Tragweite dieses Begriffes:)
Fazit: Ein kurzweiliger und amüsanter Trip mit überraschender Endwendung, bei dem ich mir allenfalls ein wenig mehr Einblicke in das Reiseziel Australien gewünscht hätte, so wie es der Titel versprach.
Die Geschichte ist sehr flüssig und kurzweilig geschrieben und man kommt bei den sich anbahnenden Dramen nicht mehr aus dem Schmunzeln heraus…